Dienstag, 29. Oktober 2013

Rezension: Abaton: Im Bann der Freiheit - Christian Jeltsch / Olaf Kraemer




Titel: Abaton: Im Bann der Freiheit 
Autoren: Christian Jeltsch und
 Olaf Kraemer 

Seiten: 456 
Verlag: mixtvision  
Preis: 16, 90 Euro 
Ersterscheinung: 15. 10. 2013 
Reihe: Teil 3 von 3 
 





Kurzbeschreibung:
Edda und Simon landen auf einer geheimnisvollen Plattform mitten im eiskalten Meer. Von hier aus planen hochspezialisierte Rebellen den ultimativen Schlag gegen Gene-Sys und die Macht des Geldes. Edda, Simon und Linus sind der wichtigste Teil dieser Aktion. Doch Linus bleibt verschwunden. Als die Rebellen vernichtet werden, bleibt nur noch eine Chance: Linus zu finden, um das Abaton zu erwecken und die komplette Gleichschaltung zu verhindern.

Meinung:
„Abaton - Im Bann der Freiheit“ ist unbestreitbar ein ausgewöhnliches Buch, das seinen Vorgängern in seiner Besonderheit zur Aufmachung und Hintergrundidee in nichts nachsteht. Genau wie in den bisherigen Bänden gibt es wieder viele rätselhafte Gestaltungen und Symbole. So findet man farblich hervorgehobene Buchstaben und Zeichen, sowie Seiten mit besonderen Plänen und Symbolen. Diese ungewöhnlichen Highlights machen die gesamte Reihe wirklich zu etwas speziellem, jedoch hatte ich bis jetzt zum Schluss darauf gehofft, dass diese Symbole und Zeichen auch irgendwann eine Bedeutung offen legen. Doch leider scheint dies nicht so zu sein und die Aufmachung wirklich nur der Dekoration zu dienen. 

Genauso erhofft man sich in diesem Abschlussband der Trilogie nun endlich die Antworten, was es mit Gene-Sys, der Kritischen Masse und Eddas, Simons und Linus Fähigkeiten nun genau auf sich hat und in welcher Weise sie die Welt verändern sollen. Das Gute daran ist, dass man diese Antworten zum größten Teil auch erhält, nur leider dauert der Weg bis wieder etwas lang und auch das Ende selbst hat irgendwie nur bedingt in meine Vorstellung gepasst, bzw. mich nur eingeschränkt zufrieden gestellt. 

Anders als die bisherigen Teile setzt „Im Bann der Freiheit“ zeitlich ziemlich nah nach „Die Verlockung des Bösen“ ein. Außerdem wird die Geschichte dieses Mal gleich von Beginn an in chronologisch richtiger Reihenfolge erzählt. Dies fand ich eigentlich ganz gut, da dem Roman dadurch etwas von der großen Komplexität genommen wurde und die Autoren gleichzeitig ihrem Stilmittel der Rückblenden doch treu bleiben, in dem sie im Verlauf des Romans einige kleinere Antworten auf diese Weise aufdecken. Auch sonst ist der Schreibstil wie gewohnt ansprechend und gut zu lesen. 

Die Entwicklungen der Handlung sind wirklich unvorhersehbar. Man kann  zwar gut seine eigene Phantasie spielen lassen und sich mögliche Handlungsverläufe vorstellen, doch, dass man damit bei den bedeutenden Teilen auch nur in die Nähe der Wirklichkeit kommt, ist kaum möglich. Eigentlich ist es ja immer positiv, wenn eine Geschichte nicht vorhersehbar ist, jedoch sind die Entwicklungen gleichzeitig auch irgendwie extrem radikal und zu unwirklich um meine Sympathien zu wecken. Denn wie bereits im ersten Teil, fand ich diese Verbindung zwischen den wissenschaftlichen Details und dem dazwischen eingebauten Hang zum Übernatürlichen doch immer noch etwas unpassend und störend. Dennoch will ich noch positiv bemerken, dass die Autoren aktuelle wissenschaftspolitische Themen sehr passend in ihre Geschichte integrieren und ich die Hintergrundidee, trotz allem, immer noch richtig genial finde. 

Noch ein gravierender Unterschied ist mir im Vergleich zu den Vorgängern deutlich aufgefallen. Während ich die Charaktere Edda, Simon und Linus bisher immer sehr gut erarbeitet, authentisch und ihre Entwicklung faszinierend fand, sind mir die drei in diesem Teil einfach fremd geworden. Sie verhalten sich lange Zeit einfach starrköpfig und unüberlegt. Klar, da es sich hierbei immer noch um Teenager handelt, ist z. B. diese extreme Eifersucht von Simon zumindest verständlich, jedoch passt es meiner Meinung nach einfach nicht in die Geschichte und macht die Figuren eher unsympathisch. Im Verlauf des Romans verändern sie sich zwar wieder zum Positiven, jedoch ist diese Sympathie und emotionale Verbindung, die ich bisher mit ihnen hatte, verloren gegangen.  Die Nebencharaktere haben mir dennoch ziemlich gut gefallen. Vor allem Olsen und Sudden spielen eine wichtige Rolle in der Geschichte und meistern diese auch wirklich gut. 

Fazit:
„Abaton – Im Bann der Freiheit“ ist der Abschlussband einer sehr komplexen und besonderen Jugendreihe, die mir vor allem durch seine spezielle Hintergrundidee aufgefallen und in Gedanken geblieben ist. Leider hatte ich mit der Umsetzung öfters meine Probleme, sodass mir die Entwicklungen zur bedingt zugesagt haben. Dennoch gibt es nun endlich die erhofften Antworten und wem bereits die Vorgänger gefallen haben, der muss auch unbedingt „Im Bann der Freiheit“ lesen. Bei mir gibt’s, genau wie für die Vorgänger, solide 3 von 5 Buchherzen. 
 Vielen Dank an den mixtvision Verlag für das Leseexemplar.

Infos zu den Autoren (Quelle: Mixtvision Verlag):
Christian Jeltsch, geboren 1958 in Köln, versuchte sich als Fußballspieler, im Studium der Psychologie, als Filmtechniker, als Regieassistent am Theater und beim Film. Jetzt schreibt er Drehbücher für Fernsehfilme und erhielt dafür u.a. den Adolf-Grimme-Preis.
Olaf Kraemer studierte Ethnologie und Publizistik in Berlin, war Sänger und Texter in einer Garagen-Band und arbeitete zwölf Jahre als Journalist und Übersetzer in Los Angeles. Heute lebt er als Buch- und Filmautor in München. Christian Jeltsch lernte er auf dem Spielplatz kennen.

Infos zur Reihe (bereits komplett erschienen):
1. Abaton - Vom Ende der Angst *klick* zu meiner Rezension
2. Abaton - Die Verlockung des Bösen *klick* zu meiner Rezension
3. Abaton - Im Bann der Freiheit

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