Samstag, 26. Oktober 2013

Rezension: Wunder - Raquel J. Palacio




Titel: Wunder
Autorin: Raquel J. Palacio 
Seiten: 384 
  Verlag: Carl Hanser
  Preis: Geb. 16, 90 Euro    
Ersterscheinung: 28. 01. 2013
    Reihe: Nein







Kurzbeschreibung:
August ist anders. Dennoch wünscht er sich, wie alle Jungen in seinem Alter, kein Außenseiter zu sein. Weil er seit seiner Geburt so oft am Gesicht operiert werden musste, ist er noch nie auf eine richtige Schule gegangen. Aber jetzt soll er in die fünfte Klasse kommen. Er weiß, dass die meisten Kinder nicht absichtlich gemein zu ihm sind. Am liebsten würde er gar nicht auffallen. Doch nicht aufzufallen ist nicht leicht, wenn man so viel Mut und Kraft besitzt, so witzig, klug und großzügig ist - wie August.

Meinung:
Die Geschichte des kleinen Jungen, dem das Schicksal und die Gene so übel mitgespielt haben, dass sein Gesicht trotz mehrfacher Operationen extrem deformiert ist, ist einfach unglaublich liebenswert und dabei höchst emotional. Vor allem der Anfangsteil, in dem man August und seine Situation kennenlernt, hat mich gleich gefangen und ans Buch gefesselt. Augusts Art, seine ganz persönliche Lebens- und Leidensgeschichte zu erzählen, ist etwas ganz besonderes. Er hat sich mit seiner Situation eigentlich gut abgefunden, ist aber dennoch nur ein kleiner Junge, der Freunde haben und irgendwie dazugehören möchte, aber zumindest nicht auffallen will. Und das ist gar nicht so einfach. Vor allem Kinder können ja wirklich grausam sein und so muss August viele abwertende Blicke und mehr oder minder verdeckte Hänseleien hinnehmen. Doch trotz allem gibt er nicht auf, behält seinen Lebensmut, seinen Humor, aber auch seine Großzügigkeit bei und wird auch noch selbstständiger. Kurz gesagt, man kann ihn einfach nur ins Herz schließen und ihn für seine Kraft bewundern. 

Anders als von mir erwartet, wechselt sich die Erzählperspektive im Roman öfters ab. Folglich erhält man auch Einblick in die Sichtweise anderer Figuren. So erzählt z. B. auch Augusts Schwester Vio etwas aus ihrem Leben mit August, und auch Augusts Freunde / Schulkameraden Summer und Jack, sowie Vios Freund Justin erzählen jeweils in der Ich-Perspektive aus ihrem Leben und ihre Eindrücke zu August. Über die Wahl zum vermehrten Perspektivenwechsel ist meine Meinung ziemlich geteilt. Einerseits ist es schön, dadurch eine größere Gesamtsicht der Situation zu bekommen, womit vor allem durch Vios Teil die Problematik noch vertieft und verdeutlicht wird. So wird dadurch erst deutlich, dass auch sie kein leichtes Leben hat. Immer musste sie für ihren Bruder zurückstecken und hat dadurch bei ihren Eltern immer die zweite Geige gespielt. Ein Fakt, auf den ich vorher kaum gekommen wäre und weswegen sie mir danach auch oft leidgetan hat. Die anderen Sichtwechsel fand ich teilweise eher etwas unnötig, bzw. zu lang. So hatte ich vor allem mit Justins Abschnitt etwas Probleme, da er meiner Meinung nach nicht wirklich viel zur Gesamtsituation beiträgt und sein Teil auch erzähltechnisch schwerer zu lesen ist, da alle Wörter klein geschrieben sind und die Sätze einfach nur kurz und knapp aneinandergereiht wurden. Dennoch wird im Laufe der Geschichte konstant deutlich, dass auch alle anderen Figuren mit ihren Problemen zu kämpfen haben und sie August für das ein oder andere in seinem Leben sogar bewundern. 

Fazit:
Der Schreibstil ist (abgesehen von Justins Teil) sehr einfach zu lesen und dabei doch so emotional und teilweise sogar humorvoll. In Verbindung mit dem toll erarbeiten und sympathischen Protagonisten, der glaubwürdigen und ergreifenden Handlung, sowie dem rundum guten Gefühl, das den Leser sofort ergreift und ihn den ganzen Roman hinweg nicht mehr los lässt, ist die Geschichte einfach wundervoll und für alle Altersstufen unbedingt zu empfehlen. Trotz des kleinen Kritikpunktes gibt’s knapp die vollen 5 Buchherzen.


Infos zur Autorin (Quelle: Amazon):
Raquel J. Palacio lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Söhnen in New York. Zwanzig Jahre lang gestaltete sie als Art Director die Cover für die Bücher anderer Leute und wartete auf den richtigen Moment, ihr eigenes Buch zu schreiben. Dann traf sie eines Tages vor einem Eisladen ein ganz besonderes Mädchen, und der Moment war gekommen. Wunder ist ihr erster Roman.

1 Kommentar:

  1. Das steht auch schon länger auf meiner Wunschliste...

    Danke für eure Besuch!
    LG
    Summi von schlunzenbuecher.blogspot.de

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