Montag, 4. März 2013

Rezension: Gefährliche Liebe einer Hofnärrin




Titel: Gefährliche Liebe einer Hofnärrin
Autorin: Angeline Bauer
Seiten: ca. 303
Verlag: Klarant UG
Preis: E-book 4,99 €
Ersterscheinung: 15. 10. 2012
Reihe: Nein

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(Bildquelle: Amazon)


Inhalt: 
Frankreich im 16. Jahrhundert: Mathurine ist die Hofnärrin von König Heinrich III. Diese Stellung bringt ihr Wohlstand und auch eine fast freundschaftliche Beziehung zum König, jedoch ist es auch alles andere als einfach ihm immer mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. 

Eines Tages treibt Mathurine es mit ihren Späßen wieder einmal etwas zu weit und wird auf Befehl des Königs mit dem jungen und neuen Höfling Nicolas in eine Kammer gesteckt und dort 3 Tage lang vergessen. In dieser Zeit kommen sich die beiden langsam näher und es geschieht für Mathurine etwas Unvorstellbares: sie verliert ihr Herz an Nicolas. Doch nicht nur dadurch haben diese Tage und Nächte Spuren hinterlassen, denn Mathurine ist schwanger. Da sie es dem Kind und auch Nicolas nicht zumuten will, dauerhaft mit ihrem Närrinnenstand in Verbindung gebracht zu werden, verheimlicht sie es und sorgt mithilfe der alten Hebamme Helene dafür, dass ihre Tochter bei einer wohlhabenden Adelsfamilie aufwächst. Doch 18 Jahre später scheint sich diese Entscheidung als ein großer Fehler herauszustellen und Mathurine muss alles aufs Spiel setzten um ein großes Unglück zu verhindern. 

Meinung:
„Gefährliche Liebe einer Hofnärrin“ ist für mich ein historischer Roman, der irgendwie hervorsticht. Denn sehr oft kann man Bücher über die Zeit bei Hofe lesen, jedoch kannte ich bisher noch keines, das sich so direkt und spannend mit dem Leben und den Aufgaben einer Hofnärrin beschäftigt. Der Leser bekommt auf fesselnde, aber auch schillernde Art und Weise Einblicke in die vielschichtigen, schweren, aber auch bedeutenden Aufgaben eines Narren. Denn entgegen meiner bisherigen Vorstellung musste dieser Job mit viel Fingerspitzengefühl, Weisheit und Geschick ausgeübt werden. So durften die Hofnarren dem König und seinem Gefolge einen Spiegel vorhalten, jedoch hatte zumindest auch Mathurine einen großen Einfluss auf die Entscheidungen des Königs.

Dabei beschreibt die Autorin Mathurines Leben mit viel Witz, aber auch sehr gefühlvoll. Denn Mathurine ist als Charakter sehr vielschichtig und facettenreich. Einerseits nimmt sie kein Blatt vor den Mund, plant ihre Narrenspäße und zieht damit auch viel Unmut auf ihre Person. Aber andererseits ist sie auch stark, klug, liebevoll und mitfühlend. Sie ist auf das Wohl ihrer Lieben bedacht und verzichtet dabei auf so vieles. Auch viele der anderen Charaktere sind gut und glaubhaft beschrieben und machen im Laufe des Romans authentische Entwicklungen durch. 

Der Schreibstil von Fr. Bauer ist sehr lebendig und mitreißend. Obwohl es sich hierbei um einen historischen Roman handelt, der auch einen Überblick über die geschichtlichen Ereignisse der damaligen Zeit gibt,  wirkt die Geschichte nie langweilig. Das liegt auch vor allem daran, dass die Situationen oft mit viel Schlagfertigkeit und Witz beschrieben werden. 

Etwas gestört hat mich allerdings, dass zwischen den einzelnen Perspektivenwechsel keine Kennzeichnungen waren. Es wurde oft zwischen verschiedenen Perspektiven hin und hergesprungen und ich fand es teilweise schwierig mich gleich wieder zu orientieren.

Ich muss auch sagen, dass mich das Cover zuerst etwas abschreckt hat, da die Frau darauf sehr übertrieben und extrem geschminkt aussieht und ich das nicht mit der betreffenden Zeit in Verbindung bringen konnte. Jedoch sehe ich das nach Beenden des Romans etwas anders. Die Autorin beschreibt glaubhaft die Hintergründe für diese Übertreibungen und ich kann mir nun vorstellen, dass Mathurine wirklich so ähnlich ausgesehen hat. 

Außerdem möchte ich auch darauf hinweisen, dass der Roman auf wahren Tataschen beruht. Mathurine hat es wirklich gegeben und sie war auch die Hofnärrin von Heinrich III und IV. Die Autorin hat dabei gut recherchiert und die gegebenen Fakten gut mit eigener Handlung kombiniert, was sie am Ende des Buches genauer erläutert.

Fazit:
"Gefährliche Liebe einer Hofnärrin" ist ein besonderer Roman, der wirklich interessante Einblicke in das Leben einer Hofnärrin im 16. Jahrhundert gibt. Dabei  kann die Geschichte nicht nur durch eine spannende Handlung und vielschichtige Charaktere, sondern auch mit einen lebendigen Schreibstil überzeugen. Am Ende gibt es sehr gute 4 von 5 Buchherzen und eine klare Leseempfehlung nicht nur für diejenigen, die dieses Genre sowieso gerne Lesen, denn ich denke, dass es sich sehr gut als Einstiegsbuch ins historische Genre eignet.
Ich danke dem Klarant Verlag ganz herzlich für das tolle Leseexemplar!

Infos zur Autorin: (Quelle: Wikipedia )
Angeline Bauer (* 10. März 1952 in Kelheim, Niederbayern), ist eine deutsche Sachbuch- und Romanautorin. Besonderen Bekanntheitsgrad erreichte ihr historischer Roman Hahnemanns Frau. Sie benutzt auch das Pseudonym Friederike Costa.

8 Kommentare:

  1. Das Buch möchte ich auch noch unbedingt lesen.

    Ich wusste gar nicht, dass es auf wahre Tatsachen beruht. Das macht es irgendwie noch interessanter :)

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    1. Ja, das wusste ich vorher auch nicht, aber das gibt der Sache wirklich nochmal einen extra Anreiz und das Buch ist auf jeden Fall sehr lesenswert! :)

      lg, Steffi

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  2. Das Buch hat mir auch sehr gut gefallen ;) Kann dir eigentlich nur in allen Punkten zustimmen :D Schöne Rezi!
    LG Filo

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    1. Danke :)
      Find ich schön, wenn man doch öfters mal der gleichen Meinung ist ;)

      lg, Steffi

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  3. Mich hat das Buch auch sehr positiv überrascht! Schöne Rezi =))))

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    1. Danke :)
      Und ja, ich war auch eher etwas überrascht, dass es mir doch so gut gefällt. Hatte ich nicht erwartet.

      lg, Steffi

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  4. Also das Cover ist ja schon mal toll und da ich im Moment nach etwas neuem suche, hat mich deine Rezi voll überzeugt :)

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    1. Hey, das freut mich wirklich. Ich bin gespannt und hoffe, dass dir das Buch auch gefällt. :)

      lg, Steffi

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