Titel: Im Schatten des Krans - Ein historischer Kriminalroman aus Hamburg
Autor: Jürgen Rath
Autor: Jürgen Rath
Seiten: 276
Verlag: Sutton
Verlag: Sutton
Preis: 12, 00 Euro
Ersterscheinung: 01. 09. 13
Reihe: Nein
Ersterscheinung: 01. 09. 13
Reihe: Nein
*Klick zu Amazon*
Kurzbeschreibung:
Hamburg 1845. Die Schrecken des Großen Brandes sind noch
überall präsent. Auch der alte Kran im Hafen wurde zerstört. Während Reeder und
Kaufleute als Ersatz einen eisernen Schwergutkran aus England fordern, plädiert
der Werftbesitzer Elbrand für eine hölzerne Hebemaschine. Und er hat beste
Kontakte zur Regierung.
Als Elbrand eines Nachts ermordet aufgefunden wird, gerät
Roger Stove, Angestellter im Handelshaus Schröder & Westphalen und
erbitterter Gegner der Hebemaschine, unter Verdacht und wird arretiert.
Kontorlehrling Moritz Forck glaubt nicht an die Schuld des Kollegen und
versucht auf eigene Faust, den Mörder zu finden. Seine Nachforschungen führen
ihn bis in die hintersten Winkel der berüchtigten Hamburger Gängeviertel.
Obwohl Moritz spürt, dass er verfolgt wird, gibt er die Suche nicht auf.
Schließlich will er nicht nur den Mörder finden, sondern auch Cäcilie, der
Tochter seines Arbeitgebers, beweisen, dass er ein ganzer Kerl ist.
Meinung:
Nach“ Nordhörn – Ein Nordsee-Krimi“ ist „Im Schatten des
Krans“ bereits mein zweiter Roman, den ich vom Autor Jürgen Rath gelesen habe.
Und dabei ließen sich für mich auch einige Parallelen
erkennen.
So ist es gelingt es dem Autor durchaus eindrucksvoll den
Leser in eine authentische Stimmung zu versetzten. Die Atmosphäre der vergangen
Zeit wird schon ziemlich bald greifbar und man hat das Gefühl mitten im Hamburg
des 19. Jahrhunderts gelandet zu sein. Jürgen Rath setzt dabei vor allem auf
eine deutliche Beschreibung der verschiedenen Schichten und Milieus der
damaligen Zeit, so dass man einen guten Überblick vom Leben der Reichen, der
Arbeiter, aber auch der ganz Armen bekommt. Zusätzlich streut der Autor auch
viele historische Details und Entwicklungen mit ein, die dem Leser
unterschwellig zu neuem Wissen verhelfen, aber extrem von der intensiven
Recherchearbeit des Autors zeugen.
Auch der Schreibstil wurde gut an die im Buch vorherrschende
Zeit angepasst. So verwendet der Autor öfters einige, in der heutigen Zeit
nicht mehr ganz so gängige Worte und passt auch die Satzform dementsprechend
an. Doch obwohl der Schreibstil dadurch einen passenden historischen Touch
bekommt, hat man selten Probleme zu verstehen, was der Autor nun genau meint.
Und falls man doch mal das ein oder andere Wort nicht verstehen sollte, gibt es
auf den letzten Seiten des Romans ein umfangreiches Glossar, das die
unbekannten Bezeichnungen ausführlich erklärt.
So weit, so gut. Denn diese Aspekte des Romans haben mir
wirklich gut gefallen. Doch nun kommt leider wieder das große ABER, das ich
auch schon in „Nordhörn“ bemängelt habe, die fehlende Spannung. „Im Schatten
des Krans“ wird groß als historischer Kriminalroman angepriesen, und historisch
ist das Werk ohne Frage, aber unter einem Kriminalroman stelle ich mir doch
etwas anderes vor. Es gibt zwar einen Mord und Kontorlehrling Moritz versucht
zwar auch ab und an diesen aufzuklären, jedoch alles andere als stetig und
gezielt. Durch die ausführlichen Beschreibungen aus Moritz „normalen“ Leben
gerät der Mordfall sehr in den Hintergrund und die Aufklärung des Falls läuft
bestenfalls nebenbei. Und dabei hilft es dann auch wenig, dass die Auflösung der
Tat so gut wie unvorhersehbar ist.
Fazit:
„Im Schatten des Krans“ ist ein atmosphärischer und
bildhafter Historienroman, der einen guten Einblick in das Hamburg des 19.
Jahrhunderts verleiht und deutlich die große Recherchearbeit dahinter erkennen
lässt. Jedoch ist der Kriminalfall der Geschichte sehr dürftig und auch sonst
geschieht nur wenig aufregendes, weshalb es mir zeitweise deutlich an Spannung
fehlte und ich „nur“ 3 von 5 Buchherzen vergeben kann. Dennoch gibt’s eine
Leseempfehlung für alle, die gerne authentische Historienromane lesen und auf durchgängige
Spannung nicht so viel Wert legen.
Herzichen Dank an den Sutton-Verlag für das Rezensionsexemplar.
Infos zum Autor (Quelle: Jürgen-Rath-Autor.de):
Jürgen Rath fuhr in
seinen jungen Jahren zur See und blieb so lange bei der
Handelsschifffahrt, bis er das Kapitänspatent in der Tasche hatte.
Danach wechselte er in den IT-Bereich, war Ausbilder für kaufmännische
Berufe und schließlich Leiter der Personalwirtschaft in einem
internationalen Unternehmen. Damit ist er seinem Motto treu geblieben:
“Ich muss alle 10 Jahre den Beruf wechseln, sonst werde ich verrückt.”
Rath ist Diplom-Betriebswirt (HWP),
Diplom-Soziologe und hat an der Universität Hamburg im Fachbereich
Sozial- und Wirtschaftsgeschichte promoviert. Als Schifffahrtshistoriker
hat er mehrere Sachbücher zum Thema “Hafen, Seefahrt und Küste”
veröffentlicht. Seit 2008 schreibt er auch Romane, Kurzgeschichten und
Essays.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Bitte beachte, dass du mit Absenden eines Kommentars und beim Setzen eines Hakens für weitere Benachrichtigungen auf Folgekommentare Du Dich einverstanden erklärst, dass personenbezogene Daten (z.B. IP-Adresse, Username, E-Mailadresse) eventuell abgespeichert und von Blogger / Google weiterverarbeitet werden.
Weitere Informationen findest Du unter Datenschtz