Dienstag, 31. März 2015

Rezension: Bird Box: Schließe deine Augen - Josh Malerman




Titel: Bird Box - Schließe deine Augen
 Autor: Josh Malerman
 Seiten: 320
  Verlag: Penhaligon
  Preis: 19, 99 Euro    
Ersterscheinung: 16. 03. 15
  Reihe: Nein?







Kurzbeschreibung:
Ich sehe was, dass du nicht siehst - und es ist tödlich...

Malorie ist hochschwanger, als immer mehr Menschen aus aller Welt von einem schrecklichen Wahnsinn befallen werden und sterben. Gleichzeitig häufen sich die Meldungen von etwas Unheimlichem, dessen bloßer Anblick die Raserei auslösen soll. Schon bald herrscht überall gespenstische Ruhe. Die wenigen Überlebenden haben sich in kleinen versprengten Gruppen zusammengefunden und verbarrikadieren sich in ihren Häusern. Malorie versucht alles, um die Menschen, die sie liebt, zu beschützen – in einer Welt, die von vier Wänden und verdunkelten Fenstern begrenzt wird. Und in der man den Tod erblickt, sobald man nur die Augen öffnet …

Meinung:
Der Klappentext verspricht eine richtig erschreckende und gruselige Geschichte und diese Erwartung kann „Bird Box – Schließe deine Augen“ auch auf ganzer Linie erfüllen. Von Beginn an ist der Plot sofort spannend und schockierend und der Autor schafft es immer wieder mit eingestreuten Beschreibungen zu erschüttern und eine schaurige Atmosphäre zu erschaffen.

So fand ich auch eigentlich ganz banale Dinge, z. B. dass die Kinder keine Namen haben, oder wie die Erziehung von ihnen Ablief extrem erschreckend und natürlich auch die kurzen, aber intensiven Einblicke in die Taten der Verrücktgewordenen bestürzen jedes Mal aufs Neue.

Die Geschichte wird abwechselnd in zwei Handlungssträngen erzählt, die sich am Ende verbinden und eine solide Handlung ergeben. Zum einen begleitet man Malorie in der Gegenwart, wie sie mit ihren Kindern auf der Flucht ist und zum anderen erhält man Einblicke in ihre Geschichte vom Zeitpunkt, als sie von der Schwangerschaft erfuhr und die Veränderung der Welt begann, bis hin zur Geburt. Dabei erkennt der Leser ziemlich schnell, dass in diesem Zeitraum viel Schreckliches passiert sein muss und die spannende Frage, „was genau?“, hängt über jeder Seite. 

Die andere Frage, die sich quälend durch den ganzen Roman zieht, ist das Rätsel nach den Hintergründen dieser Katastrophe und um welche Wesen es sich denn handelt. Jedoch bleibt diese Frage auch nach Beenden des Romans leider größtenteils unbeantwortet. Dies ist zwar zum einen ein nachvollziehbarer Weg des Autors, da man ja auch im realen Leben nicht immer die Hintergründe erfährt, aber für den Leser bleibt es etwas unbefriedigend. 

Malorie ist als Protagonistin ein tiefgründiger Charakter, den man im Laufe des Romans doch besser kennenlernt und auch im Verlauf deutliche Einsicht in ihre Psyche bekommt. Es ist schön dargestellt, wie Zweifel an ihr nagen und sie selbst teilweise kurz davor ist, verrückt zu werden. 

Der Schreibstil ist dabei eher gehetzt, abgehackt und es gibt oft kurze und auch teilweise etwas wirre Sätze, aber dies passt perfekt zur Geschichte und zur Stimmung und trägt dazu bei, dass das ganze extrem realistisch wirkt.

Den Showdown fand ich ein bisschen zu wirr und abrupt. Darüber hätte man ruhig noch ein paar Wörter mehr verlieren und die Gegebenheiten evtl. auch ein bisschen besser ordnen können. Dennoch stellt das Ende den Leser im Großteil zufrieden und man kann trotz der offen gebliebenen Fragen gut mit dem Schluss leben.

Fazit:
Ein schockierender Roman, der geschickt eine gruselige Stimmung erschafft, diese bis zum Ende hin hält und den Leser nicht mehr los lässt. Die Geschichte ist so erschreckend realistisch beschrieben, dass man einfach weiter lesen muss. Etwas schade ist es, dass man am Ende auf die Frage nach dem „Warum?“ keine zufriedenstellende Antwort bekommt, aber dies kann den guten Gesamteindruck nur minimal schmälern. Deshalb gibt es von mir 4 Buchherzen und eine Leseempfehlung.
Herzlichen Dank an den Penhaligon-Verlag für das Leseexemplar.

Infos zum Autor (Quelle: Amazon):
Josh Malerman ist ein großer Fan von Gruselliteratur und zählt mehr als 500 Horrorfilme zu seinen Favoriten. Er schrieb zunächst Gedichte und Kurzgeschichten, doch seine professionelle Karriere startete er mit Songtexten, bevor er sich ganz seinem Debüt Bird Box widmete. Josh Malerman ist Sänger und Chef der gefeierten Indie-Band The High Strung, mit der er bereits zweimal in Guantanamo Bay aufgetreten ist. Er lebt heute mit seiner Verlobten in Royal Oak, Michigan.

Montag, 30. März 2015

*Rezension* Gerechte Engel - Mary Stanton



Titel: Gerechte Engel
Autor: Mary Stanton
ISBN: 978-3492268004
Seiten: 352
Verlag: Piper
Ersterscheinung: 1. Mai 2011
Teil: 4 von 4

Kurzbeschreibung
Die Kanzlei der jungen Anwältin Bree Winston-Beaufort läuft bestens, wenn auch mit einigen Besonderheiten. Denn Bree widmet sich den Fällen von Geistern, die sie um Hilfe bitten. Deren Anliegen vertritt sie vor dem himmlischen Gerichtshof, und ihre Klienten rettet sie vor dem Fegefeuer. In Band 4 der Mysteryserie um die Anwältin der Engel muss Bree heimtückische Morde aufklären, die sich an einem Filmset ereignen, und gerät dabei in die Intrigen einer der angesehensten Familien von Savannah – und selbst in größte Gefahr.

Meinung
Dies ist der vorerst letzte Teil der Reihe und ich muß sagen, diesmal war ich echt enttäuscht. „Gerechte Engel“ ist viel viel schwächer als seine Vorgänger und ich fand es diesmal sogar richtig langweilig und langatmig.

Ein alter Mordfall wird wieder aufgerollt und Bree recherchiert dafür. Morde passieren und auf einmal wird auf Bree auch ein Anschlag vollzogen. Zum Glück überlebt sie....Trotzdem kann sie es nicht lassen und macht weiter, ganz zum Ärger ihrer Eltern. Leider kam dabei nicht die geringste Spannung auf und ich fand es einfach nur lasch. Gleiches Muster wie bei den anderen Fällen und auch gleicher Ablauf. Nur ein Neues war dabei: Ein „verstoßener“ Geist hilft Bree um sich zu rehabilitieren. Und es klappt auch...

Alte Bekannte sind wieder mit dabei, wobei sich die Charakteren meines Erachtens nicht nochmal weiterentwickelt haben. Alles ist irgendwie stehen geblieben. Auch viele unerwartete Wendungen und Ereignisse führten leider nur zu wirren Verstrickungen und vielen Fragezeichen in meinem Kopf.

Das Ende war ok und befriedigend, aber ich muß gestehen, das es mir jetzt auch schon mit dieser Reihe reicht. Sollte sie doch vielleicht irgendwann mal weitergeführt werden, werde ich sie nicht weiter lesen.

Der Schreibstil der Autorin war wieder einmal locker und leicht, die Kapitel kurz und die Schriftgröße normal.

Cover
Wunderschönes Cover, das zu den anderen in der Reihe passt. Bree wieder im Vordergrund und Hauptfarbe diesmal dunkellila. Ein echter Hingucker.

Fazit
Leider konnte mich dieser letzte Teil der Reihe „Gerechte Engel“ nicht ganz überzeugen. Die Reihe an sich fand ich ganz gut, nur dieser gefiel mir nicht mehr. Es fehlte die Spannung und es war an einigen Stellen echt langatmig. Somit vergebe ich gutgemeinte 2 von 5 Buchherzen.


Infos zur Autorin: (Quelle Amazon)
Mary Stanton hat bereits einige Mystery-Thriller geschrieben. Unter dem Pseudonym Claudia Bishop gibt sie Anthologien zum Thema Mystery heraus. Mit der Bestsellerserie um Bree Winston, die smarte Anwältin der Engel, verbindet sie beide Genres auf meisterhafte Weise. Bisher erschienen bei Piper zwei Bände der Reihe: »Im Namen der Engel« und »Anwältin der Engel«. Ihre Zeit teilt Mary Stanton auf zwischen einer kleinen Ziegenfarm in New York und ihrem Haus in Florida.

Sonntag, 29. März 2015

Rezension: Tödliche Heimkehr - Volker C. Dützer





Titel: Tödliche Heimkehr
Autor: Volker C. Dützer
 Seiten: 312
  Verlag: Sutton

  Preis: 12, 99 Euro    
Ersterscheinung: 23. 02. 15
  Reihe: Nein







Kurzbeschreibung:
Shadi Seeger erreicht der Hilferuf einer alten Freundin. Sie kehrt in ihren Heimatort Hachenburg im Westerwald zurück, doch sie kommt zu spät. Gudrun Holt ist tot, ermordet von denselben Männern, die Shadi vor fünfzehn Jahren vergewaltigt haben und nie für ihr Verbrechen verurteilt wurden. Shadi beschließt, dass es genug ist. Doch bevor sie ihre Pläne in die Tat umsetzen kann, sind die Mörder selbst tot. Wer nimmt an ihrer Stelle Rache?

Meinung:
Ich muss gestehen, dass mich der Klappentext ziemlich neugierig auf das Buch gemacht hat. Er versprach viele brisante Themen und Zusammenhänge sowie eine spannende Geschichte. Und durch die interessante Ausgangssituation, einige angemessene Hintergrundinformationen und manch unvorhergesehen Wendung konnte der Roman durchaus fesseln, sodass er sich in einem Rutsch lesen lies. 

Besonders gut dargestellt fand ich die korrupten Machenschaften, mitsamt ihrer Weiträumigkeit und Macht sowie auch die zuweilen kritische Hinterfragung von möglichen psychiatrischen Gutachten, was auf jeden Fall nachdenklich stimmt und möglichweise viel zu oft außer Acht gelassen wird.

Außerdem fand ich es erfrischend, dass Protagonistin Shadi nicht im üblichen Sinne traumatisiert ist, sondern aus ihrer Qual von damals Stärke und Kraft geschöpft hat und sie auch keine Angst ihren ehemaligen Peinigern gegenüber zeigt. Sie stürzt sich auf die Wut und ihre Rachsucht und handelt dadurch auch oft etwas naiv und blind, jedoch entwickelt sich im Verlauf des Romans weiter und sieht ein, dass dies ein gefährlicher Pfad ist. Man bekommt einen guten Einblick in ihre Psyche und ihre düstere Vergangenheit.

Auch der Charakter von Dirk Lieven wird im Laufe des Romans ziemlich tiefgründig dargestellt, man erfährt viel aus seiner Vergangenheit, wieso er so geworden ist, wie er ist und auch seine Entschlossenheit und sein Mut sind zu bewundern.

Shadis Charakter wird im Roman als sprunghaft bezeichnet und so empfand ich teilweise auch die Handlung selbst. Es passiert etwas und im nächsten Moment ist es schon wieder Nebensache, Gefühle und Empfindungen dazu werden vor allem anfangs eher selten wirklich deutlich. So wirkte es auf mich zu Beginn fast ein bisschen konstruiert oder aneinandergefügt, als die einzelnen Handlungen wie am Schnürchen laufen.  Es geschehen Morde und keiner bekommt Angst, bzw. kommen die Vorkehrungen und Ermittlungen dagegen vergleichsweise ziemlich spät ins Rollen. 

Auch die plötzlich auftretenden Liebesgefühle zwischen den beiden Protagonisten fand ich ein bisschen zu schnell und vor allem unnötig, aber gut, da dies nur ab und an zur Begründung herbeigezogen wird, konnte ich zumeist ganz gut damit leben. 

Fazit:
Obwohl mir an Ende doch ein paar Kleinigkeiten kritisch ins Auge gesprungen sind, ändert es nichts daran, dass der Roman eine große Spannung erzeugt und beim Lesen viel Spaß macht, sodass sie Kritikpunkte beim Lesen selbst kaum negativ ins Gewicht fallen. Deshalb vergebe ich in der Gesamtbetrachtung knappe, aber wohlverdiente 4 Buchherzen. 

Infos zum Autor (Quelle: Amazon):
Volker C. Dützer, geb. 1964, lebt und arbeitet im Westerwald. Die Bandbreite seiner Romane reicht vom Science-Thriller bis zum lupenreinen Kriminalroman. Bereits auf den ersten Seiten stürzt er seine Romanfiguren in einen Abgrund, aus dem sie nur schwer wieder herausfinden. Das Herausklettern aus der Grube, die Suche nach dem Ausgang des Labyrinths, ist der Stoff, aus dem seine Geschichten gewebt sind. Folgen Sie ihm in den Irrgarten, aber passen Sie gut auf, dass Sie wieder herausfinden ...

Samstag, 28. März 2015

*Rezension* Evermore 6 Für immer und ewig - Alyson Noel


Titel: Evermore - Für immer und ewig
Autor: Alyson Noel
ISBN: 978-3442476237
Seiten: 416
Verlag: Page & Turner (Goldmann)
Ersterscheinung: 18. Februar 2013
Teil: 6 von 6
Preis: 8,99 €  Taschenbuch

Kurzbeschreibung
Mit allen haben es Ever und Damen bisher aufgenommen, um ihre Liebe zu verteidigen. Doch der Fluch, der sie davon abhält, für immer zusammen sein zu können, ist noch nicht besiegt. Und plötzlich geschehen merkwürdige Dinge. Kann es sein, dass sich das Sommerland, ihr geliebter Zufluchtsort, verdunkelt? Und was bedeutet das mysteriöse Lied der alten Frau, die Ever bei ihrem letzten Besuch dort gesehen hat? Wird es für Damen und Ever endlich ein »Für immer und ewig« geben?

Meinung
Dies ist der letzte Teil der Evermore-Reihe und es gab endlich ein Ende mit dem ganzen Hin und Her. Die letzten Teile waren ok, aber immer das Gleiche und so hoffte ich, das sich diesmal alles auflösen würde. Naja, ich war teilweise begeistert.

Die ersten paar Seiten begannen ganz gut und es kam auch Spannung auf, aber dann wurde es bis über die Hälfte des Buches ziemlich langatmig. Es wurde sich immer nur die Frage gestellt: Bleiben wir unsterblich oder werden wir wieder sterblich? Irgendwie etwas nervig.

Die Handlung selbst bestand diesmal daraus, das Ever zum Baum des Lebens reisen mußte und zwar alleine, um einige Erkenntnisse über ihre Vorleben zu erlangen und die Frucht zu beschaffen, die es möglich macht, wieder sterblich zu werden Damen ist sehr skeptisch und stellt sich dagegen. Ever setzt sich aber durch und begibt sich auf eine Reise, die sie so schnell nicht vergessen wird.

Die Charakteren haben sich auch nicht wirklich verbessert, alles blieb beim Alten. Schade fand ich, das alte Bekannte im letzten Band nicht soviel in Erscheinung traten. Ich hätte mir schon gewünscht zu erfahren, was aus ihnen geworden ist. Schön fand ich die Versöhnung von Ever und ihrer Tante Sabine. Bei dieser Szene kamen richtige Gefühle auf und ich wurde etwas melancholisch. Ansonsten spielten Emotionen diesmal nicht so eine große Rolle. Die Liebesgeschichte ging zum Glück gut aus und alle waren happy.

Abschließend kann ich nur sagen, die Reihe ließ sich mega schnell lesen und ich kann sie nur jedem Fantasy-Fan ans Herz legen. Meiner Meinung nach hätten aber auch 3 Teile gereicht, um somit den Hauptmerk mehr herauszufiltern und das Nebensächliche wegzulassen.

Cover
Das Cover ist wunderschön, wie die anderen Fünf auch. Diesmal steht die rote Tulpe im Vordergrund. Ein Hingucker auf jeden Fall.

Fazit
Dieser abschließende Band war ganz ok und die offenen Fragen wurden endlich beantwortet. Das ewige Hin und Her ist geklärt und alles findet ein gutes Ende. Ich fühlte mich unterhalten, würde aber die Reihe nicht noch einmal lesen. Ich vergebe 4 von 5 Buchherzen und eine Leseempfehlung.


Infos zur Autorin: (Quelle Amazon)
Die Geschichte um das Mädchen Ever machte die Amerikanerin Alyson Noël zur weltbekannten Autorin. In dem Buch geht es um eine 16-Jährige, die übersinnliche Fähigkeiten hat, und es geht um die Liebe: Ever trifft Damen, einen Unsterblichen. Mit ihren Teen-Fiction-Romanen um Ever steht Noël immer ganz oben auf den Bestsellerlisten. Noël, die in Orange County aufwuchs und heute mit ihrem Mann in Laguna Beach, Kalifornien, lebt, hat schon als Babysitterin, Stewardess oder Rezeptionistin gearbeitet, bis sie anfing, die Romanserie "Evermore" zu schreiben. Noël hat bereits zahlreiche Auszeichnungen erhalten; ihre Werke wurden bislang in 35 Ländern veröffentlicht.

Freitag, 27. März 2015

Rezension: Der Weg der gefallenen Sterne - Caragh O´Brien





Titel: Der Weg der gefallenen Sterne
  Autorin: Caragh O´Brien 
Seiten: 352
Verlag: Heyne fliegt 
Preis: Nur noch TB erhältlich - 8,99 €
Ersterscheinung: 01. 04. 2013
Reihe: Teil 3 von 3
  *Klick zu Amazon*







Kurzbeschreibung:
Die junge Gaia Stone ist Hebamme. Doch in einer zerstörten Welt kann auch sie den verlorenen Kindern nicht mehr helfen, und so trifft Gaia eine schwere Entscheidung. Gemeinsam mit einer Gruppe junger Siedler verlässt sie das Ödland, um zur Stadt hinter der Mauer zurückzukehren und um Hilfe zu bitten. Werden sie die gefährliche Reise überstehen? Und wird sich Gaias Hoffnung auf eine bessere Zukunft endlich erfüllen?

Meinung:
Anfänglich hatte ich etwas Sorge, dass ich durch die lange Lesepause schlecht in die Geschichte finden würde. Aber erstaunlicherweise gelang mir dies, auch ohne große Erinnerungsstützen der Autorin, relativ problemlos und ich konnte auch bald die meisten Charaktere wieder gut zuordnen und auseinanderhalten. 

Die Handlung setzt einige Zeit nach Beenden des zweiten Bandes ein. Gaia hat eine Zeit lang in Sylum gelebt und geherrscht, aber nun macht sie sich mit den meisten Bewohnern auf den Weg zurück in ihre Heimat, um dort eine neue Siedlung zu gründen. Dabei erfährt man relativ wenig über das, was in der vergangen Zeit geschehen ist und auch über die beschwerliche Reise selbst werden nur wenige Worte verloren und dadurch auch etwas Spannungspotential verscheckt.

Das Hauptaugenmerk der Geschichte liegt eher auf den Verhandlungen von Gaia mit dem Protektor der Enklave um Wasser, die Veränderungen, die es in ihrer Abwesenheit gab und auch das Thema Genetik zieht sich wieder wie ein roter Faden durch den Abschlussband und bringt den Leser doch ab und an zum Nachdenken über Fragen der Ethik. 

Man kann eigentlich wirklich nicht sagen, dass zu wenig passiert, denn es gibt einige Entwicklungen, viel Aktion und auch Grausamkeiten, die die Spannung eigentlich hoch halten sollten. Aber irgendwie plätschert trotzdem alles ein bisschen vorhersehbar vor sich hin und wirklich mitreißende Momente gibt es eher selten. Dafür sehr in die Länge gezogene Verhandlungen und viele Fehlentscheidungen von Gaia. 

Ich mochte Gaia immer sehr gerne, sie hat viel Mut, Stärke und auch Verstand bewiesen und sich immer nachvollziehbar entwickelt. Nun muss sie die Last eines ganzen Volkes auf ihren jungen Schultern tragen und ist davon doch eindeutig überfordert. Durch ihre Fürsorglichkeit möchte sie Gewalt vermeiden, eine Einstellung die ich eigentlich gut heiße, aber dadurch trifft sie immer wieder die gleichen fehlerhaften Entscheidungen und lässt ihre Gegner mit sich spielen. 

Viele der anderen Charaktere bekommen in diesem Abschlussband eher wenig Raum zugestanden. Sie sind zwar alle vorhanden und erfüllen ihre Aufgaben, aber den meisten hätte etwas mehr Erzählzeit auch nicht geschadet. 

Auch die Liebesgeschichte zwischen Gaia und Leon wird eher kurz gehalten und in wenigen, eingestreuten Passagen abgehandelt. Für mich persönlich war das aber nicht so schlimm, ich fand es ausreichend und auch trotz der Knappheit nachvollziehbar beschrieben. Und Gott sei Dank spielt auch das Liebesviereck aus dem Vorgänger keine Rolle mehr, auch wenn die anderen Optionen ab und an Erwähnung finden. 

Am Ende gibt es nochmal einige Überraschungen und die meisten offen gebliebenen Fragen werden beantwortet, so dass man die Reihe mit einem zufriedenen Gefühl zur Seite legen kann.

Fazit:
Ein Abschluss der die meisten Fragen beantwortet und den man vom Grundgerüst her so stehen lassen kann. Jedoch war der Plot im Großteil ein bisschen vorhersehbar, der Spannungsbogen, trotz der vielen Ereignisse, manchmal zu flach und es wurde einiges an Potential einfach liegen gelassen.  Somit bin ich zwar nicht enttäuscht, aber auch nicht hochzufrieden, weshalb ich das Buch mit soliden 3 Buchherzen bewerte.


Infos zur Autorin: (Quelle: Amazon)
Caragh O'Brien wuchs in Minnesota auf und studierte Literatur und Kreatives Schreiben. Nach dem Studium begann sie als Highschool-Lehrerin zu arbeiten und entdeckte nebenbei die Freude am Schreiben. »Die Stadt der verschwundenen Kinder« ist ihr erstes Jugendbuch und hat in den Vereinigten Staaten und in Großbritannien viel Aufsehen erregt. Caragh O'Brien ist verheiratet, hat drei Kinder und lebt mit ihrer Familie und zwei Wüstenrennmäusen in Connecticut.

Infos zur Reihe (bereits komplett erschienen):
1. Die Stadt der verschwundenen Kinder *klick zu  meiner Rezension*
2. Das Land der verlorenen Träume *klick zu meiner Rezension*
3. Der Weg der gefallenen Sterne

Donnerstag, 26. März 2015

*Rezension* Im Herzen die Gier - Elizabeth Miles


Titel: Im Herzen die Gier
Autor: Elizabeth Miles
ISBN: 978-3785573792
Seiten: 352
Verlag: Loewe
Ersterscheinung: 11. August 2014
Teil: 3 von 3
Preis: 17,95 €  gebunden

Kurzbeschreibung
Die Temperaturen sind mild in Ascension, der idyllischen Kleinstadt, die Fehler nicht verzeiht. Doch der Frühling bringt kein neues Leben, sondern drückt gierig wuchernd alles nieder, was sich den Rachegöttinnen entgegenstellt. Der Albtraum, den Emily Winters seit Monaten durchlebt, scheint kein Ende zu nehmen. Noch immer treiben die drei Furien ihr tödliches Spiel mit den Bewohnern von Ascension – und sie hassen es, zu verlieren. Obwohl sie erbittert gegen den Einfluss der Rachegöttinnen kämpft, wird Emily ihnen immer ähnlicher. Und ihr bleiben nur noch wenige Tage bis zu ihrer endgültigen Verwandlung. Dunkle Visionen haben den geheimnisvollen Crow fest im Griff. Steht er auf Emilys Seite oder auf der der Furien? JD erkennt endlich, dass er Emily noch immer liebt, und tut alles, um sie zu retten. Doch begreift er wirklich, worauf die Racheschwestern aus sind? Wir alle tun Dinge, die uns irgendwann leidtun – aber manche büßen mehr als andere.

Meinung
Dies ist der Abschlußband der Furien-Trilogie. Da mir die beiden Vorgänger sehr gut gefallen haben, war ich natürlich ganz gespannt und hatte viele Erwartungen an diesen 3. Teil. Er knüpft nahtlos an Bd. 2 an und ich war sofort wieder in dem Mystery-Thriller über Rache, Liebe, dunkle Geheimnisse und erwarteten Ereignissen. Es fesselte mich so, das ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen konnte. Allerdings muß ich anmerken, das man alle Teile lesen sollte, weil es sonst einige Verständigungsschwierigkeiten geben könnte.

Wie gesagt, ich wurde rasant wieder in die Geschehnisse hineingeworfen und unaufhaltsam in den Bann gezogen. Somit ließ sich das Buch auch ganz schnell lesen und ich hatte es in einem Tag durch. Das Hauptaugenmerk lag diesmal daran, das Problem mit den Furien zu lösen. Der Teenagerkram der beiden Vorgänger blieb diesmal zu Glück aus und alles wirkte reifer und umsichtiger.

Die Charakteren haben sich meiner Meinung nach noch etwas mehr weiterentwickelt. JD rückt diesmal etwas mehr in den Vordergrund und gibt mehr von sich preis. Vorallem wird er sich über sein Gefühlschaos im Klaren und erschien mir dadurch noch sympathischer. Emily dagegen, wird immer mehr in den Bann der Furien gezogen. Sie verändert sich zusehends, leider zum Bösen, und geht dessen vermehrt auf den Grund, da sie dies überhaupt nicht will. Schade fand ich allerdings, das mir viele liebgewonnen Charakteren aus den Vorbänden nur kleine Rollen bekamen, wie z.b. Skylar und Gabby. Ich las nur sehr wenig von ihnen, was mich etwas traurig stimmte, da sie mir auch sehr sympathisch waren.

Das Ende kam etwas zu schnell und war dann zu der gesamten fulominösen Geschichte etwas flach und unscheinbar. Ich hätte mir noch mehr Antworten zu den Furien gewünscht. Dennoch fand ich diese ganze Trilogie sehr gut und vorallem sehr mystisch, aber dennoch sehr real.

Der Schreibstil der Autorin war wieder einmal flüssig, spannend und vorallem sehr bildlich. Das Buch wurde wieder in 3 Akte aufgeteilt und diese wiederum in kurze Unterkapitel. Schriftgröße war gemäß für ein Jugendbuch.

Cover
Das Cover passt perfekt zu den anderen und wurde diesmal in grün gehalten. Ich finde die ganze Trilogie wunderschön anzuschauen und sie ist auf jeden Fall ein Blickfang in jedem Bücherregal.

Fazit
Dieser spannende Abschluß der Furien-Trilogie „Im Herzen die Gier“ konnte mich überzeugen. Mysticelemente vermischt mit der realen Welt ergaben ein perfektes Buch. Ich kann die ganze Reihe nur jedem ans Herz legen, der so etwas gerne liest. Dieses Werk bekommt somit von mir sehr gute 4 von 5 Buchherzen.


Infos zum Autor: (Quelle Loewe-Verlag)
Elizabeth Miles wuchs in der Nähe von New York auf. Nach ihrem Studium in Boston arbeitete sie als Journalistin für eine alternative Wochenzeitung. Sie spielt leidenschaftlich gern Theater, liebt Pizza über alles und eine kalte Winternacht in Maine ist für sie das Schönste, wenn auch Unheimlichste, was sie sich vorstellen kann. Sie lebt mit ihrem Freund und ihren zwei Katzen in einer chaotischen Wohnung in Portland, Maine.

Mittwoch, 25. März 2015

Rezension: Wer die Lilie träumt - Maggie Stiefvater




Titel: Wer die Lilie träumt
Autorin: Maggie Stiefvater

 Seiten: 528
  Verlag: script 5 

Preis: 18, 95 Euro    
Ersterscheinung: 15. 09. 14
  Reihe: Teil 2 von 4








Kurzbeschreibung:
Mit jedem Tag, den Blue mit Gansey verbringt, fällt es ihr schwerer, sich nicht in ihn zu verlieben – obwohl sie weiß, dass ein Kuss von ihr der Grund für seinen nahen Tod sein könnte. Sie ist fasziniert von seiner leidenschaftlichen Suche nach dem verschwundenen König Glendower, und in der knisternden Hitze des Sommers kommen Blue, Gansey und die Raven Boys diesem Ziel immer näher. Vor allem Ronans Fähigkeit, Gegenstände aus seinen Träumen in die reale Welt zu bringen, lässt die Lösung greifbar werden. Doch das Spiel mit der Traumwelt ist gefährlich und Blue und ihre Freunde sind nicht die Einzigen, die sich ihre Wünsche herbeiträumen wollen …

Meinung:
Nachdem ich vor kurzem erst den Auftaktband der Reihe gelesen habe und von der Grundidee echt angetan war,  war ich sehr gespannt, wie es nun weiter geht. Doch leider entsprach die Fortsetzung kaum meinen Erwartungen. 

Zum einen erfährt man von der bisher bekannten Grundstory kaum etwas Neues. Das Hauptaugenmerk liegt dieses Mal auf Ronan und seiner besonderen Fähigkeit, Gegenstände aus seinen Träumen in die reale Welt zu bringen, wobei man sich schon denken kann, dass dies irgendwas mit der Suche nach Glendower zu tun haben wird. Da er dadurch in die Protagonistenrolle schlüpft, lernt man ihn auch zwangsläufig besser kennen und erfährt viel über ihn, seine Vergangenheit und was ihn bewegt. Dass Ronan ein sehr spezieller und vielschichtiger Charakter ist, wurde ja bereits im ersten Band deutlich, aber durch seine raue Art ist es mir manchmal etwas schwer gefallen mich, mit ihm zu identifizieren, wodurch es manchmal auch ein bisschen eintönig wurde, sich fast nur mit ihm zu beschäftigen. 

Ein anderer Charakter, der in diesem Teil noch eine Entwicklung durchmacht ist Adam. Er steht seit seinem Opfer etwas neben sich und erst gegen Ende des Romans wird die Bedeutung dessen etwas klarer. 

Blue und Gansey hingegen bekommen in diesem Teil eher wenig Raum. Wenn sie auftreten, dann nur als fast bedeutungslose Nebenfiguren und dadurch verliert der Roman doch einiges von seinem Charme.

Den Plot fand ich dieses Mal einfach zu sehr auf die Traumgeschichte ausgelegt. Es geht um fast nichts anderes, diese Fähigkeit wird in allen Zügen erklärt und beschrieben und dabei wird die Grundgeschichte fast aus den Augen verloren, wodurch sich das Lesen doch etwas zieht. Dabei fand ich es auch ein bisschen zu konstruiert, dass es in dem kleinen Nest gleich noch einen mit diesen Fähigkeiten gibt, sowie die Träume und ihre Auswirkungen einfach extrem komplex, wirr und oftmals völlig konfus. 

Das Gute an dem Buch ist aber mal wieder der Schreibstil der Autorin. Sie versteht es einfach eine fühlbare Atmosphäre zu erschaffen, die hier aber eher düster und drückend ist. Und trotz meiner Enttäuschung zu den wenigen Erkenntnissen in diesem Band bin ich immer noch gespannt, wie die Geschichte weiter geht.

Fazit:
Eine Fortsetzung, die kaum neue Antworten liefert, sondern eher weitere Fragen aufwirft. Dabei wird sich zu sehr auf Ronan und seine besondere Fähigkeit versteift, so dass alles andere extrem in den Hintergrund rückt und Spannung, sowie die Verbindung zur Grundgeschichte etwas auf der Strecke bleiben. Zusätzlich ist alles noch viel komplexer und verworrener als im ersten Teil und das Lesen manchmal regelrecht anstrengend. So war dieses Buch trotz der tollen Grundidee, einiger Wendungen und des tollen Schreibstils für mich leider kein positives Leseereignis, weshalb es für nicht mehr als 2 Buchherzen reicht. Ich bin mir noch nicht ganz sicher, ob ich die Reihe weiter verfolge, aber eigentlich wäre ich trotz allem noch sehr gespannt auf die Auflösung der faszinierenden Grundproblematik.


Infos zur Autorin (Quelle: script5.de):
Maggie Stiefvater, geboren 1981, wurde mit ihrer Nach dem Sommer-Trilogie sowie dem Roman Rot wie das Meer international bekannt und von der Presse gefeiert. Momentan schreibt sie an ihrer vierbändigen Reihe Raven Boys, die in den USA bereits zahlreiche Auszeichnungen erhielt. Die New York Times-Bestsellerautorin lebt mit ihrer Familie in den Bergen Virginias.

Infos zur Reihe:
1. Wen der Rabe ruft
3. engl. Titel: Blue Lily, Lily Blue
4. noch unbekannt