Titel: Heldenklingen
Autor: Joe Abercrombie
Seiten: 896
Verlag: Heyne
Preis: TB 16 €
Ersterscheinung: 08. 08. 11
Reihe: Teil 5 von (bisher) 6
Autor: Joe Abercrombie
Seiten: 896
Verlag: Heyne
Preis: TB 16 €
Ersterscheinung: 08. 08. 11
Reihe: Teil 5 von (bisher) 6
Kurzbeschreibung:
Es herrscht Krieg. In einem unbedeutenden Tal entscheidet
sich das Schicksal der Nordlande, und drei Männer kämpfen sich durch eine
dreitägige, blutige Schlacht: Bremer dan Gorst, in Ungnade gefallener
Leibwächter des Königs der Union, Prinz Calder, machtbesessen und feige, sowie
Curnden Craw, einer der letzten ehrlichen Barbaren. Drei Männer mit dunklen
Seiten, drei noch finsterere Tage voller Blut und Tod, und eines steht von
Beginn an fest: Helden gibt es hier schon lange nicht mehr…
Meinung:
Also eigentlich entspricht das Buch nicht so ganz meinem
Beuteschema. Fantasy ja, aber als ich gelesen habe, dass es sich vor allem um
Krieg handelt, war ich gleich etwas skeptisch. Ich habe es trotzdem versucht,
weil das Buch noch bei mir rum lag und ich im alten Jahr noch einen der alten
Wälzer weg bringen wollte, der sich quer über die Feiertage lesen lässt und „Heldenklingen“ hat sich als Heyne-Buch noch zusätzlich
dafür angeboten.
Ich habe erst während des Lesens erfahren, dass es schon
weitere Bände von Joe Abercrombie rund um die Klingen gibt und dass dieses hier
bereits der fünfte Teil aus dieser Welt ist. Dabei wird „Heldenklingen“ zwar
nicht direkt als Reihenfortsetzung deklariert, aber einige der Charaktere und
die Gegebenheiten dieser Welt sind die gleichen.
Dies ist für mich dahingehend wichtig, da mir das Buch
vielleicht ein bisschen besser gefallen hätte, wenn ich die Vorgänger auch
gelesen hätte. Denn so fand ich das Buch nicht wirklich überzeugend.
Die Handlung dreht sich wirklich nur um diese Schlacht rund
um ein paar Felsen, von denen die Parteien selbst nicht mal zu wissen scheinen,
wieso diese Stellung so wichtig ist. Gründe für diesen Krieg haben mir generell
extrem gefehlt, aber wie gesagt, das könnte auch bereits in den vorherigen
Teilen Thema gewesen sein. Die Beschreibungen sind teilweise ziemlich
ausschweifend und dazu noch derb, schonungslos und grausam, wie der Krieg eben
auch. Wirkliche Spannung kam dabei für
mich eher selten auf.
Es gibt ziemlich viele Charaktere und manchmal habe ich
leicht etwas den Überblick verloren, weshalb sich das Personenregister als sehr
hilfreich erwiesen hat. Man kann auf jeden Fall sagen, dass die im Klappentext
genannten drei Männer zu den Hauptcharakteren zählen und es aus ihren Sichten
immer wieder mehrere Kapitel gibt. Zusätzlich kommen aber auch noch Erzählperspektiven
anderer Charaktere hinzu.
Grob gesagt gibt es vor allem zwei Sorten von Figuren.
Einmal die Großkotzigen, die sich über die Schlacht freuen und auch bereit sind
alles zu opfern und die, die eben mitziehen (müssen) und sich gleichzeitig
ihren Selbstzweifeln und ihrer Angst stellen müssen. Wirkliche Sympathie konnte
ich nur zu den wenigsten Aufbauen, aber ich fand zumindest die dunkle Seite des
Krieges, die Angst und Verzweiflung sehr gut dargestellt. Während ich die
Kapitel aus der Sicht des alten und ehrvollen Curnden Craw eigentlich immer
ganz interessant fand, wusste ich mit Prinz Calder längere Zeit nicht wirklich
etwas anzufangen. Im Verlauf konnte ich mich aber ganz gut mit ihm anfreunden.
Am schlimmsten fand ich immer die Kapitel aus der Sicht des in Ungnade
gefallenen Bremer dan Gorst, denn dessen widerwärtige Gedanken haben ziemlich
viele unnütze Seiten gefüllt…
Fazit:
Viel zu wenig Handlung für so viele Seiten. Spannung kommt
selten auf und auch die Charaktere sind teilweise eher gewöhnungsbedürftig.
Außerdem eignet sich dieses Buch in meinen Augen eher weniger als direkter
Einzelband oder zum Quereinstieg, da man darin zu wenig über die Hintergründe
des Ganzen erfährt. Da die schrecklichen Seiten des Krieges sowie Ängste und
Zweifel eigentlich recht gut dargestellt wurden, reicht es am Ende doch noch
für ein knappes zweites Buchherz. Aber ich werde die Reihe erstmal nicht weiter
verfolgen.
Infos zum Autor:
Barbaren, Inquisitoren, Feldherrn und Magier: Die Fantasywelten
des Briten Joe Abercrombie entsprechen nur auf den ersten Blick den
üblichen Genreklischees. Presse und Fans sind sich einig: Abercrombies
international erfolgreiche "Klingen"-Romane führen die Fantasyliteratur
in neue Dimensionen. Dabei waren die ersten Romanentwürfe des 1974 in
Lancaster geborenen Schriftstellers noch während seines
Psychologiestudiums von ihm verworfen worden. Stattdessen arbeitete
Abercrombie als Cutter für Dokumentationen und Musikvideos, bevor er
sich wieder seiner Fantasytrilogie zuwandte. Der Erfolg ließ nicht lange
auf sich warten, und so widmet sich Joe Abercrombie, der mit Frau und
Kindern in Bath lebt, inzwischen fast ausschließlich seiner
"Klingen"-Welt.
Infos zur Reihe:
- First Law Reihe:
2. Feuerklingen
- Weiterführende Bände:
4. Racheklingen
5. Heldenklingen
6. Blutklingen