Titel: Bird Box - Schließe deine Augen
Autor: Josh Malerman
Seiten: 320
Verlag: Penhaligon
Preis: 19, 99 Euro
Ersterscheinung: 16. 03. 15
Reihe: Nein?
Seiten: 320
Verlag: Penhaligon
Preis: 19, 99 Euro
Ersterscheinung: 16. 03. 15
Reihe: Nein?
Kurzbeschreibung:
Ich sehe was, dass du nicht siehst - und es ist tödlich...
Malorie ist hochschwanger, als immer mehr Menschen aus aller
Welt von einem schrecklichen Wahnsinn befallen werden und sterben. Gleichzeitig
häufen sich die Meldungen von etwas Unheimlichem, dessen bloßer Anblick die
Raserei auslösen soll. Schon bald herrscht überall gespenstische Ruhe. Die
wenigen Überlebenden haben sich in kleinen versprengten Gruppen
zusammengefunden und verbarrikadieren sich in ihren Häusern. Malorie versucht
alles, um die Menschen, die sie liebt, zu beschützen – in einer Welt, die von
vier Wänden und verdunkelten Fenstern begrenzt wird. Und in der man den Tod
erblickt, sobald man nur die Augen öffnet …
Meinung:
Der Klappentext verspricht eine richtig erschreckende und
gruselige Geschichte und diese Erwartung kann „Bird Box – Schließe deine Augen“
auch auf ganzer Linie erfüllen. Von Beginn an ist der Plot sofort spannend und
schockierend und der Autor schafft es immer wieder mit eingestreuten
Beschreibungen zu erschüttern und eine schaurige Atmosphäre zu erschaffen.
So fand ich auch eigentlich ganz banale Dinge, z. B. dass
die Kinder keine Namen haben, oder wie die Erziehung von ihnen Ablief extrem
erschreckend und natürlich auch die kurzen, aber intensiven Einblicke in die
Taten der Verrücktgewordenen bestürzen jedes Mal aufs Neue.
Die Geschichte wird abwechselnd in zwei Handlungssträngen
erzählt, die sich am Ende verbinden und eine solide Handlung ergeben. Zum einen
begleitet man Malorie in der Gegenwart, wie sie mit ihren Kindern auf der Flucht
ist und zum anderen erhält man Einblicke in ihre Geschichte vom Zeitpunkt, als
sie von der Schwangerschaft erfuhr und die Veränderung der Welt begann, bis hin
zur Geburt. Dabei erkennt der Leser ziemlich schnell, dass in diesem Zeitraum
viel Schreckliches passiert sein muss und die spannende Frage, „was genau?“,
hängt über jeder Seite.
Die andere Frage, die sich quälend durch den ganzen Roman
zieht, ist das Rätsel nach den Hintergründen dieser Katastrophe und um welche
Wesen es sich denn handelt. Jedoch bleibt diese Frage auch nach Beenden des Romans
leider größtenteils unbeantwortet. Dies ist zwar zum einen ein nachvollziehbarer
Weg des Autors, da man ja auch im realen Leben nicht immer die Hintergründe
erfährt, aber für den Leser bleibt es etwas unbefriedigend.
Malorie ist als Protagonistin ein tiefgründiger Charakter,
den man im Laufe des Romans doch besser kennenlernt und auch im Verlauf
deutliche Einsicht in ihre Psyche bekommt. Es ist schön dargestellt, wie
Zweifel an ihr nagen und sie selbst teilweise kurz davor ist, verrückt zu
werden.
Der Schreibstil ist dabei eher gehetzt, abgehackt und es
gibt oft kurze und auch teilweise etwas wirre Sätze, aber dies passt perfekt
zur Geschichte und zur Stimmung und trägt dazu bei, dass das ganze extrem
realistisch wirkt.
Den Showdown fand ich ein bisschen zu wirr und abrupt.
Darüber hätte man ruhig noch ein paar Wörter mehr verlieren und die Gegebenheiten
evtl. auch ein bisschen besser ordnen können. Dennoch stellt das Ende den Leser
im Großteil zufrieden und man kann trotz der offen gebliebenen Fragen gut mit
dem Schluss leben.
Fazit:
Ein schockierender Roman, der geschickt eine gruselige Stimmung
erschafft, diese bis zum Ende hin hält und den Leser nicht mehr los lässt. Die
Geschichte ist so erschreckend realistisch beschrieben, dass man einfach weiter
lesen muss. Etwas schade ist es, dass man am Ende auf die Frage nach dem „Warum?“
keine zufriedenstellende Antwort bekommt, aber dies kann den guten
Gesamteindruck nur minimal schmälern. Deshalb gibt es von mir 4 Buchherzen und
eine Leseempfehlung.
Herzlichen Dank an den Penhaligon-Verlag für das Leseexemplar.
Infos zum Autor (Quelle: Amazon):
Josh Malerman ist ein großer Fan von Gruselliteratur und zählt mehr als
500 Horrorfilme zu seinen Favoriten. Er schrieb zunächst Gedichte und
Kurzgeschichten, doch seine professionelle Karriere startete er mit
Songtexten, bevor er sich ganz seinem Debüt Bird Box widmete. Josh
Malerman ist Sänger und Chef der gefeierten Indie-Band The High Strung,
mit der er bereits zweimal in Guantanamo Bay aufgetreten ist. Er lebt
heute mit seiner Verlobten in Royal Oak, Michigan.