Samstag, 30. November 2013

*Rezension* Todeszeichen - Saskia Berwein


Titel: Todeszeichen
Autor: Saskia Berwein
ISBN:  978-3802589812
Seiten: 352
Verlag: Egmont Lyx
Ersterscheinung: 12. September 2013
Preis: 9,99 €  Taschenbuch

Kurzbeschreibung
In einer Grube im Wald werden die Überreste einer zerstückelten Frauenleiche gefunden. Schon bald steht fest: Sie ist ein weiteres Opfer des „Künstlers“– eines Serienmörders, der bereits fünf Frauen entführt, tagelang gequält und ihnen bei lebendigem Leib rätselhafte Bilder in die Haut geschnitten hat. Kommissarin Jennifer Leitner und Staatsanwalt Oliver Grohmann ermitteln fieberhaft, um den grausamen Killer endlich zu stoppen ...

Meinung
„Todeszeichen“ ist das Debüt der Autorin Saskia Berwein. Da ich ja Thriller, vorallem schon etwas Härtere, wahnsinnig gern lese, war ich sehr gespannt auf dieses Buch. Der Klappentext hat mir sehr zugesprochen und los gings.

Ich muß sagen, schon der Prolog brachte mich zum Schlucken. Auf diesen ersten paar Seiten, begann die Geschichte schon äußerst grausam und sehr detailgerecht. Auch weiterhin baute sich die Spannung permanent auf, wobei sie leider zum Ende hin etwas abschwächt. Was aber nicht konkret zum Schlechten zu beurteilen war.

Es laufen zwei parallele Handlungsstränge, welche am Ende sich zusammen fügen. Anfangs hatte ich noch etwas Schwierigkeiten, beide zu verbinden, dies wurde aber mit der Zeit einfacher, weil die Autorin wirklich auf Kleinigkeiten Bezug genommen hat und durch ihren flüssigen und bildlichen Schreibstil konnte ich mir dann auch alles sehr gut vorstellen. Manchmal zu gut. Vorallem die Gewaltszenen jagten mir manchmal ziemlichen Schrecken ein und ich bekam öfters Gänsehaut.

Zu den Charakteren kann ich sagen, das fast alle sehr sympathisch und vorallem glaubwürdig rüberkommen, sie entwickeln sich im Laufe des Thriller positiv weiter und jeder Charkaterzug scheint auf eine bestimmte Person zugeschnitten worden sein. Viele total unterschiedliche Charkateren ergeben ein perfektes Ganzes. Was mir etwas negativ aufgefallen ist, war die Bezeichnung für den Mörder. Das Wort „Künstler“ finde ich unangemessen, da es für mich etwas Positives aussagt. Und nur, weil er Bilder auf den Rücken der ermordeten Frauen geschnitten hat, stellt er für mich noch lange keinen Künster dar.


Cover
Das Cover gefällt mir sehr gut, das Skalpell und das Blut deuten auf einen doch grausligen Thriller hin und als ich es das erste Mal sah, wußte ich sofort, das muß ich lesen. Also ganz nach meinem Geschmack.

Fazit
„Todeszeichen“ ist ein sehr spannendes und bildgewaltiges Thriller- Debüt einer jungen Autorin. Er hat mich sehr gut unterhalten und ich finde, dieser Auftakt der Thriller Reihe ist Frau Berwein sehr gut gelungen. Das Buch bekommt von mir 4 von 5 Buchherzen und eine klare Leseempfehlung.


Vielen Dank an den Egmont Lyx Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplares.

Infos zur Autorin: (Quelle Amazon)
Ich wurde 1981 in der Nähe von Frankfurt am Main geboren und habe am dortigen Amtsgericht meine Ausbildung zur Justizfachangestellten absolviert.
Seit früher Jugend gehöre ich - einer Freundin und Stephen King sei Dank - zur Spezies der Leseratten, wodurch ich letztlich selbst zum Schreiben gekommen bin. Die Kurzgeschichten wurden mit der Zeit immer länger und komplexer, und so entstand irgendwann der erste Roman.
Im September 2013 wurde ein neues Kapitel aufgeschlagen - mein Debüt "Todeszeichen", erschien bei Egmont Lyx. Der Thriller bildet den Auftakt zu einer Serie um die Ermittler Jennifer Leitner und Oliver Grohmann - weitere Bände sind bereits in Vorbereitung.
Wenn ich nicht schreibe oder lese verbringe ich meine Zeit mit Computerspielen, Freunden und Kino. Neben blutiger Spannungsliteratur interesse ich mich besonders für Psychologie und Philosophie. Ich lebe mit meinem Lebensgefährten und vier Langohren in Mühlheim am Main.

Freitag, 29. November 2013

*Rezension* Blogging Queen - Jutta Profijt


Titel: Blogging Queen
Autor: Jutta Profijt
ISBN:  978-3423213066
Seiten: 304
Verlag: Dtv
Ersterscheinung: 1. Juli 2011
Preis: 9,95 €  Taschenbuch

Kurzbeschreibung
Stewardess Millie ist sauer: Kurz vor ihrem 30. Geburtstag macht eine schwere Ohrenentzündung sie für Wochen fluguntauglich. Die Geburtstagsparty in der Karibik fällt also flach. Als Trost darf Millie das luxuriöse Penthouse einer Freundin hüten und dabei auch das neu entworfene Programmdesign zur Erstellung eines Blogs testen. Schnell erkennt Millie, dass sie dabei endlich ihre geheime Leidenschaft für Mode, Styles und Trends ausleben kann. Aus dem Testlauf wird Ernst. Der Blog »Millie’s Magazine« schlägt ein wie eine Bombe, die Modewelt steht Kopf. Doch als plötzlich der attraktive Polizist Frank Stahl vor der Tür steht, der einen international gesuchten Betrüger auf Millies Blogfotos entdeckt hat, bekommt es Millie mit der Angst zu tun. Um ihr virtuelles Glamourleben aufrechtzuerhalten, verstrickt sie sich in immer wildere Lügengeschichten ...

Meinung
Mit „Blogging Queen“ hat die Autorin ein Buch geschrieben, das nicht nur ein Frauen-Roman ist, sondern auch als leichter Krimi durchgehen kann. Der Schreibstil ist locker und fluffig, ich kam ganz schnell voran und es machte mir riesen Spaß die Geschiche um Lulu = Millie zu verfolgen. Da ich ja eigentlich nicht so auf Frauen-Romane stehe, bin ich ganz stolz auf mich, das es mir doch ganz gut gefallen hat.

Die Handlung selbst ist etwas kitschig aufgebaut, was aber im Grunde gar nicht so stört. Die Protagonisten übertreffen dies wieder mit ihrem bissigen Humor, so das mir gar nichts anderes übrig blieb, als ziemlich oft zu schmunzeln. Die teilweise sarkastischen Dialoge waren sehr amüsant und ich fand sie einfach klasse.

Zu den Personen selbst kann ich sagen, das alle sehr natürlich und sympathisch rüberkommen. In die Hauptprotagonist Lulu konnte ich mich sehr gut hineinversetzen, ich spürte ihre Gefühle ganz genau. Egal ob sie traurig, lustig, ernsthaft oder bissig war, ich fühlte mich genauso. Auch die Nebendarsteller wurden von Frau Profijt gut ausgearbeitet, man merkt ihre Liebe zum Detail.

Eine Besonderheit gab es auch noch, und zwar wurden die Blogeinträge von Millie in Kursivschrift gehalten. Somit hebt sich dies vom Ganzen ab und es gestaltet sich als ein gewisses Extra. Der Handlungsverlauf bringt viele Wendungen mit sich, ich war mir zu keiner Zeit sicher, wie es weitergehen würde. Auch das Ende war nicht vorabsehbar, aber zu einem guten Schluß gebracht.

Cover
Das Cover ist ganz lustig und gut gewählt. Die Farben sind sehr bunt und stechen einem sogleich ins Auge.

Fazit
„Blogging Queen“ ist ein sehr unterhaltsamer und amüsanter Roman für Frauen, bei dem es einfach Spaß macht, ihn zu lesen. Er hat mir einige gute Lesestunden bescheert und deshalb gebe ich ihm 3,5 von 5 Buchherzen und natürlich eine Leseempfehlung.


Infos zur Autorin: (Quelle Amazon)
Jutta Profijt, ging nach dem Abitur ins Ausland und absolvierte Ausbildungen als Exportkauffrau und Übersetzerin. Sie arbeitete als Projektmanagerin im Export, später als freiberufliche Dozentin für Wirtschaftsenglisch und -französisch und Prüferin der IHK. Nach 5 Regional-Krimis folgte 2009 der Wechsel zum Deutschen Taschenbuch Verlag (dtv). Der Krimi "Kühlfach 4" wurde für den Friedrich-Glauser-Preis 2010 in der Sparte Bester Kriminalroman nominiert, seitdem folgten drei weitere Bände um Pascha, die rotzfreche Kultleiche. Neben den Kriminalromanen schreibt Jutta Profijt auch heitere Romane. Sowohl die Kühlfach-Reihe als auch die Romane sind schon bzw. werden ins Englische übersetzt, Verfilmungen sind in Vorbereitung. Jutta Profijt lebt als hauptberufliche Autorin in der niederrheinischen Provinz.

Donnerstag, 28. November 2013

*Rezension* Legend 02 Schwelender Sturm - Marie Lu


Titel: Legend - Schwelender Sturm
Autor: Marie Lu
ISBN: 978-3785573952
Seiten: 442
Verlag: Loewe
Ersterscheinung: 16. September 2013
Teil 2 von 3
Preis: 17,95 €  Gebunden

Kurzbeschreibung
Der Zweck heiligt die Mittel, oder? Den einen Menschen loszuwerden, der die Verantwortung für dieses ganze verfluchte System trägt, scheint mir ein ziemlich kleiner Preis dafür zu sein, eine Revolution in Gang zu setzen. Auf der Flucht vor der Republik schließen sich June und Day den Patrioten an, um Days Bruder zu retten und in die Kolonien zu entkommen. Doch die Patrioten fordern eine Gegenleistung: June und Day sollen Anden, den neuen Elektor, töten. Eine Tat, die all dem Unrecht und der brutalen Unterdrückung ein Ende bereiten könnte. Als June jedoch begreift, dass der neue Elektor ganz anders ist als sein Vorgänger, beginnt sie zu zweifeln:
Was, wenn Anden einen neuen Anfang darstellt?
Was, wenn politische Veränderung nicht unbedingt Tod, Vergeltung und Gewalt bedeuten muss?
Was, wenn die Patrioten falsch liegen?

Meinung
Legend – Schwelender Sturm ist der zweite Teil der Legend-Trilogie von Marie Lu. Leider konnte er nicht so ganz mit seinem Vorgänger mithalten, was ich eigentlich schade fand. Die Hauptprotagonisten Day und June haben sich zwar weiter entwickelt, erscheinen mir diesmal aber viel zu oberflächlich. Da waren einige Nebencharakteren wie z.B. Kaede mehr im Bild und es wurde viel mehr Neues über sie erfahren.

Etwas verwirrend war für mich auch der ständige Wechsel der beiden zwischen Republik und Patrioten. Einmal hier und einmal da, ich hatte manchmal wirklich sie meine Schwierigkeiten, welcher Seite sich die beiden jetzt endlich dann angeschlossen haben. Somit entwickelte sich die Handlung für mich auch etwas langatmig. Ein Schwerpunkt im Buch war ja auch die Suche nach Day`s Bruder Eden. Da hätte ich mir viel mehr Informationen darüber gewünscht. Diese Suche gerät sehr in den Hintergrund und wird leider nur am Rande beschrieben. Außerdem baute sich am Anfang bei mir überhaupt keine Spannung auf. Dies wurde zwar im Laufe der Geschichte besser, aber es hätte ruhig mehr sein können.

Gefühle und Emotionen spielen auch eine große Rolle. Sie ist sich June nicht im klaren, wie sie sich gegenüber dem neuen Elektor Anden verhalten soll. Er zeigt leichte Gefühle für sie an und bietet ihr am Schluß sogar an, seine „First Lady“ zu werden. Hin und Hergerissen, weiß sie nicht, was sie tun soll......denn eigentlich liebt sie ja Day.

Das Buch selbst wird wieder aus der Ich-Perspektive aus Sicht von Day und June geschildert. Auch diesmal überzeugte mich dieses und ich konnte mich schön in jeden Charakter einzeln hineinversezten. Der Schreibstil war jugendgerecht gestaltet, das Buch war schnell durch. Am Ende war ich etwas enttäuscht, mehr verrate ich nicht, lest selbst. Trotz das mich Schwelender Sturm nicht so ganz überzeugen konnte, werde ich den dritten Teil auf jeden Fall noch lesen, wenn er erscheint, da ich ja doch gespannt bin, wie es ausgeht.

Cover
Das Cover gefällt mir diesmal ganz und gar nicht. Meiner Meinung nach beißen sich die Farben flieder und gold total. Der Vogel wurde erhöht darauf gedruckt und macht den Mittelpunkt des Covers aus.

Fazit
„Legend – Schwelender Sturm“ konnte meines Erachtens nicht so ganz mit dem erste Teil mithalten. Spannung und Emotionen waren da, nur fehlten mir leider Details für das Wesentliche der Geschichte. Trotzdem fühlte ich mich einige Stunden gut unterhalten und gebe deswegen gute 3,5 von 5 Buchherzen und eine Leseempfehlung, da viele bestimmt nicht meiner Meinung sind.


Infos zur Autorin: (Quelle Loewe-Verlag)
Marie Lu wurde 1984 in Shanghai geboren und lebte für einige Zeit in Texas, bevor sie an der University of South California studierte. Das kalifornische Wetter hat sie überzeugt dortzubleiben und nun wohnt Marie Lu mit ihrem Freund und drei Hunden in Pasadena, einem Vorort von Los Angeles. Vor ihrem Erfolg als Autorin arbeitete sie als künstlerische Leiterin bei einem Unternehmen, das Videospiele produziert. Marie Lu mag Cupcakes, fröhliche Menschen, Kampfjets, Regen und natürlich Bücher.

Mittwoch, 27. November 2013

*Rezension* Joyland - Stephen King


Titel: Joyland
Autor: Stephen King
ISBN:  978-3453268722
Seiten: 352
Verlag: Heyne
Ersterscheinung: 17. Juni 2013
Preis: 19,99 €  Gebunden

Kurzbeschreibung
Stephen Kings Bestseller Der Anschlag – seine Zeitreise in die Sechzigerjahre – wurde von der Kritik einhellig in höchsten Tönen gelobt. In Joyland nun nimmt der Autor den Leser auf einen Trip in die Siebzigerjahre mit. Auf verhängnisvolle Weise kreuzen sich in einem kleinen Vergnügungspark die Wege eines untergetauchten Mörders und eines Kindes. Und mitten im sich überschlagenden Geschehen steht ein junger, unschuldiger Student und weiß: Irgendwann ist es mit der Unschuld vorbei. Irgendwann hört jeder Spaß auf. Um sich sein Studium zu finanzieren, arbeitet Devin Jones während der Semesterferien im Vergnügungspark Joyland an der Küste von North Carolina. Drei Dinge sind es, die ihn im Laufe des Sommers 1973 vor allem beschäftigen: Seine große Liebe Wendy gibt ihm per Brief den Laufpass. In der Geisterbahn Horror House soll es spuken, nachdem dort ein Mädchen ermordet wurde. Und er fragt sich, welches Geheimnis sich wohl hinter der schönen jungen Frau mit ihrem behinderten Sohn verbirgt, an deren Strandvilla er jeden Tag vorbeikommt. Vom unbekümmerten Schaustellerleben in Joyland fasziniert, verlängert Devin seinen Aufenthalt. Mit seinen neugierigen Nachforschungen tritt er jedoch eine Lawine von Ereignissen los, bei denen es schließlich um Tod oder Leben geht …

Meinung
Da ich ja Stephen King Bücher absolut liebe, war ich sehr gespannt, wie Joyland sein würde. Leider muß ich diesmal gestehen, ich bin enttäuscht. Ich fand mich gar nicht mit der Geschichte zurecht und fragte mich immer wieder: Wo bleibt die Spannung?

Die Geschichte beginnt ganz ok, ich erfuhr etwas über die Darsteller und ein kleines Mädchen, das vor vielen Jahren in der Geisterbahn ermordet wurde. Und das ist schon so ziemlich alles. Die Handlung baut sich nicht wirklich auf, es zieht und zieht und zieht sich. Irgendwie wird immer nur außen herum „geschrieben“, aber man kommt nie zum Wesentlichen. Und das ging bis zur Hälfte des Buches so. Dann nimmt die Spannung etwas zu, aber nur etwas und es wird wieder nur über Gott und die Welt berichtet. Zum Ende hin (die letzten 20 Seiten circa) wars dann spannend und auch sehr grausam, was aber das Ganze auch nicht rumreißen hat können.

Die Personen wurden sehr gut und viel zu ausführlich beschrieben. Auch das Joyland konnte ich mir bildlich sehr gut vorstellen. Aber leider ist man das beim Meister des Horrors anders gewohnt. Ich denke das dieser Thriller mehr dazu gedacht war, psychisch sich zu gruseln. Bei mir hatte dies aber keine Wirkung. Vielleicht bin ich schon von zu vielen guten Thriller verwöhnt worden.

Cover
Das Cover ist gelungen. Der Name des Autors ist leicht verschnörkelt (soll wahrscheinlich gruselig aussehen) dargestellt. Der Mittelpunkt macht das beleuchtet Schild vom Vergnügungspark.

Fazit
„Joyland“ hat mich nicht überzeugen können. Es war mir zu langatmig und einfach gähnend langweilig. Dafür erhält es leider nur gutgemeinte 2 von 5 Buchherzen, da Herr King ja eigentlich zu meinen Lieblingsautoren gehört. Eine Leseempfehlung kann ich diesemal nicht vergeben. 

 

Infos zum Autor: (Quelle Amazon)
"Carrie", "The Shining", "Misery" - es gibt wohl nur wenige Leser oder Kinogänger, die nicht zumindest eine dieser drei Horrorgeschichten von Stephen King kennen. Einen internationalen Bestseller nach dem anderen legt der 1947 in Maine geborene Autor vor. Und nicht wenige davon wurden auch erfolgreich verfilmt. So spektakulär die Geschichten sind, so bürgerlich klingt Kings Werdegang. Nach Schule, Universität und früher Heirat arbeitete er zunächst als Englischlehrer. Seiner Passion fürs Schreiben ging er abends und am Wochenende nach, bis ihm der Erfolg seiner ersten großen Geschichte, "Carrie", erlaubte, ausschließlich als Schriftsteller zu leben. Der Rest ist Legende. King hat drei Kinder und bereits mehrere Enkelkinder und lebt mit seiner Frau Tabitha in Maine und Florida.

Dienstag, 26. November 2013

Rezension: Die rote Lene - Renate Habets




Titel: Die rote Lene
 Autorin: Renate Habets
  Seiten: 234    
Verlag: Alcorde
Preis: geb. 19,80 
 Ersterscheinung: 07. 09. 2013  
Reihe: Nein 

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Kurzbeschreibung:
Magdalene ist ein ungewünschtes Kind: Fünf Geschwister sind schon da, als sie im Februar 1889 in eine Bauernfamilie im Westerwald geboren wird. Und das ausgerechnet an einem 25. Februar. Man sagt, dass Frauen, die an diesem Tag geboren werden, unheimliche Fähigkeiten haben: Sie sehen Künftiges voraus und können Unheil über jedermann heraufbeschwören. Wenn sie dann auch noch rote Haare haben, dann steht nicht nur für Lenes Bruder Peter fest: Das sind Hexen. Und Lene hat rote Haare. Diese roten Haare werden Lene zum Schicksal. Im Dorf verachtet, aus dem sie heimlich flieht, in Köln, wohin sie heiratet, für ihre Schönheit bewundert, macht sie die Erfahrung, dass niemand sie wirklich versteht. So beginnt sie in all dem Luxus, den ihr die Ehe bietet, mehr und mehr zu verkümmern, bis sie wie durch ein Wunder am Ende doch noch ihren Frieden und zu sich selber findet.

Meinung:
Die Kurzbeschreibung lässt vermuten, dass es sich bei diesem Buch um eine kleine, etwas besondere und tragische Lebensgeschichte einer Frau handelt, die aufgrund ihrer roten Haare und ihres Geburtsdatums schon keinen leichten Start ins Leben hatte. Und das ist es in den Grundzügen eigentlich auch, auch wenn ich mit der Umsetzung leider einige Probleme hatte.

Die Geschichte wird abwechselnd aus verschiedenen Perspektiven erzählt. So kommt natürlich Lene selbst zu Wort, aber auch ihr bester Freund Klaas, ihre entferntere Schulfreundin Louise, ihr Ehemann Rudi und ihr, sie hassender, Stiefbruder Peter erzählen ihre Ansichten zu Ausschnitte aus Lenes Lebensweg.  Dabei bringt diese Form der Erzählung eine gewisse Abwechslung und einen guten Rundumblick in die Geschichte, aber andererseits liest man manches auch doppelt und dreifach, weil einfach jeder der Erzählenden eine etwas andere Sicht darauf hat, oder ergänzende Informationen dazu Preis gibt. 

Auch wenn ich Lenes Kindheit und dann später auch ihr Leben in der Stadt sehr traurig und bewegend fand, hatte ich lange Zeit Probleme wirklich eine Beziehung zu den Figuren aufzubauen. Zum Teil liegt das glaube ich daran, dass Lenes Gefühle zwar durch ihre Handlungen bzw. ihre Verschwiegenheit hervorkommen, jedoch aber selten wirklich deutlich zum Ausdruck gebracht werden. Der Leser muss sich dazu viel selbst denken, und hat deshalb immer ein bisschen das Gefühl, etwas außen vor zu bleiben, statt mitten drin zu sein. Als sich die Lage immer mehr zuspitzt, bessert sich dieses Gefühl etwas, so dass ich dann auch zusammen mit den Figuren leben und leiden konnte und mich ihnen, vor allem Lene mehr verbunden gefühlt habe. 

Ich muss gestehen, das Lesen ist mir manchmal ziemlich schwer gefallen, da die Autorin, vor allem zu Beginn, viele Sätze in extremen Dialekt einstreut. Obwohl ich aus dem tiefsten Bayern komme und mir Dialekte wirklich nicht fremd sind, hatte ich große Probleme, die entsprechenden Zeilen gut zu entziffern. Am Ende war ich zwar fast immer erfolgreich, aber es hat den Lesefluss einfach enorm gestört und mich mit der Zeit etwas genervt. 

Fazit:
Keine leichte Kost, die man in meinen Augen etwas leserfreundlicher umsetzten hätte können. Lenes Geschichte ist vom Prinzip her wirklich traurig und auf ihre Art sehr interessant und auch lesenswert, nur leider war mir der Aufwand um das zu erkennen, etwas zu schwer um das Buch wirklich zu genießen. Sehr knappe und gutgemeinte 3 von 5 Buchherzen. 
Herzlichen Dank an den Literaturtest für die Bereitstellung des Leseexemplars.

Infos zur Autorin (Quelle: Amazon:)
Renate Habets ist 1945 im Westerwald geboren und verbrachte ihre Kindheit und Jugend in Köln, machte dort Abitur und studierte Deutsch und Geschichte. Danach unterrichtete sie viele Jahre lang am Gymnasium, bis sie schließlich ihre Liebe zur Malerei und Schriftstellerei entdeckte. Was ihre Bilder mit ihren Büchern gemeinsam haben, ist ihre Kraft und ihr bisweilen "pointillierender" Hintersinn, aber auch ihre Nachdenklichkeit Eigenschaften, die gerade auch ihre Erzählungen und Romane zu einem immer wieder faszinierenden, bilderreichen und den Leser berührenden Erlebnis machen. Vier Bücher hat die Schriftstellerin Renate Habets inzwischen veröffentlicht, darunter »Thea« (ALCORDE VERLAG, 2010), in dem sie eine alte Dame an ihrem achtundachtzigsten Geburtstag begleitet, während diese sich noch einmal der Geschichte ihrer Familie erinnert; und in »Kiesel zum Gedenken« (ALCORDE VERLAG, 2012) porträtiert sie das jüdische Leben zu Beginn des 19. Jahrhunderts in elf einfühlsamen und eindrücklichen Familienbildern.

Montag, 25. November 2013

Filmrezension: Die Tribute von Panem - Catching Fire

Bildquelle: (cinefacts.de) 
 

Titel: Die Tribute von Panem - 
Catching Fire
Dauer:  146 Minuten 
Regie: Francis Lawrence
Darsteller: Jennifer Lawrence, Josh Hutcherson, Liam Hemswerth uvm.
Genre: Action, Drama, Sci-Fi 
Kinostart: 21. November 2013 
FSK: 12
*Klick zur Website* 





Kurzbeschreibung (Quelle: DieTributevonPanem.de):
Katniss und Peeta haben die Hungerspiele überlebt. Doch viel mehr: Sie haben dem mächtigen Kapitol die Stirn geboten. Ihr Beispiel ermutigt die unterdrückte Bevölkerung in den Distrikten zur Rebellion gegen das Regime. Doch dann ändert Präsident Snow kurzerhand die Spielregeln und lässt alle bisherigen Gewinner bei den anstehenden Hungerspielen noch einmal gegeneinander antreten. Auch Katniss und Peeta werden in die Arena geschickt und müssen sich erneut dem Kampf ums Überleben stellen. Und langsam wird ihnen klar, dass sie in Wirklichkeit Teil eines viel größeren Plans sind …


Trailer:
 


Meinung:
Vorfreude, Spannung, Faszination und Wow, das sind wohl die Wörter, die unsere Zeit im Kino am besten beschreiben. Ich muss ehrlich zugeben, die Zeit, als wir die Bücher gelesen haben, liegt nun schon mehrere Jahre zurück und dementsprechend lückenhaft war unsere Erinnerung an manche Details und Zusammenhänge. Deshalb können auch nicht mit Sicherheit sagen, wie genau der Film als detailgetreue Buchverfilmung gelungen ist, aber für uns ist sie wirklich gut geworden. 

Alle wichtigen Sachen, an die wir uns deutlich erinnern können, wurden im Film umgesetzt, zwar etwas kürzer als im Buch, aber vom Prinzip her vorhanden und verständlich. Es ist immer schade, dass man im Film nicht alles unterbringen kann und dabei oft Hintergründe, Erklärungen und Emotionen auf der Strecke bleiben, so ist es auch hier ab und an in geringem Maße.  Aber Emotionen löst „Catching Fire“ ohne Zweifel aus und die Hintergründe sind für alle, die den ersten Teil gesehen haben, verständlich.

In diesem Teil wurde für uns noch viel deutlicher, wie makaber die ganze Sache eigentlich wirklich ist. Auf der einen Seite verhungern die Menschen in den Distrikten, müssen sich allem beugen und sogar noch ihre Kinder sterben lassen und auf der anderen Seite protzt das Kapitol mit allem Überfluss. Doch auch die Hoffnung, die Liebe, die Angst und die Träume werden spürbar. Und das ist nur eine geringe Aufzählung, aus dem breiten Spektrum der Gefühle, die in „Catching Fire“ überzeugend geboten werden. Zu unserer Faszination hat auch die geschickte und oft abrupte Abwechslung zwischen den humorvollen und gefühlsbetonen, mit den erschreckenden und schockierenden Szenen ihren Teil beigetragen, da dies besonders ergreifend ist und lange in Erinnerung bleibt. 

Das liegt zum einen natürlich an der guten Vorgabe, bzw. der großen Orientierung am Buch, aber auch an der tollen Schauspielerischen Leistung. Jennifer Lawrence spielt einfach so überwältigend und echt, dass man ihr die Rolle der Katniss einfach abnehmen muss. Aber nicht nur sie, sondern der gesamte Cast ist überzeugend und trägt zur Begeisterung und Überzeugung bei. Dies in der Verbindung mit dem tollen Set und der gut gemachten Effekte sorgt dafür, dass man sich als Kinobesucher live dabei fühlt, und obwohl der Film 146 Minuten dauert, hat man das Gefühl, dass er doch viel zu schnell vorbei ist.

Trotz des überschwänglichen Lobes, gibt es aber auch ein paar Mini-Kritikpunkte, die uns aufgefallen sind. Zum einen kommt in diesem Teil der „Huch, gerade noch geschafft und ich komme immer gerade noch davon“ Status von Kantniss stark hervor. Klar, es ist wichtig das Katniss als Protagonistin so lange wie möglich überlebt, und damit es auch spannend bleibt, muss dies auch immer knapp sein, aber für uns war diese Mal ein etwas zu starker Fokus darauf gelegt. Auch das Ende war für uns etwas sehr abrupt. Dabei hätten wir uns noch etwas genauere Erklärungen und auch noch mehr Einsichten / Szenen, in das was außerhalb passiert, gewünscht. Es wird zwar im Film kurz erwähnt, aber dennoch hätte man das noch eindrucksvoller, als mit bloßen Worten, umsetzen können. 

Fazit:
Eine tolle Buchverfilmung und ein noch besserer Film. Es passt, bis auf ein paar minimale Kleinigkeiten einfach alles. Die Schauspielerische Leistung ist großartig, Emotionen aller Art werden vermittelt und ziehen den Zuschauer mitten in den Film und auch an Spannung und Faszination besteht kein Mangel. Am Ende würde es deutliche 4,5 Buchherzen geben, die wir aber nur zu gerne auf die vollen 5 aufrunden und diesen Film mit dem Prädikat „Muss man gesehen haben“ versehen.


Und wart ihr auch schon im Kino, oder wollt ihr noch gehen? Wie hat euch der Film gefallen??

Sonntag, 24. November 2013

Bucheingang - Ganz ohne neue Bücher gehts einfach nicht

Hallo ihr Bücherratten,

zwei Wochen sind schon wieder vorbei und es haben sich ein paar Neuzugänge bei uns gesammelt, die wir euch gerne vorstellen möchten.

Wie immer sind diese zu Amazon verlinkt.




Ich (Heike) konnte mal wieder nicht widerstehen und habe mir bei Tauschtiket Das Lied von Feuer und Eis 01 - Die Herren von Winterfell von George R.R. Martin und Unearthly 3 - Himmelsbrand von Cynthia Hand ertauscht.




Der Buch Contact hat uns Hotel van Gogh von J.R. Bechtle (Hamburger Verlagsanstalt) zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür.




Vom Mira Taschenbuch Verlag haben wir Das Böse von Alex Kava bekommen. Vielen Dank dafür.




Und vom Carlsen, bzw Chicken House Verlag haben wir Wo Schneeflocken glitzern von Cathryn Constable bekommen. Das Buch sieht märchenhaft toll aus und wir freuen uns schon aufs Lesen.



Diesmal hat sie die Menge ja in Grenzen gehalten. :) Aber trotzdem würde uns natürlich brennend interessieren, welche Bücher ihr davon schon kennt, oder bei welchen ihr nun besonders neugierig geworden seid?

Wir wünschen euch noch einen schönen Tag und liebe Grüße, 
Steffi und Heike

Samstag, 23. November 2013

*Rezension* Liebesglück und Beerenkipferl - Fanny Schönau


Titel: Liebesglück und Beerenkipferl
Autor: Fanny Schönau
ISBN: 978-3442480111
Seiten: 352
Verlag: Goldmann
Ersterscheinung: 16. September 2013
Preis: 9,99 €  Taschenbuch

Kurzbeschreibung
Karla Fischer ist hübsch, clever und zielstrebig. Ideale Voraussetzungen, um in der PR-Welt Karriere zu machen. Und tatsächlich, Karla wird befördert – allerdings geradewegs vor die Tür. Und es kommt noch dicker: Das Arbeitsamt vermittelt sie nach Hinter-Russbach, quasi ans Ende der Welt, zur Schuhmanufaktur Gosauer. Mit Blick auf ihren Kontostand motiviert Karlas biederer Bankberater Paul Lenz sie, die Expedition anzutreten. Ein Albtraum! Zum Glück gibt es Karlas Kollegin, die unterforderte Schuhdesignerin Eva, deren rustikale Tante Mirli mit ihren himmlischen Beerenkipferln und den Erdnüsse futternden Dackel Guido. Doch just, als aus Karlas Kuhdorfkoller Landliebe wird, geht die Schuhmanufaktur Pleite. Der Schock sitzt. Bis die Sache eine unerwartete Wendung nimmt – und ausgerechnet Banken-Paul sich als charmanter entpuppt, als anfangs vermutet ...

Meinung
Dies ist mal ein Frauen-Roman mit soviel Charme, Witz und Humor, wie ich schon lange keinen mehr gelesen habe. Seite für Seite fühlte ich mich wohl und sehr unterhalten, und tauchte in die österreichische Welt in Hinter-Russbach ein. Gelacht habe ich sehr viel, ich fand den trockenen Humor der Hauptprotagonistin Karla einfach umwerfend.

Eigentlich wird ja Karla am Anfang als zickige Stadtpflanze mit einem leichten Kleidungs- und Schuhtick dargestellt. Sie kam sehr überheblich rüber, scherte sich um gar nichts und genoss ihr Leben in vollen Zügen.....bis sie den Job verlor und in ein auf Deutsch gesagtes „Kuhdorf“ vermittelt wurde. Erst hatte sie ja einige Schwierigkeiten, trotzdem gewöhnte sie sich schnell an die Lebensart in den Bergen. Und genau ab diesem Zeitpunkt wurde sie mir sehr sympathisch.

Durch die Liebe zum Detail vom Autorenduo wirkt der ganze Roman sehr locker und vorallem sehr romantisch. Deshalb darf natürlich eine aufkeimende Liebesgeschichte nicht fehlen. Warum aber genau zwei so unterschiedliche Charakteren zueinander finden, müßt ihr schon selbst lesen.

Richtig knuffig fand ich auch Guido, den erdnußfutternden Dackel. Gekonnt wird er immer in Szene gesetzt und erfreut sich großer Beliebtheit. Auch die ganzen anderen Darsteller sind richtig „liab“ und man erfährt über jeden einzelnen sehr viel und genau. Auch die Umgebung wurde so liebevoll und detailgerecht dargestellt, das man sich alles wundervoll bildlich vorstellen kann.

Der Schreibstil ist frech, locker und einfach zum Genießen. Durch teilweise Einschübe in Mundart, welches allerdings ganz leicht zu verstehen sind, viele Dialoge und so Dahingesagtes, machen das ganze noch unterhaltsamer. Hoffentlich gibt es bald wieder etwas Neues von Fanny Schönau, ich werde es bestimmt sofort mir zulegen.

Der Hammer aber ist, das man auf dem Klappentext das Rezept von „Tante Mirlis Heidelbeerkipferl“ findet. Ich habe jetzt schon den Duft in der Nase und werde diese auf jeden Fall nach backen.

Cover
Das Cover finde ich wunderschön. Es passt wie die Faust aufs Auge zum Buchinhalt und Titel. Die Farben stechen heraus und man möchte dieses Buch einfach nur in der Hand halten.

Fazit
„Liebesglück und Beerenkipferl“ ist ein sehr witziger und frecher Frauen-Roman über Landeier, Großstadtpflanzen und wirklich liebevollen Menschen, den man nur so verschlingt. Ich kann ihn einfach nur weiterempfehlen und gebe ihm sagenhafte 5 mit * von 5 Buchherzen. 

 

Infos zur Autorin: (Quelle Klappentext)
Fanny Schönau ist das Pseudonym der österreichischen Autorinnen Magdalena Guilarte und Karin Bischof. Magdalena Guilarte, kubanisch-polnisch-oberösterreichisches Feuerwerk mit lodernder Leidenschaft für Kochbücher, hat 15 Jahre lang als Redakteurin und Sendungsverantwortliche im Österreichischen Kinderfernsehen gearbeitet und sich schließlich vom bewegten Bild auf das Schreiben verlegt. Karin Bischof, Salzkammergut-Export mit gut sortierter Sneakers-Sammlung, hat österreichweit als Redakteurin ihrer Affinität zu Wort und Sprache Ausdruck verliehen und grenzüberschreitend Richtung Deutschland den Weg zur Autorin eingeschlagen.

Freitag, 22. November 2013

*Rezension* Schrei nicht so laut - John Harvey


Titel: Schrei nicht so laut
Autor: John Harvey
ISBN: 978-3423209564
Seiten: 448
Verlag: Deutscher Taschenbuch Verlag
Ersterscheinung: 1. Januar 2007
Preis: 9,95 €  Taschenbuch

Kurzbeschreibung
Fünfzehn Jahre sind vergangen, seit Susan Blacklock, eine junge Frau aus Nottingham, spurlos verschwunden ist. Detective Frank Elder, frühzeitig pensioniert, geschieden und selbst Vater einer fast erwachsenen Tochter, geht der noch immer ungeklärte Fall nicht aus dem Sinn. Als nun Shane Donald, damals wegen Vergewaltigung und Mord an einer jungen Frau zu einer langen Haftstrafe verurteilt, freikommt, beschließt Elder, den Fall Susan Blacklock noch einmal aufzurollen.Kaum hat er mit seinen Ermittlungen begonnen, taucht Shane unter, und kurz darauf wird wieder eine junge Frau ermordet. Hat Shane etwas damit zu tun? Ist er vielleicht auch für Susans Verschwinden verantwortlich? Elders gründliche Nachforschungen scheinen den Mörder jedenfalls zu provozieren – äußerst dreist sendet der Unbekannte ihm Postkarten von überallher. Und dann passiert für Elder das Schrecklichste: seine Tochter Katherine kommt nach dem Lauftraining nicht nach Hause …

Meinung
Dieser Thriller hat mir von Anfang an sehr gut gefallen, die Handlung nimmt rasant zu und die Spannung stieg stetig an. Gewaltszenen werden gut, aber nicht blutrünstig, beschrieben und sie wechseln sich mit dann folgenden, einigermaßen harmonischen Passagen wieder ab. Meiner Meinung nach geht dieses Buch mehr an die Nerven. Der Autor hat mich immer wieder auf falsche Fährten geführt, des Rätsels Lösung blieb mir bis zum Schluß verschleiert.

Ein alter Fall holt Ex-Detective Frank Elder wieder ein. Spannend und äußerst interessant beschreibt der Autor die Suche nach einem verschwundenen und einem ermordeten Mädchen, einem Mörder und zum Schluß wird sogar seine eigene Tochter entführt. Diese dadurch entstehenden Emotionen greifen einem sehr an und man fühlt mit den Personen mit, so lebhaft wurden diese dargestellt. Auch haben sich die Protagonisten im Laufe des Buches sehr gut weiterentwickelt und man erfährt sehr viel über dessen Vergangenheit und auch Gegenwart.

Trotz das es das Erstlingswerk von Herrn Harvey ist, hat mich dieses Buch in den Bann gezogen. Der Schreibstil ist flüssig, einfach zu lesen und sehr authentisch. Es machte mir Spaß Seite um Seite weiterzulesen und die 447 Seiten hatte ich ganz schnell durch. Trotzdem fand ich, das diesem Werk das gewisse Extra fehlte, wodurch es bei mir somit nicht die Gesamtpunktzahl bekommen wird. Aber sicherlich werde ich mir noch einige Bücher von Herrn Harvey beschaffen und lesen. Bin ja gespannt, ob er seinen Stil weiterentwickeln kann.

Cover
Das Cover finde ich ganz ok. Ein beleuchteter Wohnwagen in der Einsamkeit. Düsterer Hintergrund und Vögel die kreisen. Hingucker ist die rote Schrift des Titels.

Fazit
„Schrei nicht so laut“ ist ein spannender und interessanter Thriller, der mir einige gute Lesestunden eingebracht hat. Emotionen spielen eine große Rolle und immer wieder wird man auf falsche Fährten gebracht. Er bekommt von mir 3,5 von 5 Buchherzen und eine gute Leseempfehlung.


Infos zum Autor: (Quelle Amazon)
John Harvey 1938 in London geboren, wurde durch seine Drehbücher für britische Krimiserien bekannt. Für seine Krimis, Erzählungen und Lyrik erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, zuletzt den Diamond Dagger für sein Lebensweg. Bei dtv sind seine berühmten Serien um Frank Elder, Charlie Resnick und das Ermittlerduo Will Grayson und Helen Walter erschienen.

Donnerstag, 21. November 2013

Rezension: MUH! - David Safier





Titel: MUH! 
 Autor: David Safier 
  Seiten: 336     
Verlag: Kindler 
Preis: TB 9,99 €, geb. 16,95 € Ersterscheinung: 09. 11. 2012   
Reihe: Nein 
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Kurzbeschreibung:
«Kuh sera, sera. Was sein soll, soll sein, soll sein. Die Zukunft, die kennt kein Schwein ...» Dieses Lied singt die ostfriesische Kuh Lolle, deren Traum vom glücklichen Leben wie eine Blase auf der heißen Milch zerplatzt: Nicht nur, dass ihr geliebter Stier Champion sie mit einer anderen betrügt, nein, der Bauer auf ihrem Hof beschließt auch noch, alle Kühe schlachten zu lassen. Die Rettung kommt in Gestalt eines charmanten italienischen Katers. Er verrät Lolle, dass es ein Land auf dieser Welt gibt, in dem Kühe nicht zu Bolognese verarbeitet werden: Indien. Gemeinsam mit ihren besten Freundinnen, der harten Hilde und dem lieben Radieschen, flieht Lolle von dem Bauernhof. Begleitet werden sie dabei nicht nur von Kater Giacomo, sondern auch von Susi, ausgerechnet jener blöden Kuh, die Lolle den Stier ausgespannt hat. Und auf der Suche nach dem ganz großen Glück erlebt die kleine chaotische Herde jede Menge gefährliche Abenteuer.

Meinung:
David Safier ist ein Name, mit dem ich viel Talent für intelligente Witze und humorvolle Romane verbinde. Auch wenn für mich keines seiner anderen Werke an sein Debüt „mieses Karma“ herankam, fand ich die anderen doch auch wirklich gut gelungen, perfekt zum Lachen und sehr lesenswert. 

Demzufolge war ich auch sehr gespannt auf  sein neuestes Werk „Muh!“.  Ich muss zugeben, dass ich bisher noch nie ein Buch aus der Sicht von Kühen gelesen habe und fand diesen schmalen Grat, der etwas naiven Weltansicht der Kühe, von Herrn Safier anfangs eigentlich ganz gut gelöst. Auch die Charaktere selbst fand ich zu Beginn zwar schon etwas sehr klischeebeladen, aber ich hatte noch Hoffnung und eigentlich waren sie für den Einstieg ganz liebenswert. Lolle ist zwar sehr naiv und etwas treu-doof, aber dennoch sympathisch und hat einen mutigen Kern. Auch die anderen Kühe und vor allem der Kater Giacomo vertreten jeweils einen stereotypen Charakter, den man so schon mehrmals gelesen hat. Dennoch bringen sie zu Beginn immer wieder etwas Witz in die Geschichte, so dass ich doch ab und an schmunzeln musste. Generell habe ich da noch darauf gewartet, dass es nun endlich richtig mit der erwarteten Geschichte los geht und ich wieder laut lachen kann. Jedoch habe ich irgendwie vergeblich gewartet. Denn weder die Charaktere, noch die Witze haben sich glaubhaft entwickelt und gefestigt. 

Dabei ist die Handlung an sich ist relativ ok. Die Reise selbst hat sich für mich zwar etwas zu lang hingezogen und manche Szenen wurden nicht so gut umgesetzt, aber in der Grundidee fand ichs gar nicht so schlecht.  Man weiß ja schon vorher, dass die solch eine Geschichte so niemals passieren könnte, deshalb fand ich auch die Tatsache, dass sich die Kühe einfach so in ein Flugzeug schmuggeln, oder aus einem fahrenden Zug springen können, nicht störend oder tragisch. Dennoch sind manche Sachen noch unerklärlicher und vor allem unpassender, als die erwähnten Beispiele. Vor allem die Teilgeschichte rund um den untoten Hund Old Dog, der immer wieder in Lolles Träumen und mitten in der Weltgeschichte auftaucht, fand ich einfach nervig und unnötig, da die Spannung dadurch auch nicht erhöht wurde. Und auch die seitenlangen Erklärungen über die Erschaffung der Welt durch die Gotteskuh, oder die ganzen abgewandelten Lieder habe ich  nach dem ersten Einschub nur noch übersprungen, da sie meinen Geschmack überhaupt nicht getroffen haben. 
Zusätzlich ist auch die ein oder andere Frage nach dem Beenden des Romans leider noch offen geblieben.

Das Buch hat natürlich auch zugrundeliegende Hauptthemen, auf die der Autor aufmerksam machen möchte. So geht es vor allem um die Suche nach dem Glück und dass man auch glücklich sein kann und muss, wenn die eigenen Träume nicht vollständig erfüllt werden können. Außerdem kritisiert der Autor milde den extremen Fleischkonsum und die Massentierhaltung, die so in diesem Maße wohl nicht nötig wären. Diese Grundintensionen werden trotz allem sehr deutlich und verleihen dem Buch zumindest sehr unterschwellig einen tieferen Sinn. Lobend muss ich unbedingt noch die Buchgestaltung erwähnen, da es eine Weltkarte mit den markierten Stationen der kleinen Weltreise gibt und diese wirklich schön anzusehen ist.

Der Schreibstil ist wie gewohnt einfach und flüssig zu lesen. Nur die Anteile des intelligenten Humors sind leider kaum vorhanden. Es gibt viele Witze, die aber dieses Mal fast alle nicht wirklich ankommen und eher sehr platt und bemüht wirken. 

Fazit:
„Muh!“ ist ein Roman, der eigentlich mit einer interessanten Grundidee aufwarten kann, jedoch in der Umsetzung einfach nicht gelungen ist. Die Witze sind fast immer platt, bemüht und einfach übertrieben, die Charaktere bleiben trotz kleinerer Entwicklung klischeehaft und viele der eingefügten Nebenhandlung wirken unpassend und einfach nervig. Es ist ohne Zweifel Herr Safiers schlechtester Roman, für den ich, trotz guter Ansätze, nicht mehr als 2 Buchherzen vergeben kann.


Infos zum Autor (Quelle: Amazon):
David Safier, 1966 geboren, zählt zu den erfolgreichsten deutschsprachigen Autoren der letzten Jahre. Seine ersten beiden Romane "Mieses Karma" und "Jesus liebt mich" erreichten Millionenauflagen. Auch im Ausland sind seine Bücher Bestseller. Außerdem arbeitet David Safier als Drehbuchautor. Für seine TV-Serie "Berlin, Berlin" gewann er den Grimme-Preis sowie den International Emmy (den amerikanischen Fernseh-Oscar). David Safier lebt in Bremen, ist verheiratet, hat zwei Kinder und einen Hund.