Freitag, 13. Dezember 2013

Rezension: Bartimäus 1: Das Amulett von Samarkand - Jonathan Stroud

 
 
Titel: Bartimäus - Das Amulett von Samarkand
 Autor: Jonathan Stroud
  Seiten: 544    
Verlag:  cbt 
Preis: TB: 8,95 
Ersterscheinung: 07. 06. 2004  
Reihe: Teil 1 von 4

Kurzbeschreibung:
Bartimäus ist selbstsüchtig, rücksichtslos, dreist und leidet nicht gerade unter Minderwertigkeitskomplexen. So begeistert und überzeugt wie er von seinen Fähigkeiten ist, bedeutet es einen herben Schlag für ihn, als er von einem kleinen Jungen beschworen wird und ihm nun zu Diensten sein muss.

Dieser Junge, Nathanael, ist Zauberergehilfe eines unfähigen, aber umso strengeren Zauberers, so dass Nathanael sich heimlich in den magischen Künsten weiterbildet. Als der bösartige Zauberer Simon Lovelace ihn demütigt, beschwört Nathanael Bartimäus, um sich an Lovelace zu rächen. Was als Streich begann, entwickelt sich schnell zu einer folgenschweren Angelegenheit. Es geht um eine Verschwörung in höchsten Regierungskreisen, um den geheimen Widerstand der "Gewöhnlichen" und nicht zuletzt um den Machtkampf zwischen Nathanael und seinem unfreiwilligen Helfer Bartimäus. Denn obwohl Bartimäus Nathanael dienen muss, hat der Jahrtausende alte Dschinn doch eine ganze Menge Tricks im Ärmel. Und da die gesamte Macht der Zauberer auf den Dämonen basiert, ist Nathanael auf seinen neuen Gefährten angewiesen.

Meinung:
Ich habe so viele gute Meinungen zu der Reihe gehört und gelesen, so dass ich jetzt einfach nicht mehr daran vorbei kam und mir selbst ein Bild verschaffen wollte. 

„Bartimäus – Das Amulett von Samarkand“ ist auf jeden Fall ein Buch, das hervorsticht. Und zwar nicht unbedingt durch die Handlung, die zwar unterhaltsam und spannend, aber hauptsächlich auch auf junge Lese ausgerichtet und demensprechend ziemlich geradlinig und teilweise etwas vorhersehbar gestaltet ist, sondern durch die einzigartigen Charaktere. 

Zum einen ist da Bartimäus selbst, der vorlaute Dschinn, der von seinen Mächten extrem überzeugt ist und immer einen frechen Spruch auf den Lippen hat. Er ist zwar wirklich schlagfertig und ich musste auch oft über ihn und seine Bemerkungen schmunzeln, jedoch bleibt er trotzdem ein bisschen hinter meinen Erwartungen zurück. Also über Xemerius aus der Edelsteintrilogie musste ich mehr lachen. Aber das sind wirklich Vergleiche auf höchstem Niveau.  Außerdem gibt es in diesem Buch zahlreiche Fußnoten, in denen Bartimäus Erklärungen und Ergänzungen über manche Ereignisse gibt. Zu Beginn fand ich diese Fußnoten extrem gewöhnungsbedürftig und störend für einen durchgängigen Lesefluss, aber eigentlich habe ich mich ziemlich schnell daran gewöhnt und mich zumeist an den zusätzlichen Informationen erfreuen können. Nur meinte es der  Autor teilweise etwas zu gut. Also die Hälfte davon, hätte meiner Meinung nach, auch gereicht. 

Der zweite Protagonist ist Nathanael, ein Zauberlehrling, der extrem begabt ist, aber von seinem unbegabten Meister nicht gefördert wird. Er ist einerseits ängstlich und unsicher, aber auf der anderen Seite strebt er nach Macht und Anerkennung. Er ist alles andere als durchgehend sympathisch und man weiß nach Beenden dieses Teils noch nicht so wirklich, in welche Richtung (gut oder böse) es ihn einmal verschlagen wird. 

Auch das ist so eine Besonderheit der Protagonisten im Buch. Sowohl bei Bartimäus, als auch bei Nathanael kann man nicht direkt entscheiden, ob sie gut oder böse sind. Sie vereinen Charaktereigenschaften aus beiden Seiten in sich und müssen immer wieder individuell abwägen, für welchen Weg sie sich entscheiden.

Ich fand es ein bisschen Schade, dass man eigentlich relativ wenig über die Welt an sich erfahren hat. So wusste ich zum Beispiel lange Zeit nicht, wo und in welchem Zeitalter ich mit der Geschichte überhaupt gelandet war. Und auch die Informationen über die Widerstandsbewegung sind etwas sehr knapp, aber ich denke, dass sich das in den nächsten Teilen bessert.

Fazit:
Ein besonderes Buch, das durch seine außergewöhnlichen Charaktere hervorsticht. Vor allem Bartimäus sorgt mit seiner sarkastischen und schlagfertigen Art für viele Lacher und ist der Star der Geschichte. Doch auch die Handlung kann unterhalten und fesseln, weshalb ich solide 4 Buchherzen vergebe. 

Infos zum Autor (Quelle: Amazon):
Als Kind war Jonathan Stroud (*1970) häufig krank und musste viel Zeit im Krankenhaus oder zu Hause im Bett verbringen. Um der Langeweile zu entfliehen, begann er, intensiv zu lesen: Bald war der Boden seines Zimmers mit Büchern komplett bedeckt. Außerdem zeichnete Jonathan Stroud und erfand selbst mit Begeisterung Geschichten. Nach dem Englischstudium arbeitete er einige Jahre als Lektor für Walker Books in London, wo er alles über Kinderbücher lernte. 1999 erschien sein erster Fantasyroman "Drachenglut". Damit war Jonathan Stroud klar, was er in seinem Leben tun wollte. 2001 hängte er seinen Job endgültig an den Nagel, um nur noch Schriftsteller zu sein. Im selben Jahr heiratete er und wurde Vater.

Infos zur Reihe (bereits komplett erschienen):
1. Baritmäus - Das Amulett von Samarkand
2. Bartimäus - Das Auge des Golem
3. Bartimäus - Die Pforte des Magiers
4. Bartimäus - Der Ring des Salomo

2 Kommentare:

  1. Hi Steffi,

    da geht es mir genauso wie dir! Ich habe schon so viele gute Meinungen zu den Büchern gelesen, dass ich die Reihe unbedingt lesen muss. Solide 4 Herzen reichen aus, damit der erste Band auf meiner imaginär geplanten Leseliste weiter nach oben rückt ^^. Vielleicht schaffe ich es endlich über Weihnachten!

    LG
    Anja

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    1. Hallo Anja,

      hihi, das freut mich :) Dann drücke ich mal ganz fest die Daumen und bin schon gespannt,was du dann dazu sagst.

      lg, Steffi

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