Samstag, 31. August 2013

Rezension: Mythica: Göttin der Liebe - P. C. Cast





Titel: Mythica 1 - Göttin der Liebe 
Autorin: P. C. Cast  
Seiten: 400  
Verlag: Fischer  
Preis: 8, 99 Euro  
Ersterscheinung: 08. 03. 2012  
Reihe: Teil 1 von 7






Kurzbeschreibung (Quelle: Fischer):
Um den attraktiven Feuerwehrmann Griffin zu gewinnen, bräuchte die unscheinbare Pea vor allem eines: eine gründliche Generalüberholung. Make-up, Schuhe, Klamotten – alles an ihr ist ein einziges Desaster. Als sie in ihrer Verzweiflung Venus beschwört, staunt sie nicht schlecht: Die Göttin steigt herab aus dem Olymp, um ihr zu helfen. Doch was ist, wenn die Göttin der Liebe plötzlich selbst ihr Herz verliert? Und das ausgerechnet an Griffin?

Meinung:
Ich habe nun schon einige Bücher der Autorin P. C. Cast gelesen und war nun auch sehr gespannt auf ihre neue Reihe. Die Mythica-Reihe beschäftigt sich mit ausgewählten Göttinnen, ein Thema, das ich schon immer sehr spannend fand. Aber wer die Bücher von Fr. Cast kennt, weiß, dass sie einen Faible für starke, unabhängige Protagonistinnen hat und genau diese Verbindung zwischen den alten Mythen mit neuen, modernen Protagonistinnen bieten einen besonderen Reiz, den Fr. Cast aber nur teilweise zu ihrem Vorteil nutzen kann.

So ist der Autorin mit „Mythica – Göttin der Liebe“ auch wieder ein netter und humorvoller Liebesroman gelungen, der zwar meiner Meinung nach nicht zu ihren besten Werken gehört, aber dennoch gut lesbar ist. 

Die Handlung selbst bietet dieses Mal eher wenig Action, sondern konzentriert sich voll und ganz auf die Liebesgeschichte, die durch einige kürzere, gut eingebrachte und anregende Erotik-Szenen unterstützt wird. Dabei zeigt die Autorin zwar viel Gefühl, jedoch wird die Geschichte dadurch auch ziemlich vorhersehbar. Auch der Humor kommt nicht zu kurz und auch wenn ich oft Schmunzeln musste, muss ich doch auch sagen, dass nicht alle Witze meinen Geschmack getroffen haben. Denn auch wenn ich es glaubhaft und in Ordnung finde, dass Venus als Göttin der Liebe und der erotischen Künste offen mit Sex und Erotik umgeht, fand ich ihre ständigen Ausrufe ala  „bei Zeus baumelnden Hodensäcken“, oder „bei Heras eiskalten Titten“, überhaupt nicht witzig, sondern einfach nur extrem nervig. Außerdem fand ich es ein bisschen verwirrend, dass alle anderen Götter z. B. Zeus, Hera usw. bei ihren griechischen Namen genannt wurden und nur Venus und Vulcanos mit den römischen Namen benannt werden. Es wird zwar im Buch erklärt, dass diese Namen alle die gleiche Person beschreiben, aber dennoch hat dies meinen Lesefluss zu Beginn doch immer etwas gestört, weil ich mir dadurch die Frage stellen musste, wieso die Autorin nicht einfach bei Aphrodite blieb. 

Die für Fr. Cast typische Prise Sarkasmus und Ironie findet man auch in "Göttin der Liebe" wieder. So ist Pea zuerst die typische Graue Maus, die aber mit Venus Hilfe schnell zur selbstbewussten Frau erblüht. Venus hat mich eigentlich positiv überrascht, da sie nicht wie erwartet,  arrogant und hochnäsig, sondern herzlich und mitfühlend ist. Sie sorgt sich wirklich um Pea und möchte alles tun, damit sie glücklich wird. Die beiden Männer der Geschichte sind sich auf der einen Seite ziemlich ähnlich und doch auch irgendwie Grundverschieden.  Sie passen gut in den Roman. Auch wenn die Nebencharaktere leider eher etwas kurz kommen, können manche doch zum Unterhaltungswert des Romans beitragen. So finde ich Peas Hündin Chloe, die sich für eine Katze hält, oder auch Griffins Schwestern einfach toll. 

Der Schreibstil ist wie gewohnt flüssig zu lesen, weshalb das Buch auch ruck zuck beendet ist. Da die Geschichte doch ziemlich vorhersehbar ist, ist auch das Ende wie erwartet und typisch für einen Liebesroman. Dabei wirkt es auch ein bisschen sehr konstruiert und ziemlich kitschig. Aber da ich ja kitschig ab und an ganz gerne lese, hatte ich nun damit keine großen Probleme. 

Fazit:
„Mythica – Göttin der Liebe“ ist zwar ein netter und humorvoller Liebesroman für zwischendurch, bleibt aber dennoch ein bisschen hinter den Erwartungen zurück. Aber nichtsdestotrotz sorgt Fr. Cast´s Schreibstil wie immer dafür, dass sich der Roman flüssig lesen lässt und ihre Charaktere bringen die nötige Spur Humor und Liebreiz mit. Am Ende gibt’s solide 3,5 Buchherzen und eine Leseempfehlung für alle, die gerne humorvolle Liebesromane lesen.
Infos zur Autorin: (Quelle Amazon)
Die erfolgreiche Autorin der "House of Night"-Serie hat nach ihrer Karriere in der US Air Force fünfzehn Jahre als Highschool-Lehrerin gearbeitet, bevor sie begonnen hat, sich ganz dem Schreiben zu widmen. Die Bücher der New-York-Times-Bestsellerautorin sind vielfach ausgezeichnet worden, u.a. mit dem Romantic Times Reviewer's Choice Award, dem Daphne du Maurier Award und dem Bookseller's Best. P.C. Cast lebt mit ihrer Tochter und Ko-Autorin in Oklahoma.

Infos zur Reihe (Deutsche Reihenfolge stimmt nicht mit der Orginalreihenfolge überein, deshalb sollte wiefolgt gelesen werden):
1. Mythica 01 - Göttin der Liebe (Venus/Göttin)
3. Mythica 04 - Göttin des Frühlings (Persephone/Göttin)
5. Mythica 05 - Göttin der Rosen  (Schöne und das Biest)
6. Mythica 06 - Göttin des Sieges  (erscheint am 26. 09. 13) (Archilles)
7. Mythica 07 - Göttin der Legenden: (erscheint am 12. 12. 13) (König Arctus) 

Freitag, 30. August 2013

Rezension: Chroniken der Unterwelt 5: City of Lost Souls - Cassandra Clare



 
Titel: Chroniken der Unterwelt 5: 
City of Lost Souls 
Autorin: Cassandra Clare    
Seiten: 682 
Verlag: Arena
  Preis: 19, 99 Euro  
Ersterscheinung: 15. 03. 2013 
Reihe: Teil 5 von 6 





Kurzbeschreibung (Quelle: Arena):
Kaum ist die Dämonin Lilith besiegt, fehlt von Jace, den Clary über alles liebt, jede Spur - auch ihr finsterer Halbbruder Sebastian ist verschwunden. Doch Jace findet wieder einen Weg zu Clary und enthüllt sein schreckliches Schicksal: Durch Liliths Magie ist er auf immer mit Sebastian und den dunklen Mächten verbunden. Um Jace zu retten, müssen sich auch die Schattenjäger der schwarzen Magie verschreiben. Clary geht dabei den gefährlichsten Weg: Sie möchte Jace’s Seele retten. Aber kann sie Jace überhaupt noch trauen?

Meinung:
Während zwischen dem Lesen von Teil drei und vier eine größere Zeitspanne lag und ich deshalb eher Schwierigkeiten hatte, wieder in die Welt der Schattenjäger hineinzufinden, habe ich nun Teil vier und fünf ziemlich nah hintereinander gelesen.  Dementsprechend leicht habe ich auch in die Geschichte gefunden, die dort beginnt, wo sie in „City of Fallen Angels“ geendet hat, nämlich mit dem Verschwinden von Jace und Sebastians „Leiche“. 

Die Handlung ist auch dieses Mal wieder sehr komplex, spannend und besteht aus mehreren parallel verlaufenden Handlungssträngen, die sich im Laufe des Romans immer wieder überkreuzen und am Ende zu einem stimmigen Ganzen verbinden. So bleibt die Geschichte über die ganzen 682 Seiten hinweg  spannend und bietet auch die ein oder andere Überraschung. Da die Autorin auch dieses Mal wieder einen Fokus auf die verschiedenen Liebesbeziehungen der Charaktere legt, gibt es teilweise auch etwas ruhigere Szenen. Doch zum Glück sind diese Passagen dieses Mal geschickter in die Handlung eingebunden und nicht so penetrant und überladen wie im Vorgänger.

Zwischenzeitlich hat mir „City of Lost Souls“ fast so gut gefallen, wie die ersten Teile dieser Reihe. Denn irgendwie war dieses Mal wieder alles neu. Die Charaktere entwickeln sich weiter und zeigen immer neue Facetten. Jace ist nicht mehr er selbst, man bekommt Zweifel über Sebastians Bösartigkeit, und auch Isabelle zeigt neue Seiten von sich. Besonders gut hat mir Clary gefallen. Im Laufe des Romans ist Clary hin- und hergerissen zwischen ihrer Liebe zu Jace, sowie der Möglichkeit, dass Sebastian vielleicht doch nicht von Grund auf Böse sein könnte und den Fakten über Sebastians Schandtaten, die ihr das Gegenteil bewiesen.  Fr. Clare nimmt sich für diese Entwicklung vergleichsweise viel Zeit und hat dies aber auch wirklich gut umgesetzt. Der Leser schwankt und bangt zusammen mit Clary und ist sich dann auch selbst nicht mehr zu 100 Prozent sicher, was er von der Sache halten soll. 

Der Schreibstil von Fr. Clare ist wie gewohnt ausdrucksstark und mitreißend. Man wird durch ihre lebendigen Worte in die Geschichte katapultiert und erlebt sie zusammen mit den Figuren. Sie sorgt selbst in der größten Not immer wieder für unterhaltsame Dialoge die einem im Gedächtnis bleiben. 

Leider muss ich sagen, dass mir das Ende  dann nicht mehr so gut gefallen hat. Zwar war es logisch und generell auch in sich stimmig, aber dennoch hat mich etwas daran gestört. Und zwar, dass es eigentlich durch ein – zwei kleinere Änderungen auch ein gutes Gesamtende ergeben hätte. So hatte ich dann leider doch wieder das Gefühl, dass die Autorin nochmal einen Umschwung erzwingen muss, damit noch Platz für den letzten Teil bleibt. Dieses Gefühl des Erzwungenen ist einfach etwas schade und hinterlässt einen leicht bitteren Beigeschmack.

Fazit:
Eine fesselnde Fortsetzung, die durch ihren ausdrucksstarken Schreibstil, eine spannende und stimmige Handlung und eine glaubhafte Entwicklung der Charaktere überzeugen kann. Leider wirkt das Ende wieder etwas sehr erzwungen, weshalb „City of Lost Souls“ nur 4 von 5 Buchherzen bekommt. Jedoch ist die Reihe wirklich lesenswert und deshalb bekommt auch der 5. Teil eine unbedingte Leseempfehlung. 


Infos zur Autorin (Quelle: Amazon):
Cassandra Clare wurde in Teheran geboren und verbrachte die ersten zehn Jahre ihres Lebens in Frankreich, England und der Schweiz. Da ihre Familie ständig umzog, wurden Bücher ihre besten Freunde. Cassandra Clare lebt mit ihrem Mann und ihren zwei Katzen in Massachusetts. 

Infos zur Chroniken der Unterwelt-Reihe:
4. City of Fallen Angels *klick* zur Rezension
5. City of Lost Souls
6. City of Heavently Fire (erscheint am 01.03.14. als englische Originalausgabe)

Donnerstag, 29. August 2013

*Rezension* Der Kelch von Anavrin 1 Das Herz des Jägers - Lara Adrian


Titel: Der Kelch von Anavrin 1  Das Herz des Jägers
Autor: Lara Adrian
ISBN: 978-3802585197
Seiten: 396
Verlag: LYX
Preis: 9,99 €

Kurzbeschreibung
England, 1275: Die junge Lady Ariana of Clairmont ist auf der Suche nach ihrem entführten Bruder Kenrick. Als ihr Leben in Gefahr ist, rettet ihr der verwegene Braedon le Chasseur das Leben und bietet ihr seine Hilfe an. Doch Kenricks Verschwinden ist kein Zufall - der ehemalige Templer hat geheime Forschungen über einen mit vier magischen Steinen besetzten Kelch angestellt, der seinem Besitzer unvorstellbare Macht verleiht. Einst ist der Kelch in vier Teile zerbrochen, und die Bruchstücke sind verschollen. Hat Braedon etwas mit Kenricks Verschwinden zu tun?

Meinung
Dieser Beginn einer Reihe handelt von viel Magie, dem Bösen und Gestaltenwandlern, gut vermischt mit einer beginnenden, prickelnden Liebesgeschichte. Der Schreibstil ist der damaligen Zeit angepasst, lässt sich aber leicht und flüssig lesen. Trotz der sehr kleinen Schrift, hatte ich die 394 Seiten schnell durch.

Dieser historische Liebesroman beginnt schon von der ersten Seite an sehr spannend. Sehr schnell nahm mich die Geschichte rund um Braedon und Ariana ein. Ich konnte das Buch nicht mehr zur Seite legen, so gekonnt verstand es die Autorin mich zu verzaubern. Eine Handlung führt zur Anderen, ich konnte nie voraussehen, was als nächstes passieren würde.

Die Handlung beginnt in England und wechselt dann nach Frankreich. Dies kann man gut nachvollziehen, was auch daran lag, das Frau Adrian alles sehr detailgerecht und liebevoll beschrieben hat. In einigen Passagen dachte ich, selbst mit dabei zu sein, so stark war das Kopfkino. Auch die Protagonisten wirkten alles sehr sympathisch. Ich mochte alle von Anfang an und jede dieser Figuren entwickelte sich in der Geschichte weiter.

Ariana ist am Anfang ein sehr schüchternens, junges Mädchen, das sich immer mehr zur mutigen, selbstlosen und starken Frau entwickelt. Sie setzt alles daran, ihrem Bruder zu helfen, auch wenn sie dabei selbst Opfer wird. Braedon ist ein Held ganz nach meinem Geschmack. Nicht makellos und selbstverliebt, sondern einfach nur normal, mit jeder Menge Ecken und Kanten.

Diese Vermischung von Historik, Mytik und Magik hat die Autorin sehr gut hingebraucht. Man taucht in eine Welt voller Überraschungen, Emotionen und auch einigen Grausamkeiten. Diese werden jedoch nicht so blutrünstig beschrieben, wie es eigentlich in dieser Zeit so der Fall war.

Cover
Das Cover gefällt mir ganz gut. Bildlich passt es genau zum Inhalt des Buches. Die warmen Farben runden das Ganze noch ab.

Fazit
Der erste Teil von der Kelch von Anavrin Reihe „Das Herz des Jägers“ ist eine sehr gelungene Mischung aus historischem, magischen und zauberhaften Elementen, welches dieses Buch zu einem echten Highlight machen. Die sehr gute Mischung aus Spannung und Liebesgeschichge runden das ganze ab. Ich gebe diesem Buch 5 von 5 Buchherzen und eine absolute Leseempfehlung. 


Infos zur Autorin: (Quelle Amazon)
Vampire haben Lara Adrian schon immer fasziniert. Als Kind stopfte sie sich beim Schlafen möglichst viele Kissen in den Nacken und rund um den Hals, um nicht Opfer eines nächtlichen Blutsaugers zu werden. Sie hatte einfach Angst. Später entdeckte sie, dass sie auch angezogen wurde vom Unheimlichen. So verschlang sie die Vampirromane von Bram Stoker und Anne Rice, bevor sie schließlich selbst zu schreiben begann. Ganz auf ihre ursprünglichen Gefühle vertrauend, Angst und Begierde, schreibt Lara Adrian heute äußerst erfolgreich romantische Vampirgeschichten. Vielleicht dient dabei auch ihr Heimatort als Inspiration: Sie lebt mit ihrem Mann an der Küste Neuenglands, umgeben von uralten Friedhöfen und dem Atlantik. Ob sie noch mit Kissen um den Hals schläft, ist allerdings nicht bekannt...

Mittwoch, 28. August 2013

Re-Read-Rezension: Smaragdgrün: Liebe geht durch alle Zeiten 3 - Kerstin Gier




 Titel: Samaragdgrün - Liebe geht durch alle Zeiten
Autorin: Kerstin Gier
Seiten: 496
Verlag: Arena
Preis: 18, 99 € 
Ersterscheinung: 08. 12. 2010
 
Reihe: Teil 3 von 3
*klick*  zu Amazon

 



Inhalt:
Seit Gwendolyn erfahren hat, dass der Graf von Anfang an wollte, dass sie sich in Gideon verliebt, hat sie schrecklichen Liebeskummer. Sie kann nur noch daran denken, dass Gideon nur mit ihr gespielt hat und möchte ihn am liebsten nie wieder sehen. Doch leider ist dies nicht möglich, da sie immer noch zusammen den Blutkreislauf der 12 Zeitreisenden schließen müssen.
Glücklicherweise stehen Gwens treue Freunde ihr mit Rat und Tat zur Seite. Vor allem Leslie und Xemerius versuchen alles, um Gwen aufzuheitern. Außerdem hat sie viel zu tun, denn ihr Großvater hat ihr ein Buch mit Hinweisen hinterlassen, aus denen sie nun schlau zu werden versucht.  Nach und nach kommt sie den Geheimnissen auf die Spur und als sie auch noch eine Kiste mit besonderem Inhalt findet, ergeben die ganzen Einzelteile langsam, aber sicher einen Sinn. So erfährt sie, was es mit der Magie des Raben auf sich hat, was wirklich passieren soll, wenn das Blut aller Zeitreisenden in den Chronographen eingelesen wurde und das sie in großer Gefahr schwebt…

Meinung:
Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass ich im Jahr 2010 lange und sehnsüchtig auf „Smaragdgrün“ gewartet habe. Ich wollte endlich wissen, wie diese tolle Reihe ausgeht, wie alles zusammenhängt und welche Lösungen es für die ganzen Rätsel gibt. Der Schreibstil, die Charaktere und auch die Handlung waren wie gewohnt spannend und fesselnd, nur weiß ich noch ganz genau, dass ich die Wendungen am Ende ziemlich übertrieben und eher unzufriedenstellend fand. Dementsprechend habe ich mich auch beim Re-Read auf dieses Gefühl eingestellt.

Aber erstaunlicherweise muss ich dieses Mal sagen, dass ich das Ende nun gar nicht mehr so unpassend und übertrieben fand. Die meisten offenen Fragen werden beantwortet, so dass die Reihe als abgeschlossen betrachtet werden kann und der Leser zufrieden, aber auch etwas wehmütig zurück bleibt. Auch wenn „Smaragdgrün“ deutlich mehr Seiten als seine Vorgänger hat, fliegen diese nur so dahin und man kann das Buch kaum noch aus der Hand legen. Die Rätsel ergeben nun alle einen Sinn und alle losen Handlungsfäden verbinden sich zu einem stimmigen Ende. Zwar wäre es schön gewesen, wenn Frau Gier auch auf die Zukunft mancher Nebencharaktere usw. noch mehr eingegangen wäre, aber auch so bin ich nun doch recht zufrieden. Nur auch etwas traurig, dass ich die tolle Geschichte nun schon wieder beendet habe und sie wieder in mein Regal stellen muss.

Die Charaktere sind mir in den drei Teilen der  Trilogie einfach ans Herz gewachsen. Alle sind unglaublich sympathisch, realistisch und liebenswert. Doch der überzeugendste ist, genau wie in Saphirblau, einfach der Wasserspeierdämon Xemerius. Sein trockener Humor sorgt immer wieder für extreme Lacher und er sorgt auf dafür, dass Gwens extrem kitschiger Liebeskummer nicht nervig wird, sondern trotz allem humorvoll bleibt.  Er ist immer das Zünglein an der Waage, das dafür sorgt, dass die Geschichte andauernd ihren tollen Stil behält. 

Fazit:
Ein würdiger Abschluss für diese zauberhafte Reihe. Schreibstil, Charaktere und Handlung können wie in den Vorgängern uneingeschränkt überzeugen.  Als kleinen Kritikpunkt kann man wohl anführen, dass das Ende zuerst etwas gewöhnungsbedürftig ist, aber mit der Zeit habe ich mich damit angefreundet.  So gibt’s auch für Smaragdgrün die vollen 5 Buchherzen und das Prädikat Lesemuss.


Infos zur Autorin (Quelle: Amazon):
1995 begann die zu dieser Zeit nicht wirklich ausgelastete Diplom-Pädagogin mit dem Schreiben. Seither hat Kerstin Gier zahlreiche Frauen- und Liebesromane verfasst, die allesamt von ihren Leserinnen mit Begeisterung aufgenommen werden. Gleich die erste Veröffentlichung, "Männer und andere Katastrophen", wurde mit Heike Makatsch in der Hauptrolle verfilmt. 2005 wurde Kerstin Giers Buch "Ein unmoralisches Sonderangebot" mit dem DeLiA-Literaturpreis als bester deutschsprachiger Liebesroman des Jahres ausgezeichnet. Besonderer Beliebtheit erfreut sich auch die humorvolle Reihe rund um die "Mütter-Mafia", sowie die Edelstein-Trilogie. Unterbeschäftigung wie in der Zeit vor der Schriftstellerei hat die Autorin vermutlich länger nicht mehr erlebt.

Infos zur Reihe (bereits komplett erschienen):
1. Rubinrot *klick* zur Rezension
2. Saphirblau *klick* zur Rezension
3. Smaragdgrün

Dienstag, 27. August 2013

*Rezension* Kalte Asche - Simon Beckett


Titel: Kalte Asche
Autor: Simon Beckett
ISBN:  978-3499241956
Seiten: 432
Verlag: Rowohlt
Preis: 9,99 €

Kurzbeschreibung
Asche zu Asche, Staub zu Staub, Leben zu Tod Asche ist alles, was von ihr übrig geblieben ist. Fast alles. Als der Rechtsmediziner David Hunter die Überreste der Frau in einem verfallenen Cottage auf der schottischen Insel Runa zum ersten Mal erblickt, weiß er sofort: Dieser Tod war kein Unfall. Er will seine Erkenntnisse dem Superintendenten mitteilen, doch die Leitung bleibt tot. Ein Sturm hat die Insel von der Außenwelt abgeschnitten. Da geschieht ein weiterer Mord …

Meinung
„Kalte Asche“ ist wieder einmal ein hervorragender Thriller des Autors Simon Beckett. Die Spannungskurve stieg von Seite zu Seite an und man wusste bis zum Schluß nicht, wer der wahre Täter war. Es kam alles anders als ich mir gedacht hatte. Durch die sehr realistische und ausdrucksreiche Sprache und den leichten und flüssigen Schreibstil war dieses Buch für mich ein reines Lesevergnügen, das ich ganz schnell durchhatte. Ich konnte es nicht mehr aus der Hand legen, so fasziert war ich von der Geschichte rund um David Hunter.

Diesmal verschlägt es ihn auf die Insel Runa, wo eine verkohlte Leiche gefunden wird. Von der ganzen Außenwelt abgeschnitten, da ein arger Sturm herrscht und es keinen Strom oder irgendwelche andere Verbindung zum Festland gibt, begibt sich Hunter auf die Suche nach Spuren und den Täter. Dies wurde alles vom Autor so packend beschrieben, immer wenn ich meinte, den Täter zu kennen, traten unvorhersehbare Wendungen ein und ich mußte meine Gedanken wieder anders ordnen. Zum Schluß stellte sich alles ganz anders heraus, wobei mir das Ende überhaupt nicht gefiel und ich etwas enttäuscht darüber war.

Die Charakteren haben sich im Laufe der Geschichte sehr gut entwickelt, sie blieben ziemlich real, man konnte sich in sie hineinversetzen und durch die überaus genauen Beschreibungen der Geschehnisse und der Tatorte oder der Insel selbst, konnte ich mir alles sehr bildlich vorstellen, sodaß ein wahres Kopfkino entstand.

Wer allerdings einen Thriller erwartet, der gewaltsam und blutrünstig zu lesen ist, ist hier an der falschen Adresse. Dieses Buch besticht nicht durch Grausamkeit, sondern geht eher auf die psychische Schiene.

Cover
Ein typisches Beckett Cover in schwarz und weiß gehalten. Nichts besonderes, aber eben unverkennlich und schlicht.

Fazit
„Kalte Asche“ ist der gelungene 2. Teil der Hunter-Reihe, welcher durch Spannung und vielen unerwarteten Handlungen heraussticht. Ein klasse Buch von einem klasse Autor. Man kann es nicht mehr aus der Hand legen und ich vergebe dafür 4 von 5 sehr guten Buchherzen, ein Abzug nur für das Ende, welches mir leider nicht gefallen hat. 

 

Infos zum Autor: (Quelle Amazon)
Simon Beckett stammt aus einer englischen Arbeiterfamilie und ist in Sheffield groß geworden. Anders als andere Kollegen lässt der 1968 geborene Autor seine Krimis aber nicht am Ort seiner Herkunft spielen: Er möchte seine Objektivität nicht verlieren. Allerdings ist Beckett schon ziemlich viel herumgekommen. So unterrichtete er in Spanien Englisch, in Nevada versuchte er sich im Schießen. Zurück in England, spielte er Schlagzeug in einer Band und schrieb Reportagen für britische Zeitungen und Magazine. Nicht zuletzt durch diese erhielt er tiefe Einblicke in die dunklen und schmutzigen Ecken des Lebens, die seine vor allem in Deutschland enorm erfolgreichen Geschichten gekonnt ausleuchten. Und mit David Hunter hat er sicherlich einen der aktuell faszinierendsten Krimihelden erschaffen.

Montag, 26. August 2013

Re-Read-Rezension: Saphirblau: Liebe geht dur alle Zeiten 2 - Kerstin Gier




 Titel: Saphirblau - Liebe geht durch alle Zeiten 2
Autorin: Kerstin Gier
Seiten: 400
Verlag: Arena
Preis: 16, 99 € 
Ersterscheinung: Januar 2010
 
Reihe: Teil 2 von 3





Inhalt:
Gwen ist ziemlich verwirrt. Gideon hat sie geküsst und nun ist sie endgültig in ihn verliebt, aber er verhält sich weiterhin eigenartig. Mal ist er nett und zuvorkommend, dann wieder eiskalt, abweisend und gemein. Außerdem muss sie nun im Schnellverfahren all die wichtigen Dinge aus dem 18. Jahrhundert lernen, um in der Vergangenheit auf einer Soriee und einem Ball teilnehmen zu können. Und als wäre das allein noch nicht schlimm genug, kann Giordano, der Politik- und Tanzbeauftragte der Loge sie nicht ausstehen. Auch Gwens hochnäsige und eifersüchtige Cousine Charlotte soll Gwen „helfen“  und zusammen peinigen die beiden Gwen mit den schwierigen und langweiligen Details. Da es Gwen ziemlich gegen den Strich geht, dass ihr niemand vertraut und ihr keiner sagt, worum es eigentlich geht, beschließt sie, dem Geheimnis nun alleine auf die Spur zu kommen. Hilfe erhält sie dabei, unter anderem, von ihrer Freundin Leslie, aber auch von ihrem 24-jährigen Großvater, den sie beim Elapsieren in die Vergangenheit trifft.  Außerdem erregt sie die Aufmerksamkeit des Wasserspeierdämons Xemerius, der ihr von nun an auf Schritt und Tritt folgt und sie mit seinen ständigen Kommentaren manchmal fast in den Wahnsinn treibt. 

Meinung:
Oft ist es bei Trilogien ja so, dass der Mittelteil eher der schwächste Teil der Reihe ist und nur die Zeit zwischen dem spannenden Auftakt und dem fulminanten Ende überbrückt. Aber die Edelstein-Trilogie von Kerstin Gier gehört zu den großen Ausnahmen. Denn auch wenn ich bereits von „Rubinrot“ richtig begeistert war, ist „Saphirblau“ nochmal deutlich besser. So erging es mir sowohl 2010, als ich das Buch das erste Mal gelesen habe, als auch jetzt.

Die Handlung geht genau da weiter, wo sie im Vorgänger aufgehört hat, nämlich beim Kuss zwischen Gwen und Gideon.  Durch den nahtlosen Anschluss an „Rubinrot“ und manch kleinere Gedächtnisstütze befindet man sich sofort wieder mitten in der Geschichte. Und auch dieses Mal weiß Fr. Gier eindeutig zu überzeugen. Die Handlung erstreckt sich zwar wieder nur auf einige wenige Tage, ist aber gut durchdacht und Gwen erlebt in dieser Zeit so viel, dass es nie langweilig wird. Es werden auch ein paar Fragen beantwortet, so dass man beim Lesen auch eine deutliche Entwicklung feststellen kann, aber die großen Antworten gibt es erst in „Smaragdgrün“, dem Abschlussband der Reihe.

Der Schreibstil ist wie gewohnt einfach göttlich. Unglaublich lebendig und humorvoll von der ersten bis zur letzten Seite. 

In Verbindung mit den außergewöhnlichen und liebevoll gestalteten Charakteren, kommt man aus dem Schmunzeln und Lachen gar nicht mehr heraus. Denn Protagonistin Gwendolyn bekommt Unterstützung von dem unglaublich sympathischen, lustigen und vorlauten Wasserspeierdämon Xemerius. Er ist für mich der heimliche Star dieser Reihe, da er durch seine unverblümte Art einen lustigen Spruch nach dem anderen hervorbringt, aber dennoch auch eine liebevolle Seite hat und Gwen in jeder Situation treu zur Seite steht. Aber auch die anderen Nebencharaktere bringen immer wieder neue Ideen und viel Witz in die Geschichte. 

Wie bereits sein Vorgänger, endet auch „Saphirblau“ mit einem Cliffhanger. Dennoch hat das Buch noch eine Besonderheit. Denn als kleines Spezial hat Fr. Gier ein Rätsel eingebaut, dessen Entschlüsselung großen Spaß macht und nach der Lösung bereits eines der Geheimnise aus "Smaragdgrün" enthüllt. 

Fazit:
"Saphirblau" ist auch nach dem Re-Read eines der besten Bücher, die ich je gelesen habe. Es stimmt einfach alles. Der Schreibstil ist perfekt, so dass man aus dem Lachen kaum noch herauskommt, die Charaktere authentisch und außergewöhnlich, die Handlung spannend und gut durchdacht. Es ist noch besser als „Rubinrot“ und deshalb gibt’s es sogar 6 von 5 Buchherzen und das Prädikat unbedingtes Lesemuss!


Infos zur Autorin (Quelle: Amazon):
1995 begann die zu dieser Zeit nicht wirklich ausgelastete Diplom-Pädagogin mit dem Schreiben. Seither hat Kerstin Gier zahlreiche Frauen- und Liebesromane verfasst, die allesamt von ihren Leserinnen mit Begeisterung aufgenommen werden. Gleich die erste Veröffentlichung, "Männer und andere Katastrophen", wurde mit Heike Makatsch in der Hauptrolle verfilmt. 2005 wurde Kerstin Giers Buch "Ein unmoralisches Sonderangebot" mit dem DeLiA-Literaturpreis als bester deutschsprachiger Liebesroman des Jahres ausgezeichnet. Besonderer Beliebtheit erfreut sich auch die humorvolle Reihe rund um die "Mütter-Mafia", sowie die Edelstein-Trilogie. Unterbeschäftigung wie in der Zeit vor der Schriftstellerei hat die Autorin vermutlich länger nicht mehr erlebt.

Infos zur Reihe (bereits komplett erschienen):
1. Rubinrot *klick* zur Rezension
2. Saphirblau
3. Smaragdgrün