Montag, 30. September 2013

Rezension: Virtuosity - Liebe um jeden Preis - Jessica Martinez



Titel: Virtuosity - Liebe um jeden Preis
Autorin: Jessica Martinez
  Seiten: 256
Verlag: Boje (Bastei Lübbe)
Preis: Geb. 12, 99 € 
Ersterscheinung: 17. 02. 12
 
Reihe: Nein
  






Kurzbeschreibung:
Die siebzehnjährige Carmen ist ein Star. Sie tourt mir ihrer Geige durch die Welt und spielt überall vor ausverkauften Konzertsälen. Doch die Konkurrenz ist hart. Beim Guarneri-Wettbewerb treten Jungstars aus den verschiedensten Ländern gegeneinander an - und nur der Sieg zählt. Carmen steht unter Druck, den sie nur noch mit Tabletten in den Griff bekommt. Doch dann lernt sie Jeremy kennen, ihren ärgsten Konkurrenten um den Sieg. Und obwohl Carmen weiß, dass sie sich vor ihm in Acht nehmen sollte, fühlt sie sich unwiderstehlich zu ihm hingezogen. Für Carmen ist die Zeit gekommen, sich zu entscheiden: Setzt sie auf Sieg oder auf die Liebe ...

Meinung:
Schon als ich dieses Buch zum ersten Mal entdeckt habe, hat mich dieses wunderschöne Cover sofort neugierig gemacht. Und auch wenn es nun noch eine Weile gedauert hat, bin ich jetzt doch schwach geworden und habe es mir gekauft. Aber die perfekte Farbgestaltung, in Verbindung mit den weichen Konturen, lädt einfach zum Träumen ein.

Und zum Glück ist die Geschichte selbst auch nicht schlecht. Protagonistin Carmen ist eine begabte Geigenspielerin, weshalb die Musik eine zentrale Rolle einnimmt. Dabei gelingt es der Autorin, die früher selbst Geigerin war, sehr gut diese besondere Atmosphäre des Geigenspiels und Carmens Gefühle beim Spielen und Hören einzufangen, aber auch die ambivalenten Emotionen bezüglich der Wettbewerbssituation zu beschreiben und dem Leser nahe zu bringen. So habe selbst ich, wobei ich wirklich gänzlich unmusikalisch bin, Carmens Freude an der Musik hautnah spüren können.  

Die aufkeimende Liebesgeschichte zwischen Carmen und Jeremy kann auf diesem Niveau aber nicht ganz mithalten. Denn vor allem zu Beginn wirkt eher etwas unglaubwürdig und zu gewollt. Carmen kennt Jeremy vorher nur vom Namen, ist aber irgendwie sofort in ihn verliebt. Klar, Liebe auf den ersten Blick ist durchaus möglich, aber in „Virtuosity“ werden darüber kaum Worte verloren. Doch auch wenn Jeremy leider den kompletten Roman hinweg noch ein bisschen blass bleibt, bessert sich die Sache, da die beiden sich immer besser kennenlernen und zusammen eindrückliche Entwicklungen durchleben müssen. Dabei bleibt auch die zentrale Frage, ob Jeremys Gefühle für Carmen nun echt, oder nur gespielt sind, lange Zeit im Raum stehen und auch wenn der Leser ständig einen Verdacht hat, kann er sich doch nie ganz sicher sein, da die Autorin die Sachlage dann immer wieder umwirft. Und in diesem Schema gibt es im Roman zu den meisten angesprochenen Themen mehrere Wendungen, von denen manche leider doch etwas  sehr vorhersehbar, aber andere doch auch wieder überraschend sind. 

Obwohl Carmen ein berühmter Star ist, hat sie es nicht leicht. Ihre Mutter hat sie ihr Leben lang bevormundet und eine regelmäßige Einnahme von Tabletten ist ihr auch nicht fremd. Im Verlauf der Handlung wird Carmen immer rebellischer ihrem alten Leben gegenüber und beginnt die Hintergründe zu hinterfragen. So trifft sie viele schwerwiegende Entscheidungen und entwickelt dann auch den Mut mit den Konsequenzen umzugehen. 

Vor allem Anfang und Ende der Geschichte haben mir eigentlich ziemlich gut gefallen. Am Anfang gibt es eine Art Prolog, der aus einem Ausschnitt einer ziemlich dramatischen und verzweifelten Situation besteht und die Spannung sofort hochschnellen lässt. Das Ende hingegen ist zwar ziemlich offen gehalten, kann aber durchaus so stehen bleiben und bietet nochmal eine große Überraschung.  

Fazit:
Im Endeffekt kratzt das Buch an vielen tiefgründigen Themen, die ich so nicht erwartet hätte. Die Umsetzung ist der Autorin zwar nicht immer perfekt gelungen, dennoch kann „Virtusoity – Liebe um jeden Preis“ in der Gesamtbetrachtung durchaus überzeugen.  Vor allem die Bedeutung der Musik und Carmens Entwicklung werden sehr authentisch dargestellt, weshalb ich noch knappe 4 von 5 Buchherzen vergebe.

Infos zur Autorin (Quelle: Luebbe.de):
Jessica Martínez wurde in Calgary, Kanada geboren. Schon als Kind liebte sie Geschichten genauso wie Musik. Sie lernte Geige spielen, als sie drei war, und wusste schon in der Grundschule, dass sie einmal Bücher schreiben möchte. Nach ihrem Studium spielte sie als Musikerin in einem Orchester, arbeitete als Kellnerin und Lehrerin, und sie gab Geigenunterricht. Heute lebt sie mit ihrem Mann und zwei kleinen Kindern in Orlando, Florida. Virtuosity – Liebe um jeden Preis ist das erste Buch der Autorin, weitere Bücher sind in Arbeit.


Sonntag, 29. September 2013

*Rezension* Opus Die Bücherjäger - Andreas Gößling


Titel: Opus - Die Bücherjäger
Autor: Andreas Gößling
ISBN: 978-3414822123
Seiten: 544 
Verlag: Bastei Lübbe
Ersterscheinung: 15. November 2010
Preis: 18,95 €  Gebunden

Kurzbeschreibung
Deutschland im Jahr 1499: Die Welt scheint aus den Fugen. Auf den Scheiterhaufen brennen Hexen und Ketzer. Aufstände verarmter Landleute werden rücksichtslos niedergeschlagen. Wanderprediger ziehen von Flecken zu Flecken und verkünden den bevorstehenden Weltuntergang. In letzter Sekunde entkommen Amos und Klara den Häschern der Inquisition und der Zensurbehörde. Bei der Bruderschaft des Opus Spiritus finden sie Unterschlupf. Doch die Verfolger sind ihnen dicht auf den Fersen. Diese setzen alles daran, Das Buch der Geister in ihren Besitz zu bringen, und sie schrecken vor nichts zurück. Um Das Buch der Geister vor der Vernichtung zu retten, bleibt Amos nur noch eine Möglichkeit!

Meinung
Da mir der erste Teil von Opus einigermaßen gut gefallen hat, war ich sehr gespannt, wie nun der zweite Band ausfallen würde. Naja, diesmal muß ich sagen, hat er nicht so meinen Erwartungen entsprochen.

Ich kam von Anfang an nicht so gut in die Geschichte hinein, weil mich irgend etwas daran störte, ich aber leider nicht wußte was. Historische Geschichten lese ich ja eigentlich schon gerne, besonders wenn es dann auch noch um Bücher und Literatur geht, aber ich weiß auch nicht. So gefallen hat mir nun dieser zweite Band nicht.

Etwas verwirrend fand ich die Gedankensprache zwischen Klara und Amos. Sie wurde zwar im Buch kursiv gestaltet, setzt sich aber nicht wirklich richtig ab und ich tat mich schwer, flüssig weiterzulesen. Echt gewöhnungsbedürftig. Ich ließ mich aber nicht unterkriegen und gab mein Bestes.

Der Schreibstil ist größtenteils recht angenehm zu lesen, die mittelalterliche Sprache wird vom Autor eingewoben, trotzdem kam es manchmal etwas geschwollen rüber. Auch die kleine Schrift hemmten meinen Lesefluß und das Ganze hat sich etwas in die Länge gezogen. Ich brauchte diesmal für die 544 Seiten etwas länger, was bei mir eigentlich nicht vorkommt.

Gut fand ich wieder die eigentlich kurz gehaltenen Kapitel, welche wieder in Unterkapitel aufgeteilt wurden. Die Kapitelanfänge begannen auch wieder mit einer Bleistiftzeichung.

Nun zu den Protagonisten. Die Charakteren von Klara und Amos haben sich aus meiner Sicht ganz gut weiterentwickelt. Einige negative und positive Überraschungen werden im Laufe der Geschichte entdeckt und spannend ist auch auch.

Man erfährt wieder viel über das Mittelalter und die Beschreibungen von Orten und Landschaften hat der Autor wieder sehr detailgerecht dargebracht. Ich konnte mir alles ganz gut vorstellen und war oft froh, nicht in dieser Zeit gelebt zu haben. Das Ende hätte ich mir etwas anders gewünscht, da mir noch einige Fragen offen blieben.

Cover
Das Cover sieht aus wie beim ersten Band. Nur diesmal ist die Farbe blau dominant. Die Kettenglieder wurden auch wieder erhöht daraufgedruckt, welches optisch sehr gut ausssieht.

Fazit
„Opus Die Bücherjäger“ kam meines Erachtens nicht an den 1. Teil ran. Zwar wird man auch in eine Welt verfrachtet, die interessant und spannend aufgebaut wurde, trotzdem fehlte mir das gewisse Extra. Einige Sachen kamen übertrieben rüber, aber es erhält von mir gutgemeinte 3 von 5 Buchherzen und eine bedingte Leseempfehlung.


Infos zum Autor: (Quelle Amazon)
Andreas Gößling, geboren 1958 in Gelnhausen. Der promovierte Literatur- und Kommunikationswissenschafter beschäftigt sich seit vielen Jahren mit kulturgeschichtlichen Themen. Neben Romanen für erwachsene und junge Leser hat er zahlreiche Sachbücher publiziert und Forschungsreisen unter anderem im karibischen und südostasiatischen Raum unternommen. Andreas Gößling lebt mit seiner Frau, der Autorin und Sprachdozentin Anne Löhr-Gößling, in Berlin, wo er auch den Spezialverlag MayaMedia leitet.

Samstag, 28. September 2013

*Rezension* Level 26 Dunkle Prophezeiung - Anthony E. Zuiker & Duane Swierczynski


Titel:  Level 26  Dunkle Prophezeiung
Autor: Anthony E. Zuiker & Duane Swierczynski
ISBN:  978-3785760352
Seiten: 448
Verlag: Bastei Lübbe
Ersterscheinung: 19. August 2011
Preis: 14,99 €  Taschenbuch
Kurzbeschreibung
Steve Dark kann sich in jeden Killer hineinversetzen. Doch diese Fähigkeit hat ihren Preis: Bei seinem letzten Fall hat Dark die Beherrschung verloren und den Killer brutal hingerichtet, anstatt ihn festzunehmen. Die Tat nagt so sehr an ihm, dass er den Dienst quittiert. Kurz darauf treibt ein neuer Killer sein Unwesen. Seine Methode: Er tötet die Opfer nach bekannten Tarot-Motiven. Dark erkennt, dass die offiziellen Ermittler dem Killer nicht gewachsen sind. Er will selbst die Jagd aufnehmen, aber ihm fehlen dazu die erforderlichen Mittel. Da tritt eine mysteriöse Frau an ihn heran. Ihr Angebot: unbegrenztes Budget, solange Dark für sie exklusiv Serienkiller jagt. Ohne die Grenzen von Justiz und Moral.

Meinung
Der erste Teil „Dunkle Seele“ hat mir ja super gut gefallen und war ganz nach meinem Geschmack. Natürlich hatte ich dann schon einige Erwartungen an den zweiten Teil „Dunkle Prophezeiung“. Ich wurde nicht enttäuscht, wobei dieser Teil nicht so sehr blutrünstig ist wie der 1. Teil. Aber das hat nichts negatives dazu beigetragen.

Bevor man sich allerdings an dieses Werk ran macht, sollte man schon den ersten Teil gelesen haben, da man viele Zusammenhänge und Erklärungen des Vorbandes erhält. Der Schreibstil ist wieder ziemlich einfach und flüssig, die Kapitel kurz und am Besten sind natürlich wieder die Videofrequenzen, mit welchen man mit einem Code im Internet die dazugehörigen Ausschnitte ansehen kann. Dies steigert die sowieso vorhandene Spannung noch etwas mehr und ich konnte mir alles noch genauer vorstellen.

Steve Dark hat nach seinem letzten Fall mit dem brutalen Mörder Sqweegel seinen Dienst quittiert, um mit seiner Tochter ein normales Leben zu führen. Leider funktoniert es nicht, die Tochter muß vorübergehend zu den Großeltern, und Dark macht sich wieder einmal auf die Spur eines brutalen Mörders, oder sind es vielleicht mehrerer? Die Charakteren wurden wieder mal vom Autor sehr ausführlich und real dargestellt. Sie entwickeln sich im Laufe der Geschichte weiter und bringen auch einige Sympathien und Antipathien rüber. Genau diese Mischung aus emotionalem Gräuel und wahrem Mord macht dieses absolut geniale Buch aus.

Die Grundidee, diesmal den Mörder, welcher seine Taten durch Tarot-Karten darstellt, finde ich ganz gut, auch deswegen, weil die eigentlichen Bedeutungen der Karten im Buch und im Video sehr gut beschrieben werden.

Bis zum Schluß wußte ich selber nicht, wer der oder die eigentlichen Mörder waren. So war ich ziemlich überrascht, als es aufgelöst wurde. Das Ende ist ganz gut und ich muß sagen, ich werde mir auf jeden Fall noch den dritten Teil „Dunkle Offenbarung“ besorgen.

Cover
Das Cover sieht für mich ziemlich gruselig und düster aus. Diesmal wurden die Farben in schwarz, helles beige und türkis gehalten. Mich hat es auf jeden Fall angesprochen.

Fazit
Trotz das dieser zweite Teil „Dunkle Prophezeiung“ nicht ganz so grauselig ist, wie sein Vorgänger, fühlte ich mich sehr gut unterhalten und die Spannung war wieder einmal von der ersten Seite an da. Ich kann es wirkich nur jedem empfehlen, vorallem weil die Mischung aus Lesen und Schauen einem einen ziemlichen Flash gibt. Es bekommt von mir 5 von 5 Buchherzen.

 

Infos zum Autor: (Quelle Luebbe)
Anthony Zuiker, geboren am 17. August 1968, ist der Schöpfer und Produzent der TV-Thriller-Serie, CSI: Crime Scene Investigation (einschließlich CSI: Miami und CSI: NY). Ausgestrahlt in über 200 Ländern, erreicht die Serie 2 Milliarden Zuschauer und nahm so im Jahre 2008 zum wiederholten Male die Spitzenposition im Ranking der weltweit erfolgreichsten Fernsehserien ein. Anthony Zuiker lebt mit seiner Familie in Las Vegas und Los Angeles.

Freitag, 27. September 2013

Rezension: Auf der anderen Seite ist das Gras viel grüner - Kerstin Gier



Titel: Auf der anderen Seite ist das Gras viel grüner
Autorin: Kerstin Gier
Seiten: 288
Verlag: Bastei Lübbe
Preis: TB ab 8, 99 € 
Ersterscheinung: 11. 11. 11
 
Reihe: Nein
  






Kurzbeschreibung:
Kati ist mit Felix glücklich, aber nach fünf Jahren hat sich der Alltag in ihr Liebesleben geschlichen – und damit die Zweifel: Ist es überhaupt eine gute Idee, mit ihm alt werden zu wollen? Als sie Mathias kennen lernt und sich in ihn verliebt, wird Katis Leben plötzlich kompliziert. Und turbulent. Besonders, als sie von einer Straßenbahn erfasst wird und im Krankenhaus wieder zu sich kommt. Exakt einen Tag, bevor sie Felix das erste Mal begegnet ist – fünf Jahre zuvor.
Dieses Mal möchte Kati alles richtig machen –  Doch kann man das Schicksal so einfach überlisten?

Meinung:
Kerstin Gier gehört ja spätestens seit der Edelstein-Trilogie zu meinen Lieblingsautorinnen. Und auch, wenn ich ihre Jugendromane zumeist etwas besser finde, habe ich auch schon einige ihrer anderen Werke gelesen, die mir auch alle sehr gefallen haben.

Das Schöne an den Büchern von Kerstin Gier ist, dass man ihren Stil und ihren tollen Humor einfach immer wieder findet und es der Autorin konstant gelingt gute und überzeugende Romane zu schreiben. 

Bei „Auf der anderen Seite ist das Gras viel Grüner“, finde ich schon den Titel extrem passend. Denn wer kennt das nicht, dass man immer das haben will, was man im Moment nicht haben kann. Doch was geschieht, wenn man plötzlich die Möglichkeit hat, alles zu ändern? Genau darum geht’s in dem turbulenten Liebesroman. Doch nicht nur, dass durch Fr. Giers herrlich locker-leichtem Schreibstil und die vielen unglaublich lustigen Szenen die Seiten nur so dahin fliegen und man das Grinsen kaum noch aus dem Gesicht bekommt, sondern unterschwellig regt das Buch auch zum Nachdenken an. Denn Protagonistin Kati hat eine Chance, die sich viele Menschen wünschen würden – die Zeit um 5 Jahre zurückzudrehen und nun alles richtig zu machen. Doch dabei merkt sie schnell, dass dies gar nicht so einfach ist… 

Diese nachdenkliche Stimmung der Geschichte wird auch durch viele, ins Buch eingefügte Zitate unterstützt. So wird jedes Kapitel von solch einem Zitat eingeleitet und manchmal wurden auch welche einfach an den Rand eingefügt. Ich fand diese Zitate größtenteils sehr passend gewählt und anregend für die Geschichte, jedoch waren die im Text eingefügten mir persönlich etwas zu viel des Guten, da sie mich oft ein bisschen aus dem Lesefluss gerissen haben.

Auch an den Charakteren gibt es nix zu meckern. Protagonistin Kati ist eine liebenswerte und leicht tollpatschige Figur, die so authentisch und lebendig beschrieben wird, so dass sie direkt aus dem Leben gegriffen sein könnte. Durch die Erzählung in der Ich-Perspektive aus ihrer Sicht und das für die meisten Leser ansprechende Kernthema der Geschichte kann man gar nicht anders, als mit Kati mitzufiebern und sie ins Herz zu schließen. 

Aber auch die Nebencharaktere sind alle eindeutig und lebendig beschrieben. Vor allem Felix und Mathias sind beide einfach hinreißend, so dass man Kati´s Zwickmühle durchaus nachvollziehen kann.
Ebenso ist der Plot gut erarbeitet und wird genau im richtigen Tempo erzählt. Obwohl Kati´s Reise durch die Zeit unerklärbar ist, wirkt die Handlung zu jeder Zeit 100%ig authentisch und real. 

Fazit:
Wieder mal ein Roman aus dem Hause Gier, der zu unterhalten und überzeugen weiß. Der Schreibstil ist wie gewohnt locker-leicht und unglaublich humorvoll. Die Handlung ist perfekt abgestimmt und regt gleichzeitig unterschwellig auch noch zum Nachdenken an. Am Ende gibt’s gute 4 von 5 Buchherzen und eine klare Leseempfehlung.

Infos zur Autorin (Quelle: Amazon): 
1995 begann die zu dieser Zeit nicht wirklich ausgelastete Diplom-Pädagogin mit dem Schreiben. Seither hat Kerstin Gier zahlreiche Frauen- und Liebesromane verfasst, die allesamt von ihren Leserinnen mit Begeisterung aufgenommen werden. Gleich die erste Veröffentlichung, "Männer und andere Katastrophen", wurde mit Heike Makatsch in der Hauptrolle verfilmt. 2005 wurde Kerstin Giers Buch "Ein unmoralisches Sonderangebot" mit dem DeLiA-Literaturpreis als bester deutschsprachiger Liebesroman des Jahres ausgezeichnet. Besonderer Beliebtheit erfreut sich auch die humorvolle Reihe rund um die "Mütter-Mafia", sowie die Edelstein-Trilogie. Unterbeschäftigung wie in der Zeit vor der Schriftstellerei hat die Autorin vermutlich länger nicht mehr erlebt.

Donnerstag, 26. September 2013

Rezension: Die Bruderschaft der Runen - Michael Peinkofer




Titel: Die Bruderschaft der Runen
Autor: Michael Peinkofer
Seiten: 668
Verlag: Bastei Lübbe
Preis: TB 8,95 €
Ersterscheinung: 14. 12. 04
 Reihe: Nein

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Kurzbeschreibung:
Als ein Mitarbeiter des Schriftstellers Sir Walter Scott unter mysteriösen Umständen stirbt, ist dies der Auftakt zu einer höchst beunruhigenden Reihe von Ereignissen. Sir Walter stellt Nachforschungen an und stößt auf eine Mauer des Schweigens. Was verheimlicht der königliche Inspector, der eigens aus London geschickt wurde? Was für ein Jahrhunderte altes Geheimnis hüten die Mönche von Kelso? Und was hat es mit der ominösen Schwertrune auf sich, auf die Sir Walter und sein Neffe Quentin bei ihren Ermittlungen stoßen? Ein Schicksal, dessen Ursprung Jahrhunderte zurück reicht, nimmt seinen Lauf ...

Meinung:
Der Klappentext von „Die Bruderschaft der Runen“ verspricht eine spannende Geschichte voller Mystik und Geheimnisse, ein Versprechen, dass der Roman selbst leider nur teilweise erfüllen kann.

Gerade zu Beginn ist der Autor eigentlich sehr gut ins Buch gestartet. Er erzeugt mit Leichtigkeit eine geheimnisvolle, ja sogar leicht unheimliche Atmosphäre. Ein geheimnisvolles Manuskript, eine rätselhafte Rune, verschwiegene Mönche und eine geheimnisumwitterte Bruderschaft. Und mitten drin ein symphytischer und natürlicher Schriftsteller, der zusammen mit seinem linkischem, aber herzlichen Neffen versucht, den Rätseln auf die Spur zu kommen. 

Soweit, so gut, aber leider schafft es der Autor nicht, die Geschichte konstant auf diesem hohen Level zu halten. Zum einen liegt dies daran, dass der Autor sehr viel wiederholt. Erlebtes wird nochmal erzählt und auch später nochmal ins Spiel gebracht. In einem sehr verworrenen Roman kann dies hilfreich sein, aber hier ist es mit der Zeit einfach etwas nervig. Da hilft es auch wenig, dass der Schreibstil sehr blumig und ausschweifend ist. Dieser ausholende Schreibstil gehört zwar zu einem historischen Roman dazu, aber da die Handlung selbst zumeist auch nur sehr langsam vorangeht, werden dadurch die Längen im Buch deutlich hervorgehoben. 

Die Geschichte hat eigentlich zwei verschiedene Handlungsstränge, die sich im Mittelteil und am Ende der Geschichte kreuzen und verbinden. Denn neben dem Schriftsteller Sir. Walter, spielt auch noch die junge Engländerin Mary eine große Rolle. Sie soll in Schottland einen jungen Laird heiraten und wird auf ihrer Reise von Träumen / Visionen heimgesucht, die ihr und dem Leser einen Einblick in die Geschehnisse der vergangenen Zeit geben, als die Bruderschaft der Runen auch schon mal aktiv war.

Diese Einblicke sind eigentlich ganz interessant, vor allem, weil man viel über die geschichtlichen Hintergründe der damaligen Zeit der Spannung zwischen England und Schottland erfährt. 

Auch bei den Charakteren hat Herr Peinkofer viel von dem vorhandenen Potential nicht genutzt. Die Charakterzeichungen von Gut und Böse sind eigentlich von Anfang an erkennbar und verändern sich auch im Laufe des Romans kaum noch. Dadurch wirken die Helden irgendwie zu strahlend und die Bösen werden transparent und durchsichtig. Auch wenn man lange nicht genau weiß, was es mit dieser Bruderschaft nun auf sich hat, kann man sich doch mit der Zeit schon denken, wer eine Rolle dabei spielt. Außerdem bedienen die Charaktere ziemlich viele Klischees, was mich persönlich aber nicht wirklich gestört hat. Gut gefallen hat mir vor allem Sir Walter Scott, der greifbar und ständig authentisch bleibt. Aber andere Figuren kommen etwas kurz. So hätte es der Geschichte noch viel mehr Spannung verliehen, wenn man die Rolle der alten Runenhexe noch etwas ausgebaut hätte.

Fazit:
„Die Bruderschaft der Runen“ ist ein historischer Roman, der zwar gut beginnt, danach aber deutlich schwächer wird. Viele Wiederholungen, ein ausschweifender Schreibstil und ein langsames Voranschreiten der Handlung sorgen für die ein oder andere Länge beim Lesen, weshalb dem Buch ein paar Seiten weniger wohl nicht geschadet hätten. Doch trotz der vorhandenen Kritikpunkte konnte mich der Roman in der Gesamtbetrachtung ganz gut unterhalten, weshalb ich 3,5 von 5 Buchherzen vergebe.


Infos zum Autor (Quelle: Amazon):
Michael Peinkofer, 1969 geboren, studierte Germanistik, Geschichte und Kommunikationswissenschaften und arbeitete als Redakteur bei der Filmzeitschrift »Moviestar«. Mit seinen Bestsellern um die »Orks« avancierte er zu einem der erfolgreichsten Fantasy-Autoren Deutschlands.

Mittwoch, 25. September 2013

*Rezension* Die chinesische Dame - Gerhard J. Rekel


Titel: Die chinesische Dame
Autor: Gerhard J. Rekel
ISBN: 978-3222134135
Seiten: 256
Verlag:  Styria Premium
Ersterscheinung: 6. September 2013
Preis: 19,99 €  Gebunden

Kurzbeschreibung
Durch eine Notlüge gefährdet Christian Selikowsky, der Held des Buches, das Leben seiner Liebsten. Seither verfolgen ihn brutale Albträume. Der junge Architekt beschließt, wahrhaftig zu leben, will reinen Tisch machen. Auch mit seinem Vater, für dessen Firma er zwar arbeitet, dem er sich aber entfremdet hat. Christian reist von Wien nach Tirol, wo sein Vater in einem idyllischen Dorf das traditionsreiche Modeimperium leitet. Doch als Christian eintrifft, liegt der Patriarch tot am Schreibtisch. Angeblich Herzinfarkt. Kurz zuvor hatte der alte Herr Besuch von einer chinesischen Dame. Was wollte die attraktive Managerin? Christian stößt auf Lügen. Seine Nachforschungen führen ihn nach Schanghai und in die chinesische Provinz, wo er Wahrheiten über den Vater, die Beziehung zu seiner Verlobten, seiner Familie und sich selbst entdeckt, die er niemals erwartet hätte. Du sollst nicht lügen, heißt es in der Bibel. Konfuzius aber entgegnet: Die Wahrheit ist ein tödliches Schwert! Wie viel Wahrheit erträgt der Mensch?

Meinung
Das Buch „Die chinesische Dame“ baut von Anfang an Spannung auf und fesselte mich von der ersten Seite an. Gekonnt hat der Autor ein für mich zerüttetes Familienverhältnis mit Krimistatus vermischt. Sehr detailgerecht und real beschreibt Herr Rekel die Geschehnisse, was dazu führte, das ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte. Die 251 Seiten waren sehr schnell durch. Auch durch einige unerwartete Wendungen, auf welche ich im Leben nie gekommen wäre, gestaltete sich dieser Roman als durchaus lesens- und empfehlenswert.

Die Umgebungen rund um China, vorallem das Kloster, konnte ich mir sehr genau und bildlich vorstellen und ich meinte sogar, die Wärme dieses Landes zu spüren, so gefangen war ich in dieser Geschichte.

Dies ist ein Buch, bei der Wahrheiten und Lügen sich die Hand geben, Familiengeschichten unerwartet aufgedeckt werden, vermischt mit asiatischem und österreichischem Denken (was eigentlich ja nicht so zusammen passt) und einer Prise Krimi, sowie sehr viel Unterhaltsamkeit. Die Gegensäteze des wirklichen Lebens werden gekonnt gegenübergestellt und ausgearbeitet. Also eigentlich eine perfekte Mischung. Es machte einfach Spaß, diesen Roman zu lesen.

Die Charakteren waren mir zuerst etwas fadenscheinig und langweilig. Aber im Laufe der Geschichte entwickeln sie sich gut weiter und werden immer facettenreicher. Ihre Präsens wirkt dadurch sehr glaubhaft und es machte mir Spaß, mit ihnen auf die Reise durch das wunderbare China zu gehen.

Cover
Das Cover gefällt mir ganz gut und greift das Thema des Buches auf. Auch hier erscheint mir die Darstellung der Gegenüberstellung. Die chinesische Dame sieht man nur halb hinter der Wand mit dem chinesischen Drachen hervorschauen, wie wenn etwas getrennt würde.

Fazit
Mit „Die chinesische Dame“ hat mich Herr J. Rekel in eine spannende und interessante Welt der Wahrheiten und Lügen, gemischt mit einem Mord geschickt. Dieses Buch hat mir gut gefallen und ich würde es auf jeden Fall weiterempfehlen. Es bekommt von mir 4 von 5 guten Buchherzen.


Infos zum Autor: (Quelle Amazon)
Gerhard J. Rekel wurde 1965 in Graz geboren. Mit zwölf entdeckte er die Leidenschaft am Spiel mit Worten, Szenen und Geschichten. Nach dem Studium an der Filmakademie Wien begab er sich auf ausgedehnte Studienreisen durch China, Indien und Südamerika. Für seine erste Filmkomödie TRAUMA erhielt er neben einer British-Academy-Nomination zahlreiche internationale Auszeichnungen. Drehbücher zu erfolgreichen TV-Reihen: "Tatort", "Universum" und "Terra X". Mehrere Romane, zuletzt bei dtv-premium "Der Duft des Kaffees". Rekel lebt in Berlin, hat noch einen Koffer in Wien und ist seit 2006 Gastdozent an der Donau-Universität Krems. GerhardRekel.de