Titel: Priester, Neffe, Tod: Gerti Zimmermann recherchiert
Autor: Thomas Bäumler
Seiten: 200
Verlag: Größenwahn
Verlag: Größenwahn
Preis: 21, 90 Euro
Ersterscheinung: 06. 02. 15
Reihe: Teil 1 von ?
Ersterscheinung: 06. 02. 15
Reihe: Teil 1 von ?
Kurzbeschreibung:
Georg Hornberger – geachteter Theologe, Prälat und
Ehrenbürger seines oberpfälzischen Heimatortes – wird brutal ermordet
aufgefunden. Nicht nur die Polizei steht vor einem Rätsel. Die angehende
Journalistin Gerti Zimmermann beginnt zu recherchieren. Ihre Ermittlungen, die
sie bis nach Prag führen, lassen ihr keine Ruhe. Im Tagebuch des Junkies Josef,
des Neffen des Ermordeten, findet sie einen erstaunlichen Hinweis: Josef wurde
als Jugendlicher von seinem Onkel sexuell missbraucht. Gerti erforscht die
Familiengeschichte des Ermordeten und entdeckt Geheimnisse, deren Lüftung
vielen Beteiligten ein Dorn im Auge zu sein scheint. Werden ihre
Ermittlungsergebnisse Gehör finden? Ist die Redaktion der Zeitung bereit, die
Wahrheit zu drucken?
Thomas Bäumler kreiert den ersten Fall der blutjungen Gerti
Zimmermann, die noch am Anfang ihre Karriere steht. Auf der Bühne dieses
ländlich geprägten nordbayrischen Umfeldes durchlebt eine katholische Familie
ihre Tragödie. Eine sozialkritische Kriminalgeschichte mitten in Deutschland um
Medienmacht, Meinungsfreiheit und Glauben. Und über sexuellen Missbrauch.
Meinung:
Es fällt mir gar nicht so leicht, das Buch zu bewerten, da
es einerseits gar nicht dem entspricht, was ich mir unter einer
Kriminalgeschichte vorstelle, aber es sich andererseits doch recht interessant
lesen lies.
Zum einen lag dies für mich persönlich natürlich am großen
Heimatbezug. Ich komme aus der beschriebenen Ecke und finde es immer wieder
schön Orte und Beschreibungen von Sehenswürdigkeiten, die man schon öfters mit
eigenen Augen gesehen hat, in einem
Roman beschrieben vorzufinden. Vor allem bei solch einer ländlichen Gegend, in
der dies nicht allzu oft vorkommt.
Die Geschichte startet wie erwartet, mit einem bestialischen
Mord, bei dem die Frage nach den Motiven und dem Täter auftauchen. Es gibt auch
kurze Ermittlungen, als diese jedoch im Sand verlaufen, macht sich die
Volontärin Gerti daran alles über die Familie des Toten herauszufinden, was
dann auch ausführlich beschrieben wird. Als ihr dann das Tagebuch von Josef in
die Hände fällt, nimmt dessen Lebensgeschichte zwei Drittel des Buches ein. Dabei
erscheinen einige Erzählungen etwas langatmig und unnötig für die Handlung,
sorgen aber doch auch dafür, ein genaues Bild über die Familie zu bekommen und
die ganze Tragik der Lebensgeschichte des jungen Josefs zu begreifen. Somit ließen sich die ausführlichen und nicht
immer extrem bedeutenden Ausführungen trotzdem relativ zügig lesen.
Meiner Meinung nach wird im Klappentext schon viel zu viel
verraten. Würde das mit der Vergewaltigung nicht erwähnt werden, wäre die
Spannung bestimmt etwas größer. Außerdem werden die auf dem Klappentext
aufgeworfenen Fragen nur ganz am Ende und relativ knapp abgehandelt. Sodass der
Großteil des Romans sich wirklich nur mit der Lebensgeschichte von Josef
beschäftigt und für mich eher eine persönliche Erzählung als eine
Krimigeschichte darstellt.
Die Auflösung des Falles selbst war am Ende zwar doch ein
wenig anders als zu Beginn erwartet, aber man konnte es sich vor der Erklärung dann auch selbst zusammen reimen.
Fazit:
Wenn man aus der beschriebenen Ecke kommt, oder ländlich
angehauchte tragische Lebensgeschichten mag, kann man den Roman ganz gut lesen, aber alle
die sich einen spannenden, sozialkritischen Krimi erwarten werden wohl eher
enttäuscht werden. Von mir gibt’s solide 3 Buchherzen.
Vielen Dank an den Größenwahn-Verlag für die Bereitstellung des Leseexemplars.
Infos zum Autor (Quelle: Amazon):
Thomas Bäumler wurde 1961 in Neustadt an der Waldnaab in der nördlichen
Oberpfalz unweit der tschechischen Grenze geboren. Nach seinem
Medizinstudium in Erlangen arbeitete er zunächst als Frauenarzt an
Kliniken in der Schweiz und Nordbayern. Seit 1994 führt er gemeinsam mit
einem Kollegen eine frauenärztliche Gemeinschaftspraxis mit Schwerpunkt
Brustdiagnostik. Er ist verheiratet, Vater von zwei Söhnen und wohnt
nach wie vor in der nördlichen Oberpfalz. Neben seinem Beruf beschäftigt
er sich intensiv mit Heimatarchäologie, Schwerpunkt Steinzeit. Zu
diesem Thema wurden vom ihm bereits mehrere Aufsätze veröffentlicht.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Bitte beachte, dass du mit Absenden eines Kommentars und beim Setzen eines Hakens für weitere Benachrichtigungen auf Folgekommentare Du Dich einverstanden erklärst, dass personenbezogene Daten (z.B. IP-Adresse, Username, E-Mailadresse) eventuell abgespeichert und von Blogger / Google weiterverarbeitet werden.
Weitere Informationen findest Du unter Datenschtz