Donnerstag, 31. Oktober 2013

*Rezension* Danach - Koethi Zan


Titel: Danach
Autor: Koethi Zan
ISBN:  978-3651000452
Seiten: 448
Verlag: Fischer Scherz
Ersterscheinung: 25. April 2013
Preis: 14,99 €  broschiert

Kurzbeschreibung
Sarah Farber hat überlebt. Drei lange, grausame Jahre in einem Kellerverlies. Zehn Jahre ist das her, aber Sarah kann nicht vergessen – die Dunkelheit, die Kälte, die Verzweiflung, die Panik. Und sie weiß noch immer nicht, was damals mit ihrer besten Freundin Jennifer geschehen ist. Jetzt kann sie nicht länger vor ihrer Vergangenheit davonlaufen. Ihr Peiniger soll auf Bewährung freikommen, und sie ist die Einzige, die das verhindern kann. Aber nur, wenn sie sich dem Schlimmsten stellt, das sie sich vorstellen kann: der Wahrheit.

Meinung
Als erstes muß ich mal sagen, wow....dieses Buch ist für mich der Wahnsinn. Ein absolut spannender Thriller, den man unbedingt lesen muß. Es raubt einen den Atem und lässt dich nicht mehr los. Kopfkino pur, welches teilweise richtig gruselig und grausam zum Vorschein kam. Ein Buch, das man nicht mehr aus der Hand legen kann.

Die Geschichte selbst wird sehr gut erklärt und wechselt immer zwischen damals und heute. Dies bereitet aber keine Schwierigkeiten, ich konnte alles sehr gut nachvollziehen. Spannung gab es von der ersten Seite an, was vorallem am Schreibstil lag. Dieser ist zwar einfach, aber mit sovielen Emotionen gespickt, das es eine wahre Pracht war, die Erlebnisse rund um Sarah mit zu verfolgen.

Die Charakteren spielten für mich diesmal eine große Rolle. Jede einzelne fügt sich perfekt in die Geschichte hinein und wirkt auf den Leser völlig verschieden. Durch die großen Gefühle und Emotionen, kommen dann diese noch besser zur Geltung und machen daraus einen perfekten Thriller.

Der Thriller erzählt die Geschichte von Sarah, ihrer Freundin und anderen Frauen. Diese werden entführt, gefangen gehalten und aufs Äußerste gefoltert. Ziemlich brutal und grausam teilt uns dies die Autorin mit. Nach der zufälligen Flucht und einige Jahre später, werden diese Frauen von ihrer Vergangenheit eingeholt. Sie machen sich auf den Weg, Fragen beantwortet zu bekommen. Auf jeden Fall kein Buch für schwache Nerven. 
 
Zitat (Klappentext)
»In den ersten zweiunddreißig Monaten und elf Tagen unserer Gefangenschaft waren wir dort unten zu viert. Und dann nur noch drei. Es war still im Keller, und wir fragten uns, wer wohl als Nächstes dran sein würde.«

Ganz toll fand ich auch noch das sehr unerwartete Ende. Ein würdiger Abschluß, mit dem ich so nicht gerechnet hätte. Puzzleteil für Puzzelteil fügt sich zusammen und alles klärt sich genau auf. Einfach perfekt. So liebe ich ein Buch.


Cover
Das Cover gefällt mir sehr gut. Titel und Bilddarstellung greifen das Thema im Buch auf und es macht auf jeden Fall Lust, es zu lesen.

Fazit
„Danach“ ist für mich ein absolut genialer und überaus spannender Thriller. Er schockt und lässt einem nicht zu Atem kommen. Er bekommt von mir 5 von 5 Buchherzen und eine klare Leseempfehlung für alle, die keine schwachen Nerven besitzten.

 

Infos zur Autorin: (Quelle Amazon)
Koethi Zan stammt aus Alabama und hat in Yale Jura studiert. Sie arbeitete als Anwältin für Film, Fernsehen und Theater, zuletzt beim Musiksender MTV. Heute konzentriert sie sich ganz auf das Schreiben und hat bereits zahlreiche Ideen für weitere Thriller. Koethi Zan lebt mit ihrer Familie in der Nähe von Hudson im Bundesstaat New York.

Mittwoch, 30. Oktober 2013

Rezension: Kjell - Das Geheimnis der schwarzen Seerosen - Evelyn Boyd

(Bildquelle: Carlsen-Verlag)


Titel: Kjell - Das Geheimnis der schwarzen Seerosen
Autorin: Evelyn Boyd
Seiten: 239
Verlag: Carlsen 
Preis: e-book 3, 99 Euro 
Ersterscheinung: 10. 10. 2013 
Reihe: Teil 1 von 2?







Kurzbeschreibung:
Schweden, das Land geheimnisvoller Mythen, sagenumwobener Gewässer und junger Männer mit leuchtend blauen Augen. Es ist das erste Mal, dass die neunzehnjährige Sofie Bachmann seit dem Autounfall ihrer Eltern in ihr Ferienhaus zurückkehrt. Dorthin, wo ihr großer Bruder damals ertrunken ist – in dem außergewöhnlich dunklen See, zu dem es sie nie wieder hin verirrt hat. Es soll ein Herbst großer Lebensentscheidungen werden stattdessen wird es ein Herbst der großen Gefühle. Denn als sie Kjell kennenlernt, ist plötzlich nichts mehr wie es war. Zu spät begreift sie, dass der geheimnisvolle junge Mann nicht wenig mit ihrer Vergangenheit zu tun hat …

Meinung:
Das Cover und die Kurzbeschreibung haben mich sofort angesprochen, da sie ein unglaublich spannendes Buch, mit mystischem und geheimnisvollem Inhalt und vielen Gefühlen versprechen. 

So beginnt die Geschichte auch gleich sehr emotional. Protagonistin Sofie musste in ihrem bisherigen Leben schon mit einigen Schicksalsschlägen klar kommen, erst ist ihr großer Bruder in ihrem Beisein ertrunken und nun sind ihre Eltern bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Sofie fühlt sich allein und will trotzdem die Abgeschiedenheit der schwedischen Landschaft nutzen, um sich ihrer Familie nochmal nah zu fühlen und um sich gleichzeitig von ihr zu verabschieden. Dieses Gefühl des Verlustes und der Trauer kann die Autorin auch gut transportieren.

Sofie ist generell eine sehr natürliche und offene Persönlichkeit. Sie hat zwar viele Stärken, doch ihre schnelle Verliebtheit in den geheimnisvollen Kjell bringt doch auch einige Schwächen mit sich. Sie wirkt dadurch teilweise sehr naiv und manipulierbar und schon fast etwas abhängig von Kjell. Dies sind zwar normale Symptome von frisch Verliebten, jedoch konnte ich für mich einfach schwer nachvollziehen, wie sie sich so schnell in Kjell verliebt hat und was sie an ihm findet. 

Unbestreitbar scheint Kjell eine wahre Augenweide zu sein, doch sonst wirkt er selten sympathisch. Einerseits finde ich es gut, dass er wirklich von Anfang an düster und geheimnisumwoben ist und dies auch bleibt. Das bietet viel Potential für einen tiefgründigen Charakter und hebt sich von anderen angeblich düsteren, männlichen Charakteren ab. Jedoch bleibt Kjell dafür etwas zu unnahbar um die volle Tiefe seiner Person wirklich erfassen zu können und über ein erahnen hinauszukommen. 

Der Schreibstil von Frau Boyd ist sehr bildhaft und stimmungsvoll. Die Handlungsorte erscheinen so real, als wäre man selbst vor Ort und würde das Sommerhaus, oder den verstecken Waldsee mit eigenen Augen vor sich sehen. Doch dabei benötigt die Autorin keine unnötigen Worte, wodurch sich die Geschichte auch rasch und flüssig lesen lässt. 

Die Handlung selbst wird vor allem von Sofies Verlusten, ihrer Liebe zu Kjell und einigen kleineren Nebensträngen geprägt. Ich persönlich hätte mir einen stärkeren Fokus auf das Geheimnis und das Übernatürliche und auch auf die Auflösung der Nebenhandlungen gewünscht. So wird zwar am Ende alles Wichtige aufgeklärt und die Zusammenhänge zwischen den einzelnen Ereignissen hergestellt, dennoch hätte man da noch viel mehr herausholen können. 

Auch das Ende selbst kommt etwas abrupt und bleibt ziemlich offen. Für mich als Happy End-Fan ist es dadurch nicht komplett zufriedenstellend, jedoch passt es gut zu der mystischen Atmosphäre des Buches.

Fazit:
Eine gefühlvolle Geschichte, mit natürlicher Protagonistin und vielen Geheimnissen, die in der Gesamtbetrachtung zwar gut unterhalten und überzeugen kann, jedoch dabei nicht ihr volles Potential entfaltet.  Auch wenn ich aufgrund der Kritikpunkte nicht mehr als gute 3,5 von 5 Buchherzen vergeben kann, würde ich dennoch eine Leseempfehlung dafür aussprechen.  

Vielen Dank an den Carlsen-Verlag für das E-book-Leseexemplar.

Infos zur Autorin (Quelle: Amazon):
Evelyn Boyd begeisterte sich schon immer für coole Waldgeister, dunkle Vampire und einsame Werwölfe. Bereits als Kind las sie alles, was sie dazu in die Hände bekommen konnte. Bevor sie allerdings anfing ihre eigenen Geschichten aufs Papier zu zaubern, studierte sie Medizin. Noch heute wagt sie den Spagat zwischen Feder und Skalpell. Nach einigen Kurzgeschichten und Gedichten erschien 2009 ihr Debütroman "Herz aus Stein" im Cora Verlag (Harlequin Enterprises).
Evelyn Boyd liebt Hamburg, das Meer und Reisen nach Skandinavien. Sie lebt mit ihrem Hibiskus "Hubert" zusammen und mordet für Green Chai Latte-Tee.

Dienstag, 29. Oktober 2013

Rezension: Abaton: Im Bann der Freiheit - Christian Jeltsch / Olaf Kraemer




Titel: Abaton: Im Bann der Freiheit 
Autoren: Christian Jeltsch und
 Olaf Kraemer 

Seiten: 456 
Verlag: mixtvision  
Preis: 16, 90 Euro 
Ersterscheinung: 15. 10. 2013 
Reihe: Teil 3 von 3 
 





Kurzbeschreibung:
Edda und Simon landen auf einer geheimnisvollen Plattform mitten im eiskalten Meer. Von hier aus planen hochspezialisierte Rebellen den ultimativen Schlag gegen Gene-Sys und die Macht des Geldes. Edda, Simon und Linus sind der wichtigste Teil dieser Aktion. Doch Linus bleibt verschwunden. Als die Rebellen vernichtet werden, bleibt nur noch eine Chance: Linus zu finden, um das Abaton zu erwecken und die komplette Gleichschaltung zu verhindern.

Meinung:
„Abaton - Im Bann der Freiheit“ ist unbestreitbar ein ausgewöhnliches Buch, das seinen Vorgängern in seiner Besonderheit zur Aufmachung und Hintergrundidee in nichts nachsteht. Genau wie in den bisherigen Bänden gibt es wieder viele rätselhafte Gestaltungen und Symbole. So findet man farblich hervorgehobene Buchstaben und Zeichen, sowie Seiten mit besonderen Plänen und Symbolen. Diese ungewöhnlichen Highlights machen die gesamte Reihe wirklich zu etwas speziellem, jedoch hatte ich bis jetzt zum Schluss darauf gehofft, dass diese Symbole und Zeichen auch irgendwann eine Bedeutung offen legen. Doch leider scheint dies nicht so zu sein und die Aufmachung wirklich nur der Dekoration zu dienen. 

Genauso erhofft man sich in diesem Abschlussband der Trilogie nun endlich die Antworten, was es mit Gene-Sys, der Kritischen Masse und Eddas, Simons und Linus Fähigkeiten nun genau auf sich hat und in welcher Weise sie die Welt verändern sollen. Das Gute daran ist, dass man diese Antworten zum größten Teil auch erhält, nur leider dauert der Weg bis wieder etwas lang und auch das Ende selbst hat irgendwie nur bedingt in meine Vorstellung gepasst, bzw. mich nur eingeschränkt zufrieden gestellt. 

Anders als die bisherigen Teile setzt „Im Bann der Freiheit“ zeitlich ziemlich nah nach „Die Verlockung des Bösen“ ein. Außerdem wird die Geschichte dieses Mal gleich von Beginn an in chronologisch richtiger Reihenfolge erzählt. Dies fand ich eigentlich ganz gut, da dem Roman dadurch etwas von der großen Komplexität genommen wurde und die Autoren gleichzeitig ihrem Stilmittel der Rückblenden doch treu bleiben, in dem sie im Verlauf des Romans einige kleinere Antworten auf diese Weise aufdecken. Auch sonst ist der Schreibstil wie gewohnt ansprechend und gut zu lesen. 

Die Entwicklungen der Handlung sind wirklich unvorhersehbar. Man kann  zwar gut seine eigene Phantasie spielen lassen und sich mögliche Handlungsverläufe vorstellen, doch, dass man damit bei den bedeutenden Teilen auch nur in die Nähe der Wirklichkeit kommt, ist kaum möglich. Eigentlich ist es ja immer positiv, wenn eine Geschichte nicht vorhersehbar ist, jedoch sind die Entwicklungen gleichzeitig auch irgendwie extrem radikal und zu unwirklich um meine Sympathien zu wecken. Denn wie bereits im ersten Teil, fand ich diese Verbindung zwischen den wissenschaftlichen Details und dem dazwischen eingebauten Hang zum Übernatürlichen doch immer noch etwas unpassend und störend. Dennoch will ich noch positiv bemerken, dass die Autoren aktuelle wissenschaftspolitische Themen sehr passend in ihre Geschichte integrieren und ich die Hintergrundidee, trotz allem, immer noch richtig genial finde. 

Noch ein gravierender Unterschied ist mir im Vergleich zu den Vorgängern deutlich aufgefallen. Während ich die Charaktere Edda, Simon und Linus bisher immer sehr gut erarbeitet, authentisch und ihre Entwicklung faszinierend fand, sind mir die drei in diesem Teil einfach fremd geworden. Sie verhalten sich lange Zeit einfach starrköpfig und unüberlegt. Klar, da es sich hierbei immer noch um Teenager handelt, ist z. B. diese extreme Eifersucht von Simon zumindest verständlich, jedoch passt es meiner Meinung nach einfach nicht in die Geschichte und macht die Figuren eher unsympathisch. Im Verlauf des Romans verändern sie sich zwar wieder zum Positiven, jedoch ist diese Sympathie und emotionale Verbindung, die ich bisher mit ihnen hatte, verloren gegangen.  Die Nebencharaktere haben mir dennoch ziemlich gut gefallen. Vor allem Olsen und Sudden spielen eine wichtige Rolle in der Geschichte und meistern diese auch wirklich gut. 

Fazit:
„Abaton – Im Bann der Freiheit“ ist der Abschlussband einer sehr komplexen und besonderen Jugendreihe, die mir vor allem durch seine spezielle Hintergrundidee aufgefallen und in Gedanken geblieben ist. Leider hatte ich mit der Umsetzung öfters meine Probleme, sodass mir die Entwicklungen zur bedingt zugesagt haben. Dennoch gibt es nun endlich die erhofften Antworten und wem bereits die Vorgänger gefallen haben, der muss auch unbedingt „Im Bann der Freiheit“ lesen. Bei mir gibt’s, genau wie für die Vorgänger, solide 3 von 5 Buchherzen. 
 Vielen Dank an den mixtvision Verlag für das Leseexemplar.

Infos zu den Autoren (Quelle: Mixtvision Verlag):
Christian Jeltsch, geboren 1958 in Köln, versuchte sich als Fußballspieler, im Studium der Psychologie, als Filmtechniker, als Regieassistent am Theater und beim Film. Jetzt schreibt er Drehbücher für Fernsehfilme und erhielt dafür u.a. den Adolf-Grimme-Preis.
Olaf Kraemer studierte Ethnologie und Publizistik in Berlin, war Sänger und Texter in einer Garagen-Band und arbeitete zwölf Jahre als Journalist und Übersetzer in Los Angeles. Heute lebt er als Buch- und Filmautor in München. Christian Jeltsch lernte er auf dem Spielplatz kennen.

Infos zur Reihe (bereits komplett erschienen):
1. Abaton - Vom Ende der Angst *klick* zu meiner Rezension
2. Abaton - Die Verlockung des Bösen *klick* zu meiner Rezension
3. Abaton - Im Bann der Freiheit

Sonntag, 27. Oktober 2013

*Rezension* Das Blut der Unschuldigen - Julia Navarro


Titel: Das Blut der Unschuldigen
Autor: Julia Navarro
ISBN:  978-3442379620
Seiten: 816
Verlag: Blanvalet
Ersterscheinung: 20. August 2013
Preis: 9,99 €  Taschenbuch

Kurzbeschreibung
»Ich bin ein Verräter, und ich habe Angst«, schreibt ein Mönch der Inquisition während einer grausamen Belagerung. In seiner Chronik bezeugt er unvorstellbares Unrecht. Jahrhunderte später gelangt diese Schrift in die Hände mächtiger Verschwörer, die das unschuldig vergossene Blut endlich rächen wollen. Ihr erster Anschlag stellt jedoch klar, dass sie auch hochaktuelle Ziele verfolgen – und eine internationale Gefahr darstellen …

Meinung
Also, als erstes Mal muß ich bemerken, das es echt heftig war, die 816 Seiten zu lesen. Schon lange hatte ich mir keinen solchen Schinken vorgenommen und deswegen brauchte ich auch fast eine Woche, bis ich durch war. Nach den ersten paar Seiten dachte ich mir schon, oh je, das ist nichts für mich. Trotzdem hielt ich tapfer durch und wurde am Ende auch dafür belohnt.

Das Buch ist in drei Teile und drei Handlungsstränge in unterschiedlichen Zeitepochen dargestellt worden. Diese sind unwidersprechlich miteinander verbunden und durch die realistische Darstellung und gute Recherche der Autorin, hatte ich keine Schwierigkeiten, mich in jede Zeitepoche hineinzuversetzen.

Die Charakteren wurden sehr gut ausgearbeitet, mit einigen hegte ich Sympathie, mit anderen weniger. Was für mich etwas erstaunlich und absolut respekteinflössend war, war die Tatsache, das sich Menschen selbst als Märthyrer umbringen können, nur um dem Land zu dienen. Vor dieser Selbstaufopferung ziehe ich wirklich den Hut.

Im ersten Teil befinden wir uns im 13. Jahrhundert. Die Geschichte rund um die Katharer und den Gral nimmt seinen Anfang. Hier störten mich eindeutig die verschachtelten Sätze und der sehr geschwollene Schreibstil. Klar war das in dieser Zeit so, trotzdem etwas zu sehr verwirklicht. Auch erfährt man von vielen verschiedenen Personen mit unnatürlich langem und komplizierten Namen, welche mich sehr verwirrten. Ich erfuhr viel über die Zeit selbst, was die Autorin gekonnt beschrieben hat.

Im zweiten Teil verbringen wir die Zeit um 1938, Kriegszeit. Hier beginnt die eigentliche Geschichte und man erfährt viel über die Nazis und den Krieg gegen die Juden. Dies wird sehr spannend aber auch grausam erläutert. Ich konnte mir zu meinem Erschrecken, die Bilder genau vorstellen und einige Textzeilen hätte ich am liebsten heraus gestrichen. Ansonsten wieder sehr viel Informationen über Land und Leute.

Im dritten und letzten Teil sind wir in der Gegenwart. Die Rache nimmt seinen Höhepunkt und viele Menschen müssen durch einen eigentlich unsinnigen Krieg sterben. Die Spannung riss einfach nicht ab und hielt bis zum Schluß kontinuierlich an. Durch den leichten Schreibstil war alles gut verständlich.

Zum Schluß möchte ich nur noch anmerken, wie einfach es für solche Attentäter eigentlich war, Menschen zu manipulieren und umzubringen. Für mich sehr erschreckend und unfassbar.

Cover
Das Cover finde ich ganz schön. Das Herz in der Mitte nimmt den größten Teil ein, der Titel und der Hintergrund wurden in warmen Farben, rot und braun, gehalten. Ganz schön anzuschauen.

Fazit
„Das Blut der Unschuldigen“ war für mich ein absolut spannender und interessanter Thriller, der mich einmal mehr zum Nachdenken brachte. Die absolut realtistische Darstellung der Geschichte war für mich der Höhepunkt und trotz der vielen Seiten hat mir das Buch ganz gut gefallen. Es bekommt von mir 4 von 5 Buchherzen und eine klare Leseempfehlung.

 

Infos zur Autorin: (Quelle Blanvalet)
Julia Navarro, geboren 1953 in Madrid, ist eine der erfolgreichsten Autorinnen Spaniens. Sie veröffentlichte zunächst mehrere erfolgreiche Sachbücher, bevor sie mit Thrillern wie Die stumme Bruderschaft und Das Blut der Unschuldigen an die Spitze der spanischen Bestsellerlisten sprang. Auch in Deutschland waren ihre Romane wochenlang auf der Spiegel-Liste vertreten. Mit Alles, was die Zeit vergisst erobert die Autorin ein neues Genre und wird dafür von Presse und Publikum in ihrer Heimat bereits gefeiert. Julia Navarros Romane werden in zehn Sprachen übersetzt.

Samstag, 26. Oktober 2013

Rezension: Wunder - Raquel J. Palacio




Titel: Wunder
Autorin: Raquel J. Palacio 
Seiten: 384 
  Verlag: Carl Hanser
  Preis: Geb. 16, 90 Euro    
Ersterscheinung: 28. 01. 2013
    Reihe: Nein







Kurzbeschreibung:
August ist anders. Dennoch wünscht er sich, wie alle Jungen in seinem Alter, kein Außenseiter zu sein. Weil er seit seiner Geburt so oft am Gesicht operiert werden musste, ist er noch nie auf eine richtige Schule gegangen. Aber jetzt soll er in die fünfte Klasse kommen. Er weiß, dass die meisten Kinder nicht absichtlich gemein zu ihm sind. Am liebsten würde er gar nicht auffallen. Doch nicht aufzufallen ist nicht leicht, wenn man so viel Mut und Kraft besitzt, so witzig, klug und großzügig ist - wie August.

Meinung:
Die Geschichte des kleinen Jungen, dem das Schicksal und die Gene so übel mitgespielt haben, dass sein Gesicht trotz mehrfacher Operationen extrem deformiert ist, ist einfach unglaublich liebenswert und dabei höchst emotional. Vor allem der Anfangsteil, in dem man August und seine Situation kennenlernt, hat mich gleich gefangen und ans Buch gefesselt. Augusts Art, seine ganz persönliche Lebens- und Leidensgeschichte zu erzählen, ist etwas ganz besonderes. Er hat sich mit seiner Situation eigentlich gut abgefunden, ist aber dennoch nur ein kleiner Junge, der Freunde haben und irgendwie dazugehören möchte, aber zumindest nicht auffallen will. Und das ist gar nicht so einfach. Vor allem Kinder können ja wirklich grausam sein und so muss August viele abwertende Blicke und mehr oder minder verdeckte Hänseleien hinnehmen. Doch trotz allem gibt er nicht auf, behält seinen Lebensmut, seinen Humor, aber auch seine Großzügigkeit bei und wird auch noch selbstständiger. Kurz gesagt, man kann ihn einfach nur ins Herz schließen und ihn für seine Kraft bewundern. 

Anders als von mir erwartet, wechselt sich die Erzählperspektive im Roman öfters ab. Folglich erhält man auch Einblick in die Sichtweise anderer Figuren. So erzählt z. B. auch Augusts Schwester Vio etwas aus ihrem Leben mit August, und auch Augusts Freunde / Schulkameraden Summer und Jack, sowie Vios Freund Justin erzählen jeweils in der Ich-Perspektive aus ihrem Leben und ihre Eindrücke zu August. Über die Wahl zum vermehrten Perspektivenwechsel ist meine Meinung ziemlich geteilt. Einerseits ist es schön, dadurch eine größere Gesamtsicht der Situation zu bekommen, womit vor allem durch Vios Teil die Problematik noch vertieft und verdeutlicht wird. So wird dadurch erst deutlich, dass auch sie kein leichtes Leben hat. Immer musste sie für ihren Bruder zurückstecken und hat dadurch bei ihren Eltern immer die zweite Geige gespielt. Ein Fakt, auf den ich vorher kaum gekommen wäre und weswegen sie mir danach auch oft leidgetan hat. Die anderen Sichtwechsel fand ich teilweise eher etwas unnötig, bzw. zu lang. So hatte ich vor allem mit Justins Abschnitt etwas Probleme, da er meiner Meinung nach nicht wirklich viel zur Gesamtsituation beiträgt und sein Teil auch erzähltechnisch schwerer zu lesen ist, da alle Wörter klein geschrieben sind und die Sätze einfach nur kurz und knapp aneinandergereiht wurden. Dennoch wird im Laufe der Geschichte konstant deutlich, dass auch alle anderen Figuren mit ihren Problemen zu kämpfen haben und sie August für das ein oder andere in seinem Leben sogar bewundern. 

Fazit:
Der Schreibstil ist (abgesehen von Justins Teil) sehr einfach zu lesen und dabei doch so emotional und teilweise sogar humorvoll. In Verbindung mit dem toll erarbeiten und sympathischen Protagonisten, der glaubwürdigen und ergreifenden Handlung, sowie dem rundum guten Gefühl, das den Leser sofort ergreift und ihn den ganzen Roman hinweg nicht mehr los lässt, ist die Geschichte einfach wundervoll und für alle Altersstufen unbedingt zu empfehlen. Trotz des kleinen Kritikpunktes gibt’s knapp die vollen 5 Buchherzen.


Infos zur Autorin (Quelle: Amazon):
Raquel J. Palacio lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Söhnen in New York. Zwanzig Jahre lang gestaltete sie als Art Director die Cover für die Bücher anderer Leute und wartete auf den richtigen Moment, ihr eigenes Buch zu schreiben. Dann traf sie eines Tages vor einem Eisladen ein ganz besonderes Mädchen, und der Moment war gekommen. Wunder ist ihr erster Roman.