Titel: Der Club der Traumtänzer
Autor: Andreas Izquierdo
Seiten: 448
Verlag: Dumont
Preis: 9, 99 €
Ersterscheinung: 08. 10. 14
Reihe: Nein
Verlag: Dumont
Preis: 9, 99 €
Ersterscheinung: 08. 10. 14
Reihe: Nein
Kurzbeschreibung:
Gabor Schöning sieht gut aus, ist erfolgreich, und die
Frauen liegen ihm zu Füßen: Die Welt ist für ihn wie ein großer Süßwarenladen.
Außerdem ist Gabor ein Mistkerl. Er schreckt vor nichts zurück, um seine Ziele
zu erreichen. Doch dann fährt er mit dem Auto die Direktorin einer Sonderschule
an. Und die kennt sich mit Schwererzieh-baren wie ihm bestens aus. Als
Wiedergutmachung soll Gabor fünf Sonderschülern Tango beibringen. Das Problem
ist nur, dass alle Schüler einen IQ unter 85 und eigentlich keinen Bock auf
Tanzen haben. Die Sache gerät außer Kontrolle: Die Kids stellen sein Leben auf
den Kopf, sein ärgster Konkurrent wittert die große Chance, ihn aus der Firma
zu drängen, und zu allem Überfluss verliebt er sich in eine Frau, die ihm nicht
gleich zu Füßen liegt. Als eines der Tangokids schwer erkrankt, setzt Gabor
alles auf eine Karte er wird diesen Jungen retten, egal, was er dabei aufs
Spiel setzt.
Meinung:
„Der Club der Traumtänzer“ hat mich in fast allen Punkten
wirklich positiv überrascht. Zum einen fand ich Protagonisten Gabor schon von
Beginn an nicht wirklich unsympathisch. Klar, er ist Ich-Bezogen und überheblich, hat
aber trotzdem einen gewissen Charme. Mit der Zeit entwickelt er sich weiter und
natürlich sind das schon große Sprünge, aber trotz allem fand ich es hier
glaubhaft dargestellt.
Im Übrigen entwickelt Gabor durch die langsame Offenlegung
seiner Vergangenheit ebenfalls noch eine gewisse Tiefe, die ich so nicht
erwartet hätte. Aber auch die anderen Figuren, allem voran natürlich die 5
Tanzschüler sind etwas Besonderes. Auch hier kommt man nicht ganz ohne
Klischees aus, aber trotz allem hat der Autor diese so gering wie möglich
gehalten, bzw. gut dagegen gearbeitet. So müssen die 5 Schüler alle ihr
Päckchen tragen und auch wenn Gabor versucht zu helfen, kann er nicht alles mit
einem Fingerschnippen zum Guten wenden, sondern muss einsehen, dass kleine Hilfen
oftmals besser sind als nichts.
Das Besondere an diesem Roman war für mich die tolle
Abwechslung zwischen Humor und emotionaler Tragik. Es gibt so viele Szenen die vor
Sarkasmus und Humor nur so Strotzen und kurz darauf war ich extrem berührt. Vor allem zu Beginn musste ich so oft laut
auflachen und am Ende sind auch ein paar Tränen geflossen.
Der Schreibstil der Geschichte ist einfach toll. Extrem
anschaulich und lebendig, immer genau richtig und höchst emotional. Man könnte
ihn wirklich mit einer Choreographie vergleichen, da alles seinen angestammten
Platz zu haben scheint und Tanzen in der Geschichte ja eine zentrale Rolle
spielt.
Auch wenn die Handlung an sich durchaus etwas vorhersehbar
ist, stört das überhaupt nicht. Es kommt auf die Art und Weise der einzelnen
Entwicklungen und dabei hat der Autor immer wieder kleine Highlights eingebaut.
Fazit:
„Der Club der Traumtänzer“ ist ein besonderer Roman, der zwar
nicht ganz ohne Klischees auskommt, jedoch stört das kaum. Der Autor hat fast
immer einen realistischen Weg gefunden und man wird zum Träumen eingeladen. Die
Charaktere sind einzigartig und wachsen dem Leser schnell ans Herz. Und vor
allem die gekonnte Abwechslung zwischen Humor und emotionaler Tragik machen den
Roman extrem lesenswert. Von mir gibt es deshalb die vollen 5 Buchherzen und
eine unbedingte Leseempfehlung.
Diese Rezension gehört zur Kunterbunt- Challenge (#KabuCh).
Infos zum Autor (Quelle: Amazon):
Andreas Izquierdo, geboren 1968, ist Schriftsteller und Drehbuchautor. Er veröffentlichte u. a. den Roman >König von Albanien< (2007), der mit dem Sir- Walter-Scott-Preis für den besten historischen Roman des Jahres ausgezeichnet wurde, sowie den Roman >Apocalypsia< (2010), der den Lovelybooks-Leserpreis in Silber für das beste Buch 2010 erhielt und zum Buch des Jahres bei Vorab-lesen.de gewählt wurde. Im DuMont Buchverlag erschien von ihm >Das Glücksbüro< (2013).
www.izquierdo.de
Guten Morgen,
AntwortenLöschenich kann mich dir da nur anschließen. Ich war auch hin und weg von diesem tollen Buch. Mich hat die Geschichte sehr berührt.
LG
Yvonne
Huhu,
Löschenja echt toll, ich galube ich werde mir auch mal das Glücksbüro näher angucken, denn davon habe ich bisher auch viel Gutes gehört.
lg, Steffi