Dienstag, 5. März 2013

Rezension: Der geheime Name - Daniela Winterfeld




Titel: Der geheime Name
Autorin: Daniela Winterfeld
Seiten: 521
Verlag: Knaur
Preis: 12, 99 €
Ersterscheinung: 11. 01. 2013
Reihe: Nein

*Leseprobe*
 *Klick zu Amazon*





Inhalt:
Fina ist 19 und seit sie denken kann immer nur auf der Flucht vor ihrem Vater. Zusammen mit ihrer Mutter kann sie nie lange an einem Ort bleiben und leidet doch darunter, sich nirgends zuhause zu fühlen und keine Freunde zu haben. Als Fina zufällig mitbekommt, dass ihre Mutter sich mit ihrem Vater trifft und sie erkennt, dass sie anscheinend ihr Leben lang belogen wurde, packt sie ihre Sachen und versteckt sie bei ihrer Oma. Diese lebt in einer alten und baufälligen Mühle, die sich neben einem Waldstück mitsamt Moor befindet,  von dem Fina auf eigenartige Weise angezogen wird. Dort lernt sie den geheimnisvollen und verwilderten Mora kennen, der offensichtlich misshandelt wurde und fernab von jeglicher Zivilisation aufgewachsen ist. Die beiden kommen sich langsam näher, doch Mora ist nur der Diener eines Herrn, der schon lange auf Fina wartet. Denn als Fina noch nicht einmal geboren war, hat ihre Mutter einen Handel mit dem geheimnisvollen Zwergenwesen geschlossen und ihm im Austausch von Gold ihre erstgeborene Tochter versprochen und ihn dann darum betrogen. Doch nun ist seine Belohnung endlich in greifbarer Nähe… 

Meinung:
Märchen sind ja im Moment wieder stark im Kommen, so basiert „der geheime Name“ auch auf der Geschichte von Rumpelstilzchen. Doch auch wenn die Handlung die Idee des Märchens aufgreift, handelt es sich hierbei um alles andere als eine seichte Kindergeschichte. Und das ist auch gut so, denn die Autorin entwickelt auf dieser Basis eine atemberaubendere und vollkommen fesselnde Geschichte.

Dieses überzeugende Ganze setzt sich aus vielen stimmigen Einzelkomponenten zusammen, die gemeinsam ein fast perfektes Buch ergeben. 

Zum einen ist die Atmosphäre in dem Buch gleich ab der ersten Seite greifbar. Der unglaublich lebendige und bildhafte Schreibstil der Autorin katapultiert den Leser mitten in die einzelnen Szenen. Ob man sich zusammen mit Mora im Moor wiederfindet und dort die Düsternis und das Geheimnisvolle spürt oder mit Fina zusammen durch die Provence reitet und dabei fast den Lavendelduft in der Nase spürt - diese Anschaulichkeit zieht sich durch das gesamte Buch, so dass der Leser das Gefühl hat, die Geschichte zusammen mit den Protagonisten zu erleben. Und dabei schreckt die Autorin auch vor teilweise erschreckenden und grauenhaften Beschreibungen z. B. als Mora ausgepeitscht wird, nicht zurück.

Die Protagonisten sind authentisch, glaubhaft und haben etwas Besonderes an sich.  So ist Fina gleich sympathisch, aber auch unglaublich mutig und stark. Sie macht im Laufe der Geschichte eine deutliche und passende Entwicklung durch. Doch am beeindruckendsten ist Mora. Er wurde misshandelt und hat eine sehr schlechte Erziehung erhalten. Dadurch ist er einerseits unterwürfig und fast gebrochen, aber andererseits kommt doch ab und an ein Funke Lebenswillen durch. Durch Fina erfährt er, dass er doch etwas Wert ist und durchläuft im Roman einen harten und authentischen Lernprozess. Doch auch wenn er es schafft, sich selbst zu akzeptieren, wird dennoch deutlich, dass die tiefe Narbe für immer in seiner Seele bleiben wird. Diese realistische Darstellung der Probleme rundet das Buch perfekt ab.
Aber auch der Charakter „des Geheimen“  ist tiefgründig und interessant und verleiht der Geschichte den Hauch von etwas dunklem.  

Die Handlung ist über den ganzen Roman hinweg stimmig aufgebaut und unglaublich spannend. Man muss unbedingt wissen wie es weiter geht. Es gibt nur einen einzigen kleinen Kritikpunkt, der mir nicht ganz so gut gefallen hat. Und zwar, dass das Ende der Hauptgeschichte im Vergleich zum restlichen Roman etwas zu kurz und zu schlicht beschrieben wurde. Dies ist nicht allzu schlimm und macht das Buch nicht schlechter, jedoch fand ich es persönlich etwas schade und hätte es mir ausführlicher gewünscht. 

Fazit:
Mit „der geheime Name“ ist der Autorin ein kleines Meisterwerk gelungen, das mich trotz eines kleinen Kritikpunktes komplett in seinen Bann gezogen hat. Der bildhafte Schreibstil, die außergewöhnlichen Charaktere und auch die stimmige und ständig spannende Handlung verdienen 5 von 5 Buchherzen und eine unbedingte Leseempfehlung für alle Fantasy-Liebhaber.


Mein Dank gilt Lovelybooks und dem Knaur-Verlag für das Leseexemplar und der Autorin Daniela Winterfeld für die tolle Begleitung während der Leserunde.

Infos zur Autorin: (Quelle: Daniela-Ohms.de und Amazon)
Daniela Winterfeld ist ein Pseudonym, hinter dem sich die Kinder- und Jugendbuchautorin Daniela Ohms verbirgt. Unter diesem Pseudonym veröffentlicht sie ihre Bücher für den Erwachsenen-Fantasybereich. 
Sie wurde 1978 geboren und studierte Literaturwissenschaften, Psychologie und Geschichte. Heute ist sie in einer Literaturagentur tätig und lebt mit ihrer Familie in Berlin.

7 Kommentare:

  1. Ich hab jetzt nur das Fazit gelesen, weil das Buch hier bei mir noch angelesen herumliegt. Aber ich kann dir jetzt schon zustimmen. Ich bin sehr positiv von diesem Buch überrascht und angetan und freue mich riesig darauf, es bald fertig zu lesen!

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Huhu,
      ja ich kann mich erinnern, dass ich bei dir nen Kommentar hinterlassen habe, dass ich das Buch bald bekomme und nun hab ich sogar noch eher fertig^^
      Naja, aber es freut mich, dass es dir bisher auch so gut gefällt und warte schon gespannt auf deine Rezi.

      lg, Steffi

      Löschen
  2. Das klingt sehr spannend. In letzter Zeit höre ich sehr viel und nur gutes über dieses Buch. Daher muss ich mir das Buch auch bald mal zulegen. Auf das Buch bin ich sehr gespannt ;) Schöne Rezension, vielen Dank.

    LG Jens

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ja, das Buch ist auch wirklich toll :) Ich hab zu danken, für den Kommentar und das Kompliment zur Rezi, da freue ich mich jedes Mal wieder drüber.

      lg, Steffi

      Löschen
  3. Das Buch klingt echt spannend! Ich bin nach dem Lesen deiner Rezension am Überlegen, ob ich es mir kaufen soll. Mir gefällt das Cover ja so gut :)

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ja, das ist wirklich eines der Bücher, die ich komplett uneingeschränkt empfehlen würde. Deshalb schnell kaufen :D Und ja, das Cover finde ich auch echt schön, obwohl es ja eigentlich ziemlich schlicht ist.

      lg, Steffi

      Löschen
  4. Guten Morgen!

    Ich hab das Buch jetzt auch endlich gelesen und die Atmosphäre fand ich auch sehr faszinierend! Allerdings fand ich schon, dass es zwischendurch ein paar kleine Längen gab.
    Ich hab dich in meiner Rezension verlinkt ;)

    Liebste Grüße, Aleshanee

    AntwortenLöschen

Bitte beachte, dass du mit Absenden eines Kommentars und beim Setzen eines Hakens für weitere Benachrichtigungen auf Folgekommentare Du Dich einverstanden erklärst, dass personenbezogene Daten (z.B. IP-Adresse, Username, E-Mailadresse) eventuell abgespeichert und von Blogger / Google weiterverarbeitet werden.

Weitere Informationen findest Du unter Datenschtz