Titel: Willkommen in der unglaublichen Welt von Frank Banning
Autorin: Julia Claiborne Johnson
Seiten: 416
Verlag: Aufbau Taschenbuch
Verlag: Aufbau Taschenbuch
Preis: 12,99 €
Ersterscheinung: 17. 10. 2016
Reihe: Nein
Ersterscheinung: 17. 10. 2016
Reihe: Nein
Kurzbeschreibung:
Frank Banning ist klüger als der Großteil der Menschheit und
verfügt über ein enzyklopädisches Wissen. Dennoch hat er in der Schule so seine
Probleme, und das Leben mit ihm ist kein Zuckerschlecken für seine Mutter Mimi.
Die Bestsellerautorin schafft es seit Jahren nicht, ihr zweites Buch
abzuliefern. Um sie zu unterstützen wird ihr die junge Alice geschickt, die
schon bald ahnt, was das Problem ist: Frank. Denn der Junge ist anders als
andere Kinder, und in seiner Welt ticken die Uhren anders. Während Alice sich
noch fragt, wie eigentlich der adonishafte Klavierlehrer Xander ins Bild passt,
überschlagen sich die Ereignisse – bis so einiges in Flammen aufgeht und jeder
von ihnen seine Geheimnisse preisgeben muss.
Meinung:
Da ich solche Geschichten über außergewöhnliche und
herzergreifende Figuren mag, hat mich die Kurzbeschreibung sofort angesprochen.
Und Frank ist auch wirklich ein ganz besonderer Junge. Nicht
nur, dass er durch seine Fracks und seine Ausdrucksweise wie aus der Zeit
gefallen wirkt, er hat auch eine oft ganz trockene Art seine Argumente
vorzubringen und einen ganz eigenen Charme. Obwohl er wirklich kein leichtes
Kind ist, erweicht er nicht nur das Herz von Protagonistin Alice sehr schnell,
sondern auch das des Lesers.
Erzählt wird die Geschichte dabei aus der Ich-Perspektive
von Alice, sodass man ihre Gedanken wirklich hautnah miterlebt. So ist ihre
anfängliche Überforderung deutlich nachvollziehbar, aber auch die Gründe dafür,
wieso sie Frank in ihr Herz schließt und die beiden ein gutes Team werden. Sie
ist eine sehr sympathische und offene Protagonistin, die sich auch im Verlauf
der Geschichte noch weiterentwickelt.
Im Verlauf der Geschichte entwickelt sich aber nicht nur
Alice sondern auch die meisten anderen Figuren weiter. Man erfährt viel über
die Hintergründe der Figuren und es ergibt sich ein stimmiges Gesamtbild.
Nur der Charakter von Franks Mutter Mimi hat mir leider gar
nicht gefallen. Sie ist kalt und biestig zu Alice und verhält sich auch Frank
gegenüber oft sehr enttäuschend für eine Mutter. Es werden zwar durchaus
nachvollziehbare Erklärungsansätze dafür geliefert und manchmal hat man das
Gefühl, dass sich jetzt etwas verbessert, aber gleich darauf ist sie wieder
genauso unsympathisch und kalt wie vorher. Hier hat mir irgendein positiver
Entwicklungsansatz doch etwas gefehlt.
Den Schreibstil empfand ich durchaus als flüssig, aber nicht
immer ganz leicht zu lesen. Durch die vielen, manchmal interessanten, aber
manchmal auch unnötigen Details und die ungewöhnliche Ausdrucksweise von Frank
muss man manches schon sehr genau lesen um den Punkt zu erfassen und dabei zu
bleiben. Manche Szenen laden mit trockenem Humor zum Schmunzeln ein und auch
wenn ich Frank in mein Herz geschlossen habe, hätte ich mir manchmal doch noch ein
bisschen mehr Gefühl gewünscht. So fand ich vor allem den Abschied am Ende
leider irgendwie sehr einfach und der Beziehung der beiden nicht ganz gerecht.
Fazit:
Ein solider Roman mit einer sympathischen Protagonistin und
einem besonderen Jungen, den man schnell ins Herz schließt. Auch wenn das
Grundgerüst passt, man die emotionalen Höhepunkte gut nachfühlen und auch öfter
mal über die trockenen Argumente von Frank Schmunzeln kann, hätte man die
emotionale Darstellung noch etwas verfeinern können. Vor allem das Ende fand
ich doch recht einfach und nicht ganz zufriedenstellend. Auch mit der Figur von
Franks Mutter Mimi bin ich leider gar nicht warm geworden, weshalb sie für mich
irgendwie ein bisschen ein Störfaktor in der Geschichtsentwicklung war. Deshalb
war ich am Ende nicht ganz so überzeugt, wie ich mir das erhofft hatte, vergebe
aber trotzdem solide 3,5 Buchherzen und eine Leseempfehlung für alle, die
solche Geschichten mögen.
Vielen Dank an den Aufbau-Verlag für die Bereitstellung des Leseexemplars.
Infos zur Autorin (Quelle: aufbau-verlag.de):
Julia Claiborne Johnson schrieb als Journalistin für große
Frauenmagazine. Heute lebt sie mit ihrem Mann, einem TV-Comedy-Autor,
und ihren zwei Kindern in Los Angeles. Als ihr Sohn, der sich noch nie
in seinem Leben so benommen hat wie andere Kinder, wieder einmal völlig
verbeult aus der Schule zurückkam, begann sie diesen Roman zu schreiben.
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