Titel: #London Whisper - Als Zofe ist man selten online
Autorin: Aniela Ley
Sprecherin: Dagmar Bittner
Laufzeit: 8 h 43 Min - ungekürzt
Verlag: Der Audio Verlag - DAV
Preis: ab 14,41 € - 1 MP³ - CD
Ersterscheinung: 16. 02. 2022
Reihe: Teil 1 von ??
Kurzbeschreibung:
Ein
Austauschsemester in London und eine verbotene Mitternachtsparty?
Besser kann es eigentlich nicht werden, findet Zoe. Doch dann wird
sie von einem magischen Mondstrahl getroffen und erwacht im
viktorianischen London – als Zofe der jungen Miss Lucie! Zum Glück
lässt sich Zoe von dieser unverhofften Zeitreise nicht so leicht aus
der Bahn werfen. Voller Ehrgeiz und Tatendrang setzt sie alles daran,
aus der schüchternen Miss Lucie den strahlenden Star der Ballsaison
von 1816 zu machen.
Meinung:
Dass
ich Zeitreisegeschichten mag, ist ja nun wirklich keine Neuigkeit.
Deshalb hat mich #London Whisper auch gleich angesprochen.
Und
nach einer sehr kurzen Einführung in Zoes Leben in der Gegenwart
erwacht sie auch schon im Jahr 1816. Die Geschichte hat mir insgesamt
gut gefallen. Sie ist locker-leicht und sehr humorvoll. Zoe ist eine
starke Protagonistin und es macht sie sympathisch, dass sie Miss Lucie und auch anderen Damen aus dem Jahr 1816 wirklich
aus vollem Herzen
helfen möchte. Somit passt auch die Idee mit den Kettenbriefen super
hinein, in denen sie den Damen Ratschläge gibt. Und auch die
Tatsache, dass Zoe den Hund ihrer Herrin verstehen kann und dieser
immer mürrisch und genervt von ihr ist, ist ein nettes Gimmick, dass
mich oft zum Schmunzeln gebracht hat.
Gut
gefallen hat mir auch, dass die Liebesgeschichte bisher noch kaum
eine Rolle spielt und sich Zoe Hayden nicht gleich an den Hals wirft
und umgedreht. Beide sind zwar als Zeitreisende verbunden und sich
auch sympathisch, aber wir verfolgen ein schönes Kennenlernen der
beiden, was ich in anderen Jugendbüchern oftmals etwas vermisse.
Wirklich
toll passt die Stimme von Dagmar Bittner. Sie spricht Zoe so jung und
dynamisch, dass man das Erzählte mit ihr zusammen wirklich erleben
und fühlen kann.
Jedoch
gab es für mich auch zwei Kritikpunkte, die zur Bewertung beitragen.
Zum einen finde ich es etwas unglaubwürdig, dass Zoe sich ohne das
kleinste Problem in der Vergangenheit einlebt und dort auch gleich
zur Heldin wird. Auch wenn kurz angedeutet wird, dass Zoe sich für die
damalige Zeit interessiert, finde ich es doch unwahrscheinlich, dass
sie nie auch nur ins Überlegen oder Straucheln kommt, wie sie was
handhaben könnte, egal ob es sich um Frisuren, die Etikette oder
sonstige Besonderheiten der damaligen Zeit handelt. Die Sprache ist
eh an die heutige Zeit angepasst, was ich prinzipiell schon ok finde,
damit das Hörerlebnis so locker-leicht bleibt, aber auch das lässt
es nicht so ganz echt erscheinen.
Dieser
Kritikpunkt hat mich beim Hören nicht wirklich gestört, aber
aufgefallen ist es schon und das fand ich etwas schade, da man
durchaus glaubhaft ein paar Anfangsschwierigkeiten hätte einbauen
können.
Der
zweite Kritikpunkt ist das Ende der Geschichte. Denn diese hört
wirklich einfach mittendrin auf. Die Autorin hat sich leider nicht
mal die Mühe gemacht, zumindest ein kleines Etappenende zu finden,
sondern wirklich einfach mit der Erzählung aufgehört. Ich bin eh
kein großer Fan mehr von Cliffhangern, aber aus sowas bin ich
einfach raus gewachsen und ich finde, dass man es sich damit doch
etwas sehr einfach macht und Leser bzw. Hörer unnötig enttäuscht
zurücklässt. Wenn einem die Geschichte gefallen hat, greift man auch
ohne so extremen Cliffhanger zu der Fortsetzung...
Fazit:
Eigentlich eine
locker-leichte und humorvolle Geschichte, die mich gut unterhalten
hat. Das liegt zum Einen an der sympathischen und starken
Protagonistin mit ihrer leicht sarkastischen Erzählweise, aber auch
die angedeutete Hintergrundgeschichte ist interessant und Sprecherin
Dagmar Bittner passt mit ihren jungen und dynamischen Stimme einfach
perfekt dazu. Leider gab es doch zwei Kritikpunkte, nämlich die
Tatsache, dass Zoe sich so völlig ohne Probleme in die Vergangenheit
eingefunden hat und der Cliffhanger, mit dem das Buch endet. Denn
eigentlich hat es gar kein Ende, es hört einfach mittendrin auf und
sowas mag ich einfach gar nicht mehr. Aufgrund der Kritikpunkte
reicht es trotz des gutem Unterhaltungsfaktor nur für 3,5 Buchherzen,
die ich bei Portalen mit nur ganzen Sternen aber definitiv aufrunde.
Herzlichen Dank an den DAV - Der Audio Verlag für die Bereitstellung des Hörbuchs.
Infos zur Autorin (Quelle: der-audio-verlag.de):
Aniela Ley war bereits als Kind ein Bücherwurm, getrieben von der
Hoffnung, dass sich zwischen den Buchdeckeln ein Tor in eine
fantastische Welt öffnet. Heute, als Buchautorin, weiß sie, dass dieses
Tor stets dort ist, wo gelesen wird.
Infos zur Sprecherin (Quelle: der-audio-verlag.de):
Dagmar Bittner lebt als freie Schauspielerin und Sprecherin in Nürnberg.
Aufgrund ihrer vielseitigen Stimme erstreckt sich ihr Hörbuch-Portfolio
von Kinder- und Jugendbüchern über Liebesromane bis hin zu
Kriminalgeschichten und Sachhörbüchern. Auch in zahlreichen Hörspielen,
Werbespots und Synchronproduktionen ist sie zu hören.
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