Samstag, 23. August 2014

Rezension: Der Herr der Laternen - Thilo Corzilius



Titel: Der Herr der Laternen -
 Die traurige Geschichte vom glücklichsten
 Mann der Welt 
Autor: Thilo Corzilius 
Seiten: 149 
Verlag: Ulrich Burger 
Ersterscheinung: 09. 10. 12 
Preis: TB 7,50








Kurzbeschreibung:
Malcolm Delaware ist der glücklichste Mann der Welt. Er hat sich über die Jahre damit angefreundet oder besser gesagt: Er hat sich damit abgefunden. Bis eines Tages eine Frau in sein Leben tritt, die alles ändert. Sie zieht ihn tief hinein in Geschichten, voll von trauerndem Glück, gefallenen Sternen und in einen geheimnisvollen Garten voller Laternen ...

Meinung:
Ich muss ja sagen, dass mich schon alleine das gefühlvolle Vorwort in den Bann des Buches  gezogen hat. Der Schreibstil ist von Beginn an irgendwie besonders, federleicht und märchenhaft. Man kann sich eigentlich sofort in die Geschichte einfühlen und den Zauber der fantasievollen Beschreibungen auf der eigenen Haut fühlen. So erscheint der geheimnisvolle Garten des Herrn der Laternen, oder auch das Reich der tausend Winkel in ganzer Pracht vor dem geistigen Auge des Lesers und lässt ihn nicht mehr los. 

Auch die Liebesgeschichte beginnt interessant und eher zurückhaltend. Man kann sich gut in Malcolm hineinversetzen und seine Erfahrungen und die daraus resultierenden Ängste, aber auch seine Freuden teilen. Auch wenn Eve viel geheimnisvoller ist und man lange nicht weiß, was hinter ihr steckt, kann man auch an ihren Emotionen teilhaben.

So ging es mir zumindest in der ersten Hälfte dieser kleinen Novelle. Die zweite Hälfte hat mich dann irgendwie abrupt ins kalte Wasser geworfen und aus der verträumten Märchenwelt geholt. Klar, dass war wohl auch die Absicht des Autors, damit man ins Grübeln kommt, was Glück wirklich ist und ob dies gerecht ist usw. Aber trotzdem wurde die Geschichte für mich unzufriedestellend beendet. Es ging dann alles Schlag auf Schlag, kühl und ohne den vorherigen Zauber. Es gibt zwar ein Ende, aber das ist einfach mitten in die Geschichte gesetzt, ohne dass den offenen Fragen drum herum noch irgendwelche Bedeutung geschenkt wird. Wirklich schade.

Fazit:
Eine märchenhafte Geschichte, die zumindest in der ersten Hälfte verzaubern kann. In der zweiten Hälfte hat sich leider alles überschlagen, der Stil wurde von verträumt zu eiskalt und das Ende ist irgendwie nicht sehr zufriedenstellend. Durch den Wandel regt die Novelle zwar klar zum Nachdenken an, jedoch wäre das in meinen Augen auch mit einer stimmigeren Wandlung gegangen. So gibt es 3 Buchherzen und das Prädikat – Kann man lesen, muss man aber nicht!


Infos zum Autor (Quelle: Amazon):
Thilo Corzilius, 1986 in Dortmund geboren, schreibt nach eigenen Angaben »schon immer irgendwie«. Er geht häufig ins Kino, spielt in diversen Bands und reist leidenschaftlich gerne in Länder mit rauem Klima - zum Beispiel nach Schottland. Der Theologe fand für sein Debüt sehr schnell eine Agentur und brachte es dann praktisch über Nacht beim Piper Verlag unter.

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