Dienstag, 30. September 2014

Blogtour zu Tameha - Gene tanzen nicht: Tag 9


Huhu ihr Lieben,

vor nem guten Monat haben wir euch eine tolle Blogtour angekündigt und heute ist sie endlich bei uns angekommen.

Also hier nochmal das Buch um das es geht, die Jugendbuch-Dystopie: Tameha - Gene tanzen nicht von Marie Menke.


Leider haben wir es selbst noch nicht gelesen, aber unsere Neugier wurde geweckt und hier gehts zur Leseprobe.


In den vorherigen Tagen der Blogtour haben wir schon viel über das Gewinnspiel, die wichtigstens Themen aus dem Buch, die Autorin und die Hauptcharaktere erfahren. Heute gibt es auch ein Interview, aber mit einem Überraschungsgast, nämlich dem 16 jährigen Jess, dessen Leidenschaft die Leichtathletik ist und über den wir bisher noch nicht viel gelesen haben.
 


Hallo Jess, du bist ja heute unser Überraschungsgast und wir freuen uns sehr, dass du dir Zeit für uns genommen hast. Da die Leser ja noch gar nichts von der Wissen, erzähl uns doch einfach mal ein bisschen über dich. 

Was begeistert dich so sehr an der Leichtathletik?
Die Geschwindigkeit ist atemberaubend - die Tatsache, dass ein menschlicher Körper, mein eigener Körper, so etwas zu stande bringen kann, fasziniert mich. Es gibt nichts außer dem Training, das ich so sehr genieße. Aber weißt du, was sich am besten finde? Das Gefühl, ganz oben auf dem Siegertreppchen zu stehen. In dem Moment weißt du, dass sich alles bezahlt gemacht hat - du hast es bis ganz nach oben geschafft.

Wie hast du den Umzug aufs Land verkraftet? Was hat sich für dich dadurch geändert?
Verkraftet? Davon kann man wohl nicht sprechen. Auf dem Land ist alles anders: Hier gibt es keine Schulen, keine Krankenhäuser und keine Polizei. Hier gibt es nicht einmal einen wirklichen Aschenplatz. Alles, das es hier gibt, ist ein Wald, in dem man zwar sprinten kann, aber an den Waldboden sind meine Füße nicht gewöhnt. Für mich hat sich alles geändert - ich muss seitdem ohne meine Leidenschaft auskommen.

Soweit ich weiß, lehnt deine Mutter die Gentechnik eher ab, während dein Vater als Arzt voll dahinter steht. Kennst du ihre Gründe dafür? Und wie geht es dir damit? Unterscheidet sich dadurch dein Verhältnis zu ihr, im Gegensatz zu dem zu deinem Vater?
Wir reden nicht darüber. Warum auch? In unserer Welt gibt es keine Option - meine Generation hat keine Kinder, deren Gene nicht manipuliert worden, von den Silvarn vielleicht abgesehen, aber die zählen nicht zur Gesellschaft. Ich bin stolz auf meinen Vater, denn er hat es mit seiner Leidenschaft, der Medizin, weit gebracht und auch mir damit geholfen, der Sportler zu werden, der ich heute bin. Meine Mutter steht hinter mir, auch wenn sie die Gentechnik nicht befürwortet. Das muss ich akzeptieren, aber ich muss nicht ihrer Meinung sein.

Und wie stehst du selbst zu diesem Thema? Bist du froh darüber, durch die Genmanipulationen solche Stärken zu haben?
Was wäre ich ohne die Genmanipulation? Ein Sportler, vielleicht, weil Sportler gab es auch schon, bevor es die Gentechnik gab. Ich wäre aber ein mittelmäßiger Sportler wie es schon tausend gegeben hat - und das kann für mich bei weitem nicht alles sein. Ich verdanke der Gentechnik, dass ich Sportler bin, und das bedeutet mir alles.

Du bist ja ein Einzelkind, findest du das gut so, oder hättest du gern noch Geschwister gehabt?
Darüber habe ich noch nie gedacht. Ich weiß gar nicht, ob meine Eltern jemals darüber nachgedacht haben, noch mehr Kinder zu bekommen. Wir haben schon genug Stress - mein Vater arbeitet, macht oft Überstunden oder wird nach der Arbeit noch im Labor gebraucht. Meine Mutter fährt mich zum Training, plant die Wettkämpfe und managt meine Karriere. Zeit für Geschwister wäre da so oder so nicht geblieben.

Wie sieht dein typischer Tageablauf aus?
Als wir noch in der Stadt gelebt haben, war jeder Tag gleich: Ich bin aufgestanden und erstmal joggen gegangen und daraufhin mit meinem Coach zum Training. In der Trainingsanlage habe ich den Rest des Tages verbracht, wobei ich zwischendurch Pause machen musste, um mit meiner Lehrerin zu lernen. Auf dem Land ist aber jeder Tag anders: Mal gehe ich im Wald laufen, mal hat mein Vater neue Tests vorbereitet, um herauszufinden, was mit meinem Körper passiert, wenn ich nicht länger Medikamente bekomme. Wenn ich morgens aufstehe, weiß ich hier nie, was mich erwartet.

Was ist dein Lebensziel?
Ich möchte laufen - egal was meine Mutter gegen die Gentechnik hat, was mein Vater mit mir anfangen möchte oder was mein Trainer von mir erwartet. Ich möchte einfach nur laufen und zwar gut. Ein Weltmeistertitel sollte da schon drin sein.

Mit welchen 5 Adjektiven würdest du dich am besten selbst beschreiben?
Ich bin Perfektionist - gibt es dazu ein Adjektiv? Perfektionistisch, falls das ein Wort ist. Und ich bin leidenschaftlich und arbeite hart. Vermutlich wirke ich auf alle eher still, aber ich würde eher sagen, dass ich ernst bin.

Hast du neben der Leichtathletik noch andere Interessen?
Bei meinem Trainingsplan bleibt keine Zeit für andere Interessen - und das ist auch gut so! Ich könnte mir nicht vorstellen, etwas anderes so sehr zu mögen wie die Leichtathletik. Hätten sich meine Eltern eine andere Leidenschaft für mich ausgesucht, würde ich sie aber vermutlich genauso lieben. Mein Vater ist Arzt und Medizin finde ich schon interessant. Hätten sich meine Eltern dazu entschieden, dass ich auch Arzt werden sollte, wäre das bestimmt auch spannend gewesen.

Gibt es auch ein Mädchen in deinem Leben?
Ich wäre froh, wenn es auf dem Land andere Jugendliche gäbe, mit denen ich mich treffen könnte. Die einzigen, die noch hier draußen leben, sind die Silvar und die ziehen mit ihren Wohnwagen regelmäßig von einem Siedlungsplatz zum nächsten. An Mädchen ist da nicht zu denken - ein paar Freunde würden mir auch schon reichen.

Vielen Dank für deine offenen und aufschlussreichen Antworten. Wir hoffen, wir sehen dich bald wieder. :)
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So, das war das Interview und nun kommen wir zum Textschnipsel für das Gewinnspiel. Die genaue Erklärung zur Vorgehensweise könnt ihr nochmal am ersten Blogtourtag bei Bookdemon nachlesen. Für alle anderen in aller Kürze: Zu dem unten stehenden Textschnipsel aus dem Roman gibt es zwei mögliche Fortsetzungen, die mit jeweils einem anderem Symbol (Herz oder Stern) gekennzeichnet sind. Ihr müsst einfach entscheiden, welche Aussage besser zu euch passt und das gewählte Symbol, zusammen mit den Symbolen der anderen Blogtourtage in dieses Formular eintragen und schon seid ihr im Lostopf.

Das Wort "Konkurrentin" tauchte in meinem Kopf auf, dabei waren die Zeiten, in denen Bea eine ernsthafte Konkurrenz für mich gewesen war, schon lange vorbei.


Vielleicht mochte ich Bea, aber ich wusste gar nichts über sie. Wo wohnte sie? Wo ging sie zur Schule? Oder ging sie gar nicht zur Schule? Ich kannte sie nur aus dem Tanzstudio.


So wenn ihr jetzt auch auf die anderen Blogtourtage neugierig geworden seid, hier ist nochmal die Überischt  
 und übermorgen geht es bei juna-fischer.de weiter.

Nun wünschen wir euch noch viel Spaß bei der restlichen Tour und viel Glück beim Gewinnspiel.

Liebe Grüße,
Steffi und Heike