Donnerstag, 14. März 2013

Rezension: ÖDLAND Erstes Buch: Der Keller - Christoph Zachariae


 Titel: ÖDLAND: Erstes Buch - 
Der Keller
Autor: Christoph Zachariae
Seiten: 257
Verlag: Licid Dreams
Preis: E-book: 3,99 €
Ersterscheinung: 08. 10. 2012
Reihe: Teil 1 von 4

 
Bildquelle: Amazon
 

Inhalt:
In einer nicht allzu fernen Zukunft: Die Ressourcen wurden immer knapper und nun ist alles verbraucht. Die Zivilisation ist zusammengebrochen, die Erde gleicht einem Trümmerfeld und alles ist zerstört. Es gibt nur noch wenig Überlebende, die in kleinen Gruppen zusammen leben und teilweise vor nichts zurückschrecken um auch weiterhin zu überleben.
Versteckt in einem Keller einer altern Universität lebt eine kleine Gruppe, vor allem Wissenschaftler, abgeschottet von der Außenwelt. Dieser Keller ist auch das Zuhause von Mega, die als kleines Mädchen halbtot in den Ruinen der Universität gefunden und aufgenommen wurde. Sie erinnert sich an nichts und so weiß niemand wer sie ist oder woher sie kam. Als Mega 19 wird, erfährt sie, dass das Überleben der Gruppe bald nicht mehr möglich ist, da ein wichtiges Teil der Wasseraufbereitungsanlage defekt ist. Da die restlichen Bewohner der Enklave entweder zu Jung oder zu alt für die Strapazen und Gefahren an der Oberfläche sind, verlässt Mega den sicheren Keller und macht sich auf den Weg durch das gefährliche Ödland um das nötige Ersatzteil zu besorgen. 

Meinung:
Die Geschichte verteilt sich auf zwei Erzählstränge. Das Buch beginnt eigentlich mit dem Nebenstrang, in dem die 19 jährige Mega einen Mann (Hagen) in ein verstecktes Lager im Moor führt. Dort wird er gefangen genommen und gefoltert, jedoch ist er der Anführer einer grausamen Truppe, die die Moorsiedlung in ihre Gewalt bringen und dabei auch nicht gerade zimperlich sind. Die Haupthandlung basiert aber auf der Beschreibung von Megas Vergangenheit. Der Leser erfährt, wie sie in dem Keller aufgewachsen ist und begleitet sie auf dem ersten Teil ihrer Mission,  das Ödland auf einem Liegerad zu durchreisen.

So weit, so gut. Die Geschichte ist sehr spannend und kann den Leser für sich einnehmen und das obwohl dieser wiederholte Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart etwas gewöhnungsbedürftig und, vor allem zu Beginn, verwirrend ist. Ich hatte mir nur erhofft, dass man im Laufe des Romans erfährt wie Mega zu der Moorsiedlung kam. Doch leider endet das Buch schon vorher, und das auch mit einem richtig gemeinen Cliffhanger. Das finde ich etwas schade, denn wenn man schon den Weg geht, dass Mega in beiden Strängen eine Rolle spielt, wäre es auch schön gewesen, wenn sich die beiden Stränge hier schon verbunden hätten. 

Der Schreibstil des Autors sticht vor allem durch viele, eher kürzere und prägnante Sätze hervor. Zu Beginn ist mir das etwas unangenehm aufgefallen, jedoch bringt der Autor damit eine große Dynamik in sein Buch, wodurch es sehr gut zu lesen ist. 

Obwohl die genauen Hintergründe für die Zerstörung nur am Anfang etwas angedeutet werden, ist die Handlung glaubwürdig aufgebaut. Diese Welt vom Ödland gleicht unserer ungemein und es ist teilweise schon erschreckend wie sie sich entwickelt hat. Dieser Punkt lässt sich zwar bei den meisten Dystopien bestätigen, doch hier sticht besonders die Grausamkeit und Gewalttätigkeit der überlebenden Menschen ins Auge. Vor allem in der Gegenwartshandlung um Hagen und seine Männer gibt es einige Szenen, bei denen mir der Autor (unterstützt von meiner Fantasie) einige unschöne Bilder ins Gedächtnis gebrannt hat. Dies ist nun nicht wirklich nachteilig, jedoch sollte man vorher darauf achten, dass dieser Endzeitroman über die typische Jugenddystopie hinausgeht.

Protagonistin Mega ist eine sympathische junge Frau, die aber auch ihren eigenen Willen hat. Dadurch, dass sie sich an ihre ersten Lebensjahre nicht erinnern kann und von Hagen erkannt wird, umgibt sie ein großes Geheimnis, welches für eine konstante Grundspannung sorgt. Vom zweiten Protagonisten Hagen erfährt man noch nicht sehr viel, jedoch lässt der Autor durchblicken, dass Hagen oft eigentlich anders handeln möchte, als er es tut und tun muss.  Die Nebencharaktere erfüllen ihren Zweck und sorgen mit ihren teilweise hervorstechenden Eigenschaften für eine gute Abwechslung. 

Fazit:
Ein spannender Start in eine neue Endzeit-Tetralogie, der zwar aufgrund seiner zwei Erzählstränge teilweise etwas verwirrend ist und manchmal durch die große Grausamkeit der überlebenden Menschen hervorsticht, aber dennoch fesseln und überzeugen kann. Das große Geheimnis der Protagonistin und der riesige Cliffhanger am Ende sorgen dafür, dass man unbedingt schnell weiter lesen möchte. 4 von 5 Buchherzen und eine Empfehlung für alle Dystopien-Liebhaber. 

 Ich danke dem Autor für seine Anfrage und die Zusendung des E-Books.

Infos zur Reihe:
"ÖDLAND: Zweites Buch - Das Versteck im Moor" erscheint Ende 2013.

 Infos zum Autor: (Quelle: Amazon)
Christoph Zachariae wird 1972 in Bremen geboren. Im Alter von 12 Jahren schreibt er die erste Kurzgeschichte. Ab 1993 studiert er Filmwissenschaften und Philosophie an der Ruhr-Universität Bochum und realisiert Fotoausstellungen. Aus eigenen Drehbüchern entstehen Kurzfilme, die auf zahlreichen Festivals laufen. 1996 wechselt er an die Filmakademie Ludwigsburg und schließt ein Regiestudium ab.
Seine Leidenschaft gehört der Phantastik und der dunklen Seite der menschlichen Seele.
Seit 2002 lebt und arbeitet er in Berlin. Hier entstehen u.a. die Hörbücher für die mehrfach preisgekrönte Thriller-Serie DARKSIDE PARK. Neben Drehbüchern für Kinofilme schreibt Christoph Zachariae für deutsche TV-Serien und produziert eigene Kurzfilme.

2 Kommentare:

  1. Erinnert mich ein wenig an "Flammen über Arcadion", also entfernt :D

    Ich habe einen Award für euch: http://inakzeptabelt.blogspot.de/2013/03/award-1-1-2.html

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    1. Das ist der Nachteil an dieser Dystopien-Flut, sie sind sich alle entfernt irgendwie ähnlich und erinnern aneinander. Aber naja, noch hab ich die Dystopien noch nicht satt ;)

      Herzlichen Dank für den Award :D

      lg,Steffi

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