Sonntag, 30. April 2017

Rezension: Infernale 2: Rhapsodie in Schwarz - Sophie Jordan




Titel: Infernale 2 - Rhapsodie in Schwarz 
Autorin: Sophie Jordan 
Seiten: 384    
Verlag: Loewe  
Preis: 18, 95 €  
Ersterscheinung: 13. 03. 17  
Reihe: Teil 2 von 2





Kurzbeschreibung:
Ich hatte geglaubt, Mörderin genannt zu werden und alles zu verlieren – meine Zukunft, meinen Freund, meine Freunde – wäre das Schlimmste, was mir passieren konnte. Aber ich habe mich getäuscht. Herauszufinden, dass sie recht haben? Herauszufinden, dass ich genau das bin?

Das ist noch viel schlimmer.

Seit Davy positiv auf das Mördergen (HTS) getestet wurde, hat sie alles verloren: ihre Familie, ihre Freunde, ihre Zukunft – und was am schlimmsten ist, sich selbst. Denn obwohl sie verzweifelt dagegen angekämpft hat, ist sie doch zu dem geworden, was sie nie sein wollte: eine Mörderin.

Eine Widerstandsgruppe und ihr Anführer Caden geben ihr ein neues Ziel. Und Caden weckt Gefühle in ihr, zu denen sie glaubte, nie mehr fähig zu sein. Aber die Schuldgefühle lassen Davy einfach nicht los ...

Meinung:
Nachdem ich ja Teil 1 als Hörbuch gehört hatte, war ich schon  mal sehr enttäuscht, dass Band 2 nicht in dieser Version verlegt wurde. Nun ja, da aber mich die Grundidee der Geschichte so überzeugt und mich der Vorgänger recht gut unterhalten hat, wollte ich gerne wissen, wie es weiter geht und hab mir die gedruckte Version besorgt.

Teil 2 setzt recht nah nach dem Ende des ersten Teils ein. Davy und ihren Freunden ist die Flucht aus Mount Haven gelungen und sie versuchen nun außer Landes nach Mexiko zu kommen. Davy kann darüber aber nicht erleichtert sein, da sie zu sehr mit ihren Schuldgefühlen zu kämpfen hat, weil sie einen Mann töten musste. 

Diese Schuldgefühle fressen sie nach und nach auf und zerstören auch ihre Gefühle zu Sean. Anfangs fand ich diesen persönlichen Bezug auf Davy und ihre Gefühle noch ganz interessant und nachvollziehbar, aber im Verlauf der Geschichte wurde ich über diese Tatsache immer enttäuschter. Denn es dreht sich alles nur darum und der Rest dieser im ersten Teil so authentisch erschaffenen Welt verliert fast komplett an Bedeutung. 

Die Autorin hat zwar zwischen den Kapiteln immer kurze Auszüge aus Gesprächen oder Briefen eingefügt, damit der Leser zumindest einen kleinen Einblick erhält, was in der restlichen Welt passiert. Diese Einblicke lesen sich zum Teil auch recht interessant, aber sie werden der tollen dystopischen Idee einfach nicht gerecht. Es ist einfach zu wenig. Wenn ich mir in Teil 1 schon noch etwas mehr Hintergrundinfos gewünscht hätte, ist Teil 2 leider komplett zu einem persönlichen Drama aus Davys Sicht geworden, das sich nur um ihre verrücktspielenden Gefühle und ihr Empfinden dreht und am Ende definitiv auch einfach kitschig, nervig und viel zu viel wird. 

So fand ich das Ende echt nicht gut, auch wenn mich der Epilog dann doch noch zumindest ein bisschen mit der Geschichte versöhnen konnte. Aber prinzipiell wurde nicht nur Davys persönlicher Weg bis fast zum Ende nicht gut gelöst, sondern auch das Grundproblem hat sich einfach total unrealistisch in Luft aufgelöst. Klar, diese Lösung war ohne Blutvergießen und so etwas Einfaches würde man sich auch oft in der wirklichen Welt wünschen, aber so wie es hier dargestellt wurde, ist es einfach nicht glaubwürdig. 

Der Schreibstil ist hierbei trotzdem recht einfach und flüssig lesbar, auch wenn die Autorin mich hier nicht so mitreißen kann, wie in Teil 1 und auch die spannenden ethischen Grundsatzüberlegungen leider viel weniger geworden sind. 

Fazit:
Leider eine enttäuschende Fortsetzung, da die Autorin das Potential der Grundidee und ihrer Entwicklungen aus Teil 1 total ungenutzt gelassen hat. Die interessante dystopische Welt spielt nur noch eine sehr untergeordnete Rolle und es dreht sich alles nur noch um Davys Gefühlswelt und ihr großes persönliches Drama, an dem sie durch ihre Sturheit selbst auch mit Schuld trägt. Das Ende ist in Bezug auf die Entwicklungen in der dystopischen Welt leider ziemlich unglaubwürdig und viel zu einfach und wirkt fast lieblos. Da sich das Buch so recht gut lesen lässt würde ich 2,5 Buchherzen vergeben, da wir diese Zwischenwertung aber nicht haben und mich die Geschichte echt enttäuscht hat, runde ich ab, statt auf und es werden nur 2 Buchherzen.

Infos zur Autorin (Quelle: loewe-verlag.de):
Sophie Jordan wuchs auf einer Farm in Texas auf und landete mit ihrer Firelight-Trilogie einen internationalen Bestseller. 2016 legt sie mit „Infernale“ den Auftakt einer packenden Liebesgeschichte vor, die durch geschickt platzierte gesellschaftskritische Anklänge zum Nachdenken anregt. Heute lebt die New York Times-Bestsellerautorin mit ihrer Familie in Houston.

Infos zur Reihe:
2. Inernale - Rhapsodie in Schwarz

Donnerstag, 27. April 2017

Top Ten Thursday #53 - Titel, die mit einem "I" beginnen

Huhu ihr Lieben,

heute gibts wieder einen neuen Top Ten Thursday. Wie immer wird die Aktion von Steffis Bücher Bloggeria veranstaltet und es geht darum, Bücher-Listen zu bestimmten Themen zu erstellen. Wenn ihr auch mitmachen möchtet, könnt ihr gerne bei Steffi vorbeischauen.



Das Thema für diese Woche lautet:


10 Bücher, deren Titel mit einem "H" beginnen

Dieses mal gefällt mir unsere Liste besonders gut, da wirklich ein schöner Genre-Mix entstanden ist. Es ist von Thriller über Jugendbuch, Frauenroman, historischem Roman und Märchenadaption alles dabei und die Bücher sind auch alles Top-Bücher, die uns super gefallen haben.

Die Links bei den Titeln führen euch zur jeweiligen Rezension oder zu Amazon.
- Isola - Isabel Abedi
- Insomnia - Jilliane Hoffman
- Infernale - Sophie Jordan
- Ich bin böse - Ali Land
- In Seide und Leinen - Patrica Rabs
- Im Herzen die Rache - Elizabeth Miles
- Im Schlaf komm ich zu dir - J. R. Johansson
- Im Dunkel der Nacht - Eileen Carr
- Im Schatten der Vergeltung - Rebecca Michéle

Was sagt ihr zu unserer Auswahl? Kennt ihr das ein oder andere Buch davon?



Das Thema für nächste Woche lautet: 
10 Bücher über Familiengeschichten, die dich begeistern konnten 

Liebe Grüße,
Steffi und Heike

Mittwoch, 26. April 2017

Rezension: Der Asteroid ist noch das kleinste Problem - Katie Kennedy




Titel: Der Asteroid ist noch das kleinste Problem
 Autorin: Katie Kennedy
 Seiten: 368  
Verlag: Planet!
Preis: 14, 99 €
Ersterscheinung: 21. 03. 17
Reihe: Nein






Kurzbeschreibung:
Ein Asteroid rast auf die Erde zu. Ein großer und ziemlich gefährlicher. Vielleicht nicht unbedingt einer von der Sorte „Ich-töte-alle-Dinosaurier", aber zumindest einer in Richtung „Ich-lösche-ganz-Kalifornien-aus-und-zerstöre-Japan-mit-einem-Tsunami". Yuri, Physikgenie, soll zusammen mit einem Team von Superhirnen aus der ganzen Welt diese Katastrophe verhindern. Die gute Nachricht ist: Yuri weiß, wie er den Asteroiden stoppen kann. Die schlechte Nachricht: Er ist gerade mal 17, und keiner seiner Kollegen nimmt ihn so richtig ernst. Schließlich haben sie länger Physik studiert, als er überhaupt auf der Welt ist. Doch von einer Sekunde auf die andere scheint der Asteroid nicht mehr Yuris größtes Problem zu sein, denn er lernt Luna kennen. Ein Hippie-Mädchen, das ihm zeigt, wie das Leben aussehen kann, wenn man nicht als Genie auf die Welt gekommen ist und mit 12 seinen Schulabschluss gemacht hat. Sie nimmt ihn mit ins Leben und zeigt ihm, wie schön es sein kann …

Meinung:
Ich muss ja sagen, dass ich den Titel einfach total witzig finde und er mir jedes Mal ein Lächeln ins Gesicht zaubert, weshalb ich mir vom Buch selbst in erster Linie auch eine sehr humorvolle Geschichte versprochen habe.

Und in großen Teilen ist sie das definitiv auch, aber insbesondere erst als Luna und ihre Familie hinzukommen. Yuri selbst ist kein so einfacher Protagonist und die Geschichte ist anfangs doch ein bisschen zäh. Er ist ein Wunderkind und hat nicht viel mehr als seine Arbeit und die Aussicht auf den Nobelpreis, den er über alles stellt. Und wenn er sich sicher ist, dass er Recht hat,  setzt er dieses Wissen auch mit allen Mitteln um. 

Natürlich ist die Geschichte mit Klischees vollgepackt und ich hätte es auch nicht unbedingt gebraucht, dass die russisch-amerikanische Feindschaft eine Rolle spielt, aber die Grundidee fand ich ganz schön. 

Es gibt einen interessanten Einblick in die Welt der Wissenschaft und es wird auch recht viel über die Mathematik und Physik geschrieben, die dafür nötig ist, den Asteroiden aufzuhalten. Dabei kann man diesen Erklärungen nicht immer ganz folgen, aber trotzdem sind sie für die Zielgruppe passend.

Die andere Seite ist Yuris Konfrontation mit dem wirklichen Leben, mit Freunden und mit der Liebe. Diesen Teil fand ich sogar noch besser, da Luna und Lennon zwei wirklich interessante Charaktere sind, die man einfach ins Herz schließen muss. Luna ist ein Freigeist und ein guter Kontrast zu den Wissenschaftlern und ihr Bruder Lennon sorgt mit seiner extrem sarkastischen Art für viele Lacher.
Yuris Entwicklung ist auf jeden Fall glaubhaft umgesetzt und ich hatte meinen Spaß an der Geschichte.

Den Schreibstil fand ich manchmal nicht ganz so einfach, auch wenn ich mich in der Gesamtbetrachtung gut zu Recht gefunden habe. Zum einen liegt die kleine Schwierigkeit natürlich an den wissenschaftlichen Begriffen, die ich aber wie gesagt, passend zur Zielgruppe fand. Aber auch Yuris Aussprache ohne Artikel fand ich manchmal ein bisschen holprig. Klar, erhöht es irgendwie die Authentizität, aber es hat den Fluss manchmal doch ein bisschen gestört. Außerdem ist es ein bisschen schade, dass durch den allwissenden Erzähler Yuris Gefühlswelt immer nur angedeutet wird. Da wäre die Handlung aus der Ich-Perspektive vielleicht noch ein bisschen besser gewesen. 

Das Ende ist ganz zufriedenstellend, wenn auch recht turbulent und irgendwie ein bisschen abrupt. Da hätte ich mir noch einen kleinen Epilog gewünscht, wie es den Yuri ergangen ist. 

Fazit:
Eine sehr unterhaltsame, turbulente und humorvolle Geschichte, über ein Wunderkind, das Amerika vor einem Asteroiden retten muss und dabei auch noch was über das echte Leben, Freunde und die Liebe lernt. Auch wenn der Beginn etwas zäh und er Schreibstil nicht immer ganz rund ist, hatte ich viel Spaß beim Lesen und vergebe solide 4 Buchherzen.
Vielen Dank an den Thienemann-Esslinger-Verlag für die Bereitstellung des Leseexemplars.


Infos zur Autorin (Quelle: thienemann-esslinger.de):
Katie Kennedy unterrichtet Geschichte. Als sie einmal in einer Feuerwache Unterricht geben musste, sprang bei jedem Feueralarm die gesamte Klasse auf und verließ den Raum. Das war allerdings nicht ihr einziger Notfall-Einsatz: Um überzeugende Unfallszenen schreiben zu können, machte sie eine Ausbildung zur Krankenschwester.
Katie lebt mit Mann, Tochter und Sohn in Michigan, USA, genauso wie eine Million Fledermäuse.

Montag, 24. April 2017

*Rezension* Es beginnt am siebten Tag - Alex Lake




Titel: Es beginnt am siebten Tag
Autor: Alex Lake
ISBN: 978-3959670555
Seiten: 480
Verlag: HarperCollins
Ersterscheinung: 5. Dezember 2016
Preis: 15,00 €  broschiert

Kurzbeschreibung
Erst deine Tochter und dann du…

Der Albtraum einer jeden Mutter: Die fünfjährige Anna ist verschwunden, als Rechtsanwältin Julia sie von der Schule abholen will. Wurde sie entführt? Ist sie tot? Sechs Tage und Nächte voller Angst, sechs Tage voller Selbstvorwürfe. Am siebten Tag taucht das Mädchen wieder auf. Es scheint unverletzt und hat keine Erinnerung an das, was geschah. Julia und ihr Mann Brian sind unendlich erleichtert. Bis Julia merkt, dass das Schlimmste für sie nun erst beginnt. Denn wer auch immer ihre Tochter in der Gewalt hatte und wiedergebracht hat, will nicht das Kind vernichten …

Meinung
Bei diesem Buch spalten sich ja wieder die Meinungen immens. Dennoch sprachen mich der Klappentext und das Cover an und ich musste es einfach lesen. Zum Glück habe ich es getan. Für mich war dies ein perfekter Thriller mit allem, was dazu gehört.

Der Einstieg begann mit einem Prolog, bei welchen die Entführung schon etwas erläutert wurde. Ich wusste zwar noch nicht um wen es ging, dennoch waren es schon ein paar kleine Informationen. Dann wurde dieser Thriller in zwei Teile aufgeteilt. (1. Teil – Vorher und 2. Teil – Danach). Diese zwei Teile spalteten sich dann in kurze Unterkapitel, welche schnell zu lesen waren. Auch der Schreibstil des Autors gefiel mir sehr gut. Es ließ sich alles flüssig und schnell lesen, dennoch wirkte es auf mich sehr ernüchternd und außerordentlich bildgewaltig.

Die Handlung gestaltete sich als äußerst spannend und sehr emotional. Gefühle spielten eine große Rolle, vor allem die Spannungen innerhalb der Familie stachen durch sehr viele Emotionen heraus. An einigen Stellen ging mir das Gezicke zwischen Julia und Brian schon etwas auf die Nerven und die Schwiegermutter hätte ich am liebsten auf den Mond geschossen, aber all dies passte sehr zur Geschichte. Dadurch wurden die Figuren noch authentischer und ich konnte mich gut in sie hinein versetzen. Ich fühlte mit ihnen mit und war einfach als unsichtbaren Gast mitten drin.

Ich persönlich wusste bis einige Seiten vor Schluss nicht, wer der Täter war. Gut, ich hatte schon so einige Vermutungen und da es ja nicht wirklich viele Darsteller gab, hätte ich es schneller wissen müssen, dennoch hatte ich so meine Zweifel. Das Ende selbst war äußerst zufriedenstellend und gut gewählt. Da der Autor ja schon an seinem nächsten Werk schreibt, bin ich sehr gespannt, wann es kommen wird.

Fazit
Mit seinem Debüt „Es beginnt am siebten Tag“ konnte mich der Autor Alex Lake sehr überzeugen. Ich fand nichts daran auszusetzen und die Mischung aus Familiendrama mit vielen Emotionen und dem Thriller-Charakter war einfach klasse. Tolle, verständliche Charaktere und ein gut durchdachter Plot machten dieses Werk für mich zu einem puren Lesevergnügen. Es bekommt verdiente 5 von 5 Buchherzen und eine klare Lesempfehlung.

Vielen Dank an den HarperCollins Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplares.

Infos zum Autor: (Quelle Amazon)
Alex Lake ist ein Pseudonym für einen in den 70er Jahren im Nordwesten von England geborenen Autor, der nun in den USA lebt. „Es beginnt am siebten Tag“ ist sein erster Roman und war bei Erscheinen eine Ebooksensation. Der Autor schreibt an seinem zweiten Roman.

Sonntag, 23. April 2017

Bucheingang

Huhu ihr Lieben,

wir wünschen euch einen wunderschönen Welttag des Buches 2017. Irgendwie haben wir es dieses Jahr nicht geschafft an der großen Bloggeraktion teilzunehmen bzw. uns rechtzeitig anzumelden, aber vielleicht nächstes Jahr wieder.  

Auf jeden Fall möchten wir euch wieder unsere Neuzugänge der letzten beiden Wochen vorstellen.


Wie immer sind die Titel zu Amazon verlinkt, damit ihr euch bei Interesse gleich genauer informieren könnt.


Liebe Grüße und einen schönen Sonntag,
Steffi und Heike








Los gehts mit einem Buch, dessen Titel uns sofort angesprochen und zum Schmunzeln gebracht hat, nämlich Der Asteroid ist noch das kleinste Problem von Katie Kennedy. Das Buch ist bereits gelesen, Rezi folgt bald.






Vom Buchcontact haben wir einen spannend klingenden Thriller, nämlich Was verborgen bleiben sollte von Alexenader Hartung bekommen.






Auch für die Ohren gibts was Neues und zwar Drei Meter unter Null von Marina Heib.




Der Bloomoon Verlag hat uns Fire Witch - Dunkle Bedrohung von Matt Ralphs zukommen lassen. 



Und natürlich darf auch Tauschticket wieder nicht fehlen, da haben wir die letzten beiden Wochen einige tolle Bücher gefunden, und zwar Infernale 2: Rhapsodie in Schwarz von Sophie Jordan, sowie die komplette Gamemaster-Reihe - Tödliches Netz, Gegen die Spielregelns und  Das Spiel ist aus von James Dashner.






Und zum Schluß hat sich Heike noch Ragdoll - Dein letzter Tag von Daniel Cole gekauft.




Samstag, 22. April 2017

Rezension: Hexenherz: Eisiger Zorn - Monika Loerchner



Titel: Hexenherz - Eisiger Zorn
 Autorin: Monika Loerchner
 Seiten: 440  
Verlag: Acabus
Preis: ebook: 5, 99 €, TB 15, 00 €
Ersterscheinung: 13. 02. 17
Reihe: Teil 1 von ? 

(abgeschlossene Teile, spielen aber in dieser Welt)







Kurzbeschreibung:
Europa, 1466: Als die Hexenverfolgung immer weiter um sich greift, schreitet die bisher geheime Elite der Hexen ein und offenbart: Jede Frau ist der Magie fähig! 

550 Jahre später wächst die junge Hexe und staatstreue Gardistin Helena in einer Gesellschaft heran, in der die Vorherrschaft der Frauen unumstößlich scheint. Sie träumt davon, weiter im Dienst der höchsten Hexe, der Goldenen Frau, aufzusteigen. Doch als sie Opfer einer Intrige wird und fliehen muss, gerät sie in die Fänge von Rebellen. Denn auch das stärkste Regime hat seine Fehler – und seine Feinde …

Meinung:
Ich muss ja wirklich sagen, dass ich die Grundidee der Geschichte total interessant fand. Was wäre, wenn sich die Vergangenheit ganz anders entwickelt hätte und die Frauen das Sagen über die Männer hätten?

Diesen Gedanken fand ich ziemlich spannend und die Umsetzung ist der Autorin auch echt gut gelungen. Vor allem die historischen Veränderungen, die die Autorin vor jedem Kapitel beschreibt und so auch bekannte historische Entwicklungen Europas abändert, fand ich ziemlich eindrucksvoll. Ein bisschen schade fand ich, dass die Beschreibung dieser Entwicklungen nur bis ins 17. Jahrhundert geht und die danach folgenden Abschnitte vor den jeweiligen Kapiteln durch Gesetzestexte abgelöst werden. Diese fand ich zwar auch ganz interessant, passend zur Geschichte und vor allem haben sie nochmal Ungeheuerlichkeiten dieser Welt betont, aber die weiteren historischen Entwicklungen hätten mich schon auch noch interessiert.

Nun ja, die Hauptgeschichte wird auf jeden Fall aus Helenas Sicht erzählt. Anfangs lernen wir sie als Kind bzw. Jugendliche kennen, wodurch wir einen guten Einblick in die teils ziemlich schockierenden Regeln der Gesellschaft und einen Grund für Helenas spätere Einstellung bekommen.

Denn, die erwachsene Helena ist anfangs definitiv nicht unbedingt sympathisch. Sie ist von dem Regime wirklich überzeugt, verhält sich kühl, egoistisch und ruppig und was mit Männern passiert, ist ihr größtenteils echt egal. Doch mit der Zeit macht sie eine Entwicklung durch. Dabei ist diese Entwicklung aber nicht vergleichbar mit denen in vielen anderen Romanen, sondern ziemlich besonders. Denn obwohl sie anfängt ihre Gefühle zuzulassen und diese zu zeigen und gegen eine bestimmte Ungerechtigkeit im Regime vorgeht, verändert sich ihre Einstellung nicht komplett. Sie steht trotz ihrer Erfahrungen und Entdeckungen, die sie im Laufe der Handlung macht, immer noch hinter der goldenen Frau und den Regeln, was sie in eine ziemliche Zwickmühle bringt.

So ist auch die Handlungsentwicklung echt unterhaltsam und interessant, aber definitiv nicht typisch. Die Autorin geht andere Wege und verzichtet auch auf ein typisches Happy End. Das Ende passt zwar durchaus zur Geschichte und es hat auch seine guten Seiten und Entwicklungen, aber ein klares Happy End sieht anders aus. 

Die Entwicklung des Weltentwurfs hat mir sehr gut gefallen. Die Unterdrückung der Frau wurde wirklich glaubhaft umgedreht und es wurde deutlich, dass wie so oft, aus einer guten Absicht heraus etwas Falsches entstehen kann. Die Autorin hat echt viel Wert auf Details gelegt und so auch bekannte Redenswendungen (z. B. ach, Frau) auf die Frau ausgelegt, was der Geschichte nochmal mehr Authentizität verleiht. 

Der Schreibstil ist flüssig und gut lesbar. Durch die vielen Details und die anschaulichen Beschreibungen der Autorin findet man sich in der Welt gut zurecht.

Fazit:
„Hexenherz –Eisiger Zorn“ ist eine ungewöhnliche Geschichte. Die faszinierende Grundidee wurde wirklich gut und detailliert umgesetzt, wodurch die Autorin eine anschauliche und schockierende Welt erschaffen hat. Der Plot ist spannend und einige Entwicklungen gehen doch in einen nicht typische Richtig, was dem Buch wirklich etwas Besonderes verleiht. Auch wenn Helenas Geschichte nicht ganz mit einem Happy End endet, finde ich ihre Geschichte nach längerem darüber nachdenken doch recht passend abgeschlossen. Die Autorin plant noch weitere Geschichten aus der Hexenherz-Welt, jedoch sollen diese unabhängig voneinander lesbar sein. Für dieses Buch gibt’s es aber auf jeden Fall solide 4 Buchherzen und eine Leseempfehlung.
 Vielen Dank an den Acabus Verlag für die Bereitstellung des Leseexemplars.


Infos zur Autorin (Quelle: acabus-verlag.de):
Monika Loerchner wurde 1983 geboren und machte 2007 ihren Magisterabschluss in Vergleichender Religionswissenschaft an der Philipps-Universität Marburg. Als Nebenfächer studierte sie Friedens- und Konfliktforschung und Rechtswissenschaften. Anschließend ließ sie sich zur Projektmanagerin ausbilden. Heute lebt sie mit ihrer Familie wieder in ihrer Heimat im Sauerland. Erste Schreiberfahrungen machte sie bereits zu Schulzeiten als freie Mitarbeiterin einer Tageszeitung. Seit 2015 nimmt sie an Schreibwettbewerben verschiedener Genre teil.