Titel: Das Königsmädchen
Autorin: Martina Fussel
Seiten: 323
Verlag: Carlsen impress
Preis: ebook 3,99 €
Ersterscheinung: 05. 12. 2013
Reihe: Nein
Autorin: Martina Fussel
Seiten: 323
Verlag: Carlsen impress
Preis: ebook 3,99 €
Ersterscheinung: 05. 12. 2013
Reihe: Nein
Kurzbeschreibung:
Erlesene Seidenbänder in geflochtenem Haar, kunstvoll
drapierte Röcke unter kompliziert geschnürten Miedern und die farblich
passenden Sandalen dazu – so präsentieren sich die zehn schönsten Mädchen des
Landes dem neuen Obersten Kinthos. Man nennt sie "Königsmädchen", so
lange sie mit dem jungen Herrscher im Tempel der Jeer-Ee wohnen und sich zur
Wahl seiner Gefährtin aufstellen. Die siebzehnjährige Lilia ist eine von ihnen,
vielleicht die Hübscheste, aber sicherlich auch die Eigensinnigste. Wenn es nach
ihr ginge, würde sie wie ein Junge durch die Felder jagen und einfach frei
sein. Aber Kinthos ist ein gutes Oberhaupt und seit Kindesbeinen an ihr bester
Freund. Sollte sie sich da nicht um ihn bemühen? Sollte sie da nicht Briar, den
undurchschaubaren Krieger, der ihr einst das Leben gerettet hat, ein für
allemal vergessen?
Meinung:
Auch wenn ich irgendwie lange Zeit nicht so genau wusste, in
welcher Welt ich nun gelandet bin, also ob es Magie gibt oder nicht, ob die
Welt völlig fiktiv oder einfach nur verändert ist usw., bin ich eigentlich
schnell ins Buch rein gekommen. Ich konnte mich anfangs gut mit Lilia identifizieren
und habe ihre Zweifel und Ängste geteilt. Als sie dann den Krieger Briar
kennenlernt, ist auch das zu Beginn noch gut und schön zu lesen, aber danach wird es schnell zu viel. Ab diesem Zeitpunkt beschäftigt sich die
erste Hälfte des Romans nur noch damit, wie sehr Lilia Briar liebt, sie aber
davon überzeugt ist, den Obersten Kinthos heiraten zu müssen. Ihr Leid und auch
Briars Reaktionen, welche anfangs noch romantisch sind, rutschen
vergleichsweise schnell ins Kitschige, Langatmige
und teilweise sogar Nervenaufreibende ab. Zu diesem Zeitpunkt war ich mir sicher, zu
wissen wie die Geschichte ausgeht und musste mich zusammenreißen, um noch weiter zu lesen.
Doch ab der Hälfte macht der Roman eine große Kehrtwende.
Auch wenn die unglückliche Liebesgeschichte immer noch eine Rolle spielt, kommem
plötzlich auch noch Gefahr, Abenteuer und ein bisschen Magie mit ins Spiel.
Viele der Wendungen waren für mich zwar positiv, unvorhergesehen und bringen
auf jeden Fall frischen Wind in die Geschichte. Aber manche Darstellungen fand
ich dennoch nicht so gut gelungen. Vor allem bestimmte Entscheidungen, die aus
Liebe getroffen wurden fand ich schon etwas extrem, egoistisch und zu sehr auf
die Gefühle der Protagonisten bezogen. Das
Ende selbst ist zumindest bezüglich der Liebesgeschichte genau das, welches ich
schon nach den ersten Seiten so erwartet habe, dennoch gibt’s auch hier viel Unerwartetes.
Leider ist der Schluss aber auch irgendwie etwas abrupt. Ich hätte mir noch
einige Antworten gewünscht und genau die gleichen Fragen, die sich
Lilia am Ende des Romans stellt, sind mir auch schon vorher im Kopf rum
gegangen. Es ist schade, dass das Ende
damit einen leicht unfertigen Eindruck macht und ich zumindest die Hauptwendung
nicht wirklich verstanden habe.
Der Schreibstil an sich ist eigentlich ganz gut lesbar, nur
leider weist das eBook einige Fehler auf. Rechtschreibfehler stören mich
persönlich immer nicht so sehr, aber ganze vergessene Wörter, die den Sinn
eines Satzes durcheinander werfen, stören den Lesefluss zumeist schon. Zwar
sind diese Stellen nicht so häufig, dass es wirklich zu erheblichen Ausfällen
kommen würde, aber es ist doch so häufig, dass man es erwähnen muss.
Noch ein Punkt hat mir leider nicht so gut gefallen. Lilia konnte
zweimal die Geschehnisse nochmal aus
Briars Sicht erleben. Die Idee dahinter finde ich eigentlich ganz gut,
nur die Umsetzung löste bei mir eher das Gefühl, einer nochmaligen Wiederholung
aus. Viele der Gefühle und Gedanken, die
dabei offensichtlich wurden, hatte ich mir eh schon gedacht, weshalb mir diese
Rückblenden fast keinerlei neue Ergebnisse gebracht haben.
Fazit:
Ein Geschichte, die in der ersten Hälfte etwas zu langatmig
und kitschig geraten ist, danach aber durchaus noch mit einigen unerwarteten
Wendungen und viel Spannung aufwarten kann. Leider werden gegen Ende nicht alle
Fragen zufriedenstellend beantwortet und auch der Lesefluss wird durch einige
Schreib- und Wortfehler manchmal unterbrochen. Da mir zusätzlich auch manche Entscheidungen
der Protagonisten regelrechte Bauchschmerzen beschert haben, reicht es trotz
guter Ansätze leider nur für stabile 2 Buchherzen.
Herzlichen Dank an den Carlsen Impress Verlag für das Leseexemplar.
Infos zur Autorin (Quelle: Amazon):
Martina Fussel, 1983 in Köln geboren, lebt mit ihrem Mann nahe der
Domstadt und verbringt ihre Freizeit am liebsten mit Squash, langen
Spaziergängen oder dem Lesen. Bei ein bis zwei Büchern die Woche, die
ausschließlich mit Liebe zu tun haben, kam ihr irgendwann die Idee,
etwas Eigenes zu schaffen und so begann sie mit dem Schreiben. "Das
Königsmädchen" ist ihr Debütroman.
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