Freitag, 31. Juli 2015

*Rezension* Kind 44 - Tom Rob Smith



Titel: Kind 44
Autor: Tom Rob Smith
ISBN: 978-3442472079
Seiten: 509
Verlag: Goldmann
Ersterscheinung: 4. Januar 2010
Preis: 9,95 €  Taschenbuch

Kurzbeschreibung
Moskau 1953. Auf den Bahngleisen wird die Leiche eines kleinen Jungen gefunden, nackt, fürchterlich zugerichtet. Doch in der Sowjetunion der Stalinzeit gibt es offiziell keine Verbrechen. Und so wird der Mord zum Unfall erklärt. Der Geheimdienstoffizier Leo Demidow jedoch kann die Augen vor dem Offenkundigen nicht verschließen. Als der nächste Mord passiert, beginnt er auf eigene Faust zu ermitteln und bringt damit sich und seine Familie in tödliche Gefahr …

Meinung
Die Verfilmung von „Kind 44“ ist ja noch nicht allzu lange her und war in aller Munde. Neugierig wie ich bin und da mich der Klappentext sehr angesprochen hat, wollte ich es natürlich lesen. Durch Zufall habe ich es dann bei uns am Bücherflohmarkt gefunden und sofort mitgenommen. Ich muss sagen, es war gut, aber auch etwas schwer zu lesen.

Der Vorspann begann im Jahre 1933. Auf diesen paar Seiten, merkte ich schon die Verzweiflung und den Überlebenswillen der Menschen. Es begann schon sehr grausam und ein Kind verschwand. Zwanzig Jahre später nimmt die Handlung seinen Lauf. Seite um Seite steigerte sich die Spannung und ich bekam Einblick in die russische Geschichte. Die Menschen hat dort kein schönes Leben, ein falsches Wort und du wurdest gefoltert oder sogar hingerichtet. Die Miliz kannte keine Gnade und alles wurde so hingelegt, wie man es brauchte, egal ob schuldig oder nicht. Und da kam Geheimdienstoffizier Leo Demidow ins Spiel. Zuerst gehörte er auch zu diesen korrupten Stalinanhängern. Kinder werden umgebracht, Unschuldige müssen sterben und mit  der Zeit kann er sich aber der Gerechtigkeit nicht mehr verschließen und beginnt, eigenmächtig zu recherchieren. Leider gerät er dann selbst in tödliche Gefahr und sein und das Leben seiner Frau steht auf dem Spiel.

Wie gesagt, Spannung war sehr viel da, aber leider auch die ganzen Greueltaten. Diese hat der Autor bestens dargestellt, sodass ein Kopfkino gar nicht ausbleiben konnte. Manchmal war alles allerdings so hart, das ich an einigen Seiten mein Buch mal kurz zu machen musste. Bis ins Detail hat Herr Smith die Kindermorde beschrieben und auch, was er dann mit den Innereien gemacht hat. Brrrrr…..eindeutig nichts für schwache Nerven.

Die Charakteren wurden gut in Szene gesetzt. Einige erhielten Sympathiepunkte, andere weniger. Die Stimmung unter ihnen war auf jeden Fall kalt und düster. Es gab nichts Fröhliches und Gutes. Zum Glück bin ich nicht in dieser Zeit aufgewachsen.

Der Schreibstil war eigentlich einfach und flüssig zu lesen, nur manchmal kam ich mit den ganzen russischen Namen und Ausdrücken nicht ganz zurecht. Ich muss gestehen, diese übersprang ich dann…

Das Ende war perfekt ausgearbeitet und beantwortete alle meine Fragen, wenn es leider aber auch sehr brutal und ekelig war. Dennoch für mich ein würdiger Abschluss.

Cover
Für mich ein ziemlich unscheinbares Cover in weiß mit roter Schrift. Mittendurch die Bahngleise, die eine Rolle im Buch spielen.

Fazit
„Kind 44“ ist ein spannender, aber auch grausamer Thriller mitten in der Stalinzeit. Ungerechtigkeit wurde dort groß geschrieben, aber wie sagt man so schön: jeder bekommt sein Fett weg. Ich fühlte mich sehr gut unterhalten, muss jedoch anmerken, dass dieses Buch eindeutig nichts für schwache Nerven ist. Es bekommt von mir 4 von 5 Buchherzen und eine klare Leseempfehlung.


Infos zum Autor: (Quelle Amazon)
Tom Rob Smith wurde 1979 als Sohn einer schwedischen Mutter und eines englischen Vaters in London geboren, wo er auch heute noch lebt. Er studierte in Cambridge und Italien und arbeitete anschließend als Drehbuchautor. Mit seinem Debüt "Kind 44" gelang Tom Rob Smith auf Anhieb ein internationaler Bestseller. Er wurde u. a. mit dem Steel Dagger ausgezeichnet, für den Man Booker Prize nominiert und bisher in 26 Sprachen übersetzt.

Donnerstag, 30. Juli 2015

Rezension: Mädchen der Wut - Charles Sheehan-Miles




Titel: Mädchen der Wut - Rachel´s Peril 2
  Autor: Charles Sheehan-Miles
Seiten: 319
Verlag:  Cincinnatus Press
Preis: ebook: 2,99 €,
Ersterscheinung: 24. 07. 2015  
Reihe: Teil 5 von 6? 








Kurzbeschreibung:
Vor vier Tagen hat Andrea Thompson ihrer Schwester Carrie versprochen, in die Vereinigten Staaten zu fliegen, um ihr zu helfen. Vor vier Tagen hat sich alles verändert.

Jetzt ist Andrea allein und auf der Flucht. Dylan Paris wird vermisst. Gegen Julia und Crank Wilson wird durch die Finanzbehörden ermittelt. Die Thompson Familie ist überall verstreut und in Gefahr. Und schon Andreas Identität könnte der Schlüssel zu Geheimnissen sein, die seit Jahrzehnten vergraben sind.

Andrea, die jüngste des Thompson-Clans, macht sich auf, um Antworten zu suchen. Wer greift ihre Familie an? Wer hat versucht, sie umzubringen und warum?
Während Andrea nach ihren Antworten sucht, wird alles, was sie bisher über ihre Familie zu wissen geglaubt hatte, auf den Kopf gestellt.

Meinung:
Nachdem mich ja der Vorgänger vollkommen geschockt, gefesselt und fasziniert und der gemeine Cliffhanger die Spannung ins unermessliche gesteigert hat, konnte ich es kaum erwarten endlich weiterzulesen. 

„Mädchen der Wut“ beginnt auch genau da, wo „Mädchen der Lüge“ aufgehört hat. Andrea und Dylan, sowie Adelina und Jessica sind auf der Flucht und auch die anderen Angehörigen der Familie Thompson in Gefahr. Alles geht rasant weiter und man befindet sich sofort wieder mitten in der Geschichte.

Ich habe ja schon beim letzten Band die Empfehlung gegeben, ihn erst nach den anderen Thompson-Sisters Büchern zu lesen. Hier ist es aber ein Muss vorher „Mädchen der Lüge“ gelesen zu haben, da man sonst wahrscheinlich große Schwierigkeiten haben wird, der komplexen Handlung zu folgen. 

Und obwohl auch dieser Roman von einer hohen Grundspannung durchzogen ist, gibt es in der Endbetrachtung nur vereinzelt neue Erkenntnisse. Vieles wird aus mehreren Sichten entdeckt und ergänzt und vor allem das Bild von Adelinas Vergangenheit wird immer deutlicher, aber sonst gibt es relativ wenig Antworten und Ergebnisse. Man merkt eben doch ein bisschen, dass es sich um einen Zwischenband handelt. 

Erzählt wird die Geschichte wieder aus vielen verschieden Sichten, weshalb auch diese Mal wieder eine hohe Komplexität erreicht wird und man schon bei der Sache bleiben muss um die Zusammenhänge zu verstehen. Und auch politische Aspekte nehmen auch wieder eine deutliche Rolle ein.  

Den Schreibstil kann ich wie bei allen Büchern des Autors nur loben. Er ist besonders, individuell, packend und emotional. 

Fazit:
So ergibt sich zwar eine stimmige und fesselnde Fortsetzung der Geschichte, deren hohe Grundspannung durch die Frage nach den ganzen Hintergründen auch immer erhalten bleibt, aber dennoch erreicht sie in meinen Augen nicht ganz das Niveau des Vorgängers. Es gibt etwas zu wenig neue Erkenntnisse, weshalb ich dieses Mal „nur“ gute 4 Buchherzen vergebe. Jedoch bleibt es dabei, dass die Reihe unbedingt lesenswert ist und ich mich schon jetzt auf den Abschlussband freue.  
 Herzlichen Dank an die Übersetzerin Dimitra Fleissner für das Leseexemplar.


Infos zum Autor (Quelle: Amazon):
C. Sheehan-Miles war Soldat, Computerprogrammierer, Koch in einem Schnellrestaurant und Vorsitzender von Non-Profit-Gesellschaften. Er ist der Autor von mehreren Romanen und Sachbüchern, darunter der Nr. 1 Amazon Bestseller in der Kategorie Liebesromane "Vergiss Nicht zu atmen"
Weitere Informationen finden Sie hier: http://www.sheehanmiles.com


Infos zur Reihe:
1. Ein Song für Julia *klick zu meiner Rezension*
        1.5 Sternschnuppen - Novelle *klick zu meiner Rezension*
2. Vergiss nicht zu atmen *klick zu meiner Rezension*
         2.5 engl. Titel A view from Forever - Novelle (erscheint auf engl. im April 2015)
3. Die letzte Stunde *klick zu meiner Rezension*
4. Mädchen der Lüge - Rachel´s Peril 1 *klick zu meiner Rezension*
5. Mädchen der Wut - Rachel´s Peril 2
6. Mädchen der Rache - Rachel´s Peril 3

Mittwoch, 29. Juli 2015

*Rezension* Zeitenzauber 1 Die magische Gondel - Eva Völler




Titel: Zeitenzauber - Die magische Gondel
Autor: Eva Völler
ISBN: 978-3843210706
Seiten: 336
Verlag: Bastei Lübbe (Baumhaus Taschenbuch)
Ersterscheinung: 14. Februar 2014
Teil: 1 von 3
Preis: 7,99 €  Taschenbuch

Kurzbeschreibung
Die 17-jährige Anna verbringt ihre Sommerferien in Venedig. Bei einem Stadtbummel erweckt eine rote Gondel ihre Aufmerksamkeit. Seltsam. Sind in Venedig nicht alle Gondeln schwarz? Als Anna kurz darauf mit ihren Eltern eine historische Bootsparade besucht, wird sie im Gedränge ins Wasser gestoßen - und von einem unglaublich gut aussehenden jungen Mann in die rote Gondel gezogen. Bevor sie wieder auf den Bootssteg klettern kann, beginnt die Luft plötzlich zu flimmern und die Welt verschwimmt vor Annas Augen ...

Meinung
Da ich nur positives über die Zeitenzauber-Trilogie gelesen habe, war ich natürlich ganz neugierig darauf, was mich erwartet. Ich kann nur sagen, eine zauberhafte  Zeitreisegeschichte, mit viel Liebe und Gefühlen geschrieben und genau die dazugehörige Portion Spannung, die es mir nicht möglich gemacht haben, das Buch aus den Händen zu legen.

Der Prolog beginnt mit einem mysteriösen Brief aus dem Jahre 1499 und weckte in mir schon gleich die Lust, sofort mehr darüber zu erfahren. Ich kam ganz schnell in die Geschichte hinein und es gestaltete sich alles sehr interessant und spannend. Viele unerwartete Wendungen und Irreführungen wurden von Frau Völler eingebaut, wobei ich schon ganz bald immer hinter den Ursprung kam. Das Buch endet mit einem kleinen „Cliffhänger“. Dieser ist zu verzeihen, denn da es sich um eine Trilogie handelt, sollte man natürlich gleich mit dem zweiten Teil „Die goldene Brücke“ weiterlesen.

Ganz gut gefielen mir die Charakteren. Jeder einzelne wurde mit einer Hingabe dargestellt und beschrieben, das ich mich eigentlich nur mit ihnen verbunden fühlen konnte. Noch besser ab fand ich die Umgebungsbeschreibungen. Venedig, die Stadt der Liebe. Perfekt bildlich dargestellt. Ein wahres Inferno für meine Gehirnzellen. Ich fühlte mich mittendrin und fand es einfach fantastisch.

Trotz der kleinen Schrift hatte ich das Buch sehr schnell durch, was am absolut tollen Schreibstil der Autorin lag. Darin lag so eine liebevolle aber auch actionreiche Art, die das Ganze zu einem Lesevergnügen pur machten. Die Kapitel selbst gab es nicht, das Buch ist nur in vier Teile eingeteilt. Dafür wurden aber die Seitenzahlen verziert. Jede Zahl wird von einer Muschel umrundet. Richtig süß.

Cover
Tolles Cover in der Farbe Blau gehalten. Mittendrin der Mond und die rote Gondel. Bild und Cover passen perfekt zum Inhalt des Buches.

Fazit
Dieser erste Teil der Zeitenzauber-Trilogie „ Die magische Gondel“ konnte mich absolut überzeugen. Tolle Charakteren, viel Spannung, Witz und Humor, viele historische Elemente  und ganz viele Emotionen. Toll zum Lesen und einfach Träumen. Es bekommt von mir die Höchstpunktzahl von 5 Buchherzen.

Die Rezension gehört zur Kunterbunt- Challenge (#KabuCh).

Infos zur Autorin: (Quelle Amazon)
Eva Völler hat sich schon als Kind gern Geschichten ausgedacht. Trotzdem hat sie zuerst als Richterin und später als Rechtsanwältin ihre Brötchen verdient, bevor sie Juristerei und Robe schließlich endgültig an den Nagel hängte. "Vom Bücherschreiben kriegt man auf Dauer einfach bessere Laune als von Rechtsstreitigkeiten. Und man kann jedes Mal selbst bestimmen, wie es am Ende ausgeht." Die Autorin lebt mit ihren Kindern am Rande der Rhön in Hessen.

Dienstag, 28. Juli 2015

Rezension: Weil ich Layken liebe - Colleen Hoover




Titel: Weil ich Layken liebe
 Autorin: Colleen Hoover
 Seiten: 384
Verlag: dtv   
Preis: 9, 95 €   
Ersterscheinung: 01. 11. 13  
Reihe: Teil 1 von 3








Kurzbeschreibung:
Nach dem Unfalltod ihres Vaters zieht die 18-jährige Layken mit ihrer Mutter und ihrem Bruder von Texas nach Michigan. Nie hätte Layken gedacht, dass sie sich dort bereits am ersten Tag Hals über Kopf verliebt. Und dass diese Liebe mit derselben Intensität erwidert wird. Es sind die ganz großen Gefühle zwischen Layken und Will. Das ganz große Glück - drei Tage lang. Denn dann stellt das Leben sich ihrer Liebe mit aller Macht in den Weg…

Meinung:
Obwohl ich den Hype um das Buch durchaus mitbekommen hatte, war ich lange Zeit irgendwie etwas skeptisch. Ich habe eine ganz normale jugendliche Liebesgeschichte erwartet und das Buch deshalb lange ungelesen im Regal stehen lassen.

Doch schon als ich mit dem Lesen begonnen hatte, hat mich die Atmosphäre positiv überrascht. Auf der einen Seite jugendlich locker-leicht, aber auf der anderen auch emotional und ernst. Und diese Stimmung zieht sich auch durch die ganze Geschichte. 

Als Layken und Will sich kennenlernen ist zwischen den beiden sofort etwas zu spüren und obwohl sie sich relativ schnell verlieben und ich das sonst eigentlich nicht so mag, fand ich es hier total passend, da sie sich ja doch nur langsam wirklich näher kommen. 

Das große Problem, dass sich den beiden nach drei Tagen in den Weg stellt, hatte ich so nicht erwartet und so hat es auch mich dementsprechend kalt erwischt. Auch wenn es wohl einen leichteren Weg für die beiden gegeben hätte, fand ich es doch nachvollziehbar begründet und ihre Lage authentisch dargestellt. Ich konnte mich gut in Layken und Will hineinversetzen und das große Hin und Her praktisch mitfühlen. 

Jedoch bleibt dieses Problem nicht das einzige, sondern es wird noch viel Schlimmer. Auch diesen Schicksalsschlag hatte ich in so einem Buch nicht erwartet und vor allem der Umgang damit war wirklich toll beschrieben. Obwohl alles so tragisch ist kann man doch auch mal Schmunzeln und sich richtig einfühlen.
Gedichte bzw. Porety Slam spielen in dem Roman eine große Rolle. Es wird viel über diese Beiträge preisgegeben und auch wenn ich eigentlich kein großer Fan davon bin, hat es mir hier gut gefallen. Es ist etwas Spezielles und verpasst dem Roman nochmal eine eigene Note. 

Der Schreibstil hat mir gut gefallen, Emotionen aller Art werden gekonnt auf den Leser übertragen, sodass er gar nicht anders kann, als sich hautnah dabei zu fühlen. Dazu trägt natürlich auch noch die Ich-Perspektive aus Laykens Sich ihren Teil bei. Obwohl man bei den Gedichten schonmal etwas genauer hinsehen, lesen und nachdenken muss fliegen die Seiten nur so dahin.

Das Ende hat mir sehr gut gefallen und wäre in meinen Augen eigentlich für sich abgeschlossen, dennoch werde ich mich wohl an die Fortsetzungen wagen und hoffen, dass auch diese mich so überraschen und mitreißen können. 

Fazit:
Ein Buch, das dem Hype wirklich gerecht wird. Es ist mehr als eine locker-leichte Liebesgeschichte und konnte mich mehrfach überraschen und emotional komplett in seinen Bann ziehen. Von mir gibt’s die vollen 5 Buchherzen und eine Leseempfehlung.

Infos zur Autorin (Quelle: Amazon):
Colleen Hoovers Erfolgsgeschichte ist beinahe unglaublich: Eigentlich schrieb sie >Weil ich Layken liebe< als Weihnachtsgeschenk für ihre Mutter, aufgrund der guten Resonanz in ihrem Umfeld veröffentlichte sie es dann aber selbst als E-Book - und verkaufte zwei Monate später bereits 200 Bücher am Tag. >Weil ich Layken liebe< landete noch vor >50 Shades of Grey< auf der New-York-Times-Bestsellerliste!
Colleen Hoover lebt mit ihrem Mann und ihren drei Söhnen in Texas.

Infos zur Reihe:
1. Weil ich Layken liebe