Titel: ÖDLAND: Erstes Buch -
Der Keller
Autor: Christoph Zachariae
Seiten: 257
Verlag: Licid Dreams
Preis: E-book: 3,99 €
Preis: E-book: 3,99 €
Ersterscheinung: 08. 10. 2012
Reihe: Teil 1 von 4
Bildquelle: Amazon
Inhalt:
In einer nicht allzu fernen Zukunft: Die Ressourcen wurden
immer knapper und nun ist alles verbraucht. Die Zivilisation ist
zusammengebrochen, die Erde gleicht einem Trümmerfeld und alles ist zerstört.
Es gibt nur noch wenig Überlebende, die in kleinen Gruppen zusammen leben und
teilweise vor nichts zurückschrecken um auch weiterhin zu überleben.
Versteckt in einem Keller einer altern Universität lebt eine
kleine Gruppe, vor allem Wissenschaftler, abgeschottet von der Außenwelt.
Dieser Keller ist auch das Zuhause von Mega, die als kleines Mädchen halbtot in
den Ruinen der Universität gefunden und aufgenommen wurde. Sie erinnert sich an
nichts und so weiß niemand wer sie ist oder woher sie kam. Als Mega 19 wird,
erfährt sie, dass das Überleben der Gruppe bald nicht mehr möglich ist, da ein
wichtiges Teil der Wasseraufbereitungsanlage defekt ist. Da die restlichen
Bewohner der Enklave entweder zu Jung oder zu alt für die Strapazen und
Gefahren an der Oberfläche sind, verlässt Mega den sicheren Keller und macht
sich auf den Weg durch das gefährliche Ödland um das nötige Ersatzteil zu
besorgen.
Meinung:
Die Geschichte verteilt sich auf zwei Erzählstränge. Das Buch
beginnt eigentlich mit dem Nebenstrang, in dem die 19 jährige Mega einen Mann (Hagen)
in ein verstecktes Lager im Moor führt. Dort wird er gefangen genommen und
gefoltert, jedoch ist er der Anführer einer grausamen Truppe, die die Moorsiedlung
in ihre Gewalt bringen und dabei auch nicht gerade zimperlich sind. Die
Haupthandlung basiert aber auf der Beschreibung von Megas Vergangenheit. Der
Leser erfährt, wie sie in dem Keller aufgewachsen ist und begleitet sie auf dem
ersten Teil ihrer Mission, das Ödland
auf einem Liegerad zu durchreisen.
So weit, so gut. Die Geschichte ist sehr spannend und kann
den Leser für sich einnehmen und das obwohl dieser wiederholte Wechsel zwischen
Vergangenheit und Gegenwart etwas gewöhnungsbedürftig und, vor allem zu Beginn,
verwirrend ist. Ich hatte mir nur erhofft, dass man im Laufe des Romans erfährt
wie Mega zu der Moorsiedlung kam. Doch leider endet das Buch schon vorher, und
das auch mit einem richtig gemeinen Cliffhanger. Das finde ich etwas schade,
denn wenn man schon den Weg geht, dass Mega in beiden Strängen eine Rolle
spielt, wäre es auch schön gewesen, wenn sich die beiden Stränge hier schon
verbunden hätten.
Der Schreibstil des Autors sticht vor allem durch viele,
eher kürzere und prägnante Sätze hervor. Zu Beginn ist mir das etwas unangenehm
aufgefallen, jedoch bringt der Autor damit eine große Dynamik in sein Buch,
wodurch es sehr gut zu lesen ist.
Obwohl die genauen Hintergründe für die Zerstörung nur am
Anfang etwas angedeutet werden, ist die Handlung glaubwürdig aufgebaut. Diese
Welt vom Ödland gleicht unserer ungemein und es ist teilweise schon erschreckend
wie sie sich entwickelt hat. Dieser Punkt lässt sich zwar bei den meisten
Dystopien bestätigen, doch hier sticht besonders die Grausamkeit und Gewalttätigkeit
der überlebenden Menschen ins Auge. Vor allem in der Gegenwartshandlung um
Hagen und seine Männer gibt es einige Szenen, bei denen mir der Autor (unterstützt
von meiner Fantasie) einige unschöne Bilder ins Gedächtnis gebrannt hat. Dies
ist nun nicht wirklich nachteilig, jedoch sollte man vorher darauf achten, dass
dieser Endzeitroman über die typische Jugenddystopie hinausgeht.
Protagonistin Mega ist eine sympathische junge Frau, die aber auch ihren
eigenen Willen hat. Dadurch, dass sie sich an ihre ersten Lebensjahre nicht
erinnern kann und von Hagen erkannt wird, umgibt sie ein großes Geheimnis,
welches für eine konstante Grundspannung sorgt. Vom zweiten Protagonisten Hagen
erfährt man noch nicht sehr viel, jedoch lässt der Autor durchblicken, dass
Hagen oft eigentlich anders handeln möchte, als er es tut und tun muss. Die Nebencharaktere erfüllen ihren Zweck und
sorgen mit ihren teilweise hervorstechenden Eigenschaften für eine gute
Abwechslung.
Fazit:
Ein spannender Start in eine neue Endzeit-Tetralogie, der zwar
aufgrund seiner zwei Erzählstränge teilweise etwas verwirrend ist und manchmal
durch die große Grausamkeit der überlebenden Menschen hervorsticht, aber
dennoch fesseln und überzeugen kann. Das große Geheimnis der Protagonistin und
der riesige Cliffhanger am Ende sorgen dafür, dass man unbedingt schnell weiter
lesen möchte. 4 von 5 Buchherzen und eine Empfehlung für alle
Dystopien-Liebhaber.
Ich danke dem Autor für seine Anfrage und die Zusendung des E-Books.
Infos zur Reihe:
"ÖDLAND: Zweites Buch - Das
Versteck im Moor" erscheint Ende 2013.
Infos zum Autor: (Quelle: Amazon)
Christoph Zachariae wird 1972 in Bremen geboren. Im Alter von 12 Jahren schreibt er die erste Kurzgeschichte.
Ab 1993 studiert er Filmwissenschaften und Philosophie an der
Ruhr-Universität Bochum und realisiert Fotoausstellungen. Aus eigenen
Drehbüchern entstehen Kurzfilme, die auf zahlreichen Festivals laufen.
1996 wechselt er an die Filmakademie Ludwigsburg und schließt ein
Regiestudium ab.
Seine Leidenschaft gehört der Phantastik und der dunklen Seite der menschlichen Seele.
Seine Leidenschaft gehört der Phantastik und der dunklen Seite der menschlichen Seele.
Seit
2002 lebt und arbeitet er in Berlin. Hier entstehen u.a. die Hörbücher
für die mehrfach preisgekrönte Thriller-Serie DARKSIDE PARK. Neben
Drehbüchern für Kinofilme schreibt Christoph Zachariae für deutsche
TV-Serien und produziert eigene Kurzfilme.
Erinnert mich ein wenig an "Flammen über Arcadion", also entfernt :D
AntwortenLöschenIch habe einen Award für euch: http://inakzeptabelt.blogspot.de/2013/03/award-1-1-2.html
Das ist der Nachteil an dieser Dystopien-Flut, sie sind sich alle entfernt irgendwie ähnlich und erinnern aneinander. Aber naja, noch hab ich die Dystopien noch nicht satt ;)
LöschenHerzlichen Dank für den Award :D
lg,Steffi