Dienstag, 6. August 2013

Rezension: Der Geschmack von Glück - Jennifer E. Smith





Titel: Der Geschmack von Glück
Autorin: Jennifer E. Smith
Seiten: 384
Verlag: Carlsen
 Preis: 17, 90
Ersterscheinung: 25. 07. 13
  Reihe: Nein





Inhalt:
Durch einen kleinen Tippfehler erhält die 16-jährige Ellie eine Mail von einem Unbekannten vom anderen Ende der USA. Sie klärt den Fehler gleich auf, doch trotzdem schreiben sich die beiden daraufhin immer öfters und vertrauen sich einander an. Nur ihre Namen tauschen sie nicht aus und so weiß Ellie nicht, dass ihr neuer Mail-Partner niemand geringeres, als der heiß umschwärmte Teeniestar Graham Larkin ist. Doch dieser möchte Ellie gerne kennenlernen und als für seinen Film ein neuer Drehort gesucht werden muss, beharrt Graham darauf, den Film im kleinen Küstenstädtchen Henley zu drehen. Als die Filmcrew in Henley ankommt, ist der ganze Ort aus dem Häuschen, nur Ellie lässt das alles eher kalt. Als sie jedoch merkt, dass hinter ihrem Internet-Schwarm Graham Larkin steckt, ist Ellie alles andere als begeistert. Denn durch Ereignisse aus ihrer Vergangenheit weiß sie, dass Berühmtheit auch viele Schattenseiten mit sich bringt und Paparazzos vor nichts zurück schrecken… 

Meinung:
Als ich das Buch das erste Mal sah, haben mich das Cover, sowie der Klappentext sofort gefesselt. Das Mädchen, das ausnahmsweise auch mal der Beschreibung der Protagonistin im Buch entspricht, strahlt einfach direktes Glück und Zufriedenheit aus, so dass es schon fast ansteckend wirkt.  

Dementsprechend habe ich eigentlich eine eher locker-leichte und klischeehafte Teenager Liebesgeschichte erwartet. Teilweise habe ich diese auch bekommen, aber es steckt noch viel mehr in dem Buch – wodurch der Roman gleichzeitig zu einer authentischen und ergreifenden Geschichte wird. 

Oberflächlich geht es darum, dass 2 Jugendliche sich durch einen Tippfehler im Netz kennenlernen und beginnen sich öfters zu schreiben. Die Emails sind zum Teil eher belanglos, beschreiben aber auch Geheimnisse oder für die jeweilige Person bedeutende Informationen und sind vor allem einfach echt und ehrlich. Denn durch die Anonymität des Internets und der Tatsache, dass die beiden Protagonisten jeweils am anderen Ende der USA leben, entwickelt sich ein geschützter Raum, in dem sie sich alles anvertrauen können. Dieses berauschende und befreiende Gefühl kann die Autorin wirklich gut vermitteln und dem Leser nahe bringen. Doch wenn man die beiden Protagonisten mit der Zeit etwas genauer kennen lernt, merkt man auch, dass es um mehr geht, als nur um die aufkeimende Liebesbeziehung zwischen einem Star und einem Kleinstadtmädchen. Denn Jennifer E. Smith hat die beiden fernab jeglicher zu erwartender Klischees beschrieben. 

Beide sind ab dem ersten Moment ungemein sympathisch und authentisch. Man verliebt sich zuerst in die ehrlichen Mails und danach auch in ihre wahren Persönlichkeiten. Ellie ist weder naiv, noch liebestoll, noch himmelt sie das Rampenlicht und Grahams Berühmtheit an. Ganz im Gegenteil, sie möchte eigentlich nichts damit zu tun haben, ist selbstbewusst und schlagfertig. Und auch Graham ist kein eingebildeter Superstar, sondern fühlt sich tief in seinem inneren eigentlich nur einsam, wodurch er oft nachdenklich erscheint. 

Die Handlung selbst geht dadurch auch über die Liebesgeschichte hinaus. Beide haben ihre Geheimnisse und ihre Päckchen mit  Ängsten und Erinnerungen zu tragen, wodurch die Handlung einige Komplikationen aufweist und manchmal auch nur ziemlich gemächlich vorwärtsgeht.  Doch auch das Suchen und Finden und die verschiedenen Bedeutungen von Glück für jeden Einzelnen werden deutlich herausgearbeitet. Glück ist eben etwas Besonderes und Kostbares, ein Fakt, der durch dieses mitfühlende Buch nochmal verdeutlicht wird.

Das Ende ist mir persönlich leider viel zu offen gehalten. Ich mag es lieber, wenn ich weiß, was mit den Protagonisten passiert. Dennoch passt es zu dem Buch und lässt viel Freiraum für eigene Überlegungen. 

Fazit:
„Der Geschmack von Glück“ ist ein zauberhaftes Buch, das neben einer sommerlichen Liebesgeschichte noch weit mehr bietet. Die Dialoge sind erfrischend ehrlich und wirken ebenso wie die Protagonisten erstaunlich authentisch. Die Handlung beschreibt einige Komplikationen, wodurch sie manchmal etwas sehr gemächlich wirkt und hat für meinen Geschmack ein etwas zu offenes Ende. Aber nichtsdestotrotz verschafft der Roman einige bewegende und unterhaltsame Lesestunden, weshalb ich gute 4 von 5 Buchherzen und eine klare Leseempfehlung vergebe. 

 Herzlichen Dank an den Carlsen-Verlag für die Bereitstellung des Leseexemplars.

Infos zur Autorin (Quelle: Carlsen.de):
Jennifer E. Smith wuchs in der Nähe von Chicago auf und studierte an der Colgate University. Sie hat bisher fünf Jugendbücher veröffentlicht, die in über 20 Sprachen übersetzt wurden. Heute lebt und arbeitet Jennifer E. Smith in New York City.

4 Kommentare:

  1. Hallo Steffi,

    O.K. mal ein Roman mit Tiefgang in diesem Bereich, dass finde ich gut.

    LG..Karin..

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    1. Hallo Karin,

      ja, mir hat es auch gut gefallen :) Und ich kanns auch wirklich nur empfehlen.

      lg, Steffi

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  2. Klingt wunderwundervoll. :) Ich liebe Sommerbücher!
    LG Liss ♥

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    1. Schön, dann musst du das Buch unbedingt lesen :)

      lg, Steffi

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