Titel: Abaton: Im Bann der Freiheit
Autoren: Christian Jeltsch und
Olaf Kraemer
Seiten: 456
Verlag: mixtvision
Preis: 16, 90 Euro
Ersterscheinung: 15. 10. 2013
Reihe: Teil 3 von 3
Kurzbeschreibung:
Edda und Simon landen auf einer geheimnisvollen Plattform
mitten im eiskalten Meer. Von hier aus planen hochspezialisierte Rebellen den
ultimativen Schlag gegen Gene-Sys und die Macht des Geldes. Edda, Simon und
Linus sind der wichtigste Teil dieser Aktion. Doch Linus bleibt verschwunden.
Als die Rebellen vernichtet werden, bleibt nur noch eine Chance: Linus zu
finden, um das Abaton zu erwecken und die komplette Gleichschaltung zu
verhindern.
Meinung:
„Abaton - Im Bann der Freiheit“ ist unbestreitbar ein
ausgewöhnliches Buch, das seinen Vorgängern in seiner Besonderheit zur
Aufmachung und Hintergrundidee in nichts nachsteht. Genau wie in den bisherigen
Bänden gibt es wieder viele rätselhafte Gestaltungen und Symbole. So findet man
farblich hervorgehobene Buchstaben und Zeichen, sowie Seiten mit besonderen
Plänen und Symbolen. Diese ungewöhnlichen Highlights machen die gesamte Reihe wirklich
zu etwas speziellem, jedoch hatte ich bis jetzt zum Schluss darauf gehofft,
dass diese Symbole und Zeichen auch irgendwann eine Bedeutung offen legen. Doch
leider scheint dies nicht so zu sein und die Aufmachung wirklich nur der Dekoration
zu dienen.
Genauso erhofft man sich in diesem Abschlussband der
Trilogie nun endlich die Antworten, was es mit Gene-Sys, der Kritischen Masse
und Eddas, Simons und Linus Fähigkeiten nun genau auf sich hat und in welcher
Weise sie die Welt verändern sollen. Das Gute daran ist, dass man diese
Antworten zum größten Teil auch erhält, nur leider dauert der Weg bis wieder
etwas lang und auch das Ende selbst hat irgendwie nur bedingt in meine
Vorstellung gepasst, bzw. mich nur eingeschränkt zufrieden gestellt.
Anders als die bisherigen Teile setzt „Im Bann der Freiheit“
zeitlich ziemlich nah nach „Die Verlockung des Bösen“ ein. Außerdem wird die
Geschichte dieses Mal gleich von Beginn an in chronologisch richtiger
Reihenfolge erzählt. Dies fand ich eigentlich ganz gut, da dem Roman dadurch
etwas von der großen Komplexität genommen wurde und die Autoren gleichzeitig ihrem
Stilmittel der Rückblenden doch treu bleiben, in dem sie im Verlauf des Romans einige
kleinere Antworten auf diese Weise aufdecken. Auch sonst ist der Schreibstil
wie gewohnt ansprechend und gut zu lesen.
Die Entwicklungen der Handlung sind wirklich unvorhersehbar.
Man kann zwar gut seine eigene Phantasie
spielen lassen und sich mögliche Handlungsverläufe vorstellen, doch, dass man
damit bei den bedeutenden Teilen auch nur in die Nähe der Wirklichkeit kommt,
ist kaum möglich. Eigentlich ist es ja immer positiv, wenn eine Geschichte
nicht vorhersehbar ist, jedoch sind die Entwicklungen gleichzeitig auch
irgendwie extrem radikal und zu unwirklich um meine Sympathien zu wecken. Denn
wie bereits im ersten Teil, fand ich diese Verbindung zwischen den wissenschaftlichen
Details und dem dazwischen eingebauten Hang zum Übernatürlichen doch immer noch
etwas unpassend und störend. Dennoch will ich noch positiv bemerken, dass die
Autoren aktuelle wissenschaftspolitische Themen sehr passend in ihre Geschichte
integrieren und ich die Hintergrundidee, trotz allem, immer noch richtig genial
finde.
Noch ein gravierender Unterschied ist mir im Vergleich zu
den Vorgängern deutlich aufgefallen. Während ich die Charaktere Edda, Simon und
Linus bisher immer sehr gut erarbeitet, authentisch und ihre Entwicklung
faszinierend fand, sind mir die drei in diesem Teil einfach fremd geworden. Sie
verhalten sich lange Zeit einfach starrköpfig und unüberlegt. Klar, da es sich hierbei
immer noch um Teenager handelt, ist z. B. diese extreme Eifersucht von Simon
zumindest verständlich, jedoch passt es meiner Meinung nach einfach nicht in
die Geschichte und macht die Figuren eher unsympathisch. Im Verlauf des Romans
verändern sie sich zwar wieder zum Positiven, jedoch ist diese Sympathie und
emotionale Verbindung, die ich bisher mit ihnen hatte, verloren gegangen. Die Nebencharaktere haben mir dennoch ziemlich
gut gefallen. Vor allem Olsen und Sudden spielen eine wichtige Rolle in der
Geschichte und meistern diese auch wirklich gut.
Fazit:
„Abaton – Im Bann der Freiheit“ ist der Abschlussband einer
sehr komplexen und besonderen Jugendreihe, die mir vor allem durch seine
spezielle Hintergrundidee aufgefallen und in Gedanken geblieben ist. Leider
hatte ich mit der Umsetzung öfters meine Probleme, sodass mir die Entwicklungen
zur bedingt zugesagt haben. Dennoch gibt es nun endlich die erhofften Antworten
und wem bereits die Vorgänger gefallen haben, der muss auch unbedingt „Im Bann
der Freiheit“ lesen. Bei mir gibt’s, genau wie für die Vorgänger, solide 3 von 5
Buchherzen.
Vielen Dank an den mixtvision Verlag für das Leseexemplar.
Infos zu den Autoren (Quelle: Mixtvision Verlag):
Christian Jeltsch, geboren 1958 in Köln, versuchte sich
als Fußballspieler, im Studium der Psychologie, als Filmtechniker, als
Regieassistent am Theater und beim Film. Jetzt schreibt er Drehbücher
für Fernsehfilme und erhielt dafür u.a. den Adolf-Grimme-Preis.
Olaf Kraemer studierte Ethnologie und Publizistik in
Berlin, war Sänger und Texter in einer Garagen-Band und arbeitete zwölf
Jahre als Journalist und Übersetzer in Los Angeles. Heute lebt er als
Buch- und Filmautor in München. Christian Jeltsch lernte er auf dem
Spielplatz kennen.
Infos zur Reihe (bereits komplett erschienen):
1. Abaton - Vom Ende der Angst *klick* zu meiner Rezension
2. Abaton - Die Verlockung des Bösen *klick* zu meiner Rezension
3. Abaton - Im Bann der Freiheit
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