Samstag, 30. März 2013

Rezension: Wo bist du? - Marc Levy

 

Titel: Wo bist du?
Autorin: Marc Levy 
Seiten: 271 
Verlag: Droemer Knaur
Preis: 8, 99 

Ersterscheinung: Jan. 2003 
Reihe: Nein




Inhalt:
Philip und Susan lieben einander praktisch seit dem Sandkasten. Und doch kann er sie nicht halten: Susan geht als Entwicklungshelferin nach Honduras, Philip bleibt in New York. Ihre Liebe zueinander aber verändert beider Zukunft.
Zwei Stühle in der Flughafenbar des Newark Airport werden zu Fixpunkten in ihrem Leben. Hier verabschiedet Philip Susan, als diese Richtung Honduras aufbricht. Hier wartet er zwei Jahre und zahlreiche Briefe später auf Susan in der Hoffnung, sie endlich ganz für sich zu haben. Doch Susan bleibt nur zwei Stunden, sie will Honduras und die Menschen, die auf sie vertrauen, nicht im Stich lassen. So geht das Jahr für Jahr -- der emotionale Abstand zwischen beiden wächst, doch ganz können sie nicht voneinander lassen. Bis Philip kapituliert und eine andere Frau heiratet. Doch viele Jahre später, als er seine Vergangenheit fast begraben hat, bekommt er unerwarteten Besuch…

Zitat:
„Gehen ist nicht immer aufgeben, es ist auch eine Art, das Erlebte zu bewahren, wenn man geht, bevor es zu spät ist.“

Meinung:
Dieses Buch zu rezensieren ist mal wieder gar nicht so einfach, was vor allem daran liegt, dass mir verschiedene Abschnitte davon jeweils unterschiedlich gut oder schlecht gefallen haben, weswegen sich meine Rezension vor allem drauf beziehen wird. 

Ungefähr das erste Drittel der Geschichte fand ich einfach nur schrecklich. Ich konnte mich irgendwie mit dem Schreibstil, welcher die Geschichte im Präsens erzählt, nicht anfreunden. Zusätzlich besteht dieser Abschnitt aus dem Abschied von Susan und Philip, den zumeist zu kurzen Briefen in denen man viel zu wenig aus der vorangeschritten Zeit erfährt, sowie kurzen Einblenden in das Leben der beiden, welche aber auch viel zu oberflächlich sind, um mich wirklich zu fesseln. Natürlich war ich über die beschrieben gravierenden Zustände in Honduras geschockt, jedoch war es alles oft eher zu stichpunktartig beschrieben um das ganze Leid wirklich nachzufühlen.

Irgendwann habe ich mich dann an den Schreibstil gewöhnt und auch die Handlung lieferte etwas längere Einblicke in das Leben der beiden Protagonisten, wobei die Briefe immer seltener, kürzer und gefühlloser werden. In diesem Drittel der Geschichte begann ich langsam einen Teil von Marc Levys toller Art zu schreiben wieder zu erkennen. Außerdem hat eine für eher unvorhersehbare Wendung die Geschichte ziemlich gedreht. Sodass mich das Buch zwar immer noch nicht vollkommen überzeugt hatte, aber ich es zumindest nicht mehr bereute, es nach dem schlechten Beginn überhaupt weiter gelesen zu haben.

Und ich wurde für mein Durchhaltevermögen auch wirklich belohnt, denn der letzte Teil der Geschichte war einfach atemberaubend schön. Hier gibt es einen ganz anderen Schwerpunkt und man lernt die neuen Protagonisten mit der Zeit immer etwas besser kennen und verfolgt ihren schweren Weg zueinander zu finden. Und durch eine erneute unvorhergesehene Wendung erhält das Buch ein stimmiges und nachklingendes Ende. Hier habe ich Herrn Levys Talent mit geschickten Worten Gefühle zu spiegeln und den Leser zu fesseln in seiner Perfektion genießen dürfen. Es gab im Verlauf des Buches auch viele Stellen, die mich richtig berührt haben oder ich einfach unglaublich passend fand, weshalb ich einige davon auch als Zitate aufgeführt habe.

Zitat:
„Ein Paradox ist, dass ich nie deine Mutter sein werde, aber dass du immer meine Tochter bist.“

Fazit:
Ein sehr durchwachsenes Buch, welches ich zu Beginn fast abgebrochen hätte. Da es so dreigeteilt war, würde ich dem ersten Teil 1-2 Buchherzen, dem zweiten Drittel gute 3 Buchherzen und dem abschließenden Teil 4,5 – 5 geben. Womit ich zu einer Gesamtwertung von 3,5 Buchherzen komme.


Infos über den Autor: (Quelle Amazon)
Marc Levy wurde 1961 als Sohn eines Verlegers in Frankreich geboren. Er ist von Beruf Architekt und entdeckte schon früh seine Liebe zur Literatur und zum Kino. Von 1983 bis 1990 lebte er in San Francisco, wo er studierte und sein erstes Unternehmen gründete. Sein erster Roman, "Solange du da bist", der von Steven Spielberg verfilmt worden ist, wurde zu einem internationalen Bestseller, genauso wie "Wo bist du?", "Sieben Tage für die Ewigkeit", "Bis ich dich wiedersehe", "Zurück zu dir", "Wenn wir uns wiedersehen" und "Kinder der Hoffnung". Seit seinem Welterfolg lebt Marc Levy als freier Schriftsteller in London und New York.

2 Kommentare:

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