Samstag, 28. September 2019

Rezension: Cold Storage: Es tötet - David Koepp

Titel: Cold Storage - Es tötet 
Autor: David Koepp
   Seiten: 336     
Verlag: HarperCollins 
Preis: 14,00 €  broschiert 
Ersterscheinung: 16. 09. 2019 
Reihe: Nein 
 



Kurzbeschreibung:
1987: Alle Bewohner des australischen Wüstenorts Kiwirkurra sind tot - Opfer eines mutierten Killerpilzes. Ein Team US-Agenten schafft es unter hohen Verlusten, den Pilz in letzter Sekunde zu vernichten. Ein derart tödlicher Organismus muss studiert werden, und so sichern sie kurz zuvor eine Probe, die sie in eine Hochsicherheitseinrichtung in die USA bringen.

32 Jahre später: Die öde Nachtschicht im Selfstorage-Lagerhaus wird für Teacake und Naomi sehr viel spannender, als plötzlich ein leises Piepsen beginnt, das sie nicht ignorieren können. Sie finden die Quelle auf einer Alarm-Schalttafel hinter einer Wand verborgen: Ein Störfall im vierten Untergeschoss – dabei hat das Lagerhaus doch nur zwei! Als Teacake und Naomi sich auf die Suche nach der Ursache machen, ahnen sie nicht, dass sie einen Pilz finden werden, der die ganze Menschheit ausrotten könnte …

Meinung:
Das Cover finde ich ok und es fällt durch das Giftgrün und das Gelb auch in Auge, aber ich hab schon schönere gesehen.
Den Klappentext finde ich eigentlich ganz interessant, da er schon eine spannende und gefährliche Handlung verspricht.

Den Einstieg in die Geschichte fand ich auch ganz gut. Das, was im Jahr 1987 passiert ist wird recht schnell erzählt und beschreibt schon anschaulich, wie gefährlich dieser Pilz sein kann. Dabei hat es mich schon ein bisschen gestört, als die Sache plötzlich auch aus der Sicht des Pilzes erklärt wurde, was sich auch später wiederholt. Prinzipiell bietet die Idee eine nette Abwechslung, aber die Umsetzung fand ich unglaubwürdig, bzw. teilweise einfach schon fast etwas lächerlich. Ich kann mir einfach sehr schlecht vorstellen, dass ein Pilz unzufrieden ist, oder klare Gedanken hat. Auch wenn er sich schnell anpassen kann, waren mir diese Gedankengänge einfach zu vermenschlicht.

Die Hauptgeschichte dauert dann schon deutlich länger, bis sie in Fahrt kommt. Dabei fand ich das Setting ganz nett, also das eigentlich ein sicher eingelagerter Organismus aufgrund von Nachlässigkeit zur Bedrohung wird. Sowas könnte ich mir (leider) auch nur allzu gut in echt vorstellen. 

Die Hauptfiguren fand ich schon etwas speziell, aber ich konnte damit leben. Es hat mich aber eher etwas gestört, dass man ihre Hintergrundgeschichten einfach so hintereinander hin geklatscht hat. Dadurch haben sie zwar etwas Tiefe bekommen, aber es war ein bisschen einfach gelöst und teilweise sehr ausschweifend. Wirklich nah gekommen sind sie einem so nicht. 

Das muss man auch vom Schreibstil prinzipiell sagen, der eher etwas distanziert ist und es gibt doch viele unnötige Details, die ich nicht gebraucht hätte. So kommt nur langsam Spannung auf, auch wenn sich das Buch trotzdem recht zügig lesen lässt. Wenigstens lockert die flapsige Art von Teacake die ganze Sache ab und an etwas auf.  Horror war durch die Tatsache vorhanden, dass viele Körper einfach explodieren, aber mehr auch nicht. 

Der Showdown ist dann doch recht spannend, wenn auch definitiv vorhersehbar. Das Ende ist solide, trägt aber nicht dazu bei, dass das Buch in langer Erinnerung bleiben wird.

Fazit:
Ein Thriller mit sehr realistischer Gefahr, aber nur durchschnittlicher Umsetzung. Die Hauptstory war prinzipiell schon ok und lies sich auch ganz solide Lesen, aber trotzdem gabs auch viele Punkte dir mir nicht so gefallen haben. Am Ende reichts gerade noch für haarscharfe 3 Buchherzen, aber eine Empfehlung gibt’s von mir nicht.
Vielen Dank an den HarperCollins Verlag für die Überraschungspost.


Infos zum Autor (Quelle: harpercollins.de):
David Koepp ist ein gefeierter amerikanischer Drehbuchautor und Regisseur, bestens bekannt für seine Arbeit an Jurassic Park, Spider-Man, Panic Room und Krieg der Welten. Die Filme, an denen er mitgewirkt hat, spielten weltweit über sechs Milliarden Dollar ein.


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Donnerstag, 26. September 2019

Top Ten Thursday #170 - Zauberstäbe raus und los gehts...

Huhu ihr Lieben,

heute gibts wieder einen neuen Top Ten Thursday und diese Aktion wird von Aleshanee von Weltenwander weitergeführt. Es geht darum Bücher-Listen zu bestimmten Themen zu erstellen und sich dann darüber auszutauschen.

Wenn ihr auch mitmachen oder einfach nur stöbern möchtet, könnt ihr gerne bei Aleshanee vorbeischauen.
Das Thema für diese Woche lautet:

 *Spezial* Harry Potter Zaubersprüche


   
Also, dass ich ein Fan von Harry Potter bin, ist ja kein Geheimnis. Deshalb habe ich mich natürlich erstmal gefreut, als es ein Spezial geben sollte.

Jedoch muss ich sagen, dass ich diesen TTT echt schwer fand, da es gleich 27 unterschiedliche Zaubersprüche zur Wahl gab *siehe hier* und ich schon mal ein Problem hatte, mich überhaupt dafür zu entscheiden, welche Zaubersprüche/Aufgaben ich verwenden möchte und dann natürlich noch, welches Buch am besten zur Aufgabe passt. Dafür bin ich einfach ein bisschen zu entscheidungsunwillig :D

Nunja, ich hab ne Liste erstellt und es hat Spaß gemacht. Die Reihenfolge ist dabei völlig willkürlich. Die Links führen euch zu den jeweiligen Rezensionen.


1.  RIDDIKULUS - ein Buch mit viel Wortwitz
Es gibt viele Bücher mit Wortwitz, aber hier hab ich für die Lockwood & Co Reihe von Jonathan Stroud entschieden. Ich mag das Setting, die Charaktere, und die humorvollen Dialoge.



2. AGUAMENTI - ein Buch, das dich zum Weinen gebracht hat
Auch hier hätte es einiges an Auswahl gegeben, aber ich hab mich für Zwischen Himmel und Liebe von Cecelia Ahern entschieden. Ich hab das Buch vor meiner Bloggerzeit gelesen, aber ich kann mich noch gut daran erinnern und eben auch daran, dass ich am Ende wie ein Schlosshund geweint habe.



3. EXPELLIARMUS - ein Buch, das dich überrascht hat
Da ich ja mir oft schon Bücher aussuche, die mich ansprechen und an die ich gewisse Erwartungen habe, werde ich eher selten richtig groß überrascht. Höchstens negativ, aber das wollte ich hier nicht nennen. Wirklich positiv überrascht hat mich Elf Minuten von Paulo Coelho. Ich hab das Buch geschenkt bekommen und nicht gedacht, dass es mir gefallen würde, aber es hat mich echt beeindruckt.



4.   CRUCIO - ein Buch in dem es um Kämpfe und Schlachten geht
Hier ist mir sofort Das Herz der Kämpferin von Adrienne Young eingefallen, denn das Setting hier ist defintiv von Kämpfen und Schlachten geprägt, auch wenn es in der Handlung eher darum geht, diese in Zukuft zu verhindern. Aber das Buch hat mir echt gut gefallen.



5. ALOHOMORA - ein Buch, das dich in ein neues Genre eingeführt hat
Auch hier ist mir sofort ein Buch eingefallen, das ich schon vor langer Zeit gelesen habe. Neva von Sara Grant war meine erste richtige Dystopie und hat den Grundstein für mein Interesse an diesem Genre gelegt. Dabei würde ich das Buch heute wahrscheinlich gar nicht mehr gut finden, vor allem, da auch das Ende total offen war, aber damals hat es mich total gefesselt.




6. LEGILIMENS  - ein Buch, das du nach dem Lesen längere Zeit nicht mehr aus deinem Kopf bekommen hast

Da wir schon bei den Dystopien sind, mach ich da auch weiter. Die Gegebenheiten von Dystopien sind ja oft nicht so weit weg von einer möglichen, erschreckenden Zukunft und fast jedes Mal aufs neue bin ich wieder schockiert davon. Deshalb gehen mir diese auch oft nach dem Lesen eine Weile nicht aus dem Kopf.
Als Beispiel hab ich mich für Dark Palace - Zehn Jahre musst du Opfern von Vic James entschieden. Der Untertitel sagt es bereits, ich finde die Vorstellung ganz schlimm, dass man 10 Jahre seines Lebens opfern muss, um Sklave zu sein.



7. INCENDIO - ein Buch, das dich wütend gemacht hat
Hier musste ich sofort an Unter uns nur Wolken von Anna Pfeffer denken. Eigentlich hat die Geschichte nach einem herzergreifendem Buch geklungen, aber die Umsetzung, bzw. der Umgang der Figuren miteinander hat mich echt wütend gemacht. Das war für mich weit am humorvollen vorbei und tief drin im besten Assi-Verhalten. Da das Buch doch so viele gute Bewertungen hat, stehe ich mit dieser Meinung wohl recht alleine da, aber es ist halt so. 



8. AMNESIA - ein Buch, an dessen Handlung du dich nicht mehr erinnern kannst

Ich merke aktuell schon, dass mein Gedächtnis immer löchriger wird. Nicht nur bei Büchern, aber hier fällt es mir oft schon besonders auf, was wohl auch an den der Menge an gelesenen Büchern liegt.
Ich hab mich hier für Daughter of Smoke and Bone von Laini Taylor entschieden. Denn leider weiß ich von dem Buch nciht mehr viel mehr, dass die Protagonistin blaue Haare hat, in Prag lebt und es irgendwas mit Zähnen zu tun hat und dass es mir gut gefallen hatte. Deshalb möchte ich auch bald mal einen Re-Read starten und dann die komplette Reihe recht nah hintereinander weg lesen. 



9.  PRIOR INCANTATO - das letzte Buch, das du gelesen hast
K-Kidnapped von Chelsea Cain war wirklich schon sehr lange auf meinem SuB. Jetzt konnte ich es endlich befreien und mir hat es schon ziemlich gut gefallen. Schade ist nur, dass die Reihe auch mal wieder nicht weiter übersetzt wurde. Dies sit nicht so tragisch, da das Ende schon einigermaßen abgeschlossen ist, aber eben nicht komplett.



10. SONORUS - ein Buch, das jeder lesen sollte
Zum Abschluss noch eine ausdrückliche Leseempfehlung. Auch für diesen Platz hat es viel Auwahl gegeben, aber ich hab mich doch schnell für Wunder von  Raquel J. Palacio entschieden, da die Geschichte einfach so herzerwärmend und mit toller Massage ist.



Was sagt ihr zu meiner Auswahl? Kennt ihr das ein oder andere Buch davon?      



Das Thema für nächste Woche lautet: 
Deine 10 liebsten Trilogien


Liebe Grüße,
Steffi

Dienstag, 24. September 2019

Hörbuchrezension: Beast Changers - Im Bann der Eiswölfe

Titel: Beast Changers 1 - Im Bann der Eiswölfe
  Autorin: Amie Kaufman
Sprecher: Julian Greis 
Laufzeit: 5 h 47 Min - gekürzt     
Verlag: Jumbo Verlag - Goya libre  
Preis: ab 19,56 € - 5 Audio - CDs 
Ersterscheinung: 20. Sept. 2019    
Reihe: Teil 1 von 3




Kurzbeschreibung:
Jeder in Vallen weiß, dass Eiswölfe und Feuerdrachen tief verfeindet sind. Als der 12-jährige Anders sich in einen Eiswolf verwandelt und seine Zwillingsschwester Rayna in einen Feuerdrachen, wird ihr bisheriges Leben auf den Kopf gestellt. Um zu lernen, was er braucht, um Rayna vor den grausamen Drachen zu retten, schreibt sich Anders an der Ulfar-Akademie ein, eine Schule für junge Eiswölfe. Wenn er Rayna wieder sehen will, muss Anders über sich hinauswachsen und zeigen, was wirklich in ihm steckt.

Meinung:
Ich muss sagen, dass ich das Cover sehr ansprechend finde. Ein eingängiges blau und der Wolf, der an den Enden in Eis übergeht. Aber auch die Kurzbeschreibung finde ich spannend. Zwillinge, die aufgrund alter Traditionen und Gegebenheiten plötzlich zu Feinden werden und das aber nicht hinnehmen wollen. 

So war ich sehr gespannt auf die Geschichte, aber auch auf die Gegebenheiten dieser besonderen Welt. Der Einstieg in die Geschichte ist super gelungen, man ist ohne langes Vorspiel sofort mitten in der Handlung und lernt die beiden Waisen Rayna und Anders kennen. Obwohl sie Zwillinge sind, sind sie total verschieden. Protagonist Anders ist eher liebenswürdig und etwas tollpatschig, während seine Schwester Rayna immer den Durchblick behält und ihn oft rettet, dafür ist sie auch abgebrühter.
So rasseln sie eigentlich nur durch Zufall in die verehrende Situation, dass sie sich überhaupt in die Tiere verwandeln. 

Der Plot hat mir gut gefallen. Action, Hintergründe und ruhigere, zwischenmenschliche Szenen wechseln sich gekonnt ab, dazwischen gibt es natürlich auch etwas Drama und einige Wendungen, von denen die meisten logisch konzipiert sind und der Leser bzw. Hörer auch die Möglichkeit hat, selbst darauf zu kommen. Die Erzählweise ist sehr anschaulich und bildlich gestaltet. 

Sprecher Julian Greis passt mit seiner jugendlichen Stimme sehr gut und kann dem Protagonisten Anders, aber auch den Nebencharakteren durch viele Stimmvariationen wirklich Leben verleihen. Dabei fand ich manche Erwachsenendarstellungen, vor allem zu Beginn, etwas oben drüber, aber mit der Zeit hat sich ein stimmiges Bild ergeben.  

Die Charaktere sind sehr menschlich gestaltet. Vor allem Anders ist ein toller und authentischer Protagonist, den man schnell ins Herz schließt und mit dem man sich auch super identifizieren kann. Außerdem entwickelt er sich im Verlauf der Geschichte gut und glaubhaft weiter. Aber auch die anderen Figuren sind interessant gestaltet und vor allem die Freundschaft zwischen Anders und Lisabet fand ich sehr schön dargestellt. Wobei Lisabet eh ein herzerwärmender Charakter ist. 

Am Ende gibt nochmal viel Action und ein paar Antworten auf die vielen aufgeworfenen Fragen, wenn auch bei weitem nicht alle. Für einen Auftaktband ist es schon ok, auch wenn ich gerne noch mehr erfahren hätte. Zum Glück erscheint die Fortsetzung bereits im April 2020, weshalb wir nicht allzu lange darauf warten müssen.

Fazit:
Ein fantasievoller, spannender und überzeugender Auftakt in eine neue Trilogie rund um ein Zwillingspaar, das plötzlich auf unterschiedlichen Seiten steht. Das Setting ist interessant, die Charaktere liebevoll und sehr authentisch und der Plot ausgewogen und unterhaltsam. Es bleiben noch einige Fragen offen und man hat sofort Lust zum weiterhören, was auch am guten Sprecher liegt. Für diesen Auftakt vergebe ich sehr gute 4 Buchherzen und eine Lese- bzw. Hörempfehlung, nicht nur für die Zielgruppe für Kinder ab 10 Jahren.
Herzlichen Dank an den Jumbo Verlag und Lovelybooks für die Bereitstellung des Hörbuchs und die Leserunde.


Infos zur Autorin (Quelle: jumboverlag.de):
Amie Kaufman wuchs in Australien und Irland auf. Sie studierte Geschichte, Literatur und Recht und promoviert in Kreativem Schreiben. Die New-York-Times-Bestsellerautorin schreibt Science- Fiction- und Fantasy-Romane für Jugendliche, die bereits in mehr als 30 Ländern publiziert wurden und mehrere Auszeichnungen gewannen. "Illuminae" war für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2018 nominiert.

Info zum Sprecher (Quelle: jumboverlag.de):
Julian Greis wurde 1983 in Hattingen geboren. Seit 2009 ist er festes Ensemblemitglied im Thalia Theater in Hamburg und außerdem als Film- und Fernsehschauspieler sowie Hörbuchsprecher tätig. Julian Greis wurden bereits mehrere Preise verliehen: 2012 erhielt er den Boy-Gobert-Preis der Körber-Stiftung, 2015 den Rolf-Mares-Preis und 2017 wurde er mit dem Deutschen Kinderhörbuchpreis BEO als bester Interpret ausgezeichnet.


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Infos zur Beast Changers-Reihe:
1. Im Bann der Eiswölfe
2. Im Reich der Feuerdrachen (Erscheinungstermin 1. April 2020)
3. ??? (Erscheinungstermin Herbst 2020)


Sonntag, 22. September 2019

Hörbuchrezension: Erebos 2 - Ursula Poznanski

Titel: Erebos 2
  Autorin: Ursula Poznanski
Sprecher: Jens Wawrczeck 
Laufzeit: 12 h 22 Min - gekürzt     
Verlag: der Hörverlag   
Preis: ab 12,79 € - 1 MP3 - CD  
Ersterscheinung: 26. August 2019    
Reihe: Teil 2 von 2




Kurzbeschreibung:
Zehn Jahre nachdem Nick Dunmore dem Computerspiel »Erebos« das Handwerk gelegt hat, taucht auf seinem Handy das vertraute Symbol wieder auf: ein rotes E. Wo es herkommt, ist Nick ein Rätsel, selbst installiert hat er das Programm jedenfalls nicht. Doch das ändert nichts an der Tatsache, dass das Spiel ihm seinen Willen aufzwingt. Es kontrolliert alle seine technischen Geräte, überwacht jeden seiner Schritte und lässt erst dann locker, wenn er wieder in die dunkle Welt von Erebos eintaucht.

Meinung:
Es ist ja echt schon lange her, dass ich Teil eins der Reihe gelesen habe. Ich fand ihn damals ganz gut, vor allem weil es eben einer meiner ersten Bücher war, in dem es um so ein realistisches Spiel ging.

Trotzdem war ich jetzt ein bisschen skeptisch, ob es sinnvoll ist nach so einer langen Zeit eine Fortsetzung zu schreiben und ob die Autorin glaubwürdig erklären kann, wieso ein eigentlich erledigtes Spiel wieder auftaucht. 

Obwohl ich die Charaktere nicht mehr so gut im Kopf hatte, ist mir der Einstieg in die Geschichte gut gelungen. Hier gibt es zwei unterschiedliche Hauptperspektiven und dazwischen kurze, unklare Kapitel aus Sicht des Hintermanns der Erebos wieder reaktiviert hat. 

Zum einen gibt es ein Wiedersehen mit dem früheren Protagonisten Nick, der nun Fotografie studiert und sein Leben nach der Sache von damals gut weiterlebt. Als Erebos wieder auftaucht und ihn wieder rekrutiert ist er erst überrascht, aber auch immer auf der Hut. Das Spiel zwingt ihn zum Spielen und Nick versucht nun von Anfang an dagegen vorzugehen, auch wenn er doch auch ab und an etwas leichtfertig ran geht. Aber prinzipiell hat mir seine Geschichte gut gefallen, ich fand sie auch glaubhaft dargestellt und auch Nick hat sich zu einem tollen Menschen mit viel Mut, aber auch Herz entwickelt. 

Die zweite Perspektive ist die des 16-jährigen Dereks. Bei ihm wiederholt sich so etwas die Geschichte aus dem ersten Teil. Er findet das Spiel zufällig auf seinen technischen Geräten, ist fasziniert davon, lässt sich immer mehr hineinziehen und begreift erst spät, dass es auch gefährlich ist. Doch auch seine Perspektive ist glaubhaft und realistisch. 

Und auch das Spiel hat sich doch irgendwie solide weiterentwickelt.  Es gibt neue Features im Spiel, aber auch neue Möglichkeiten der Überwachung und Gestaltung im realen Leben, auch wenn mir am Ende nicht vollkommen klar wurde, wie ein Spiel das alles so auf die Reihe bekommt und vor allem auch Stimmen originalgetreu fälschen kann. Aber dafür kenne ich mich wohl auch zu wenig mit den Technologien und vor allem künstlichen Intelligenzen aus. 

Aber auch dieses Mal gibt es ein großes, reales Ziel und das Spiel schreckt vor nicht viel zurück, um es zu erreichen. Dabei fand ich aber, dass das Ziel dieses Mal einen besseren Hintergrund hat. Leider bleiben am Ende aber doch ein paar kleinere Fragen offen, jedoch sind diese nicht tragisch, weshalb ich das Ende trotzdem recht zufriedenstellend fand. 

Definitiv gibt es wieder sehr durchdachte und komplexe Zusammenhänge, einige interessante Wendungen und ein passendes Erzähltempo, auch wenn es nicht ganz so viel handfeste Spannung gibt wie ich erwartet hatte. Sprecher Jens Wawrczeck macht erneut einen guten Job und hat mich mitten in die Geschichte gezogen.  

Fazit:
Eine gute und stimmige Fortsetzung, bei der Vorwissen nützlich, aber nicht unbedingt nötig ist. Es gibt viel bekanntes, aber auch neue Aspekte und ein noch stärkeres Erebos, das in die heutige Zeit passt. Dabei habe ich nicht immer alle technischen Möglichkeiten komplett verstanden, aber mich gut unterhalten gefühlt. Es gibt wieder gute Charaktere, komplexe Zusammenhänge, solide Spannung und eine tolle Sprecherleistung, weshalb ich gute 4 Buchherzen vergebe.

Herzlichen Dank an Den Hörverlag für die Bereitstellung des Hörbuchs.


Infos zur Autorin (Quelle: randomhouse):  
Ursula Poznanski, 1968 in Wien geboren, veröffentlicht seit 2003 Kinderbücher. Für »Die allerbeste Prinzessin« erhielt sie den Kinder- und Jugendbuchpreis der Stadt Wien 2005 und stand auf der Auswahlliste für den Österreichischen Kinder- und Jugendbuchpreis. Sie lebt mit ihrer Familie im Süden von Wien. Ihr Cyberthriller »Erebos« wurde von der Jugendjury mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis 2011 ausgezeichnet. Ende 2011 erschien ihr zweiter Jugendroman, der Thriller »Saeculum«. Es folgten »Layers« (2015), »Elanus« (2016), »Aquila« (2017) und »Thalamus« (2018).

Info zum Sprecher (Quelle: randomhouse):
Jens Wawrczeck, in Dänemark geboren, erhielt seine Schauspielausbildung in Hamburg, Wien und New York. Seitdem ist er regelmäßig auf der Bühne zu sehen und hat seit seinen Anfängen beim NDR-Kinderfunk in unzähligen Hörspielen mitgewirkt. Seit 1979 ist er Teil des Kult-Trios "Die drei ???". In seiner eigenen Hörbuchedition AUDOBA widmet er sich außergewöhnlicher und in Vergessenheit geratener Literatur, u. a. den Romanen, die der große Sir Alfred Hitchcock verfilmt hat. Jens Wawrczeck wurde sowohl als Schauspieler als auch als Hörbuchinterpret mehrfach ausgezeichnet. 2016 erhielt er den Sonderpreis des Deutschen Hörbuchpreises. Sein gesangliches Können stellt er auf seinem Soloalbum "Lost in Filmsongs" unter Beweis.


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Samstag, 21. September 2019

Rezension: The Chain - Adrain McKinty

Titel: The Chain - Durchbrichst du die Kette, stirbt dein Kind
Autor: Adrian McKinty
   Seiten: 352   
Verlag: Knaur TB
Preis: 14,99 €  broschiert 
Ersterscheinung: 02. 09. 2019
 Reihe: Nein




Kurzbeschreibung:
Was als ganz normaler Tag begann, wird zum Albtraum für die alleinerziehende Rachel, als ihre 13-jährige Tochter auf dem Weg zur Schule verschwindet. Die einzige Spur: Das Handy des Mädchens wird an der Bushaltestelle gefunden. Tatsächlich erhält Rachel kurz darauf einen Anruf von der Entführerin. Die Frau am Hörer – ebenfalls Mutter eines entführten Kindes –, gibt sich als Kylies Kidnapperin zu erkennen. Sie ist Teil des perfiden Netzwerks »The Chain«. Und sie hat Rachel auserwählt, die Kette der Kindes-Entführungen weiterzuführen: Wenn Rachel ihr Kind lebend wiedersehen will, muss sie nicht nur binnen weniger Stunden das Lösegeld auftreiben – sie muss ihrerseits ein Kind entführen und dessen Eltern dazu bringen, dasselbe zu tun. Die Kette muss weitergehen…

Meinung:
Also die Kurzbeschreibung bzw. die Idee dahinter hat mich sofort gefesselt, weil sie so perfide wie auch genial ist. Jeder kennt Kettenbriefe und -aufgaben, aber nicht in so einer Dimension. Mit dieser herausragenden Idee war es für mich eigentlich klar, dass dies ein super Thriller sein muss.

Leider habe ich mich da aber auf allen Ebenen getäuscht, denn ich fand die Geschichte leider nur bedingt spannend, zum Teil auch recht abgedreht und voll mit Klischees. 

Aber fangen wir mal mit dem an, was ich ok fand. Das Buch ist in zwei Teile eingeteilt, bei Teil eins geht es um die Entführung, beim zweiten Teil dann um das danach. Jeder hat mit den Folgen dieser grauenhaften Entführung zu Kämpfen und man bekommt auch ein paar Einblicke zu den Hintergründen der Drahtzieher und Rachel möchte Rache.  

Prinzipiell muss ich sagen, dass ich den ersten Teil noch ganz ok fand. Nichts Besonderes, aber ok und solide lesbar. Obwohl ich die Figuren recht oberflächlich und eindimensional fand, konnte ich schon irgendwie mit Rachel und Kylie mitfühlen und war gespannt, wie es weitergeht. Auch den moralischen Aspekt fand ich ganz gut dargestellt. Es war glaubhaft, dass man in so einer Extremsituation auch seine Werte vergisst und plötzlich Sachen macht, die man sich so nie zugetraut hätte. Ebenso fand ich das Prinzip der Kette grundsätzlich nachvollziehbar und realistisch dargestellt und gar nicht so unrealistisch und sehr erschreckend, dass solche Menschenketten wirklich funktionieren könnten. 

Wirklich abgedreht wurde es für mich aber erst in Teil zwei. Da empfand ich den Schreibstil plötzlich als extrem kühl, wurde immer mehr von der Geschichte distanziert und konnte auch kaum noch Spannung spüren. Eigentlich wollte ich zwar schon wissen, wer und was genau hinter der Kette steckt, aber das, was ich erfahren habe, hat mir nicht gefallen. Und auch die Entwicklungen fand ich immer unglaubwürdiger. Je weiter ich gelesen habe, desto mehr war ich versucht das Buch einfach abzubrechen. Am Ende hab ich die Seiten nur noch überflogen und war einfach froh, als es vorbei war. 

Fazit:
Eine so geniale Grundidee wurde einfach in den Sand gesetzt. Dabei fand den moralischen Aspekt und das Konstrukt der Kette ganz gut dargestellt und Teil eins des Buches, der sich mit der Einführung beschäftigt hat, noch ganz solide und ok. Aber Teil zwei war ziemlich abgedreht, kaum spannend und für mich sehr kühl und distanziert erzählt. Da hat die Geschichte mich völlig verloren und ich war nur noch froh, wie es vorbei war. Deshalb bleiben am Ende leider auch nur die Enttäuschung und knappe 2 Buchherzen. 
 
Vielen Dank an den Knaur Verlag für die Bereitstellung des Exemplars.


Infos zum Autor (Quelle: droemer-knaur.de):
Adrian McKinty wuchs im nordirischen Carrickfergus auf und studierte Jura an der Warwick University sowie Philosophie in Oxford. In den neunziger Jahren wanderte er nach New York City aus. Dort hielt er sich mit allen möglichen legalen bzw. illegalen Gelegenheitsjob bis 2001 über Wasser. Dann zog er nach Denver, Colorado, um dort als Highschool-Lehrer Englisch zu unterrichten. 2008 packte ihn erneut das Fernweh und er siedelte mit Frau und Kindern um nach Melbourne, Australien.

Seine zahlreichen Kriminalromane sind preisgekrönt. In Deutschland wurde McKinty bekannt mit seinem katholischen Bullen Sean Duffy, der im Belfast der düsteren achtziger Jahre ermittelt.


 
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