Sonntag, 31. März 2013

*Rezension* Ödland Erstes Buch Der Keller - Christoph Zachariae

 

Titel: Ödland  Erstes Buch  Der Keller
Autor:  Christoph Zachariae
ASIN: B009MP439S
Seiten: 257
Format: Kindle Edition
Verlag:  Lucid Dreams
Preis: 3,99 €
Inhalt
Die 19 jährige Mega wächst in unteririschen Kellern einer alten Universität auf. Dort wurde sie als kleines Mädchen von einigen noch lebenden Wissenschaftler aufgenommen, welche sich nach dem Zusammenbruch der Zivilisation dort versteckt halten. Keiner weiß woher sie kommt oder wer sie ist, sie selbst kann sich auch an nichts mehr erinnern. Sie weiß nur, das eine Außenwelt existiert und verspürt den Drang, wieder noch draußen zu gehen. Diese Chance bekommt sie auch, als fest steht, das die Wasseraufbereitungsanlage nicht mehr lange durchhält. Irgendjemand muß raus und die Ersatzteile holen. Da die meisten Bewohner des Keller allerdings zu jung oder zu alt sind, fällt die Wahl auf Mega.

Meinung
Die Geschichte ist von Anfang an ziemlich spannend geschrieben. Teilweise sogar sehr brutal beschreibt der Autor das Leben im Keller und zeitgleich auch von einem versteckten Lager im Moor. Das Buch ist somit in zwei Handlungsstränge eingeteilt, einmal aus Sicht von Mara und einmal aus Sicht von Hagen, der sich im Ödland als Chef einer brutalen Gruppe durchsezten muß. Beide sind aber so gestaltet, das man durchaus mitkommt und sich immer wieder in die verschiedenen Teile versetzten kann. Der Schreibstil ist flüssig und einfach, viele kurze Sätze runden das Ganze ab. Die 257 Seiten gingen schnell zu lesen.

Man erfährt aber leider nur sehr wenig, warum die Zivilisation zusammengebrochen ist, und sich die überlebenden Menschen verstecken müssen. Auch über die noch lebenden einzelnen Gruppierungen außerhalb des Kellers wird wenig geschrieben. Ich hätte mir gewünscht, noch mehr über dies zu erfahren. Was mich aber am meisten geärgert hat, war das abrupte Ende. Schrecklich ein Buch so zu beenden. Der zweite Teil muß schleunigst her.

Diese Dystopie kann man mit keiner anderen vergleichen, eigentlich geht es ja in jeder um das selbe, aber hier sticht vorallem das Brutale und die Gewalt in einigen Szenen hervor. Diese werden auch noch so genau beschrieben, das ein Kopfkino entsteht, bei dem es einem manchmal wirklich graut. Sogar mir als eingefleischte Horrorfanatikerin, stellten sich da die Haare auf.

Was mich etwas fasziniert hat ist, das die Wissenschaftler im Keller trotz der wenigen Materialien die sie haben, oder noch hatten, ein solch ausgeklügeltes Fahrzeug wie dieses INDU erschaffen zu haben. Auch waren ja einige Kellergewölbe top modern eingerichtet und ausgestattet. Wie kann sowas sein?

Jetzt noch zu den Hauptprotagonisten. Mega ist ein sehr sympathisches Mädchen, das aber durchaus auch ihren eigenen Kopf hat und viel Willenstärke besitzt. Hagen, kommt mir brutal vor und manchmal scheint es so, als wollte er seine Handlungen nicht so treffen, wie seine Entscheidung dann aber ausfällt. Trotzdem verbindet beide irgendetwas. Hoffentlich erfährt man da im zweiten Teil mehr darüber.

Cover
Das Cover gefällt mir ganz gut, es sieht mystisch und dunkel aus. Die Farben sind perfekt aufeinander abgestimmt.

Fazit
Eine spannende Dystopie mit einigen grausamen Elementen, welche aber durchaus gut zu lesen ist. Meines Erachtens nicht so als Jugendlektüre geeignet, trotzdem aber lesenswert ist. Es hat viel Potenzial, das aber durchaus noch mehr ausgeschöpft werden kann. „Ödland Erstes Buch Der Keller“ erhält von mir 3,5 Buchherzen. 


Infos zum Autor: (Quelle Amazon)
Christoph Zachariae wird 1972 als Sohn eines Flugzeugingenieurs und einer Lehrerin in Bremen geboren. Vom Vater übernimmt er die Begeisterung für Technik und Raumfahrt, von der Mutter die für Kunst und Museen.
Im Alter von 12 Jahren schreibt er die erste Kurzgeschichte. Ab 1993 studiert er Filmwissenschaften und Philosophie an der Ruhr-Universität Bochum und realisiert Fotoausstellungen. Aus eigenen Drehbüchern entstehen Kurzfilme, die auf zahlreichen Festivals laufen. 1996 wechselt er an die Filmakademie Ludwigsburg und schließt ein Regiestudium ab.
Seine Leidenschaft gehört der Phantastik und der dunklen Seite der menschlichen Seele.
Seit 2002 lebt und arbeitet er in Berlin. Hier entstehen u.a. die Hörbücher für die mehrfach preisgekrönte Thriller-Serie DARKSIDE PARK. Neben Drehbüchern für Kinofilme schreibt Christoph Zachariae für deutsche TV-Serien und produziert eigene Kurzfilme.

Samstag, 30. März 2013

Rezension: Wo bist du? - Marc Levy

 

Titel: Wo bist du?
Autorin: Marc Levy 
Seiten: 271 
Verlag: Droemer Knaur
Preis: 8, 99 

Ersterscheinung: Jan. 2003 
Reihe: Nein




Inhalt:
Philip und Susan lieben einander praktisch seit dem Sandkasten. Und doch kann er sie nicht halten: Susan geht als Entwicklungshelferin nach Honduras, Philip bleibt in New York. Ihre Liebe zueinander aber verändert beider Zukunft.
Zwei Stühle in der Flughafenbar des Newark Airport werden zu Fixpunkten in ihrem Leben. Hier verabschiedet Philip Susan, als diese Richtung Honduras aufbricht. Hier wartet er zwei Jahre und zahlreiche Briefe später auf Susan in der Hoffnung, sie endlich ganz für sich zu haben. Doch Susan bleibt nur zwei Stunden, sie will Honduras und die Menschen, die auf sie vertrauen, nicht im Stich lassen. So geht das Jahr für Jahr -- der emotionale Abstand zwischen beiden wächst, doch ganz können sie nicht voneinander lassen. Bis Philip kapituliert und eine andere Frau heiratet. Doch viele Jahre später, als er seine Vergangenheit fast begraben hat, bekommt er unerwarteten Besuch…

Zitat:
„Gehen ist nicht immer aufgeben, es ist auch eine Art, das Erlebte zu bewahren, wenn man geht, bevor es zu spät ist.“

Meinung:
Dieses Buch zu rezensieren ist mal wieder gar nicht so einfach, was vor allem daran liegt, dass mir verschiedene Abschnitte davon jeweils unterschiedlich gut oder schlecht gefallen haben, weswegen sich meine Rezension vor allem drauf beziehen wird. 

Ungefähr das erste Drittel der Geschichte fand ich einfach nur schrecklich. Ich konnte mich irgendwie mit dem Schreibstil, welcher die Geschichte im Präsens erzählt, nicht anfreunden. Zusätzlich besteht dieser Abschnitt aus dem Abschied von Susan und Philip, den zumeist zu kurzen Briefen in denen man viel zu wenig aus der vorangeschritten Zeit erfährt, sowie kurzen Einblenden in das Leben der beiden, welche aber auch viel zu oberflächlich sind, um mich wirklich zu fesseln. Natürlich war ich über die beschrieben gravierenden Zustände in Honduras geschockt, jedoch war es alles oft eher zu stichpunktartig beschrieben um das ganze Leid wirklich nachzufühlen.

Irgendwann habe ich mich dann an den Schreibstil gewöhnt und auch die Handlung lieferte etwas längere Einblicke in das Leben der beiden Protagonisten, wobei die Briefe immer seltener, kürzer und gefühlloser werden. In diesem Drittel der Geschichte begann ich langsam einen Teil von Marc Levys toller Art zu schreiben wieder zu erkennen. Außerdem hat eine für eher unvorhersehbare Wendung die Geschichte ziemlich gedreht. Sodass mich das Buch zwar immer noch nicht vollkommen überzeugt hatte, aber ich es zumindest nicht mehr bereute, es nach dem schlechten Beginn überhaupt weiter gelesen zu haben.

Und ich wurde für mein Durchhaltevermögen auch wirklich belohnt, denn der letzte Teil der Geschichte war einfach atemberaubend schön. Hier gibt es einen ganz anderen Schwerpunkt und man lernt die neuen Protagonisten mit der Zeit immer etwas besser kennen und verfolgt ihren schweren Weg zueinander zu finden. Und durch eine erneute unvorhergesehene Wendung erhält das Buch ein stimmiges und nachklingendes Ende. Hier habe ich Herrn Levys Talent mit geschickten Worten Gefühle zu spiegeln und den Leser zu fesseln in seiner Perfektion genießen dürfen. Es gab im Verlauf des Buches auch viele Stellen, die mich richtig berührt haben oder ich einfach unglaublich passend fand, weshalb ich einige davon auch als Zitate aufgeführt habe.

Zitat:
„Ein Paradox ist, dass ich nie deine Mutter sein werde, aber dass du immer meine Tochter bist.“

Fazit:
Ein sehr durchwachsenes Buch, welches ich zu Beginn fast abgebrochen hätte. Da es so dreigeteilt war, würde ich dem ersten Teil 1-2 Buchherzen, dem zweiten Drittel gute 3 Buchherzen und dem abschließenden Teil 4,5 – 5 geben. Womit ich zu einer Gesamtwertung von 3,5 Buchherzen komme.


Infos über den Autor: (Quelle Amazon)
Marc Levy wurde 1961 als Sohn eines Verlegers in Frankreich geboren. Er ist von Beruf Architekt und entdeckte schon früh seine Liebe zur Literatur und zum Kino. Von 1983 bis 1990 lebte er in San Francisco, wo er studierte und sein erstes Unternehmen gründete. Sein erster Roman, "Solange du da bist", der von Steven Spielberg verfilmt worden ist, wurde zu einem internationalen Bestseller, genauso wie "Wo bist du?", "Sieben Tage für die Ewigkeit", "Bis ich dich wiedersehe", "Zurück zu dir", "Wenn wir uns wiedersehen" und "Kinder der Hoffnung". Seit seinem Welterfolg lebt Marc Levy als freier Schriftsteller in London und New York.

Freitag, 29. März 2013

Rezension: Der Fluch der Feuerfrau - Susan Carroll




 Titel: Der Fluch der Feuerfrau
Autorin: Susan Carroll
Seiten: 427
Verlag: Droemer Knaur
Preis: ?
Ersterscheinung: 2001
Reihe: Nein






Inhalt:
Cornwell im 18. Jahrhundert:

Anatole St. Leger ist das Oberhaupt einer ungewöhnlichen Familie. Die meisten Familienmitglieder besitzen irgendwelche übersinnlichen Fähigkeiten und auch ein Weiterleben als Geist stellt keine Seltenheit dar. Außerdem wird den St. Legers nachgesagt, dass sie nur dann in einer Ehe glücklich sind, wenn bestimmte Brautsucher ihnen die richtige Braut suchen. Auch wenn Anatole nicht glücklich damit ist, schickt er den alten Reverend Fitzleger aus ihm seine Braut zu suchen. Jedoch ist Madeleine ganz anders wie erwartet und auch ihre Vorstellungen von ihrem Gatten lösen sich bereits beim ersten Zusammentreffen in Luft auf. So steht die Ehe von Anfang an unter keinem guten Stern, vor allem da Anatole in der ständigen Angst lebt, dass seine Frau von seinen abnormen Fähigkeiten erfahren und sich dann von ihm abwenden könnte. Auch wenn sich die beiden bald besser kennenlernen und Gefühle füreinander entwickeln, braut sich um sie herum ein gefährlicher Hinterhalt zusammen.

Meinung:
Bei „Der Fluch der Feuerfrau“ handelt es sich um eine mit Fantasyelementen angehauchte historische Liebesgeschichte. Auch wenn die Liebesgeschichte selbst vielen anderen ähnelt, ist das Buch doch spannend und lesenswert. Die beiden Protagonisten haben ziemlich unterschiedliche Vorstellungen voneinander und sehnen sich doch nur nach Liebe.  Jedoch wird ihre Beziehung durch ständige Missverständnisse  geprägt und verkompliziert. Langsam, aber sicher kommen sich die beiden doch näher und Madeleine erkennt, dass sich hinter der rauen Schale von Anatole ein liebevoller und sanftmütiger Mann mit einer schrecklichen Kindheit verbirgt. Diese Entwicklung der Charaktere und auch der Liebesbeziehung ist nachvollziehbar und glaubhaft beschrieben. Dabei sind sowohl Anatole, als auch Madeleine sofort sympathisch und wachsen dem Leser ans Herz. Und auch wenn der Leser über diese Missverständnisse oft den Kopf schütteln möchte, erkennt man Situationen wieder, die man selbst erlebt hat und die man auch vermeiden hätte können, wenn man ehrlich miteinander gesprochen hätte.

Auch wenn das Hauptaugenmerk des Buches auf der Liebesgeschichte liegt, wird sie dennoch durch die interessante Nebenhandlung aufgepeppt. Die verschiedenen Fähigkeiten der St. Leger Familie und auch die Hintergründe der Familiengeschichte werden interessant, wenn auch für mich leider etwas zu oberflächlich, dargestellt. Hier hätte ich gerne noch etwas genauere Informationen erhalten. 

Ebenso ist bei solchen Büchern das Ende meist offensichtlich, dennoch konnte mich die Autorin mit einer unvorhergesehenen Wendung überraschen, die mich kurz an dem von mir erwarteten Ende zweifeln lies.
Der Roman ist eher einfach, aber wirklich flüssig geschrieben. Der Autorin gelingt es dabei auch Emotionen mit ihren Worten zu transportieren. So kann der Leser die Sehnsucht nach Liebe, die Enttäuschung über die falschen Vorstellungen, oder die Schrecken der grausamen Kindheit nachvollziehen.

Fazit:
Eine historische Liebesgeschichte, die sich durch kleinere Besonderheiten von anderen Vertretern dieses Genres etwas abheben und den Leser gut unterhalten kann. Es sollte klar sein, dass es sich hierbei  nicht um hochtragende Literatur handelt, jedoch hat es mir einige schöne und kurzweilige Lesestunden geschenkt, weswegen ich am Ende 4 Buchherzen vergebe.


Infos über die Autorin: (Quelle: Wikipedia)
Susann Carroll, mit bürgerlichem Namen Susan Carol Cute, wurde 1952 in den USA geboren. Seit 1986 veröffentlicht sie ihre Bücher unter 3 verschiedenen Psyeudonymen, nämlich Susann Carroll, Susann Richards und Susann Coppula. Sie hat 2 Kinder und lebt in Rock Island, Illinois.

Donnerstag, 28. März 2013

*Rezension* Die Königin der Unsterblichen - Maria Dahvana Headley


Titel: Die Königin der Unsterblichen
Autor: Maria Dahvana Headley
ISBN:  978-3426508930
Seiten: 528
Verlag: Knaur
Preis: 14,99 €

Inhalt
Ägypten zu Zeiten Königin Kleopatras. Durch den Krieg mit Rom um ihr Reich verliert Kleopatra ihr Land. Ihr Mann wird ermordet und ihre Kinder versklavt und auch ermordet. Aber sie will sich nicht geschlagen geben. Sie beschwört Sachmet, die Göttin des Krieges herauf, um ihren Mann zu retten und Ägypten wieder zu beherrschen. Leider bringt ihr die Göttin nicht die Rettung, sondern verwandelt sich in eine Kreatur der Dunkelheit. Sie verspürt plötzlich den Drang nach Blut und ihre Rache steigt ins Unermessliche......

Meinung
Ich liebe Ägypten und alles was damit zu tun hat. Somit mußte ich dieses Buch unbedingt lesen. Was mir als erstes gleich auffiel, waren die viel zu dünnen Seiten. Trotz der 528 Seiten, erscheint es als ein ziemlich dünnes Buch. Ich mußte sehr sorgsam damit umgehen, weil durch das dünne Papier gleich Risse oder Knicke entstanden. Der Schreibstil ist eigentlich ziemlich einfach, teilweise aber auch ein wenig brutal, ich kam dennoch in die Geschichte gut hinein, was auch daran lag, das die Autorin alles sehr genau recherchiert und dadurch gut beschrieben hatte.

In der Geschichte geht es um viel Historisches, gemischt mit einem Touch von Mystischem und dunkler Magie. Die Charakteren werden sehr gut dargestellt, auch Orte und Beschreibungen kommen sehr real rüber. Man kann sich alles gut bildlich vorstellen und taucht in eine Geschichte voller Zauber und düstere Magie ein. Verwirrt hat mich allerdings der Zustand, das Kleopatra auf einmal nur noch Blut trinken kann. Dieser Verfall in die Vampir-Schiene ist meines Erachtens unnötig und passt nicht wirklich zum großen Ganzen.

Aber nicht nur Spannung, sondern auch Romantik und Gefühle dürfen in „Die Königin der Unsterblichen“ nicht fehlen. Ein Beispiel hierfür wären die sehr emotionalen Passagen, als Kleopatra zusehen muß, wie ihre Kinder ermordet werden. Da mußte ich auch so einige Male schlucken. Ihre Liebe zu Marcus Antonius beschreibt Frau Headley sehr liebevoll und romantisch.

Das Buch ist in drei Teile aufgeteilt, welche dann noch separat in ziemlich kurze Kapitel unterteilt wurden. Ganz gut fand ich auch noch die Historischen Anmerkungen am Ende des Buches, dadurch erfährt man noch mehr über die Geschichte und wo die Autorin für dieses Buch recherchiert hat.

Cover
Das Cover sieht sehr schön aus und macht sofort Lust darauf, es zu lesen. Die Frau sieht zwar nicht wie Kleopatra aus, was allerdings nichts macht, wodurch die Schlange aber dann schon auf eine mystische und spannende Geschichte hindeutet.

Fazit
Ein gelunger Roman, welchen man in kein genaues Genre einordnen kann. Sehr spannend und interessant geschrieben und die historischen Hintergrundinformationen machen es zu einem durchaus gutem Lesevergnügen. Es erhält von mir 4 von 5 Buchherzen und natürlich eine Leseempfehlung.


Infos zur Autorin: (Quelle DroemerKnaur)
Maria Dahvana Headley veröffentlichte bereits mehrere Kurzgeschichten in verschiedenen Anthologien. Sie lebt mit ihrem Ehemann, dem Dramatiker Robert Schenkkan, in Seattle. "Die Königin der Unsterblichen" ist ihr erster Roman.

Mittwoch, 27. März 2013

*Rezension* Bitterherz - Ulrike Bliefert


Titel: Bitterherz
Autor: Ulrike Bliefert
ISBN: 978-3522201032
Seiten: 205
Verlag: Thienemann
Preis: 9,95 €

Inhalt
Mitten am Tag verschwindet die 16 jährige Sophie. Gefunden wird nur ihr Fahrrad und ihre blutverschmierte Jacke. Nina, die beste Freundin von Sophie ist verzweifelt, und macht sich auf die Suche nach ihr. Die Einwohnen des kleines Dorfes Mayen haben aber ihren Täter schon gefunden: Sie verdächtigen Timo, Ninas Freund. Hat er wirklich etwas damit zu tun? Und wer hat die Kaninchen von Bauern Kaprolath getötet? Ein spannender Wettlauf mit der Zeit beginnt....

Meinung
Mit „Bitterherz“ hat Frau Bliefert einen Jugend-Thriller geschrieben, der von der ersten Seite an sehr spannend ist. Der Schreibstil ist einfach und leicht, die 205 Seiten waren mir ehrlich gesagt etwas zu kurz. Die Autorin schafft es, den Leser des Öfteren auf die falsche Fährte zu führen und es bleibt bis zum Schluß einiges ungeklärt. Mit diesem Ende hätte ich auch nicht gerechnet, alles in allem wurde die Geschichte um Sophie, Nina und Timo sehr gut verpackt. Für mich ist dies ein sehr guter Jugend-Thriller, der ab ca. 13-14 Jahren zu verstehen ist. Außerdem könnte ich ihn mir auch gut als Schullektüre vorstellen.

Aber wird in diesem Buch nicht nur eine spannende Seite aufgezeigt, nein, man erfährt auch über die wachsende Liebesbeziehung zwischen Nina und Timo. Sehr gefühlsvoll beschreibt Frau Bliefert, wie die beiden miteinander umgehen und welche Hürden und Schwierigkeiten sie bewältigen müssen. Trotzdem wachsen sie durch die Entführung nur noch fester zusammen. Man sieht auch hier wieder, das in einem kleinen Dörfchen wie Mayen alles schnell herumgetratscht wird, und Fremde oder dazugezogene sehr leicht und schnell verurteilt werden.

Sehr gut hat die Autorin auch die Beschreibung der Orte und einzelnen Charakteren hingebracht. Man kann sich alles gut vorstellen, und mit den Personen mitfühlen. Jede der Protagonisten sind total unterschiedlich beschrieben, sie könnten gar nicht verschiedenen sein, passen aber trotzdem sehr gut zusammen.

Leider hätte ich gerne noch mehr über Ninas Mutter erfahren. Diese hat ja ein nicht so tolles Leben, welches zwar zum Schluß besser wird, aber dennoch hätte man mehr über sie erfahren können.

Cover
Das Cover spricht mich sehr an, die Farben sind stimmig und es macht einfach Lust darauf, dieses Buch zu lesen.

Fazit
Die Idee zu „Bitterherz“ wurde gut umgesetzt. Es entstand ein spannender und interessanter Thriller mit viel Potentzial. Er hat mir gut gefallen und bekommt 4 von 5 Buchherzen und natürlich eine Leseempfehlung.


Infos zur Autorin: (Quelle Amazon)
Ulrike Bliefert, Jahrgang 1951, ist vielen als Film- und Fernsehschauspielerin - von "Jauche und Levkojen" (1976) über "Das Amt" (1997-2003) bis zu "Morden im Norden" (ab 2012) - ein Begriff. Darüber hinaus betätigt sich dieses Multitalent seit vielen Jahren überaus erfolgreich als Hörbuch- und Hörspielsprecherin und als Autorin von Theaterstücken, Drehbüchern, Kurzkrimis und Thrillern.

Dienstag, 26. März 2013

Rezension: Hier könnte ich zur Welt kommen - Marjorie Celona



 Titel: Hier könnte ich zur Welt kommen
Autorin: Marjorie Celona
Seiten: 348
Verlag: Insel
Preis: 19, 95 €
Ersterscheinung: 11. 03. 2013
Reihe: Nein

*Leseprobe*
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Inhalt:
Shannon hat in ihrem Leben schon einiges mitgemacht. Sie wurde von ihrer Mutter kurz nach der Geburt ausgesetzt und danach durch völlig verschiedene Pflegefamilien durchgereicht. Im Alter von fünf Jahren wird sie von der Alleinerziehenden Miranda adoptiert, die bereits eine 5-jährige Tochter hat. Miranda hat zwar nicht viel Geld, aber versucht ihr Möglichstes ihren“ Töchtern“ ein gutes Leben zu ermöglichen.  Doch trotz allen Mühen fühlt sich Shannon nie wirklich zuhause, weiß nicht wer sie ist und sehnt sich danach ihre richtige Mutter zu finden. So beginnt sie zu rebellieren und begibt sich auf die Suche nach ihrer Herkunft.

Meinung:
„Hier könnte ich zur Welt kommen“ erzählt eine realitätsnahe und glaubwürdige Geschichte, die das Leben so geschrieben haben könnte. Man durchlebt zusammen mit der Protagonistin Shannon bedeutende Phasen ihrer Kindheit und Jugend. Dabei ist die Handlung an sich wirklich ergreifend und teilweise auch unglaublich traurig. Schon alleine zu lesen, wie Shannon von einer Familie in die andere weiter gereicht wurde, dort jeweils einen anderen Namen bekam und dann endlich Liebe erfährt, sich aber trotzdem nicht zuhause und komplett fühlen kann, ist bewegend. Deshalb ist das Buch wirklich keine leichte Kost und eignet sich eher weniger für Zwischendurch, sondern der Leser muss sich zu einem gewissen Teil darauf einlassen können und wollen.

In einem zweiten Handlungsstrang, der immer wieder geschickt eingewoben wird, erfährt der Leser die tragische Geschichte um Shannons Eltern und wie es dazu kam, dass ihre Mutter sie ausgesetzt hat. Dies bringt auch nochmal eine zusätzliche Spannung in die Geschichte, da der Leser nach den anfänglichen Informationen über Yula (Shannons Mutter) sich doch fragt, wie es dazu kam. So entsteht am Ende eine stimmige und glaubhafte Geschichte, bei der alle wichtigen Fragen beantwortet werden. 

Ich muss leider sagen, dass ich mit dem ungewöhnlichen Schreibstil ein wenig meine Probleme hatte. Die Geschichte wird im Präsens erzählt und dabei wird es immer so dargestellt, als wäre Shannon eine Beobachterin ihres eigenen Lebens. Dies hat mich zumeist sehr verwirrt, denn sie berichtet aus ihrem Leben als Säugling, als könnte sie sich an alles erinnern, oder auch über das Leben ihrer Eltern, das sie gar nicht selbst erlebt hat. Dabei ist auch auffällig, dass sie die Geschichte größtenteils eher emotionslos und wertneutral erzählt. Dies hat leider dazu geführt, dass ich mich nicht komplett in die Geschichte einfühlen konnte, weshalb ich oft die vorhandene Tragik nicht ausreichend nachgefühlt habe. 

Die Charaktere sind ziemlich klar und eindeutig beschrieben und wirken dadurch real und authentisch. Wie auch die Handlung selbst, kann man sie sich im wahren Leben vorstellen. Und auch wenn Shannon mir nicht immer sympathisch war und ich ihre Handlungen und Taten manchmal missbilligt habe, konnte ich sie doch immer zu einem gewissen Teil verstehen und nachvollziehen. Sie fühlt sich einfach fremd in der Welt und muss ihren eigenen Weg erst finden.
Auch Mirandas Liebe und Fürsorge, ihre Wut und Verzweiflung, sowie Yulas Entwicklung hin zu einer Frau, die ihr Kind aussetzt, werden absolut nachvollziehbar beschrieben. 

Fazit:
Eine realitätsnahe und glaubwürdige Geschichte über die langwierige und schwierige Suche nach seinen Wurzeln und der eigenen Identität, die auch nach Beenden des Buches noch etwas nachhallt. Doch leider ist der ungewöhnliche Schreibstil sehr gewöhnungsbedürftig, weswegen viele Emotionen nicht vollständig bei mir ankamen. Am Ende gibt’s 3,5 Buchherzen, mit der Tendenz zu 4 und eine Leseempfehlung für alle, die gerne realitätsnahe Bücher ohne Kitsch lesen.

Ich danke dem Insel-Verlag ganz herzlich für das Leseexemplar.

Infos zur Autorin: (Quelle: Suhrkamp.de)
Marjorie Celona wuchs auf Vancouver Island auf und lebt in Cincinnati, wo sie an der Universität lehrt.
Sie studierte am Iowa Writer’s Workshop, ihre Kurzgeschichten erschienen in verschiedenen Magazinen. Bei "Hier könnte ich zur Welt kommen" handelt es sich um ihren Debütroman.