Mittwoch, 23. Oktober 2013

Rezension: Rebecca - Daphne Du Maurier: Roman vs Musical

            
Titel:  Rebecca
Autorin: Daphne Du Maurier
  Seiten: 480 
Verlag: Fischer
   Preis: TB ab 7, 95 Euro    
Ersterscheinung: 1940
  Reihe: Nein  







Kurzbeschreibung:
Ein dunkles Geheimnis liegt über dem alten englischen Herrensitz Manderley. Als Maxim de Winter mit seiner jungen, zweiten Frau dorthin zurückkehrt, ist sie überwältigt von der feindseligen Atmosphäre des Gemäuers und den subtilen Grausamkeiten der Dienstboten. Manderley trägt noch immer den Stempel von Rebecca, Maxims schöner erster Frau, deren Schatten eine große Liebe zu zerstören droht. Ein dunkles Geheimnis liegt über dem alten englischen Herrensitz Manderley. Als Maxim de Winter mit seiner zweiten Frau dorthin zurückkehrt, ist die junge schüchterne Braut überwältigt von der feindseligen Atmosphäre des Gemäuers und den subtilen Grausamkeiten der Dienstboten. Allgegenwärtig auf Manderley ist noch immer Rebecca, Maxims schöne erste Frau, deren Schatten eine große Liebe zu zerstören droht.

Meinung:
Es ist jetzt ziemlich genau ein Jahr her, dass ich das wunderbare Musical "Rebecca" gesehen habe. Ich muss zugeben, ich hatte davor noch nie etwas davon gehört und dementsprechend konnte ich mir auch keine Vorstellungen darüber machen.  Aber das, was mich am Ende erwartet hat, konnte mich mir als überzeugen und fesseln. 

Deshalb war ich nun auch auf die Romanvorlage ziemlich neugierig. Die Tatsache, dass ich das Musical und damit die Handlung bereits kannte, ist mir dabei sowohl positiv, wie auch negativ aufgefallen. Positiv vor allem deshalb, weil ich sonst wohl nie auf dieses Buch aufmerksam geworden wäre und ich vergleichen konnte, wie der Roman im Vergleich zum Musical abschneidet und wie viel von der Ausgangsgeschichte erhalten wurde. Negativ hingegen, war auf jeden Fall, dass die Spannung dadurch, da ich die ganzen Geheimnisse und Hintergründe schon kannte, nicht mehr ganz zum Tragen kam. Denn da das Buch bereits 1940 erschienen ist, ist die Spannung  eh nicht ganz so dicht, wie man es heute kennt. Dabei ist die Geschichte selbst, vor allem für die damalige Zeit, wirklich eine gute Mischung aus Thriller, Krimi und dramatischer Liebesgeschichte, mit einigen tollen, nicht vorhersehbaren Wendungen und einer unglaublichen Atmosphäre. Doch der Schreibstil ist zum einen unglaublich bildlich, eindrucksvoll und ziemlich leicht zu lesen, aber für Leser der heutigen Zeit ziemlich blumig und ausschweifend. Somit gelingt es der Autorin zwar zumeist die Phantasie ihrer Leser anzuregen, indem sie die Umgebungen im Roman ziemlich detailliert beschreibt, aber gleichzeitig dauert es lange, bis man wirklich ins Buch findet und von der Geschichte gefesselt wird. 

Da ich bereits die gekürzte und auf den Punkt gebrachte Version vom Musical kenne und liebe, habe ich mich mit dem ausschweifenden Erzählsteil teilweise echt schwer getan. Aber dennoch orientiert sich das Musical sehr nah an der Buchverlage, wobei wirklich die wichtigsten Szenen zumeist detailgetreu übernommen wurden. 

Die Charaktere in Rebecca sind meiner Meinung nach alles großartige Unikate. Die Protagonistin, die ihre Geschichte in der Ich-Form erzählt, ist eine namenlose Frau. Doch trotzdem hat man das Gefühl, im Laufe der Geschichte das  „Ich“ immer besser kennenzulernen. Sie ist zu Beginn und auch noch lange danach einfach eine extrem schüchterne Frau mit Minderwertigkeitskomplexen, die sich in einen reichen Mann verliebt und durch die Anfeindungen der Haushälterin, sowie die Geheimnisse der Vergangenheit wächst und sich weiterentwickelt.   Die Rolle des „Ichs“ wurde sowohl im Musical wie auch im Roman gut umgesetzt. 

Doch auch die anderen Charaktere sind durchaus erwähnenswert. So ist Maxim de Winter im Buch extrem kalt und hartherzig, diese Züge hat er zwar auch in der Musicalversion, aber es fällt im Buch viel schwerer ihn zu mögen und ihn trotz seiner Gründe hierfür zu verstehen. Auch die Rolle der Haushälterin Mrs. Danvers spielt sowohl im Musical, als auch im Buch eine tragende Rolle. Ihre kaum versteckte Feindseligkeit und bedingungslose Treue und Liebe zur verstorbenen Rebecca sind wirklich hervorstechend und überzeugend.  Doch wirklich beispiellos ist die Figur von Rebecca de Winter. Obwohl die Frau schon über ein Jahr Tod ist und kein einziges Mal in Erscheinung tritt, ist ihre Figur vor allem im zweiten Teil der Geschichte ständig präsent. 

Fazit:
Meiner Meinung nach ist der Roman "Rebecca" etwas zu ausschweifend, um wirklich dauerhaft fesseln zu können. Das ist bei der Musicalversion schon anders. Aber dennoch ist die Handlung, vor allem für die damalige Zeit wirklich komplex, spannend und unvorhersehbar. Die Geschichte ist zudem extrem atmosphärisch und die Charaktere sind unglaublich stark gezeichnet. Am Ende gibt’s für den Roman sehr gute 3,5 und für das Musical volle 5 Buchherzen. 
Infos zur Autorin (Quelle: Fischer-Verlage):
Daphne Du Maurier (1907-1989) entstammt einer Familie von Schriftstellern und Künstlern, wuchs in London und Paris auf und begann 1928 mit Feuilletons und Kurzgeschichten ihre schriftstellerische Tätigkeit. Für ihre Verdienste als Schriftstellerin (ihre weit über 20 Romane, historischen Biographien und Novellen-Sammlungen sind in Millionenauflagen in der ganzen Welt verbreitet) verlieh die englische Königin Daphne Du Maurier 1969 den Titel »Dame«.

7 Kommentare:

  1. Ich finde die Handlung klingt echt super! Das kommt jetzt gleich mal auf die Wunschliste! ;)

    LG Cat

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    1. Ui, na das ist ja schön :) Ich wünsch dir viel Spaß damit.

      lg, Steffi

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  2. Ich finde das klingt unglaublich interessant. Da ich das Musical nicht kenne, habe ich die Hoffnung, dass mir das Buch besser als dir gefallen könnte, deshalb landet es gleich mal auf meiner WuLi :)
    LG, Sandrina

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    1. Ja, also ich denke, dass die Geschichte echt interessant ist und hoffe ja doch, dass sie dich dann mehr fesselt :)

      LG, Steffi

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  3. Ahoi Steffi,

    jetzt habe ich deinen Post auch gefunden :)
    Blumiger Schreibstil, im wahrsten Sinne des Wortes; ich wusste nicht, dass man so viele Blumen haben kann xD
    Und ja, Rebecca einfach so ein interessanter Charakter. Im Musical sagst du, wirkt Maxim sympathischer?

    Liebe Grüße
    Ronja von oceanloveR

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    1. Hallo Ronja,

      ja, aber so blumig ist es ja bei den älteren Büchern oft :D
      Ja, ich fand Maxim im Musical schon sympathischer als in echt, vielleicht lag das aber auch am Darsteller. Auch Mrs. Danvers war schon echt beeindruckend, was aber auch an Pia Douwes gelegen haben kann.
      Ach da bekomme ich richtig wieder Lust drauf :D

      Liebe Grüße,
      Steffi

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    2. Oh ja, die Haushälterin ist ne starke Figur; kann ich mir gut vorstellen, dass das auch im Musical beeindruckend ist ^^ Mir war ja Maxim am Anfang sympathisch, dann nicht mehr, aber ich versuchte, das Positive zu sehen, dann habe ich mit ihm und der Prota mitgefiebert und nach dem Nachwort war er mir sehr unsympathisch xD

      LG Ronja

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