Titel: Liebes Kind
Autorin: Romy Hausmann
Seiten: 432
Verlag: dtv premium
Preis: 15,90 € broschiert
Ersterscheinung: 28. 02. 19
Reihe: Nein
Kurzbeschreibung:
Eine fensterlose Hütte im Wald. Lenas Leben und das ihrer
zwei Kinder folgt strengen Regeln: Mahlzeiten, Toilettengänge, Lernzeiten
werden minutiös eingehalten. Sauerstoff bekommen sie über einen
»Zirkulationsapparat«. Der Vater versorgt seine Familie mit Lebensmitteln, er
beschützt sie vor den Gefahren der Welt da draußen, er kümmert sich darum, dass
seine Kinder immer eine Mutter haben. Doch eines Tages gelingt ihnen die Flucht
– und nun geht der Albtraum erst richtig los…
Meinung:
Da ich persönlich den letzten Hinweis in der
Kurzbeschreibung ganz überlesen hatte, hatte ich erwartet, dass die Geschichte
vom Leben in der Hütte erzählen würde.
Als dann, abgesehen vom beklemmenden Prolog, die Geschichte
damit startet, dass eine Frau nach einem Verkehrsunfall eingeliefert wird und
das kleine Mädchen, das bei ihr ist behauptet, sie sei ihre Mutter und heiße
Lena, war ich doch etwas überrascht und vielleicht im ersten Moment etwas
enttäuscht, dass die Geschichte wohl einen ganz anderen Verlauf nehmen würde.
So werden die Gegebenheiten in der Hütte eher in Rückblenden
erzählt, bzw. eher angedeutet und erst nach und nach kommen mehr Einzelheiten
ans Licht, die aber schon auch zu fesseln und zu schockieren wissen. Auch wenn
vieles nur angedeutet wird und die Autorin meistens auf die genauen Details
verzichtet und sie der Fantasie des Lesers überlässt.
Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von
unterschiedlichen Personen in der Ich-Perspektive. Durch die jeweiligen Namen
zu Kapitelbeginn, kann man die einzelnen Abschnitte auch gut zuordnen und sich
auf die unterschiedlichen Persönlichkeiten einlassen.
Denn auch, wenn man vieles aus der jeweiligen Sicht der
Figuren erfährt, bekommen sie eher nebenbei und mit ruhigen Tönen mehr Tiefe
und werden immer greifbarer, vor allem Hannah fand ich sehr gelungen
dargestellt. Jedoch hatte ich schon ab und an mal meine Probleme damit manche
Einstellungen und Handlung (vor allem von den anderen Figuren) ganz
nachvollziehen zu können, was mich bei Lesen manchmal ein bisschen gestört hat.
Jedoch ist mir klar, dass solche
Erlebnisse auch dafür sorgen, dass der Mensch eben nicht mehr rational denken
und handeln kann.
Die Handlung selbst konnte mich trotz der anfänglichen
Enttäuschung über den anderen Verlauf, die meiste Zeit wirklich packen. Es gibt
viele ruhige Töne, aber auch doch handfeste Spannung, dramatische und tragische
Wendungen und Überraschungen und auch viele ergreifende und mitfühlende
Momente.
Am Ende überzeugt nochmal mit einem spannenden Showdown und
einem runden und zufriedenstellenden Abschluss, bei dem auch noch die
wichtigsten offenen Fragen beantwortet werden.
Fazit:
Ein gutes und unterhaltsames Debüt. Die Handlung ist
spannend und bietet einige Überraschungen, auch wenn sie eher ruhig erzählt wird. Trotzdem weiß sie zu
schockieren und zu fesseln. Die Charaktere werden greifbar dargestellt, auch
wenn ich nicht alle Handlungen vollständig nachvollziehen konnte. Das Ende
passt perfekt und lässt das Buch in guter Erinnerung bleiben. Deshalb gibt’s solide
4 Buchherzen.
Vielen Dank an den dtv Verlag für die Bereitstellung des Leseexemplars.
Infos zur Autorin (Quelle: dtv.de):
Romy Hausmann wurde 1981 geboren und war mit 24 Jahren
Redaktionsleiterin bei einer Münchner Fernsehproduktion. Dort hat sie
mit hunderten von Protagonisten gearbeitet und von deren Leben erzählt:
von misshandelten Ehefrauen, somalischen Kriegsflüchtlingen,
vernachlässigten Kindern. Seit der Geburt ihres Sohnes arbeitet sie frei
fürs Fernsehen, seit 2016 schreibt sie regelmäßig für den blog www.mymonk.de. Darin erzählt sie von all den persönlichen Dingen und Erfahrungen, die ihr wirklich wichtig sind:
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