Mittwoch, 19. Februar 2014

Rezension: Tanz auf Glas - Ka Hancock




 Titel: Tanz auf Glas
Autorin: Ka Honcock
Seiten: 528
Verlag: Knaur
Preis: HC: 19,99
Ersterscheinung: 02. 09. 2013  
Reihe: Nein







Kurzbeschreibung:
Vielleicht hätten Lucy Houston und Mickey Chandler sich nie verlieben dürfen. Und erst recht nicht heiraten. Denn beide haben ein schweres Schicksal zu tragen. Doch die Liebe geht ihre eigenen Wege, und so führen Lucy und Mickey eine ungewöhnliche, aber glückliche Ehe. Als ihr Leben eine dramatische Wendung nimmt, wird die Kraft ihrer Gefühle einer harten Prüfung unterzogen.

Meinung:
Eines lässt sich nicht abstreiten  - „Tanz auf Glas“ ist eindeutig keine leichte Kost. Beide Protagonisten sind vom Leben gezeichnet und leiden an Krankheiten. Während Lucy den Brustkrebs vorerst knapp besiegt hat, kämpft Mickey ständig gegen seine bipolare Störung, denn er ist seit seiner Kindheit manisch-depressiv.
Im Buch wird sehr ausführlich, deutlich und gefühlvoll beschrieben, wie die beiden sich kennengelernt haben, welche Last ihre jeweiligen Diagnosen darstellen, und wie viel Kraft und Mut sie für ihr gemeinsames Leben benötigen. Doch trotz allem gibt es auch viele schöne Zeiten und Momente, die die Autorin in Relation setzt und dadurch beim Leser eine gewisse Faszination schafft. 

Besonders fand ich auch, dass die Autorin sehr deutlich auf Mickeys Krankheitsbild eingeht und dem Leser viele fachliche Informationen an die Hand gibt, aber dabei auch immer Mickeys eigene Wahrnehmung nie außer Acht lässt. Jedes Kapitel wird von einem kurzen Abschnitt aus Mickeys Sicht eingeleitet, welcher immer sehr deutlich zeigt, wie Mickey versucht seine Krankheit in der Waage zu halten. Und Mickey ist wirklich ein faszinierender Charakter. Denn einerseits wertet er sich selbst durch seine Krankheit etwas ab und hat eindeutig seine Ecken und Kante, aber trotzdem ist er einfach sympathisch, spritzig, humorvoll und liebenswert. 

Der Hauptteil des Buches wird aus Lucys Sicht erzählt. Auch sie musste in ihrem Leben schon viel mitmachen, aber dennoch verliert sie nie den Mut, ist immer hilfsbereit und großherzig. Ihr Charakter hat bei weitem weniger Ecken und Kanten und erscheint dadurch schon fast etwas zu Perfekt. Jedoch hat mich das nicht gestört, sondern einfach irgendwie gefreut, dass sie so ist, wie sie ist. Man kann nicht abstreiten, dass das Buch auch noch ein paar andere Klischees bedient, so z. B. dass in der Kleinstadt alle für die beiden da sind und immer zusammenhalten, aber auch das fand ich irgendwie passend. Denn Mickey und Lucy müssen in diesem Buch mit so vielen Schicksalsschlägen fertig werden, dass sie meiner Meinung, zum Ausgleich ein bisschen Gut-Menschen-Tun verdient haben.

Im Großteil des Romans fand ich die Geschichte wirklich lesenswert, aber der große Wow-Effekt wollte sich nicht ganz einstellen. Doch das hat sich auf den letzten 100 Seiten geändert. Auch wenn die Handlung nicht wirklich sehr überraschend ist, wird sie spätestens dann so emotional und ergreifend, dass man gar nicht mehr anders kann, als mitten in der Geschichte zu sein und zusammen mit den Charakteren zu bangen, zu leiden und zu weinen. Und weinen musste ich da wirklich viel…

Einen einzigen Punkt fand ich etwas unpassend und verwirrend, nämlich dass Protagonistin Lucy in der Lage ist, eine Art Todesfee zu sehen. Bei der kindlichen Lucy aus den Rückblenden, hatte das noch einen gewissen Charme, aber später passt das irgendwie nicht mehr zum Roman. Da diese Stellen nicht so häufig auftreten, ist es auch nicht wirklich tragisch, aber für mich wäre es ohne diese Einschübe wohl stimmiger erschienen. 

Fazit:
Ein anrührender Roman, der sich mit schwerwiegenden Themen beschäftigt und kein Auge trocken lässt. Dabei überzeugt die Autorin mit warmherzigen und tiefgründigen Charakteren und einer tragischen Handlung, die vor allem durch viele, kleine, besondere Highlights lesenswert wird. Hauptsächlich durch die große Emotionalität am Ende des Romans hat mich die Autorin dann ganz und gar für ihr Werk eingenommen, weshalb ich 5 von 5 Buchherzen und eine unbedingte Leseempfehlung vergebe.

Infos zur Autorin: (Quelle: knaur.de)
Ka Hancock, in Utah geboren, arbeitet als Krankenschwester und hat sich auf den Bereich der Psychiatrie spezialisiert. Heute lebt sie mit ihrem Mann in Salt Lake City und hat vier erwachsene Kinder. "Tanz auf Glas" ist ihr Debütroman.

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