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Samstag, 28. Dezember 2013

Rezension: Das Königsmädchen - Martina Fussel

(Bildquelle: Carlsen.de)
 

Titel: Das Königsmädchen
 Autorin: Martina Fussel
  Seiten: 323    
Verlag:  Carlsen impress
Preis: ebook 3,99 €
Ersterscheinung: 05. 12. 2013  
Reihe: Nein






Kurzbeschreibung:
Erlesene Seidenbänder in geflochtenem Haar, kunstvoll drapierte Röcke unter kompliziert geschnürten Miedern und die farblich passenden Sandalen dazu – so präsentieren sich die zehn schönsten Mädchen des Landes dem neuen Obersten Kinthos. Man nennt sie "Königsmädchen", so lange sie mit dem jungen Herrscher im Tempel der Jeer-Ee wohnen und sich zur Wahl seiner Gefährtin aufstellen. Die siebzehnjährige Lilia ist eine von ihnen, vielleicht die Hübscheste, aber sicherlich auch die Eigensinnigste. Wenn es nach ihr ginge, würde sie wie ein Junge durch die Felder jagen und einfach frei sein. Aber Kinthos ist ein gutes Oberhaupt und seit Kindesbeinen an ihr bester Freund. Sollte sie sich da nicht um ihn bemühen? Sollte sie da nicht Briar, den undurchschaubaren Krieger, der ihr einst das Leben gerettet hat, ein für allemal vergessen?

Meinung:
Auch wenn ich irgendwie lange Zeit nicht so genau wusste, in welcher Welt ich nun gelandet bin, also ob es Magie gibt oder nicht, ob die Welt völlig fiktiv oder einfach nur verändert ist usw., bin ich eigentlich schnell ins Buch rein gekommen. Ich konnte mich anfangs gut mit Lilia identifizieren und habe ihre Zweifel und Ängste geteilt. Als sie dann den Krieger Briar kennenlernt, ist auch das zu Beginn noch gut und schön zu lesen, aber danach wird es schnell zu viel. Ab diesem Zeitpunkt beschäftigt sich die erste Hälfte des Romans nur noch damit, wie sehr Lilia Briar liebt, sie aber davon überzeugt ist, den Obersten Kinthos heiraten zu müssen. Ihr Leid und auch Briars Reaktionen, welche anfangs noch romantisch sind, rutschen vergleichsweise schnell  ins Kitschige, Langatmige und teilweise sogar Nervenaufreibende ab. Zu diesem Zeitpunkt war ich mir sicher, zu wissen wie die Geschichte ausgeht und musste mich zusammenreißen, um noch weiter zu lesen.

Doch ab der Hälfte macht der Roman eine große Kehrtwende. Auch wenn die unglückliche Liebesgeschichte immer noch eine Rolle spielt, kommem plötzlich auch noch Gefahr, Abenteuer und ein bisschen Magie mit ins Spiel. Viele der Wendungen waren für mich zwar positiv, unvorhergesehen und bringen auf jeden Fall frischen Wind in die Geschichte. Aber manche Darstellungen fand ich dennoch nicht so gut gelungen. Vor allem bestimmte Entscheidungen, die aus Liebe getroffen wurden fand ich schon etwas extrem, egoistisch und zu sehr auf die Gefühle der Protagonisten bezogen.  Das Ende selbst ist zumindest bezüglich der Liebesgeschichte genau das, welches ich schon nach den ersten Seiten so erwartet habe, dennoch gibt’s auch hier viel Unerwartetes. Leider ist der Schluss aber auch irgendwie etwas abrupt. Ich hätte mir noch einige Antworten gewünscht und genau die gleichen Fragen, die sich Lilia am Ende des Romans stellt, sind mir auch schon vorher im Kopf rum gegangen.  Es ist schade, dass das Ende damit einen leicht unfertigen Eindruck macht und ich zumindest die Hauptwendung nicht wirklich verstanden habe. 

Der Schreibstil an sich ist eigentlich ganz gut lesbar, nur leider weist das eBook einige Fehler auf. Rechtschreibfehler stören mich persönlich immer nicht so sehr, aber ganze vergessene Wörter, die den Sinn eines Satzes durcheinander werfen, stören den Lesefluss zumeist schon. Zwar sind diese Stellen nicht so häufig, dass es wirklich zu erheblichen Ausfällen kommen würde, aber es ist doch so häufig, dass man es erwähnen muss.

Noch ein Punkt hat mir leider nicht so gut gefallen. Lilia konnte zweimal die Geschehnisse nochmal aus Briars Sicht erleben. Die Idee dahinter finde ich eigentlich ganz gut, nur die Umsetzung löste bei mir eher das Gefühl, einer nochmaligen Wiederholung aus.  Viele der Gefühle und Gedanken, die dabei offensichtlich wurden, hatte ich mir eh schon gedacht, weshalb mir diese Rückblenden fast keinerlei neue Ergebnisse gebracht haben. 

Fazit:
Ein Geschichte, die in der ersten Hälfte etwas zu langatmig und kitschig geraten ist, danach aber durchaus noch mit einigen unerwarteten Wendungen und viel Spannung aufwarten kann. Leider werden gegen Ende nicht alle Fragen zufriedenstellend beantwortet und auch der Lesefluss wird durch einige Schreib- und Wortfehler manchmal unterbrochen.  Da mir zusätzlich auch manche Entscheidungen der Protagonisten regelrechte Bauchschmerzen beschert haben, reicht es trotz guter Ansätze leider nur für stabile 2 Buchherzen.  
Herzlichen Dank an den Carlsen Impress Verlag für das Leseexemplar.

Infos zur Autorin (Quelle: Amazon):
Martina Fussel, 1983 in Köln geboren, lebt mit ihrem Mann nahe der Domstadt und verbringt ihre Freizeit am liebsten mit Squash, langen Spaziergängen oder dem Lesen. Bei ein bis zwei Büchern die Woche, die ausschließlich mit Liebe zu tun haben, kam ihr irgendwann die Idee, etwas Eigenes zu schaffen und so begann sie mit dem Schreiben. "Das Königsmädchen" ist ihr Debütroman.

Freitag, 20. Dezember 2013

*Rezension* Dark Heart - Claire Knightley


Titel: Dark Heart
Autor: Claire Knightly
ISBN:  978-3473400683
Seiten: 352
Verlag: Ravensburger
Teil: 2 von 2
Ersterscheinung: 1. September 2011
Preis: 16,99 €  Gebunden

Kurzbeschreibung
Lydia und ihr geliebter Jack Valentine helfen der Herrin der Vampire, einen gefährlichen Gegner auszuschalten: Charles Solomon. Er droht, den Frieden zwischen Menschen und Vampiren für immer zu zerstören und die alleinige Macht über alle Geschöpfe an sich zu reißen. Der Schlüssel dazu ist ein mysteriöses Buch - und Lydias halbvampirisches Blut, das Nachtgeschöpfe wieder in Menschen zurückverwandeln kann ...

Meinung
Dieser zweite und zugleich auch Schlußteil der Duologie konnte mich wieder ganz für sich einnehmen und begeistern. Dark Heart schließt nahtlos an Dark Moon an und auch der Plot selbst geht genauso spannend und mystisch weiter. Durch die so entstehenden, sehr bildlich dargelegten Handlungen der Personen und auch die Umgebungen brachten bei mir ein wahres Kopfkino hervor. Ich war fasziniert von der Atmosphäre und ich konnte mich sehr gut in die Personen hineinversetzten.

Lydia hat sich zum Vorgängerbuch gut weiterentwickelt. Nur manchmal kommt sie mir etwas zu schnell entschossen vor. Sie handelt zu schnell, ohne vielleicht etwas mehr zu überlegen, welche Auswirkungen ihre Handlungsweise ergeben könnten. Außerdem ist sie immer hin und her gerissen zwischen ihrer Liebe zu Jack und zu Mark. Sie kann sich nicht wirklich entscheiden und mittendrin hat mich dieses Hin und Her schon etwas genervt. Jack war mir ja schon immer sehr sympathisch, dies hat sich auch ein wenig verändert, als er vom Vampir zum Menschen wieder wurde. Er kam arrogant und zickig rüber. Mark ist total verliebt in Lydia und kann es kaum glauben, das sie sich für ihn entschieden hat. Viele überraschende Wendungen ergaben sich, wobei ich nicht wirklich darauf gekommen wäre.

Was für mich auch noch etwas unrealistisch war, war die Tatsache, das Lydia die gebissenen Menschen, welche sich ja zum Vampir verwandelt hatten, sofort durch ihr Blut wieder in Menschen zurückverwandeln konnte. Meines Erachtens ist dies surreal und es ging mir zu schnell.

Der Schreibstil ist für ein Jugendbuch genau angepasst, flüssig und leicht zu lesen. Die Schriftgröße passte sich dem Ganzen auch an und die 347 Seiten hatte ich ganz schnell durch. Auch hier gab es wieder keine Kapitelangaben. Diese wurden durch sehr schöne Blätterzeichnungen voneinander abgetrennt. Ganz toll fand ich auch noch die kursiv gehaltene Gedankensprache zwischen Jack und Lydia. Somit konnte ich mich noch besser mit ihnen identifizieren.

Cover
Das Cover ist wieder einmal wunderschön. Diesmal in rot gehalten. Der silber und schwarze Aufdruck der Schrift und der Rosenranken machen das Ganze zu einem Hingucker schlecht hin. Mittlerweile weiss ich auch, warum Rosenranken. Jeder Vampir verströmt einen besonderen Duft, bei Jack sind es Rosen :-)

Fazit
„Dark Heart“ ist der Abschluß der Reihe und sehr spannend und mystisch. Die Liebesgeschichte entwickelt sich auch gut und es machte mir Spaß mit den Protagonisten das Ende der Geschichte zu erleben. Das Buch erhält von mir gute 4 von 5 Buchherzen und eine klare Leseempfehlung.

 

Infos zur Autorin: (Quelle Klappentext)
Claire Knightley ist freie Journalistin und Autorin. Sie schreibt Romane und Drehbücher und lebt mit Mann und Tochter in einer kleinen Stadt am Meer.

Freitag, 29. November 2013

*Rezension* Blogging Queen - Jutta Profijt


Titel: Blogging Queen
Autor: Jutta Profijt
ISBN:  978-3423213066
Seiten: 304
Verlag: Dtv
Ersterscheinung: 1. Juli 2011
Preis: 9,95 €  Taschenbuch

Kurzbeschreibung
Stewardess Millie ist sauer: Kurz vor ihrem 30. Geburtstag macht eine schwere Ohrenentzündung sie für Wochen fluguntauglich. Die Geburtstagsparty in der Karibik fällt also flach. Als Trost darf Millie das luxuriöse Penthouse einer Freundin hüten und dabei auch das neu entworfene Programmdesign zur Erstellung eines Blogs testen. Schnell erkennt Millie, dass sie dabei endlich ihre geheime Leidenschaft für Mode, Styles und Trends ausleben kann. Aus dem Testlauf wird Ernst. Der Blog »Millie’s Magazine« schlägt ein wie eine Bombe, die Modewelt steht Kopf. Doch als plötzlich der attraktive Polizist Frank Stahl vor der Tür steht, der einen international gesuchten Betrüger auf Millies Blogfotos entdeckt hat, bekommt es Millie mit der Angst zu tun. Um ihr virtuelles Glamourleben aufrechtzuerhalten, verstrickt sie sich in immer wildere Lügengeschichten ...

Meinung
Mit „Blogging Queen“ hat die Autorin ein Buch geschrieben, das nicht nur ein Frauen-Roman ist, sondern auch als leichter Krimi durchgehen kann. Der Schreibstil ist locker und fluffig, ich kam ganz schnell voran und es machte mir riesen Spaß die Geschiche um Lulu = Millie zu verfolgen. Da ich ja eigentlich nicht so auf Frauen-Romane stehe, bin ich ganz stolz auf mich, das es mir doch ganz gut gefallen hat.

Die Handlung selbst ist etwas kitschig aufgebaut, was aber im Grunde gar nicht so stört. Die Protagonisten übertreffen dies wieder mit ihrem bissigen Humor, so das mir gar nichts anderes übrig blieb, als ziemlich oft zu schmunzeln. Die teilweise sarkastischen Dialoge waren sehr amüsant und ich fand sie einfach klasse.

Zu den Personen selbst kann ich sagen, das alle sehr natürlich und sympathisch rüberkommen. In die Hauptprotagonist Lulu konnte ich mich sehr gut hineinversetzen, ich spürte ihre Gefühle ganz genau. Egal ob sie traurig, lustig, ernsthaft oder bissig war, ich fühlte mich genauso. Auch die Nebendarsteller wurden von Frau Profijt gut ausgearbeitet, man merkt ihre Liebe zum Detail.

Eine Besonderheit gab es auch noch, und zwar wurden die Blogeinträge von Millie in Kursivschrift gehalten. Somit hebt sich dies vom Ganzen ab und es gestaltet sich als ein gewisses Extra. Der Handlungsverlauf bringt viele Wendungen mit sich, ich war mir zu keiner Zeit sicher, wie es weitergehen würde. Auch das Ende war nicht vorabsehbar, aber zu einem guten Schluß gebracht.

Cover
Das Cover ist ganz lustig und gut gewählt. Die Farben sind sehr bunt und stechen einem sogleich ins Auge.

Fazit
„Blogging Queen“ ist ein sehr unterhaltsamer und amüsanter Roman für Frauen, bei dem es einfach Spaß macht, ihn zu lesen. Er hat mir einige gute Lesestunden bescheert und deshalb gebe ich ihm 3,5 von 5 Buchherzen und natürlich eine Leseempfehlung.


Infos zur Autorin: (Quelle Amazon)
Jutta Profijt, ging nach dem Abitur ins Ausland und absolvierte Ausbildungen als Exportkauffrau und Übersetzerin. Sie arbeitete als Projektmanagerin im Export, später als freiberufliche Dozentin für Wirtschaftsenglisch und -französisch und Prüferin der IHK. Nach 5 Regional-Krimis folgte 2009 der Wechsel zum Deutschen Taschenbuch Verlag (dtv). Der Krimi "Kühlfach 4" wurde für den Friedrich-Glauser-Preis 2010 in der Sparte Bester Kriminalroman nominiert, seitdem folgten drei weitere Bände um Pascha, die rotzfreche Kultleiche. Neben den Kriminalromanen schreibt Jutta Profijt auch heitere Romane. Sowohl die Kühlfach-Reihe als auch die Romane sind schon bzw. werden ins Englische übersetzt, Verfilmungen sind in Vorbereitung. Jutta Profijt lebt als hauptberufliche Autorin in der niederrheinischen Provinz.

Donnerstag, 21. November 2013

Rezension: MUH! - David Safier





Titel: MUH! 
 Autor: David Safier 
  Seiten: 336     
Verlag: Kindler 
Preis: TB 9,99 €, geb. 16,95 € Ersterscheinung: 09. 11. 2012   
Reihe: Nein 
*Klick zu Amazon*







Kurzbeschreibung:
«Kuh sera, sera. Was sein soll, soll sein, soll sein. Die Zukunft, die kennt kein Schwein ...» Dieses Lied singt die ostfriesische Kuh Lolle, deren Traum vom glücklichen Leben wie eine Blase auf der heißen Milch zerplatzt: Nicht nur, dass ihr geliebter Stier Champion sie mit einer anderen betrügt, nein, der Bauer auf ihrem Hof beschließt auch noch, alle Kühe schlachten zu lassen. Die Rettung kommt in Gestalt eines charmanten italienischen Katers. Er verrät Lolle, dass es ein Land auf dieser Welt gibt, in dem Kühe nicht zu Bolognese verarbeitet werden: Indien. Gemeinsam mit ihren besten Freundinnen, der harten Hilde und dem lieben Radieschen, flieht Lolle von dem Bauernhof. Begleitet werden sie dabei nicht nur von Kater Giacomo, sondern auch von Susi, ausgerechnet jener blöden Kuh, die Lolle den Stier ausgespannt hat. Und auf der Suche nach dem ganz großen Glück erlebt die kleine chaotische Herde jede Menge gefährliche Abenteuer.

Meinung:
David Safier ist ein Name, mit dem ich viel Talent für intelligente Witze und humorvolle Romane verbinde. Auch wenn für mich keines seiner anderen Werke an sein Debüt „mieses Karma“ herankam, fand ich die anderen doch auch wirklich gut gelungen, perfekt zum Lachen und sehr lesenswert. 

Demzufolge war ich auch sehr gespannt auf  sein neuestes Werk „Muh!“.  Ich muss zugeben, dass ich bisher noch nie ein Buch aus der Sicht von Kühen gelesen habe und fand diesen schmalen Grat, der etwas naiven Weltansicht der Kühe, von Herrn Safier anfangs eigentlich ganz gut gelöst. Auch die Charaktere selbst fand ich zu Beginn zwar schon etwas sehr klischeebeladen, aber ich hatte noch Hoffnung und eigentlich waren sie für den Einstieg ganz liebenswert. Lolle ist zwar sehr naiv und etwas treu-doof, aber dennoch sympathisch und hat einen mutigen Kern. Auch die anderen Kühe und vor allem der Kater Giacomo vertreten jeweils einen stereotypen Charakter, den man so schon mehrmals gelesen hat. Dennoch bringen sie zu Beginn immer wieder etwas Witz in die Geschichte, so dass ich doch ab und an schmunzeln musste. Generell habe ich da noch darauf gewartet, dass es nun endlich richtig mit der erwarteten Geschichte los geht und ich wieder laut lachen kann. Jedoch habe ich irgendwie vergeblich gewartet. Denn weder die Charaktere, noch die Witze haben sich glaubhaft entwickelt und gefestigt. 

Dabei ist die Handlung an sich ist relativ ok. Die Reise selbst hat sich für mich zwar etwas zu lang hingezogen und manche Szenen wurden nicht so gut umgesetzt, aber in der Grundidee fand ichs gar nicht so schlecht.  Man weiß ja schon vorher, dass die solch eine Geschichte so niemals passieren könnte, deshalb fand ich auch die Tatsache, dass sich die Kühe einfach so in ein Flugzeug schmuggeln, oder aus einem fahrenden Zug springen können, nicht störend oder tragisch. Dennoch sind manche Sachen noch unerklärlicher und vor allem unpassender, als die erwähnten Beispiele. Vor allem die Teilgeschichte rund um den untoten Hund Old Dog, der immer wieder in Lolles Träumen und mitten in der Weltgeschichte auftaucht, fand ich einfach nervig und unnötig, da die Spannung dadurch auch nicht erhöht wurde. Und auch die seitenlangen Erklärungen über die Erschaffung der Welt durch die Gotteskuh, oder die ganzen abgewandelten Lieder habe ich  nach dem ersten Einschub nur noch übersprungen, da sie meinen Geschmack überhaupt nicht getroffen haben. 
Zusätzlich ist auch die ein oder andere Frage nach dem Beenden des Romans leider noch offen geblieben.

Das Buch hat natürlich auch zugrundeliegende Hauptthemen, auf die der Autor aufmerksam machen möchte. So geht es vor allem um die Suche nach dem Glück und dass man auch glücklich sein kann und muss, wenn die eigenen Träume nicht vollständig erfüllt werden können. Außerdem kritisiert der Autor milde den extremen Fleischkonsum und die Massentierhaltung, die so in diesem Maße wohl nicht nötig wären. Diese Grundintensionen werden trotz allem sehr deutlich und verleihen dem Buch zumindest sehr unterschwellig einen tieferen Sinn. Lobend muss ich unbedingt noch die Buchgestaltung erwähnen, da es eine Weltkarte mit den markierten Stationen der kleinen Weltreise gibt und diese wirklich schön anzusehen ist.

Der Schreibstil ist wie gewohnt einfach und flüssig zu lesen. Nur die Anteile des intelligenten Humors sind leider kaum vorhanden. Es gibt viele Witze, die aber dieses Mal fast alle nicht wirklich ankommen und eher sehr platt und bemüht wirken. 

Fazit:
„Muh!“ ist ein Roman, der eigentlich mit einer interessanten Grundidee aufwarten kann, jedoch in der Umsetzung einfach nicht gelungen ist. Die Witze sind fast immer platt, bemüht und einfach übertrieben, die Charaktere bleiben trotz kleinerer Entwicklung klischeehaft und viele der eingefügten Nebenhandlung wirken unpassend und einfach nervig. Es ist ohne Zweifel Herr Safiers schlechtester Roman, für den ich, trotz guter Ansätze, nicht mehr als 2 Buchherzen vergeben kann.


Infos zum Autor (Quelle: Amazon):
David Safier, 1966 geboren, zählt zu den erfolgreichsten deutschsprachigen Autoren der letzten Jahre. Seine ersten beiden Romane "Mieses Karma" und "Jesus liebt mich" erreichten Millionenauflagen. Auch im Ausland sind seine Bücher Bestseller. Außerdem arbeitet David Safier als Drehbuchautor. Für seine TV-Serie "Berlin, Berlin" gewann er den Grimme-Preis sowie den International Emmy (den amerikanischen Fernseh-Oscar). David Safier lebt in Bremen, ist verheiratet, hat zwei Kinder und einen Hund.

Montag, 21. Oktober 2013

Rezension: Ich. darf. nicht. schlafen. - S. J. Watson





Titel:  Ich. darf. nicht. schlafen
Autor: S. J. Watson
  Seiten: 400 
Verlag: Scherz 

   Preis: TB 9, 99 Euro    
Ersterscheinung: 23. 08. 11
  Reihe: Nein





Kurzbeschreibung:
Ohne Erinnerung sind wir nichts. Stell dir vor, du verlierst sie immer wieder, sobald du einschläfst. Dein Name, deine Identität, die Menschen, die du liebst – alles über Nacht ausradiert. Es gibt nur eine Person, der du vertraust. Aber erzählt sie dir die ganze Wahrheit?

Als Christine aufwacht, ist sie verstört: Das Schlafzimmer ist fremd, und neben ihr im Bett liegt ein unbekannter älterer Typ. Sie kann sich an nichts erinnern. Schockiert muss sie feststellen, dass sie nicht Anfang zwanzig ist, wie sie denkt – sondern 47, verheiratet und seit einem Unfall vor vielen Jahren in einer Amnesie gefangen. Jede Nacht vergisst sie alles, was gewesen ist. Sie ist völlig angewiesen auf ihren Mann Ben, der sich immer um sie gekümmert hat. Doch dann findet Christine ein Tagebuch. Es ist in ihrer Handschrift geschrieben – und was darin steht, ist mehr als beunruhigend. Was ist wirklich mit ihr passiert? Wem kann sie trauen, wenn sie sich nicht einmal auf sich selbst verlassen kann?

Meinung:
Auch wenn ich in letzter Zeit echt viele Bücher mit dem Thema Gedächtnisverlust gelesen habe, fand ich den Klappentext einfach extrem vielversprechend und spannend. Dementsprechend gut hat mir auch der Anfang von Ich. Darf. Nicht. Schlafen gefallen. Das beklemmende Gefühl, als Christine das erste mal, in dem ihr fremden Schlafzimmer aufwacht und das Unglauben und die Angst, als sie feststellt, dass etwas ganz und gar nicht stimmt, sind sofort präsent und greifen auf den Leser über.  Ich war von der ersten Seite an von Christines schwerem Schicksal ergriffen und wollte, genau wie Christine, alles darüber erfahren.

Im ersten Viertel kann der Thriller auch wirklich fesseln und überzeugen. Der Schreibstil ist sehr bildhaft, klar und flüssig, aber teilweise auch etwas ausschweifend. Ein Fakt den ich anfangs noch ganz gut fand, aber mit der Zeit eher negativ auffällt. Denn dadurch, dass Christine alles so extrem detailliert in ihr Tagebuch schreibt, hatte ich im Mittelteil (ca. Seite 100 – 300) oft das Gefühl, etwas auf der Stelle zu treten und dass sich manches zu oft wiederholt, oder aus vielen unwichtigen Details zusammensetzt. Dazwischen streut der Autor zwar immer mal wieder neue und wichtige Bruchstücke aus Christines Vergangenheit und damit des geheimnisvollen Ganzen ein, wodurch man zeitweilig schon das Gefühl hat, wieder ein neues Puzzlestück an seinen angestammten Platz einsetzten zu können, aber die konstante Spannung bleibt in diesem Mittelteil doch etwas auf der Strecke.  Man merkt, dass der Autor den Leser etwas hinhalten möchte und seine Geheimnisse unerwartet und gezielt aufdecken will. Dies ist immer eine gute Strategie, um einen Thriller spannend und mitreißend zu machen, jedoch hat die Umsetzung nicht ganz perfekt geklappt.

Doch nichtsdestotrotz schafft es das letzte Viertel gut über den schwächeren Mittelteil hinwegzutrösten. Denn die Auflösung der Geschichte ist wirklich extrem nervenaufreibend, für mich doch eher unerwartet und trotzdem logisch. So bin ich dem Autor gut auf den Leim gegangen und habe seine gezielt falschen Hinweise alle aufgenommen und für mich weiter gesponnen, nur um dann festzustellen, dass doch alles ganz anders ist. Der Schluss ist für mich zwar etwas zu offen gehalten, dennoch kann ich mir aber auch gut vorstellen kann, dass dieses Finale für manche einen besonderen Reiz hat.  

Über die Charaktere will ich gar nicht so viele Worte verlieren. Die einzige, die man wirklich etwas kennenlernt, ist Protagonistin Christine und dabei weiß sie selbst ja nicht einmal mehr wer sie ist. Dennoch entwickelt sie sich im Laufe des Romans stetig weiter und lernt mithilfe ihres Tagebuchs auch selbst Entscheidungen zu treffen und die Dinge zu hinterfragen und ich konnte mich eigentlich ganz gut in sie hineinversetzten. Den Nebencharakteren hätte etwas mehr tiefe nicht geschadet, aber dennoch haben sie genügend Präsenz, um in ihrer Rolle im Roman zu überzeugen. 

Fazit:
Ein Thriller mit einem wirklich fesselndem Anfang und einem faszinierendem letzten Viertel. Der Zwischenteil hat gute Ansätze, wirkt durch zu viele Wiederholungen und unnötige Details manchmal etwas sehr langatmig, weswegen es am Ende leider „nur“ für 3 von 5 Buchherzen reicht. 


Infos zum Autor (Quelle: Fischerverlage):
S. J. Watson wurde in den Midlands geboren, lebt in London und hat viele Jahre für den staatlichen britischen Gesundheitsdienst (NHS) gearbeitet. Sein erster Roman ›Ich. Darf. Nicht. Schlafen.‹ wurde aus dem Stand zu einem internationalen Mega-Bestseller, der in über 40 Ländern erscheint und in Hollywood verfilmt wird.

Donnerstag, 10. Oktober 2013

*Rezension* Soul Beach 01 Frostiges Paradies - Kate Harrison


Titel:  Soul Beach  01  Frostiges Paradies
Autor: Kate Harrison
ISBN:  978-3785573860
Seiten: 350 
Verlag: Loewe
Ersterscheinung: 17. Juni 2013
Preis: 17,95 €  Gebunden

Kurzbeschreibung
Meine Schwester ist tot. Seit vier Monaten und fünf Tagen. Ermordet. Heute habe ich eine E-Mail erhalten. Von ihr. Als Alice eine E-Mail von ihrer toten Schwester bekommt, hält sie das zunächst für einen schlechten Scherz. Dann folgt jedoch eine Einladung in die virtuelle Welt von Soul Beach, einem idyllischen Strandparadies, wo ihre Schwester Megan seit ihrer Ermordung festsitzt.
Unter www.soulbeach.org entdeckt Alice eine völlig neue Welt abseits der Realität, die sie mehr und mehr in ihren Bann zieht. Doch wer steckt hinter Soul Beach und warum herrschen hier solch strenge Regeln? Warum wird der Strand nur von Jungen und Schönen bewohnt? Und warum sind sie alle tot? Wer hat Megan umgebracht? Und könnte Alice das nächste Opfer sein?

Meinung
Ja, wo soll ich jetzt nur anfangen. Erst einmal: das Buch ist der Hammer. Ein absolutes Must-Read. Ich habe es wahrlich verschlungen und auch gar nicht lange dazu gebraucht. Die 351 Seiten flogen nur so dahin, was auch daran lag, das der Schreibstil locker, leicht und flüssig ist, auch wenn es um das Thema Tot geht. Meines Erachtens eine Mischung aus „Erebos“ und „Tote Mädchen lügen nicht“. Nur um eine Stufe besser.

Die Geschichte wird in der Ich-Perspektive aus Sicht von Alice geschrieben. Mittendrin erfährt man einige Zeilen vom Mörder, diese in einer anderen Schrift, damit sie sich absetzten. Zu gerne hätte ich gewusst, wer er ist.

Der Vergleich vom realen Leben und der virtuellen Welt wird von der Autorin so gekonnt bildlich dargestellt, das sogar die Toten äußerst echt wirken. Dieses Jugendbuch ist eine gekonnte Mischung aus Mystik, Thriller und Romantik. Alles gekonnt aufgeteilt. Großes Kopfkino, ich ertappte mich sogar dabei, das ich unwillkürlich meine Hand hob, um auf den nicht vorhandenen Bildschirm zu greifen. Man wird so in den Bann gezogen, fühlt den Sand und die Wärme des Soul Beach und ich stellte mir oft die Frage, wie kann dies alles so lebendig wirken?

Die Handlung selbst, vorallem das Thema Tot, wurde gut in dieses Jugendbuch verpackt ohne irgendwie aufdringlich zu erscheinen. Man erfährt viel über die Charakteren, welche sich gut entwickeln und in welche man sich perfekt hineinversetzen können. Gefühle spielen natürlich auch eine große Rolle. Vorallem fand ich die Trauer von Alice um ihre Schwester sehr real und nicht künstlich aufgesetzt.

Was für mich absolut schlimm war, war das Ende. Ein volle fieser Cliffhänger, ich war ziemlich enttäuscht als es zu Ende war. Gerne hätte ich gewusst, wies weiter geht. Leider muß ich mich da bis mindestens Juni nächsten Jahres noch gedulden. Sch.......

Cover
Das Cover sieht sehr ansprechend aus. Pinker Hintergrund, darauf schwarze Schrift und schwarze Palmen. Außerdem sieht es noch aus, als wären weiße Spritzer, die zerknittert wirken, darauf.

Fazit
Der Auftakt dieser Trilogie konnte mich von Anfang an überzeugen, ich war überwältigt und fasziniert von diesem Jugendroman. Die Präsenz von diesem Buch ist sehr stark und ein absolutes Must-Read, in jeder Hinsicht. Es bekommt von mir 5 von 5 Buchherzen.

 

Infos zur Autorin: (Quelle LoeweVerlag)
Ursprünglich arbeitete Kate Harrison beim britischen Fernsehen. Nachdem sie bereits sehr erfolgreich Romane für Erwachsene veröffentlichte, erscheint nun mit Soul Beach – Frostiges Paradies ihr erstes Jugendbuch. Abgesehen vom Bücherschreiben liest sie sehr gerne, liebt Backen, Singen, die Küste, Live-Comedy und Bastelkram. Wenn sie nicht gerade in Spanien am Strand liegt, lebt sie in Brighton.