Titel: Zweiunddieselbe:
Wie viel von mir bin ich?
Autorin: Mary E. Pearson
Seiten: 336
Verlag: Fischer
Preis: 7, 99 Euro
Ersterscheinung: 05. 08. 09
Reihe:Teil 1 von 3
Kurzbeschreibung:
Körperlich unversehrt, aber ohne Erinnerung erwacht Jenna
aus dem Koma. Verzweifelt versucht sie herauszufinden, wer sie einmal war. Denn
der Mensch, als den ihre Eltern sie beschreiben, bleibt ihr fremd. Die
Wahrheit, der sie schließlich Stück für Stück auf die Spur kommt, ist
ungeheuerlich: Jenna hatte einen furchtbaren Unfall – und ihre Eltern haben
alles medizinisch Mögliche getan, um sie am Leben zu erhalten. Doch ist sie
wirklich noch dieselbe?
Meinung:
„Zweiunddieselbe“ ist ein Jugendbuch, das einige ethische
Fragen aufwirft und beim Lesen sehr zum Nachdenken anregt. Da es einige Jahre
in der Zukunft spielt, fällt es außerdem unter das Genre der Dystopien. In
Jennas Welt hat die Medizin große Fortschritte gemacht. Es ist möglich mithilfe
von Biomechanik und Neurochips menschliche Organismen wieder herzustellen und
vor allem auf dem Gebiet der Transplantationen können große Erfolge verbucht
werden. Dennoch bringt der Fortschritt nicht nur Gutes mit sich. Durch eine
übermäßige Antibiotikavergabe wurden immer mehr Keime Behandlungsresistent,
wodurch Millionen Menschen an verheerenden Seuchen sterben mussten.
Der Roman wird in der Ich-Perspektive aus Jennas Sicht
erzählt und dementsprechend ist der Leser genauso unwissend, wie sie selbst.
Jenna versucht sich in dieser, für sie unbekannten Welt und mit den fremden
Menschen um sie herum zurechtzufinden
und ihre offenen Fragen nach ihrer Identität und ihrem Leben zu
beantworten. Schnell merkt sie, dass
irgendwas nicht stimmt, aber es dauert lange, bis sie wirklich herausfindet,
was genau ihr ihre Eltern verschweigen. Dieser Weg der Wahrheitsfindung wird
von der Autorin spannend und realistisch beschrieben. Man kann sich dabei gut
in Jenna hineinversetzen, ihre Ängste, Sorgen und Befürchtungen teilen und ist
selbst lange unschlüssig, welche Hintergründe der ganzen Sache nun zu Grunde
liegen.
Die Charaktere sind gut erarbeitet, bleiben zumeist alle
etwas geheimnisvoll und wirken gerade deshalb so authentisch.
Im Laufe des Romans verändert sich nicht nur Jenna, sondern
auch ihre Beziehungen zu den einzelnen Figuren. Ihre Eltern wollten ihre
Tochter nicht verlieren und waren dafür bereit, sehr weit zu gehen. Dennoch ist
Jenna ihnen nicht uneingeschränkt dankbar, sondern möchte einfach die Wahrheit
erfahren und verurteilt auch viele der Taten ihre Eltern. Auch die Beziehung zu
Jennas Großmutter Lily entwickelt sich weiter. Während diese zu Beginn kaum ein
Wort mit Jenna wechselt, werden die Gründe dafür mit der Zeit immer deutlicher
und Lily zu einer wichtigen Hilfe für Jenna. Und auch die anderen Jugendlichen,
die Jenna auf ihrer besonderen Schule kennenlernt, tragen enorm zur
Weiterentwicklung des Romans bei.
Auch wenn der Roman natürlich eine kleine Liebesgeschichte
bietet, spielt diese eher nur eine Nebenrolle und ist unterschwellig in die
Hauptthemen von Jennas Wahrheitssuche und den Ethischen Fragen
eingebettet. Die Betrachtung der
ethischen Seite ist der Autorin wichtig und dementsprechend streut sie auch in
diese Richtung viele Fragen ein. Doch dabei geschieht dies nicht grob und plump,
sondern tiefgründig und bedeutend. So kommen zum Beispiel die Fragen auf, wie
weit man gehen darf, um einen geliebten Menschen zu retten? Was einen Menschen
ausmacht? Wo ist die Grenze zwischen lebenswert und zum Sterben verurteilt? Und
wie weit sind wir wirklich noch von solch einer Zukunft entfernt?
Es handelt sich hier zwar um den ersten Band einer Reihe,
dennoch ist Geschichte für sich abgeschlossen und hat am Ende sogar noch eine
Zusammenfassung darüber, wie es nach der Hauptgeschichte weiter ging. Dieser Schluss hat
mir gut gefallen und ich kann damit gut als Gesamtende leben, weswegen ich wohl den zweiten Teil nicht lesen werde.
Fazit:
Ein tiefgründiger und dennoch spannender Jugendroman, der
viele ethische Fragen aufwirft und zum Nachdenken anregt. Doch dabei kommt auch
die Spannung, sowie die Liebesgeschichte nicht zu kurz. Am Ende gibt’s 4 von 5
Buchherzen.
Infos zur Autorin (Quelle: Amazon):
Mary E. Pearson wurde 1955 in Südkalifornien geboren. Nach einem
Universitätsstudium in San Diego unterrichtete sie viele Jahre, bevor
sie sich ganz dem Schreiben widmete. Sie ist verheiratet, hat zwei
Töchter und zwei Golden Retriever. Sie liebt das Lesen, lange
Spaziergänge, Skifahren, Kochen, Reisen und Familienfeiern.
Bei Fischer ist von ihr neben ›Ein Tag ohne Zufall‹ bereits der Roman ›Zweiunddiesselbe‹ erschienen, der für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert wurde.
Bei Fischer ist von ihr neben ›Ein Tag ohne Zufall‹ bereits der Roman ›Zweiunddiesselbe‹ erschienen, der für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert wurde.
Infos zur Reihe:
1. Zweiunddieselbe
2. Nieundewig
3. Deutscher Titel noch nicht bekannt; engl. Fox Forever
Ich bin bei dem Buch in einer Wanderbuchliste und warte schon sehnsüchtig darauf, an der Reihe zu sein!!
AntwortenLöschenDanke für die schöne Rezension!
Na, dann bin ich ja gespannt, wie es dir gefällt :)
Löschenlg, Steffi
kann mir jemand was zu der mutter und zu erthan und zu lilly sagen wäre lieb muss literaturarbeit mavhen dankee im vorraus :-)
AntwortenLöschenOhje, um über noch einen genauen Überblick über Nebencharaktere zu haben, ist es leider schon etwas zu lange her, dass wir das Buch gelesen haben.
LöschenSorry, ich hoffe du findest noch was.
lg, Steffi