Posts mit dem Label Stadt-Land-Challenge werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Stadt-Land-Challenge werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Sonntag, 13. November 2016

Rezension: Willkommen in der unglaublichen Welt von Frank Banning - Julia Claiborne Johnson




Titel: Willkommen in der unglaublichen Welt von Frank Banning
 Autorin: Julia Claiborne Johnson
    Seiten: 416 
Verlag: Aufbau Taschenbuch
    Preis: 12,99 €    
Ersterscheinung: 17. 10. 2016
 Reihe: Nein






Kurzbeschreibung:
Frank Banning ist klüger als der Großteil der Menschheit und verfügt über ein enzyklopädisches Wissen. Dennoch hat er in der Schule so seine Probleme, und das Leben mit ihm ist kein Zuckerschlecken für seine Mutter Mimi. Die Bestsellerautorin schafft es seit Jahren nicht, ihr zweites Buch abzuliefern. Um sie zu unterstützen wird ihr die junge Alice geschickt, die schon bald ahnt, was das Problem ist: Frank. Denn der Junge ist anders als andere Kinder, und in seiner Welt ticken die Uhren anders. Während Alice sich noch fragt, wie eigentlich der adonishafte Klavierlehrer Xander ins Bild passt, überschlagen sich die Ereignisse – bis so einiges in Flammen aufgeht und jeder von ihnen seine Geheimnisse preisgeben muss.

Meinung:
Da ich solche Geschichten über außergewöhnliche und herzergreifende Figuren mag, hat mich die Kurzbeschreibung sofort angesprochen.

Und Frank ist auch wirklich ein ganz besonderer Junge. Nicht nur, dass er durch seine Fracks und seine Ausdrucksweise wie aus der Zeit gefallen wirkt, er hat auch eine oft ganz trockene Art seine Argumente vorzubringen und einen ganz eigenen Charme. Obwohl er wirklich kein leichtes Kind ist, erweicht er nicht nur das Herz von Protagonistin Alice sehr schnell, sondern auch das des Lesers. 

Erzählt wird die Geschichte dabei aus der Ich-Perspektive von Alice, sodass man ihre Gedanken wirklich hautnah miterlebt. So ist ihre anfängliche Überforderung deutlich nachvollziehbar, aber auch die Gründe dafür, wieso sie Frank in ihr Herz schließt und die beiden ein gutes Team werden. Sie ist eine sehr sympathische und offene Protagonistin, die sich auch im Verlauf der Geschichte noch weiterentwickelt. 

Im Verlauf der Geschichte entwickelt sich aber nicht nur Alice sondern auch die meisten anderen Figuren weiter. Man erfährt viel über die Hintergründe der Figuren und es ergibt sich ein stimmiges Gesamtbild.

Nur der Charakter von Franks Mutter Mimi hat mir leider gar nicht gefallen. Sie ist kalt und biestig zu Alice und verhält sich auch Frank gegenüber oft sehr enttäuschend für eine Mutter. Es werden zwar durchaus nachvollziehbare Erklärungsansätze dafür geliefert und manchmal hat man das Gefühl, dass sich jetzt etwas verbessert, aber gleich darauf ist sie wieder genauso unsympathisch und kalt wie vorher. Hier hat mir irgendein positiver Entwicklungsansatz doch etwas gefehlt. 

Den Schreibstil empfand ich durchaus als flüssig, aber nicht immer ganz leicht zu lesen. Durch die vielen, manchmal interessanten, aber manchmal auch unnötigen Details und die ungewöhnliche Ausdrucksweise von Frank muss man manches schon sehr genau lesen um den Punkt zu erfassen und dabei zu bleiben. Manche Szenen laden mit trockenem Humor zum Schmunzeln ein und auch wenn ich Frank in mein Herz geschlossen habe, hätte ich mir manchmal doch noch ein bisschen mehr Gefühl gewünscht. So fand ich vor allem den Abschied am Ende leider irgendwie sehr einfach und der Beziehung der beiden nicht ganz gerecht.   

Fazit:
Ein solider Roman mit einer sympathischen Protagonistin und einem besonderen Jungen, den man schnell ins Herz schließt. Auch wenn das Grundgerüst passt, man die emotionalen Höhepunkte gut nachfühlen und auch öfter mal über die trockenen Argumente von Frank Schmunzeln kann, hätte man die emotionale Darstellung noch etwas verfeinern können. Vor allem das Ende fand ich doch recht einfach und nicht ganz zufriedenstellend. Auch mit der Figur von Franks Mutter Mimi bin ich leider gar nicht warm geworden, weshalb sie für mich irgendwie ein bisschen ein Störfaktor in der Geschichtsentwicklung war. Deshalb war ich am Ende nicht ganz so überzeugt, wie ich mir das erhofft hatte, vergebe aber trotzdem solide 3,5 Buchherzen und eine Leseempfehlung für alle, die solche Geschichten mögen.
 Vielen Dank an den Aufbau-Verlag für die Bereitstellung des Leseexemplars.


Infos zur Autorin (Quelle: aufbau-verlag.de):
Julia Claiborne Johnson schrieb als Journalistin für große Frauenmagazine. Heute lebt sie mit ihrem Mann, einem TV-Comedy-Autor, und ihren zwei Kindern in Los Angeles. Als ihr Sohn, der sich noch nie in seinem Leben so benommen hat wie andere Kinder, wieder einmal völlig verbeult aus der Schule zurückkam, begann sie diesen Roman zu schreiben.

Dienstag, 16. August 2016

Rezension: Das Joshua-Profil - Sebastian Fitzek




Titel: Das Joshua-Profil
Autor: Sebastian Fitzek
Seiten: 432  
Verlag: Lübbe Hardcover
Preis: 19,99 €

Ersterscheinung: 26. 10. 15
Reihe: Nein, 

aber Bonusgeschichte "Die Blutschule"





Kurzbeschreibung:
Der erfolglose Schriftsteller Max ist ein gesetzestreuer Bürger. Anders als sein Bruder Cosmo, der in der Sicherheitsverwahrung einer psychiatrischen Anstalt sitzt, hat Max sich noch niemals im Leben etwas zuschulden kommen lassen. Doch in wenigen Tagen wird er eines der entsetzlichsten Verbrechen begehen, zu denen ein Mensch überhaupt fähig ist. Nur, dass er heute noch nichts davon weiß ... im Gegensatz zu denen, die ihn töten wollen, bevor es zu spät ist.

Meinung:
Da ich nun schon ein paar Fitzek-Thriller gelesen habe und immer wieder überrascht und begeistert war, war ich natürlich auch auf das „Joshua-Profil“ gespannt. Die Bonusgeschichte „Die Blutschule“, die auch im Hauptroman eine Rolle spielt, liegt zwar auch schon hier rum, aber gelesen ist sie noch nicht. Jedoch konnte ich dadurch auch keinen Nachteil feststellen. 

Richtig toll fand ich wie immer die gewählten Grundthemen. Dieses Mal geht es um Predictive Policing, also die Möglichkeit Verbrechen vorherzusagen, bevor diese überhaupt geschehen und auch um Kindesmissbrauch. Vor allem Predictive Policing ist natürlich wieder ein höchst aktuelles Thema, mit dem der Autor wieder zum Nachdenken anregt und dem Leser auch viele interessante und erschreckende Infos an die Hand gibt, ohne wirklich belehrend zu wirken. 

Die Handlung an sich ist zwar durchaus unterhaltsam, hat mich dieses Mal aber doch nicht so ganz überschwänglich überzeugt.

Der Start in die Geschichte ist recht spannend, wenn auch ziemlich verwirrend und mysteriös. Danach flaut die Spannung leider ein bisschen ab, es dümpelt alles manchmal, trotz der vielen gefährlichen Situationen und der Perspektivenwechsel, ein bisschen vor sich hin.

Dass Herr Fitzek auch einen Hang zu Übertreibungen hat, ist ja nichts Neues. Aber bisher hat mich das Gesamtkonstrukt immer so beeindruckt, dass es nicht so aufgefallen ist. Dieses Mal gab es einfach an vielen Punkten auch ein paar kleinere Mängel oder Unstimmigkeiten. Wie die leichte Langatmigkeit im Mittelteil, aber auch das Gefühl, dass einiges doch ziemlich konstruiert und übertrieben gewirkt hat und auch die Figuren fand ich dieses Mal nicht alle so auf dem Punkt. 

Protagonist Max ist mir nicht wirklich so nah gekommen, wie ich mir das gewünscht hätte und auch Jola war für ihr Alter einfach viel zu reif und hat dadurch doch etwas Authentizität eingebüßt. Jedoch gab es auch tolle und beeindruckende Figuren, wie zum Beispiel den Anwalt Toffi, oder auch Max´s Bruder Cosmo.

Das Ende hingegen fand ich wieder absolut genial und in Verbindung mit dem tollen und eindrucksvollen Nachwort hat es die Mängel der vorangegangen Geschichte gefühlsmäßig doch wieder ziemlich ausgeglichen. Also nach Beenden des Romans bzw. des Nachwortes hab ich mich trotz der vorherigen Kritikpunkte wieder überrascht, unterhalten und überzeugt gefühlt. 

Fazit:
Das „Joshua-Profil“ ist bestimmt nicht Fitzeks bester Thriller und lässt durchaus auch ein paar kleinere Mängel erkennen. Jedoch fand ich die Grundthemen interessant umgesetzt und er hat mich auch wieder berührt und zum Nachdenken angeregt. Vor allem in Verbindung mit dem persönlichen und höchst wirkungsvollen Nachwort hatte ich nach dem Lesen, trotz der Kritikpunkte, ein gutes und überzeugtes Gefühl. Deshalb runde ich die eigentlichen 3,5 Buchherzen auf knappe 4 auf und vergebe auch eine Leseempfehlung. 

Infos zum Autor (Quelle: amazon.de):
Sebastian Fitzeks Psychothriller sind definitiv nichts für schwache Nerven. "Therapie", erschienen 2006, war sein erstes Werk - und wurde gleich ein Bestseller. Seither präsentiert der Friedrich-Glauser-Preisträger einen Erfolgstitel nach dem anderen. Zum Glück entstammen die bedrohlichen Plots seiner Fantasie - und ebenfalls erfreulich: Fitzeks Sprache hat wenig mit seinem Uni-Abschluss zu tun. Denn sein erstes Buch schrieb der 1971 geborene Berliner in Form einer Jura-Promotion zum Thema Urheberrecht. Es folgten redaktionelle Tätigkeiten in Funk und Fernsehen. Als Autor und bekennender "Mailoholic" ist Fitzek ebenso fleißig wie kommunikativ, tourt gern auf Lesereisen und ist (fast) immer online. Sein Wohnort ist weiterhin Berlin.

Freitag, 12. August 2016

Rezension: Liebesglück & Beerenkipferl - Fanny Schönau




Titel: Liebesglück & Beerenkipferl
 Autorin: Fanny Schönau
Seiten: 352
Verlag: Goldmann
 Preis: 9, 99 € 
Ersterscheinung: 16. 09. 13
  Reihe: Teil 1 von bisher 2








Kurzbeschreibung:
Karla Fischer ist hübsch, clever und zielstrebig. Ideale Voraussetzungen, um in der PR-Welt Karriere zu machen. Und tatsächlich, Karla wird befördert – allerdings geradewegs vor die Tür. Und es kommt noch dicker: Das Arbeitsamt vermittelt sie nach Hinter-Russbach, quasi ans Ende der Welt, zur Schuhmanufaktur Gosauer. Mit Blick auf ihren Kontostand motiviert Karlas biederer Bankberater Paul Lenz sie, die Expedition anzutreten. Ein Albtraum! Zum Glück gibt es Karlas Kollegin, die unterforderte Schuhdesignerin Eva, deren rustikale Tante Mirli mit ihren himmlischen Beerenkipferln und den Erdnüsse futternden Dackel Guido. Doch just, als aus Karlas Kuhdorfkoller Landliebe wird, geht die Schuhmanufaktur Pleite. Der Schock sitzt. Bis die Sache eine unerwartete Wendung nimmt – und ausgerechnet Banken-Paul sich als charmanter entpuppt, als anfangs vermutet ...

Meinung:
Auch wenn sich der Sommer nicht so wirklich einstellen will, hatte ich Lust auf einen humorvollen Sommerroman. Da mir der eigentliche zweite Teil der Reihe aus Hinter-Russbach „Herzklopfen und Hüttenzauber“ schon so gut gefallen hatte, hab ich mich mit Freude ans Lesen gemacht.

Protagonistin Karla ist mit ihrer oberflächlichen Art eigentlich keine Figur, die meine Sympathien so schnell hätte erringen dürfen, aber es ist ihr trotzdem gelungen. Sie hat nämlich eine extrem humorvolle Art an sich und ich musste ständig über sie und ihre großen und kleinen Probleme Grinsen oder sogar laut Loslachen. Und auch als sie anfangs noch so überheblich eingestellt ist, merkt man doch, dass sie es nicht böse meint und eigentlich im Herzen anders ist, weshalb ich sie sehr gern bei ihrer Reise und ihrer Suche zu sich selbst begleitet habe. 

Auch die anderen Figuren sind dem Autorinnenduo wieder sehr gut gelungen. Sie sind speziell, aber einfach total liebenswert und schleichen sich ins Herz. Mit dem erdnusssüchtigen Hund Guido ist auch wieder ein nichtmenschlicher Nebencharakter mit viel Charme dabei. 

Die Handlung ist natürlich etwas vorhersehbar und es werden auch wieder einige Klischees bedient, aber das ist überhaupt nicht schlimm, sondern wirklich sehr unterhaltsam umgesetzt. Obwohl ich schon sagen muss, dass mir die Handlung in „Herzklopfen und Hüttenzauber“ noch ein kleines bisschen besser gefallen hatte. Aber das ist wirklich Kritik auf hohem Niveau.

Geschrieben ist die Geschichte extrem locker, spritzig und auch etwas frech, gleichzeitig ist aber auch viel Liebe zum Detail erkennbar und auch die Emotionen kommen nicht zu kurz. Ab und an gibt es auch immer wieder ein paar Passagen im Dialekt, aber dabei haben die Autorinnen genau das richtige Maß gefunden und so hat es den Lesefluss nicht im Geringsten gestört, sondern zur passenden Atmosphäre beigetragen.

Fazit:
Ein wunderbarer, locker-leichter und sehr humorvoller Sommerroman der einfach nur ein paar tolle Lesestunden und Unterhaltung bietet. Es gibt viel zum Lachen, Figuren mit sehr viel Charme und eine authentische Atmosphäre. Da mir Teil 2 ein kleines bisschen besser gefallen hat, kann ich „nur“ gute 4 Buchherzen vergeben, aber eine Leseempfehlung gibt es auf jeden Fall. 

Infos zur Autorin (Quelle: Amazon.de):
Fanny Schönau ist das Pseudonym der österreichischen Autorin Karin Bischof. Karin Bischof, Salzkammergut-Export mit gut sortierter Sneakers-Sammlung, hat österreichweit als Redakteurin ihrer Affinität zu Wort und Sprache Ausdruck verliehen und grenzüberschreitend Richtung Deutschland den Weg zur Autorin eingeschlagen.

Infos zur Reihe: 
1. Liebesglück und Beerenkipferl
2. Herzklopfen und Hüttenzauber *klick zu meiner Rezension*

Samstag, 30. Juli 2016

Rezension: Worte für die Ewigkeit - Lucy Inglis




Titel: Worte für die Ewigkeit
Autorin: Lucy Inglis
    Seiten:  400
Verlag:  Chicken House
     Preis: Ebook  9, 99 € , HC: 19,99 €
Ersterscheinung: ebook: 28. 07. 16, HC: 01.09.16
Reihe: Nein





Kurzbeschreibung:
Sommer in Montana, darauf hat Hope so gar keine Lust. Aber gegen ihre resolute Mutter kann sich die 16-Jährige einfach nicht durchsetzen. Und hier, mitten im Nirgendwo, auf einer einsamen Pferderanch begegnet sie Cal, der ihr Leben für immer verändern wird. 

Montana 1867, die 16-jährige Emily ist auf dem Weg zu ihrem Ehemann, den sie nie zuvor gesehen hat. Doch die Kutsche, in der sie unterwegs ist, verunglückt und als einzige Überlebende wird sie von Nate gerettet - einem Halbindianer, der ihr zeigt, was Leben und Freiheit bedeutet. Zwei große Liebesgeschichten, die auf schicksalhafte Weise miteinander verbunden sind.

Meinung:
Das Cover von „Worte für die Ewigkeit“ ist ja einfach ein totaler Blickfänger und hat mich sofort angesprochen und meine Neugier auf die Geschichte geweckt. 

Der Handlungsverlauf erzählt abwechselnd die Geschichte zweier Mädchen, die eher unfreiwillig nach Montana gekommen sind. Dabei wird die Perspektive aus der Gegenwart in der 3. Person erzählt, der Erzählstil der Vergangenheit hingegen ist eher ungewöhnlich. Emily hat ihr Tagebuch zwar in der Ich-Perspektive geschrieben, dabei spricht sie Nate aber auch immer direkt an und die Erzählungen haben somit noch eine zusätzlich-persönliche und manchmal etwas schwergängige Seite, da in den Erzählungen immer wieder „Du hast.., du wolltest…“ usw. vorkommt.

Ich muss ehrlich sagen, dass ich den Schreibstil aus Emiliy´s Perspektive doch ziemlich gewöhnungsbedürftig fand. Vor allem anfangs, als sich Emiliy und Nate eigentlich noch Siezten, die Ausführungen aber trotzdem mit dem üblichen „Du hast dabei…“ versehen werden. Das hat irgendwie ein bisschen verhindert, dass ich mich ganz in die Geschichte einfühlen konnte. Bei Hope´s Sicht war es etwas besser, aber auch hier hat es doch eine Weile gedauert, bis ich wirklich mit ihr fühlen und bangen konnte.

Das Buch ist sehr ruhig aufgebaut, verzichtet größtenteils auf handfeste Spannung und setzt vor allem auf emotionale Bindung und Überzeugung. Es geht um die beiden Liebesgeschichte, aber auch um zwei Mädchen, die sich selber finden, sich weiter entwickeln und stark werden. Dabei sind die auf den ersten Blick voneinander unabhängigen Geschichte doch mehr verbunden, als man zuerst denkt.

Diese Entwicklungen von schüchternen, grauen Mäuschen ohne Durchsetzungsvermögen hin zu selbstständigen, jungen Mädchen, die selbst wissen, was sie wollen und auch alles dafür tun, dies umzusetzen, haben mir gut gefallen. Auch die Verbindung zwischen den Geschichten fand gut erarbeitet und eher unvorhergesehen. Aber ansonsten ist mir teilweise leider doch ein bisschen zu wenig passiert. Dadurch, dass ich mich lange Zeit nicht komplett emotional einfühlen konnte, kamen bei mir einige langwierige Stellen auf, in denen ich mir ein bisschen mehr Spannung gewünscht hätte. Es plätschert alles ein bisschen vor sich hin. 

Endgültig gefesselt und überzeugt hat mich die Geschichte dann auf den letzten 70 Seiten. Da passiert dann alles ziemlich rasant, es gibt einige unvorhergesehen Wendungen und auch viel Tragik und Spannung. Das Ende ist sehr stimmig und hat es dann auch endlich geschafft, mich vollständig zu berühren und mitleiden zu lassen und ist dann auch nach Beenden des Buches noch etwas nachgeklungen.

Fazit:
Eine sehr ruhige Geschichte, die die authentischen Entwicklungen und die Liebesgeschichten zweier Mädchen erzählt. Dabei wird vor allem auf Emotionen wert gelegt, handfeste Spannung gibt es eher selten. Da ich mich den Protagonistinnen, vor allem durch den ungewöhnlichen und etwas schwergängigen Schreibstil des Tagebuchs aber erst sehr spät wirklich nah gefühlt habe, haben sich für mich auch ein paar langwierige Szenen eingeschlichen und ich wurde erst auf den letzten 70 Seiten vollkommen gefesselt und überzeugt. Das Ende ist aber wirklich großartig und hallt noch nach. Alles in allem gibt es von mir solide 3 Buchherzen. 
 Vielen Dank an den Verlag für die Bereitstellung des Vorabexemplars.

Infos zur Autorin (Quelle: Carlsen.de):
Lucy Inglis ist Historikerin und hat sich auf das 18. Jahrhundert spezialisiert. Ihr Blog Gregorian London, für den sie mehrfach ausgezeichnet und der von internationalen Zeitungen und Zeitschriften hochgelobt wurde, ist inzwischen Sekundärquelle für Studenten und Institutionen. Mit ihrem Mann und dem Border Terrier lebt sie im Schatten der St Paul's Cathedral in London.