Titel: Shadow Tales 1 - Das Licht der fünf Monde
Autorin: Isabell May
Seiten: 400
Verlag: ONE
Preis: ebook: 4,99 €, HC: 17,00 €
Ersterscheinung: 27. 03. 20
Reihe: Teil 1 von 2
Kurzbeschreibung:
Die verträumte Lelani wächst in einem Dorf im
Königreich Vael auf. Schon immer spürt sie eine starke Verbindung
zu den fünf magischen Monden, die nachts über ihr erstrahlen. Als
sich an ihrem 18. Geburtstag das Amulett öffnet, das ihre Eltern ihr
hinterlassen haben, steht Lelanis Welt auf einmal Kopf. Zusammen mit
ihrem besten Freund Haze macht sie sich auf die Reise, ihre wahre
Bestimmung zu erfüllen - und gerät in einen Strudel aus Gefühlen,
Selbstfindung und dunkler Magie...
Meinung:
Also
das Cover ist ja wirklich ein Traum und auch die Kurzbeschreibung hat
mich angesprochen. Ich mag ja Fantasyromane sehr gerne und die
Geschichte mit den fünf magischen Monden fand ich irgendwie gleich
interessant.
So
bin ich auch gut ins Buch gestartet. Anfangs gibt es einen
geheimnisvollen Prolog, der viele Fragen aufwirft, dem Leser aber
doch auch schon einiges offenbart, was er aber erst mit der Zeit
zuordnen kann. Im Hauptteil lernt man Protagonistin Lelani kennen,
die in einem kleinen Dorf aufwächst und dieses auch noch nie
verlassen hat. Dementsprechend ist sie anfangs durchaus ein bisschen
verträumt und naiv, aber ich mochte ihre Art gleich richtig gern.
Auch
ihren besten Freund Haze bzw. vor allem ihren Umgang miteinander, habe
ich gleich ins Herz geschlossen.
Die
Geschichte startet eigentlich schon gleich damit, dass sich Lelanis
Amulett zu ihrem 18. Geburtstag öffnet und sie sich auf die Reise
macht, um ihre Mutter zu finden. Dies ruft aber auch die High Lady
von Vael auf den Plan, die die Entladung der Magie gespürt hat und
ihre Männer schickt, angeführt von dem Sohn eines Lords - Kyran.
Prinzipiell gibt es auch ein paar Anteile aus der Sicht der High
Lady, die nochmal eine ganz andere Seite offenbaren und sich
interessant lesen lassen.
Aber
wie man sich vielleicht schon denken kann, wenn hier von zwei Männern
gesprochen wird, entwickelt sich dadurch doch leider das verhasste
Liebesdreieck. Dieses ist bisher weniger ausgeprägt, wie befürchtet,
aber ich gehe auch davon aus, dass es noch nicht abgeschlossen ist.
Ich finde es einfach schade und unnötig, dass Autoren vermehrt
diesen Weg gehen. Die Freundschaft zwischen Haze und Lelani war so
toll, die hätte für mich keine Liebesgeschichte mit unnötigen
Eifersüchteleien gebraucht.
Die
Geschichte hat aber viele Pluspunkte, allen voran einen grandiosen,
märchenhaften und total atmosphärischen Schreibstil, der die tollen
Umgebungsbeschreibungen, Begegnungen und vor allem auch die
interessanten Fantasywesen wirklich bildhaft vor den Augen entstehen
lässt und den Leser mitten rein zieht. Das hat mir wirklich sehr gut
gefallen und in diesem Punkt konnte sich die Geschichte auch positiv
von anderen Vertretern dieses Genres abheben.
Die
Handlung an sich ist durchaus auch interessant, vor allem gibt es
viele humorvolle Dialoge und auch spannende Szenen mit viel Gefahr.
Dabei gibt es vor allem auch im Mittelteil eine recht ausführliche
Nebenhandlung, die sehr tiefgründig ist und das schönste daran sind
die immer mal mehr oder minder versteckten Elemente von bekannten
Märchen. Das hat super in die Geschichte gepasst und mich beim Lesen
immer gefreut, wenn ich etwas Neues entdecken konnte.
Jedoch
hat der Plot auch noch einen Kritikpunkt zu bieten, nämlich die
Vorhersehbarkeit der des Haupthandlungsstrangs. Dieser ist nämlich
wirklich genauso eingetroffen, wie ich mir das von Anfang an gedacht
habe. Das Liebesdreieck, die Rolle der einzelnen Figuren und das
Geheimnis von Lelani und ihrer Mutter. Dadurch, dass alles so
bildhaft und lebendig beschrieben ist, ist es auch nicht wirklich
schlimm oder langweilig gewesen, aber es ist doch aufgefallen und
dadurch hat mir irgendwie ein Aha-Effekt gefehlt und ich war einfach
nicht vollkommen überwältigt. Und das ist etwas schade, da es das
Buch durchaus das Potential dafür gehabt hätte.
Das
Ende ist ganz zufriedenstellend, vor allem weil es keinen gemeinen
Cliffhanger gibt. Es bleiben zwar Fragen offen, aber man kann gut
damit leben, vor allem weil der Abschlussband bereits im Herbst
diesen Jahres erscheinen soll.
Fazit:
Ein interessanter Start in eine neuen
Fantasywelt, der vor allem durch die Ideen und seinen atmosphärischen
und bildhaften Schreibstil überzeugen und gut unterhalten kann. Die
Handlung bietet auch einiges an Spannung, interessante
Nebenschauplätze und verstecke Märchenelemente, aber die
Haupthandlung ist leider doch ziemlich geradlinig und zu
vorhersehbar. Und auch das Liebesdreieck fällt unter die
Kritikpunkte, weil es für mich einfach abgedroschen und auch
überhaupt nicht nötig ist. Auch wenn es zum Glück bisher weniger
raumfüllend war, wie befürchtet. Insgesamt haben aber wirklich die
vielen positiven Elemente überwogen und ich habe die Geschichte gern
gelesen und bin auch gespannt, wie es weitergeht, weshalb ich noch 4
Buchherzen vergebe.
Vielen Dank an den Bastei Lübbe/ONE Verlag und Lesejury für die Bereitstellung des Leseexemplars und die unterhaltsame Leserunde.
Infos zur Autorin (Quelle: luebbe.de):
Isabell May, geb. 1985 in Österreich, studierte Germanistik,
Bibliothekswesen und einige Semester Journalismus und PR. Es vergeht
kein Tag, an dem sie nicht schreibt: Schon als Kind hat sie begonnen,
Kurzgeschichten und ganze Romane zu schreiben.
Nach CLOSE TO YOU folgt nun ihr Fantasy-Debut bei ONE. Die Autorin lebt in der Nähe von Aachen.
WERBUNG
Da ich euch auch weiterhin die
Gelegenheit geben möchte, mit einem Klick weitere Infos einzuholen,
kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG folgende Links als Werbung:
Infos zur Reihe:
1. Shadow Tales - Das Licht der fünf Monde
2. Shadow Tales - Die dunkle Seite der Sonne
(geplanter Erscheinungstermin Herbst 2020)