Mittwoch, 31. Dezember 2014

Rezension: Heldenklingen - Joe Abercrombie




Titel: Heldenklingen
  Autor: Joe Abercrombie
    Seiten: 896   
Verlag: Heyne
  Preis: TB 16 €
  Ersterscheinung: 08. 08. 11
  Reihe: Teil 5 von (bisher) 6







Kurzbeschreibung:
Es herrscht Krieg. In einem unbedeutenden Tal entscheidet sich das Schicksal der Nordlande, und drei Männer kämpfen sich durch eine dreitägige, blutige Schlacht: Bremer dan Gorst, in Ungnade gefallener Leibwächter des Königs der Union, Prinz Calder, machtbesessen und feige, sowie Curnden Craw, einer der letzten ehrlichen Barbaren. Drei Männer mit dunklen Seiten, drei noch finsterere Tage voller Blut und Tod, und eines steht von Beginn an fest: Helden gibt es hier schon lange nicht mehr…

Meinung:
Also eigentlich entspricht das Buch nicht so ganz meinem Beuteschema. Fantasy ja, aber als ich gelesen habe, dass es sich vor allem um Krieg handelt, war ich gleich etwas skeptisch. Ich habe es trotzdem versucht, weil das Buch noch bei mir rum lag und ich im alten Jahr noch einen der alten Wälzer weg bringen wollte, der sich quer über die Feiertage lesen lässt und „Heldenklingen“ hat sich als Heyne-Buch noch zusätzlich dafür angeboten. 

Ich habe erst während des Lesens erfahren, dass es schon weitere Bände von Joe Abercrombie rund um die Klingen gibt und dass dieses hier bereits der fünfte Teil aus dieser Welt ist. Dabei wird „Heldenklingen“ zwar nicht direkt als Reihenfortsetzung deklariert, aber einige der Charaktere und die Gegebenheiten dieser Welt sind die gleichen. 

Dies ist für mich dahingehend wichtig, da mir das Buch vielleicht ein bisschen besser gefallen hätte, wenn ich die Vorgänger auch gelesen hätte. Denn so fand ich das Buch nicht wirklich überzeugend. 

Die Handlung dreht sich wirklich nur um diese Schlacht rund um ein paar Felsen, von denen die Parteien selbst nicht mal zu wissen scheinen, wieso diese Stellung so wichtig ist. Gründe für diesen Krieg haben mir generell extrem gefehlt, aber wie gesagt, das könnte auch bereits in den vorherigen Teilen Thema gewesen sein. Die Beschreibungen sind teilweise ziemlich ausschweifend und dazu noch derb, schonungslos und grausam, wie der Krieg eben auch. Wirkliche Spannung kam dabei  für mich eher selten auf.

Es gibt ziemlich viele Charaktere und manchmal habe ich leicht etwas den Überblick verloren, weshalb sich das Personenregister als sehr hilfreich erwiesen hat. Man kann auf jeden Fall sagen, dass die im Klappentext genannten drei Männer zu den Hauptcharakteren zählen und es aus ihren Sichten immer wieder mehrere Kapitel gibt. Zusätzlich kommen aber auch noch Erzählperspektiven anderer Charaktere hinzu.

Grob gesagt gibt es vor allem zwei Sorten von Figuren. Einmal die Großkotzigen, die sich über die Schlacht freuen und auch bereit sind alles zu opfern und die, die eben mitziehen (müssen) und sich gleichzeitig ihren Selbstzweifeln und ihrer Angst stellen müssen. Wirkliche Sympathie konnte ich nur zu den wenigsten Aufbauen, aber ich fand zumindest die dunkle Seite des Krieges, die Angst und Verzweiflung sehr gut dargestellt. Während ich die Kapitel aus der Sicht des alten und ehrvollen Curnden Craw eigentlich immer ganz interessant fand, wusste ich mit Prinz Calder längere Zeit nicht wirklich etwas anzufangen. Im Verlauf konnte ich mich aber ganz gut mit ihm anfreunden. Am schlimmsten fand ich immer die Kapitel aus der Sicht des in Ungnade gefallenen Bremer dan Gorst, denn dessen widerwärtige Gedanken haben ziemlich viele unnütze Seiten gefüllt… 

Fazit:
Viel zu wenig Handlung für so viele Seiten. Spannung kommt selten auf und auch die Charaktere sind teilweise eher gewöhnungsbedürftig. Außerdem eignet sich dieses Buch in meinen Augen eher weniger als direkter Einzelband oder zum Quereinstieg, da man darin zu wenig über die Hintergründe des Ganzen erfährt. Da die schrecklichen Seiten des Krieges sowie Ängste und Zweifel eigentlich recht gut dargestellt wurden, reicht es am Ende doch noch für ein knappes zweites Buchherz. Aber ich werde die Reihe erstmal nicht weiter verfolgen.

Infos zum Autor:
Barbaren, Inquisitoren, Feldherrn und Magier: Die Fantasywelten des Briten Joe Abercrombie entsprechen nur auf den ersten Blick den üblichen Genreklischees. Presse und Fans sind sich einig: Abercrombies international erfolgreiche "Klingen"-Romane führen die Fantasyliteratur in neue Dimensionen. Dabei waren die ersten Romanentwürfe des 1974 in Lancaster geborenen Schriftstellers noch während seines Psychologiestudiums von ihm verworfen worden. Stattdessen arbeitete Abercrombie als Cutter für Dokumentationen und Musikvideos, bevor er sich wieder seiner Fantasytrilogie zuwandte. Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten, und so widmet sich Joe Abercrombie, der mit Frau und Kindern in Bath lebt, inzwischen fast ausschließlich seiner "Klingen"-Welt.

Infos zur Reihe:
  •  First Law Reihe:
  • Weiterführende Bände:
5. Heldenklingen

Dienstag, 30. Dezember 2014

Rezension: Soul Screamers 1: Mit ganzer Seele - Rachel Vincent




Titel: Soul Screamers - Mit ganzer Seele
  Autorin: Rachel Vincent
    Seiten: 304   
Verlag: Mira Taschenbuch
  Preis: 9,99
  Ersterscheinung: Okt. 2011
  Reihe: Teil 1 von 7








Kurzbeschreibung:
Kaylee kann ihr Glück kaum fassen. Der schärfste Typ der Schule hat sie angesprochen! Nash hat die schönsten braunen Augen, die sie je gesehen hat. Als er sie auf die Tanzfläche zieht, glaubt Kaylee zu träumen. Aber das perfekte Date hat sie sich anders vorgestellt. Erst entdeckt sie ein Mädchen, das scheinbar von einem schwarzen Nebel umgeben ist. Dann wird Kaylee übel, und plötzlich lastet eine schreckliche Schwere auf ihr. Um nicht zu schreien, dass die Fensterscheiben zerspringen, rennt sie schweißgebadet raus. Wie peinlich! Nash muss sie jetzt für völlig verrückt halten. Doch seltsamerweise bleibt er ganz ruhig … Am nächsten Tag erfahren sie, dass das Mädchen tatsächlich tot ist. Bald sterben weitere. Und Kaylee ist die Einzige, die weiß, wen es als Nächsten trifft …

Meinung:
„Soul Screamers 1 –Mit ganzer Seele“ klingt zwar zuerst wie ein typischer Jugend-Fantasy-Roman, doch er beschäftigt  sich mich einem bisher eher unverbrauchtem Thema und kann fast auf ganzer Linie überzeugen.

Gleich zu Beginn wird der Leser mitten in die Handlung geworfen und es baut sich eine große Spannung auf, die den kompletten Roman hinweg aufrechterhalten und zum Ende sogar noch gesteigert wird. Zwar kann man sich die ein oder andere kleinere Wendung schon denken, aber auch das „Wie“ und „Was“ können so unterhalten, dass dies gar nicht auffällt. 

Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von Protagonistin Kaylee. Sie ist ein sympathisches Mädchen und man kann sich schnell in sie hineinversetzten. Dabei sind ihre teils etwas widersprüchlichen Gefühle und Gedanken jederzeit präsent und nachvollziehbar. Man freut sich mit ihr, als Nash sie anspricht, teilt ihre Zweifel wenn sie sich fragt, wieso er sie ausgewählt hat und leidet mit ihr, wenn die „Panikattacken“ sie überkommen und sie Angst hat verrückt zu werden. 

Auch  die meisten der Nebencharaktere sind ganz gut beschrieben. Vor allem der Reaper Todd ist sehr vielschichtig und facettenreich. Seine Szenen waren immer besonders toll und ich hoffe ja, dass man in der Fortsetzung noch mehr von ihm liest. 

Auch der Plot ist ziemlich vielschichtig und zeigt vergleichsweiese wenig Klischees. Natürlich geht es um eine Liebesgeschichte, aber nebenbei lernt man auch noch die Welt rund um Banshees und manch andere übernatürliche Wesen kennen. Ich fand es von der Autorin sehr gut gelöst, dass auch andere, begleitende Wesen mit in die Geschichte geflochten werden und auch wenn noch einige Hintergrundfragen zu der von Rachel Vincent geschaffenen Welt offen bleiben, ist eib durchgängiger roter Faden erkennbar, der auch einen möglichen Weg für die Fortsetzungen anzeigt. 

Der Schreibstil der Autorin ist ziemlich jugendlich gehalten und passt damit sehr gut zur Geschichte. Die Seiten fliegen nur so dahin und durch die hohe Spannung will man unbedingt Antworten erhalten. Und das Schöne an dem Buch ist, dass man am Ende auch wirklich noch viele Antworten bekommt. Der Schluss ist wirklich gut gelungen, es gibt nochmal einige tolle Überraschungen und einen, für einen Reihenauftakt, ziemlich runden Abschluss ohne Cliffhanger.

Einen kleinen Kritikpunkt habe ich doch noch anzubringen und zwar ist mir öfters aufgefallen, dass der Autorin einige kleinere Fehler im Aufbau der Details in ihrer Geschichte passiert sind. Dies ist nicht wirklich tragisch, aber ein bisschen schade.

Fazit:
Ein faszinierender und überzeugender Auftakt in die „Soul Screamers“ – Reihe. Toller Plot, facettenreiche Charaktere , viel Spannung und ein überwältigendes Finale. Deshalb gibt es trotz der kleineren Fehler knappe 5 Buchherzen und einen unbedingte Leseempfehlung. 

Infos zur Autorin (Quelle: Mira-taschenbuch.de):
New-York-Times-Bestsellerautorin Rachel Vincent lebt in San Antonio, Texas. Als Älteste von vier Geschwistern ist sie selten um Worte verlegen – was sicher auch dazu geführt hat, dass sie Schriftstellerin geworden ist. Vincent teilt sich ein Büro mit zwei schwarzen Katzen und ihrem Fan der ersten Stunde. Wenn sie nicht gerade schreibt oder vor Tornados flüchtet, liest sie oder geht ins Kino. 

Infos zur Reihe:
1. Mit ganzer Seele
6. engl. Titel Before I Wake
7. engl. Titel With all my Soul

Prequels:
1. Kaylee
2. Todd
3. Sophie

Montag, 29. Dezember 2014

*Rezension* So wie Kupfer und Gold - Jane Nickerson


Titel: So wie Kupfer und Gold
Autor: Jane Nickerson
ISBN: 978-3570162682  
Seiten: 448
Verlag: cbt
Ersterscheinung: 23. September 2013
Preis: 16,99  gebunden

Kurzbeschreibung
Boston, 1855. Sophia ist 17, als sie nach dem Tod ihres Vaters als Waise dasteht. Da erhält sie einen Brief von ihrem Paten Bernard de Cressac, der sie auf seine Plantage in Mississippi einlädt. In Wyndriven Abbey angekommen, zieht der attraktive Gentleman und sein luxuriöser Lebensstil die junge Frau in seinen Bann. Doch je näher sich die beiden kommen, desto mehr spürt Sophia, dass Bernard eine dunkle Seite hat. Als ihr schließlich immer wieder junge, schöne Frauen mit rotem Haar erscheinen – die ihr selbst sehr ähnlich sehen-, wird Sophia misstrauisch. Sie erfährt, dass Cressac bereits mehrfach verheiratet war und alle Ehefrauen unter mysteriösen Umständen ums Leben kamen ... Ist Sophia die Nächste? Oder kann sie das Netz, das Cressac um sie gesponnen hat, rechtzeitig zerreißen?

Meinung
Dies ist ein historischer Jugendroman voller Emotionen und Gefühlen. Er war spannend, fesselnd und einfach interessant zu lesen. Die Geschichte wirkte düster, wobei aber gute Fantasyelemtente von der Autorin mit eingebaut wurden. Die Märchenadaption von „Blaubart“ war zwar gut, aber dennoch zu wenig ausgeschöpft für meinen Geschmack.

Die Handlung selbst war am Anfang etwas zäh, nimmt aber dann rasant an Fahrt an. Ich lernte viel über Sophias früheres Leben kennen. Dies war nichts so besonders, weil die Familie nur wenig Geld zum Überleben gehabt hat. Dann stirbt der Vater und Sophia soll zu ihrem Patenonkel ziehen. Dort fühlte sie sich, als wenn sie in einen goldenen Käfig leben müßte. Sie wird ständig kontrolliert und durfte nicht alleine aus dem Haus gehen. Eines Tages erschienen ihr die Geister der vier verstorbenen Frauen von Bernard. Neugierig macht sie sich auf die Suche nach Antworten und gerät immer mehr in die Fänge des Paten.

Es wird in der Ich-Perspektive aus Sicht von Sophia erzählt. Ihr Charakter gefiel mir von der ersten Seite an. Sie wirkte so zart und unschuldig auf mich. Als es jedoch darum ging, um ihr Leben zu kämpfen, wurde sie mutig und stark. Dafür hat mir aber der Charakter des Paten Bernard überhaupt nicht zugesagt. Er wirkte suspekt und unsympathisch auf mich. Und zum Schluß stellte sich ja wirklich heraus, welch grausamer Mensch er war. Beeindruckt dagegen haben mich die Umgebungsbeschreibungen. Wunderschön und detalliert konnte ich mir alles sehr gut bildlich vorstellen. Genauso mag ich es bei einem historischen Roman.

Frau Nickerson passte ihren Schreibstil nicht an das damalige Zeitalter an, sonder schrieb eher modern. Mich störte das nicht und das Buch ließ sich super schnell lesen. Kurze Kapitel und angenehme Schriftgröße rundeten das Ganze ab.

Cover
Das Cover ist einfach wunderschön. Es strahlt so eine Atmosphäre aus, das man es einfach in die Hand nehmen muß. Farben, Bild und Titel passen peferkt zum Inhalt des Buches.

Fazit
„So wie Kupfer und Gold“ konnte mich überzeugen. Spannend, interessant und sehr bildlich dargestellt. Ich hatte ein paar sehr gute Lesestunden und kann diesen historischen Jugendroman nur weiterempfehlen. Er bekommt von mir 4 von 5 Buchherzen.


Infos zur Autorin: (Quelle Amazon)
Jane Nickerson hat mit ihrer Familie viele Jahre lang in einem großen alten Haus in Aberdeen im Bundesstaat Mississippi gelebt, wo sie als Kinderbibliothekarin arbeitete. Ihre Liebe galt immer den Südstaaten, „den alten Zeiten“, Schauergeschichten, Häusern, Kindern, dem Schreiben und interessanten Bösewichten. Jetzt lebt sie mit ihrem Mann in Ontario, Kanada. "So wie Kupfer und Gold" ist ihr großartiges Debüt.

Sonntag, 28. Dezember 2014

Bucheingang

Hallo Ihr Lieben,

auch am Ende des Jahres sind wieder einige Bücher bei uns eingezogen. Natürlich nehmen wir uns fürs neue Jahre wieder vor, weniger Eingänge und mehr SuB Abbau zu machen. Mal schauen, wie es funktioniert, aber nun freuen wir uns erstmal über unsere neuen Schätze ;) Wie immer sind die Titel zu Amazon verlinkt.



Vom Carlsen Verlag haben wir Onyx - Schattenschimmer von Jennifer L. Armentrout zugesandt bekommen. Wir sind schon ganz gespannt, wie die Geschichte Daemon und Katy weiter geht. Vielen Dank dafür.




Bei Tauschticket haben wir natürlich auch wieder zugeschlagen. Für mich (Heike) kam Glasgesichter von Cordula Hamann und Bullet Boys von Ally Kennen dabei heraus und für Steffi gabs Die Weihnachtsüberraschung von Robert Clausen, Krähenmann von Corina Bomann und Die Bestimmung - Fours Geschichte von Veronica Roth.





Dann gabs auch wieder Post von der Autorin Hannah Siebern. Und zwar kam ne Mail mit ihrem aktuellen ebook Barfuß im Regen. Da Steffi bisher auch alle anderen Werke der Autorin gelesen hat, freut sie sich schon sehr darauf.



Und jetzt kommt noch der Oberhammer. Ein paar Tage vor Weihnachten kam vom Chickenhouse Verlag ein Päckchen an. Ich dachte mir noch, hmm komisch, habe doch gar nichts angefragt und machte es voller Neugierde auf. Darin war ein in Geschenkpapier eingepacktes Buch und eine Weihnachtskarte. Leicht verwirrt rief ich Steffi an und die sagte dann, ich solls aufmachen und........darin war der dritte Teil der Auserwählten Trilogie - In der Todeszone von James Dashner. Steffi hatte bei dem Gewinnspiel "Wir sind der Weihnachtsmann" mitgemacht und gewonnen und konnte mir ein vorzeitliches Weihnachtsgeschenk machen. Wow. Vielen lieben Dank nochmals an Dich liebe Steffi und natürlich dem Chickenhouse Verlag, für diese tolle Überraschung.




Von Steffi habe ich zu Weihnachten den zweiten Teil von Lockwood & Co. - Der wispernde Schädel von Jonathan Stroud bekommen. Danke meine Süße.



Und Steffi hat Der Junge, der Träume schenkte von Luca Di Fulvio geschenkt bekommen.


Nun wünschen wir euch noch einen schönen Sonntag.
Kam bei euch nun gestern auch der Schnee?

Liebe Grüße, 
Steffi und Heike

Samstag, 27. Dezember 2014

Die Weihnachtsüberraschung - Robert Clausen




Titel:  Die Weihnachtsüberraschung
  Autor: Robert Clausen
    Seiten: 176   
Verlag: Fischer Taschenbuch
  Preis: 7,00
  Ersterscheinung: 2004
  Reihe: Nein







Kurzbeschreibung:
Toby ist neun Jahre alt und lebt mit seiner Mutter auf Sylt. Er hat ein Problem: Er redet nur mit seiner Mutter und seiner Oma. Deshalb hat er auch wenige Freunde und ist oft allein. Auch Bengt Brodersen, ein älterer Herr, bei dem seine Mutter eine neue Stelle als Haushaltshilfe angetreten hat, ist einsam und eigentlich kein Vaterersatz für Toby. Aber er hat eine bewundernswerte Gabe: Er kann Geschichten erzählen. Und Toby könnte ihm stundenlang zuhören. Für seinen großen Freund überlegt er sich ein ganz besonderes Weihnachtsgeschenk: Er will bei der Schulaufführung ein Gedicht für ihn aufsagen.... Eine rührende und bewegende Weihnachtsgeschichte, die zeigt, dass viele Wünsche auch heute noch vom Weihnachtsmann erfüllt werden.

Meinung:
Zur Vorweihnachtszeit gehört auch mindestens ein Weihnachtsbuch. Dieses Jahr ist mir eher durch Zufall dieses kleine Büchlein in die Hände gefallen und da der Klappentext sehr vielsprechend klang, war mein Weihnachtsbuch gefunden.

In der Geschichte lernt man sowohl Bengt, als auch Toby etwas besser kennen. Beide haben in ihrem Leben schon einige Schicksalsschläge erlebt und sind auf unterschiedliche Weise damit umgegangen. Während Toby nicht mehr mit anderen Menschen als seiner Mutter und seiner Oma spricht, hat sich Bengt mit seiner Familie auseinandergelebt. 

Obwohl Bengt nun eigentlich ganz alleine da steht, ist er kein verbitterter Mann. Als er Toby das erste Mal begegnet fühlt er sich von dem faszinierenden Jungen gleich berührt und baut schnell eine besondere Bindung zu ihm auf. 

Die Hauptcharaktere sind für eine so kurze Geschichte wirklich solide und vergleichsweise tiefgründig erarbeitet. Zwar gäbe es da bestimmt noch viel mehr zu erzählen und zu entdecken, aber auch so kann man die beiden bildlich vor sich sehen. 

Obwohl die Nebencharaktere fast etwas kurz kommen gibt es auch hier einige Highlights. So ist zum Beispiel Bengts Enkelin Paula ein kleiner leuchtender Stern und bringt den Leser mit ihren Kommentaren immer wieder zum Lachen. 

Die Handlung selbst ist wie für eine Weihnachtsgeschichte typisch eher rührend, leicht vorhersehbar und gefühlvoll. Die Dialoge sind zumeist wirklich gut gelungen und so ist man oft gerührt oder muss lachen. Aber leider gelingt dies dem Autor nicht bei allen Szenen, denn bei manchen Beschreibungen fehlt das letzte Fünkchen  um den Leser die beschriebenen Emotionen auch wirklich fühlen zu lassen. Da hätte ein bisschen mehr manchmal nicht geschadet. 

Doch trotzdem lässt sich die Geschichte schnell lesen und den Leser mit einem guten Gefühl zurück. Vor allem das versteckte Rätsel in dem Gedicht bietet nochmal einen schönen Abschluss.

Fazit:
Eine schöne Weihnachtsgeschichte, die sich schnell lesen lässt und zwischenzeitlich auch berührt und den Leser zum Lachen bringt. Da manchmal aber der letzte Funke fehlt, vergebe ich am Ende sehr gute 3,5 Buchherzen und trotzdem eine Leseempfehlung.

Infos zum Autor (Quelle: Amazon):
Robert Clausen studierte Volkswirtschaft und Publizistik und hat sieben Jahre in New York gelebt und als Journalist gearbeitet. Seit drei Jahren lebt er wieder in Hamburg oder in dem von seinem Großvater geerbten Haus auf Sylt.