Freitag, 11. Oktober 2013

Rezension: Frostblüte - Zoë Marriott




Titel: Frostblüte
Autorin: Zo
ë Marriott 
  Seiten: 464
  Verlag: Carlsen 

  Preis: TB 14, 99 Euro    
Ersterscheinung: 02. 10. 13
  Reihe: Jein (im Englischen gibt es einen Vorgängerband)






Kurzbeschreibung:
Frost lässt keinen an sich heran – aus gutem Grund: Sie trägt einen Wolfsdämon in sich, der immer dann hervorbricht und sie wahllos töten lässt, wenn sie verletzt oder von Gefühlen überwältigt wird. Als sie sich notgedrungen einer Schar Krieger anschließt, die das Königreich vor Aufständischen schützen, weckt sie schnell das Interesse von Luca, dem Anführer, und das Misstrauen von Arian, seinem besten Freund. Beide Männer spüren, dass sie etwas verbirgt. Und Frost ahnt bald, dass einer von ihnen das Feuer ihrer Gefühle entfachen wird. Doch zu welchem Preis?

Meinung:
Das Cover von „Frostblüte“ ist in meinen Augen ziemlich speziell und hat sofort meine Neugier geweckt. Nun, nach Beenden des Roman gefällt es mir sogar noch besser, da ich finde, dass es die innere Zerrissenheit von Protagonistin Frost gut darstellt und auch der eher schlichte und etwas kalte weißen Hintergrund auf die Grundstimmung im Buch passt.

Frost lebt in einer Welt, in der die Menschen an Götter glauben und diese auch in das Leben der Menschen eingreifen können. So wie in das Leben der 17-jährigen Frost. Durch den Wolfsdämon in ihrem inneren musste sie schon viel mitmachen und eine Kindheit mit viel Schikane und Einsamkeit ertragen. Sie ist ständig auf der Flucht und neben der Angst vor dem Wolf und was sie unter seinem Einfluss wieder anrichten könnte, fühlt sich ungeliebt und verloren.  Umso faszinierender finde ich es, dass sie sich eine hilfsbereite und mitfühlende Seite bewahrt hat und immer für andere Einstehen will. 

Doch auch die männlichen Hauptcharaktere sind genau wie die Protagonistin wunderbare Figuren, die unglaublich vielschichtig, authentisch und emotional wirken. Alle Figuren haben ihre Stärken und Schwächen und eine geheimnisvolle, schmerzhafte Vergangenheit, die sie zu dem gemacht hat, was sie nun sind. Beide sind mir im Laufe der Geschichte ans Herz gewachsen und ich konnte mich kaum entscheiden, welchen der beiden Frost in meinen Augen am besten wählen soll.

Luca ist der Anführer der Berggarde und  von Beginn an sehr strahlend, fast etwas zu strahlend und perfekt, aber genau das hat mir eigentlich an ihm so gut gefallen, da er trotz allem extrem authentisch wirkt. Er legt großen Wert auf Gerechtigkeit und will verhindern, dass er, oder einer seiner Männer sich von der Brutalität ihrer Gegner mitreißen lässt. Dementsprechend fand ich seine Entwicklung, die er im Laufe des Romans durchmacht zwar durchaus nachvollziehbar, aber für seinen Charakter nicht gerade förderlich.

Arian ist Lucas Leutnant und ziemlich kalt zu seiner Umwelt. Luca scheint der einzige zu sein, der ihn mag und ihn versteht. Doch mit der Zeit wird deutlich, dass er mehr als nur einen guten Kern hat, den er hinter seiner harten Schale und vielen Schuldgefühlen verbirgt. Da er Frost so ähnlich ist, dauert es nicht lange, bis sie lernt mit ihm umzugehen und auch ihm einen Platz in ihrem Herzen zuteilt. 

Die Autorin verwebt in ihrer Geschichte viele verschiedene Einzelstücke zu einem faszinierenden und überzeugendem Ganzen. In erster Linie geht es darum, dass Frost versucht ihren Wolfsdämon loszuwerden, doch auch Selbstachtung und das Eingestehen des eigenen Wertes spielen eine große Rolle. Natürlich ist auch eine Liebesgeschichte dabei, die nicht nur durch den bevorstehenden Kampf gegen die Aufrührer und Frosts Dämon verkompliziert wird. Dabei gibt es viele Wendungen, von denen zwar manche recht vorhersehbar und manche in meinen Augen nicht so gut gewählt waren, die aber dennoch alle die Geschichte authentisch und stetig vorantreiben, so dass am Ende alles ein komplettes Bild ergibt. Vor allem die Art, wie die Autorin die Sache mit dem Wolfsdämon geregelt hat fand ich ganz gut. Denn Frost verwandelt sich dabei nicht wirklich, sondern wird einfach von den Gefühlen übermannt. Und auch die vereinzelt eingestreuten Einblicke in Frosts Vergangenheit, die mit der Zeit dann ein stimmiges Gesamtbild ergeben, gefielen mir sehr gut. 

Fazit:
„Frostblüte“ entführt den Leser in eine andere Welt, mit einer besonderen Geschichte und einzigartigen Charakteren, die dem Leser sofort ans Herz wachsen. Die Handlung ist spannend und an manchen Stellen doch unerwartet. Der Roman bietet auf jeden Fall einen großen Lesegenuss, weshalb ich gute 4 von 5 Sternen vergebe und das Buch nur empfehlen kann.
 Vielen Dank an den Carlsen-Verlag, dass ich dieses tolle Buch lesen durfte. :)

Infos zur Autorin (Quelle: Carlsen-Verlag):
Zoë Marriott lebt im Nordosten von Lincolnshire, zusammen mit ihren zwei Katzen Echo und Hero und ihrem Hund Finn. FROSTBLÜTE ist ihre erste Veröffentlichung in deutscher Sprache.

2 Kommentare:

  1. Hallo Steffi,

    schön wie Du das gerade mit der Zerrissenheit und den damit plötzlich aufkommenden Gefühlen rüber gebracht hast.

    Ich denke mir, dass ist mal ein Buch das Jungs und Mädels ansprechen könnte, weil es Helden beiderlei Geschlechts gibt, außer werden die Jungs die Kampfszenen gefallen..

    LG..Karin..

    PS: Zweite Handleserin durfte ich mal wieder sein.

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    1. Hallo Karin,
      danke für dein Lob :) Ich freu mich immer, wenn meine Rezensionen gut ankommen.

      Jop, ich denke auch, das es für beide Geschlechter etwas hat und deshalb wirklich empfehlenswert ist.

      Und naja, Hauptsache man kann Bücher überhaupt lesen, egal ob aus erster oder zweiter Hand. ;)

      LG, Steffi

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