Titel: Das neunte Haus
Autorin: Leigh Bardugo
Seiten: 528
Verlag: Knaur HC
Preis: 18,00 € broschiert
Ersterscheinung: 03. 02. 2020
Reihe: Teil 1 von ??
Kurzbeschreibung:
Acht mächtige Studenten-Verbindungen beherrschen nicht nur den
Campus der Elite-Universität Yale, sondern nehmen seit Generationen
Einfluss auf Politik, Wirtschaft und Gesellschaft der USA – das
neunte Haus jedoch überwacht die Einhaltung der Regeln. Denn die
Macht der Verbindungen beruht auf uralter, dunkler Magie.Als auf dem Campus von Yale eine Studentin brutal ermordet wird, sind die Fähigkeiten der Außenseiterin Alex Stern gefragt, die eben erst vom neunten Haus rekrutiert wurde: Nur Alex ist es auch ohne den Einsatz gefährlicher Magie möglich, die Geister der Toten zu sehen. Um eine Verschwörung aufzudecken, die weit über 100 Jahre zurückreicht, muss Alex ihre Fähigkeiten bis aufs Äußerste ausreizen.
Meinung:
Juhu, ja, ich
habe es wirklich geschafft, ich habe „Das neunte Haus“ von Leigh
Bardugo endlich beendet, und das, obwohl es mich zusammen mit einigen
anderen Umständen fast in eine Leseflaute geführt hat und ich fast
3 Wochen daran gelesen habe. Und das Beste daran ist wirklich, dass
mir das Buch jetzt in der Nachbetrachtung trotzdem gut gefallen hat
und ich sehr gespannt bin, wie es weiter geht.
Aber der Reihe
nach. Das, was nicht nur mir, sondern vielen Lesern das Leben so
schwer gemacht hat, ist der verwirrende Beginn und die hohe
Komplexität der Geschichte. Denn der Einstieg in die Geschichte
erfolgt einfach mitten in der Handlung und man versteht anfangs
erstmal überhaupt gar nichts.
Es gibt
abgedrehte Rituale die an Menschen durchgeführt werden, viele
lateinische und fremdartig klingende Bezeichnungen und Namen, die
aber auch noch alle irgendwie ähnlich sind und als würde das noch
nicht reichen, gibt es noch ständig irgendwelche Zeitsprünge in der
Erzählung, sodass neben der Gegenwart auch unterschiedliche Dinge
aus der Vergangenheit von zwei verschiedenen Figuren näher
beleuchtet werden.
Und ich will
wirklich ehrlich sein, das ist einfach alles extrem schwer zu lesen
und zu verstehen. Da kann der Schreibstil der Autorin so gut sein,
wie er will, aber das führt einfach zu Frust und zu Längen. Da
hätte ich einen anderen Aufbau einfach besser gefunden. Mehr
Erklärungen und die grundlegenden Handlungen zumindest zum Teil und
zumindest am Beginn chronologisch erzählt.
Da ich aber von
vielen gehört habe, dass sich das Durchhalten lohnt und ich die
anderen Bücher der Autorin ja echt gerne mag, wollte ich auch nicht
aufgeben und ja, es hat sich wirklich gelohnt.
So ungefähr ab
der Hälfte habe ich begonnen zumindest die grundlegenden Dinge zu
verstehen. Es gab immer noch erklärende Passagen aus der
Vergangenheit, aber auch unerwartete Entwicklungen in der Gegenwart,
die aber alle nochmal einen Gang zugelegt und mich immer wieder von
neuem schockiert und gefesselt haben. Und im letzten Viertel wird
nochmal einer drauf gelegt und die Spannung ist nicht mehr
auszuhalten, es gibt viele unerwartete, aber doch stimmige Wendungen
und Entwicklungen.
Besonders ist
auch die Protagonistin der Geschichte. Galaxy „Alex“ Stern passt
eigentlich so überhaupt nicht in die beschauliche Welt der hübschen
und reichen nach Yale. Sie kann schon seit ihrer Kindheit Geister
sehen und nicht nur das. Deshalb musste sie ihre eigenen Wege finden,
mit ihrer Lage klar zu kommen und ist einfach eine Kämpferin, die
das Leben gezeichnet hat. Dementsprechend ist sie nicht das nette,
perfekte Mädchen, sondern auch mal unfreundlich, direkt und redet
so, wie ihr der Schnabel gewachsen ist. Ich fand sie aber wirklich
total authentisch und habe ihre Art immer mehr zu schätzen gelernt.
Auch die anderen
Figuren fand ich sehr besonders, zumindest die, die man besser
kennengelernt hat. Allen voran natürlich Daniel Arlington –
genannt Darlington, aus dessen Sicht auch ein paar der Kapitel
erzählt werden und dessen Verlauf mich doch auch sehr überrascht
hat. Ich hoffe sehr, dass man in der Fortsetzung doch noch mehr von
ihm erfährt.
Das Ende fand ich echt gut, ist aber
nicht ganz abgeschlossen, sodass die Grundsteine für die Fortsetzung
wirklich perfekt gelegt sind.
Fazit:
Ein Buch, das ich so noch nicht gelesen
habe. Die Autorin will viel und geht dafür einen anspruchsvollen
Weg, in dem sie den Leser mitten in eine komplexe Welt schmeißt und
ihre Grundlagen in zusätzlich verwirrenden Zeitsprüngen erzählt.
Aber ab der Hälfte beginnt man immer mehr zu verstehen und wird
nicht mehr los gelassen von der komplexen, innovativen und düsteren
Geschichte, mit ungewöhnlicher Protagonistin und vielen unerwarteten
Wendungen und Wow-Effekten, die einen perfekten Grundstein für die
Fortsetzung legen. Ich hoffe echt, dass die Autorin das dann auch von
Anfang an nutzt und vergebe für diesen Start, trotz der großen
Startschwierigkeiten, immer noch knappe 4 Buchherzen und hoffe, dass
die Fortsetzung nicht so lange auf sich Warten lässt.
Vielen Dank an den Knaur Verlag für die Bereitstellung des Exemplars.
Infos zur Autorin (Quelle: droemer-knaur.de):
Leigh Bardugo wurde in Jerusalem geboren und wuchs in Los
Angeles auf. Nach Stationen im Journalismus und im Marketing kam sie
schließlich als Special Effects-Designerin zum Film. Leigh lebt und
schreibt in Hollywood.
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Da ich meine Beiträge auch gerne weiterhin verlinke und euch die Gelegenheit geben möchte, mit einem Klick weitere Infos einzuholen, kennzeichnen ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG folgende Links als Werbung:
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Hallo liebe Steffi,
AntwortenLöschenganz offensichtlich ist bei diesem Buch Durchhaltevermögen angesagt. :D Von den Anlaufschwierigkeiten habe ich schon bei anderen gelesen. Gleiches trifft auf die Begeisterung zum Ende hin zu.
Eigentlich stand das Buch so gar nicht auf meinem Plan, aber neugierig wie ich bin, werde ich mich wohl doch irgendwann daran versuchen. :D
Liebste Grüße, Hibi
Hallo Hibi,
Löschenohja, das hast du richtig erkannt, aber auch, dass es sich durchaus lohnt, es zu versuchen :D Ich bin gespannt, wann es soweit sein wird und vor allem, was du dann dazu sagst ;)
Liebe Grüße,
Steffi