Montag, 27. Juli 2015

Rezension: Timber Creek: Man erntet, was man sät - Gunther Polnizky



Titel: Timber Creek - Man erntet, was man sät
 Autor: Gunther Polnizky
 Seiten: 300
Verlag: Zauberberg - Der kleine Buchverlag   
Preis: 19, 90 €   
Ersterscheinung: 04. 03. 15   
Reihe: Nein






Kurzbeschreibung:
Timber Creek ist ein verschlafenes Nest an der kanadischen Atlantikküste. Dorthin zieht es David, der als einziger von seinen Freunden den Ort seiner Kindheit jemals verlassen hat. Nach einer steilen Karriere in Toronto und seiner Hochzeit sehnt er sich nach Ruhe. Er verkauft seine Firma und kehrt nach Timber Creek zurück. Dort holt ihn die Vergangenheit wieder ein. Alte Konflikte und Liebschaften keimen wieder auf, bis schließlich einer der Freunde bestialisch ermordet aufgefunden wird. Während die Polizei rätselt, begeht der Täter einen weiteren Mord. Schließlich wird ein altes Geheimnis gelüftet, das über den Freunden wie ein Damoklesschwert schwebt.

Meinung:
Ich hatte mir aufgrund der Kurzbeschreibung einen atmosphärisch spannenden Thriller erhofft.

Und atmosphärisch und bildgewaltig ist die Geschichte auf jeden Fall. Schon von Anfang an sieht das kleine Örtchen Timber Creek mitsamt seinen Bewohnern, den großen Grundstücken und den Hummerfängern bildlich vor seinen Augen aufblitzen und kann sich gut in die Geschichte hineinversetzten. 

Auch die Charaktere werden dem Leser gut näher gebracht. Zu Beginn gibt es einige Einblicke aus der Vergangenheit, in denen man die Figuren rund um den Protagonisten David schon ein bisschen kennenlernt und auch im Verlauf der Handlung gibt es einige Rückblenden, in denen viele kleine Geheimnisse offenbart werden und die Figuren immer mehr an Tiefe gewinnen. Aber auch in der Handlung der Gegenwart werden einige Entwicklungen deutlich.

Was mir aber gefehlt hat war der Thrill und die Spannung. Es dauert ziemlich lange bis die Morde überhaupt passieren und als es dann soweit ist, habe ich nichts von dem entdeckt, was ich mir von einem Thriller wünsche. 

Zum einen war die Geschichte im Großteil ziemlich vorhersehbar. Ich wusste spätestens ein paar Seiten zuvor was passieren würde, aber den Täter hatte ich schon lange in Verdacht und auch die Wendung im Privatleben von David habe ich ziemlich genau so vorhergesehen. 

Zum anderen hat mir für einen Thriller irgendwie das Gefühl der Gefahr gefehlt. Klar, es passieren Morde, David wird verdächtigt und gerät bald selbst in Gefahr, aber so wirklich greifbar wurde diese Gefahr eher selten. Es entwickelt sich alles kontinuierlich, aber auch eher bedächtig und ruhig.

Fazit:
Obwohl die Handlung leider ziemlich vorhersehbar ist und mir irgendwie der erwartete Thrill gefehlt hat, lässt sich das Buch aufgrund der tollen Charakterentwicklungen und der atmosphärischen Beschreibungen recht gut lesen. Wer also in einen Roman mit kanadischer Kleinstadtidylle  eintauchen will ist hier bestimmt gut aufgehoben, wer aber einen spannenden Thriller erwartet könnte etwas enttäuscht werden. Von mir gibt es knappe 3 Buchherzen. 
 Herzlichen Dank an den Zauberberg Verlag für die Bereitstellung des Leseexemplars.


Infos zum Autor (Quelle: Zauberberg-Verlag.de):
Gunther Polnizky wurde 1968 in Wien geboren, wo er Rechtswissenschaften studierte. Neben Veröffentlichungen in Fachzeitschriften war er auch als Autor juristischer Lehrbehelfe tätig. Gunther Polnizky lebt abwechselnd in Österreich und Kanada. Inspiriert von der kanadischen Landschaft verfasste er den Roman „Timber Creek“. Er ist in einer glücklichen Beziehung und hat einen Sohn sowie zwei Stiefsöhne.

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