Dienstag, 26. März 2019

Rezension: Cainstorm Island: Der Gejagte - Marie Golien






Titel: Cainstorm Island: Der Gejagte
 Autorin: Marie Golien    
Seiten: 336      
Verlag: dtv
Preis: 17,95 € 
Ersterscheinung: 28. 02. 19
Reihe: Teil 1 von ??





 

Kurzbeschreibung:
Emilios Welt ist geteilt. Auf der einen Seite das reiche Asaria. Auf der anderen Seite Cainstorm Island, überbevölkert, arm und von Gewalt zerfressen. Dort kämpft der 17-Jährige, umgeben von brutalen Gangs, gegen die Schulden seiner Familie. Eines Tages willigt Emilio ein, sich einen Chip der Firma Eyevision in den Kopf implantieren zu lassen. Dieser Chip ist an seinen Sehnerv angeschlossen und überträgt jeden Tag eine halbe Stunde lang, was Emilio sieht. Seine Videos, waghalsige Kletter- und Trainsurf-Aktionen, kommen an, die Zuschauerzahlen steigen langsam. Bis sein Leben eine unvorhergesehene Wendung nimmt: Emilio gerät in das Gebiet einer Gang und tötet einen der Anführer in Notwehr. Live und auf Sendung. Das Video verbreitet sich rasend schnell und Emilio wird zum Gejagten. Und zwar nicht nur von der Gang, sondern auch von Eyevision, die sehr eigene Pläne mit Emilio haben.

Meinung:
Die Kurzbeschreibung hat mich gleich angesprochen. Nicht unbedingt das Setting an sich, von zwei getrennten und so unterschiedlichen Welten hat man jetzt schon öfters gelesen, aber die Sache mit dem Chip und den Videos über den Seenerv fand ich extrem interessant.  

So startet das Buch auch gleich extrem spannend und besonders. Man wird Zeuge einer rasanten Tour durch die Stadt, in der Emilio lebt und das, durch seine Augen. Eine interessante Vorstellung, sehr fesselnd zu lesen und doch auch gar nicht so futuristisch gedacht. Und gleich zu Beginn gerät Emilio in die Abwärtsspirale, die sein Leben total auf den Kopf stellt. 

So ist der Thriller in dem dystopischen Setting sehr actionreich und rasant. Eine Gefahr jagt die nächste und es wird auch vor Verlusten und Blutvergießen nicht halt gemacht. Die Hetzjagd, die Emilio über sich ergehen lassen muss wird sehr eindringlich und authentisch dargestellt und man kommt kaum dazu Luft zu holen, oder das Buch auf die Seite zu legen. Dabei werden die Wendungen immer extremer und die Skrupellosigkeit, mit der Eyevision immer mehr Geld verdienen will, hat mich schon oft nochmal extra schockiert. 

Auch wenn das Setting nicht unbedingt neu ist, fand ich es doch spannend dargestellt. Wie immer spielen die Attribute arm und reich und perfekt und scheinbar mangelhaft eine Rolle. 

In diesem Teil erhält man vor allem Einblick in die Welt und die Besonderheiten von Cainstorm Island, aber auch das „tolle“ Arasia zeigt schon ein paar Seiten von sich, von denen bestimmt nicht alle so toll sind, wie sie das gerne hätten. Dabei werden auch wichtige Themen angesprochen, wie Organhandel, Überbevölkerung und Gewalt und natürlich eine Zwei-Klassen-Gesellschaft, in der man nur etwas wert ist, wenn man zufällig dem vorherrschenden Ideal entspricht. 

Und auch wenn das Setting dystopisch ist, ist alles leider gar nicht so weit weg von unserer realen Welt, wie man das gerne hätte. Es fällt wirklich nicht schwer, sich vorzustellen, dass einige der beschriebenen Gegebenheiten auch bei uns so passieren könnten. 

Emilio als Protagonist fand ich extrem lebensnah dargestellt. Ich konnte mich sofort mit ihm identifizieren, mich in seine Lage hineinversetzen und mit ihm mitfühlen, wozu natürlich auch die Ich-Perspektive aus seiner Sicht beiträgt. Er durchlebt verschiedene Gefühlsstadien sehr glaubhaft und nachvollziehbar und einfach menschlich. Es gibt natürlich auch eine zarte Liebesgeschichte, die sich aber angenehm im Hintergrund hält.

Das Ende ist leider recht offen. Leider deshalb, weil ich zu Beginn nicht wusste, dass es sich um den Auftakt einer Reihe handelt und ich mich nicht darauf eingestellt hatte. Aber gut, ich bin auf jeden Fall gespannt, wie es weiter geht, Potential ist schon noch viel vorhanden. 

Fazit:
Ein extrem spannender und rasanter Auftakt in eine neue Reihe. Eigentlich für eine Zielgruppe ab 13, ist der Thriller im dystopischen Setting aber auch für ältere Semester extrem lesenswert. Die Handlung wird sehr realistisch und lebensnah, aber eben auch fesselnd, schockierend und unterhaltsam dargestellt und ich bin gespannt, wie es weitergeht. Ich bin voll auf meine Kosten gekommen und vergebe deshalb 5 Buchherzen und eine Leseempfehlung.
  Vielen Dank an den dtv Verlag für die Bereitstellung des Leseexemplars.


Infos zur Autorin (Quelle: dtv.de):
Marie Golien, 1987 in Wiesbaden geboren, wollte schon immer ihre eigenen Geschichten erzählen, nachdem sie ihre Kindheit in den fantastischen Welten von Hergé und Winsor McCay verbracht hat. Nach dem Abitur studierte sie Design mit dem Schwerpunkt auf interaktiven Medien, entwickelte Spiele-Apps und begann parallel dazu zu schreiben. »Cainstorm Island - Der Gejagte« ist nach einigen kürzeren Veröffentlichungen ihr erster Roman.


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