Titel: Tod beim Martinszug - Ein Ottobrunn-Krimi
Autorin: Stefanie Gregg
Seiten: 216
Verlag: Sutton
Preis: 12,99 €
Ersterscheinung: 01. 09. 14
Reihe: ?
Verlag: Sutton
Preis: 12,99 €
Ersterscheinung: 01. 09. 14
Reihe: ?
Kurzbeschreibung:
Im selbstverwalteten Kindergarten „Die Gartenzwerge“ in
Ottobrunn erwarten alle mit Spannung den Höhepunkt des Martinsumzugs. Ein
prominenter Gemeinderat hat sich als Sankt Martin verkleidet und kommt auf
einem echten Pferd herbeigeritten. Doch vor den Augen der versammelten Eltern
sackt der Reiter leblos vom Pferd. Lotte Nicklbauer fühlt sich brutal
herausgerissen aus ihrem glücklichen Alltag als Hausfrau und ehrenamtlich
engagierte Mutter. Wie kann jemand hier in der gemütlichen Kleinstadt einen
Politiker umbringen, und vor allem warum? Lotte beginnt herumzufragen, bei
ihren Freunden und Bekannten, bei Einheimischen und Zugezogenen. Ganz langsam
setzt sie ein Mosaik aus politischen Machenschaften, Bestechungen und
männlichen Seilschaften zusammen, das sie nie für möglich gehalten hätte.
Meinung:
Ich habe nun schon einige Regionalkrimis gelesen und diese
haben mir zumeist auch ganz gut gefallen. Ermittler in solchen Krimis haben oft
einen ganz eigenen Charme und durch den regionalen Bezug können solche Krimis
oft auf andere Art unterhalten. Die Idee, dass eine „einfache“ Hausfrau
ermittelt, fand ich ziemlich ansprechend. Nur hat es für mich in „Tod beim
Martinszug“ überhaupt nicht
funktioniert.
So muss ich leider sagen, dass die Geschichte (in meinen
Augen) überhaupt nichts mit einem Krimi zu tun hat. Ich habe sogar extra
nochmal nach der Definition eines Krimis gesucht, bevor ich diese Bewertung
wirklich abgebe. Aber laut Wikipedia geht es bei einem Krimi um ein Verbrechen,
dass den Leser in Spannung versetzten soll. Und Spannung sucht man in diesem
Buch leider zu jeder Zeit vergeblich.
Von Anfang an kann sich der Leser denken in welchem kleinen Umfeld
der Täter zu suchen ist und welche Gründe dahinter stehen. Außerdem kann man
weder zum Opfer, noch zu den möglichen Tätern irgendeine Verbindung aufbauen,
so dass es am Ende eh egal ist, wer es war. Zusätzlich kommt hinzu, dass die „Ermittlungen“
eher in unwichtigen Nebensätzen erledigt werden und die sich Haupterzählungen
fast nur mit dem Leben der Vollblutmutter Lotte beschäftigen.
Es gibt extrem detaillierte Schilderungen aus ihrem
routinierten Leben als liebende Mutter und geliebte Ehefrau in einer schicken
Kleinstadt. Seitenlang wird über die Kinderbeschäftigungen oder ihr geliebtes
zweites Frühstück erzählt, so dass ich mir manchmal wie in einem alten
Heimatfilm vorkam. Und erschwerend kam hinzu, dass ich einfach nicht warm mit
Lotte wurde.
Wie bereits schon angedeutet, bleiben auch die
Nebencharaktere eher blass. Auch die Handlung
ist extrem einfach aufgebaut und bietet keine Überraschungen. Die Dialoge
wollen zwar manchmal witzig sein, was aber nur in den seltensten Fällen
gelingt. So fand ich zum Beispiel die Szene in einer einschlägigen Bar ganz lustig,
aber das war auch schon das einzige Mal, dass ich wirklich Schmunzeln musste. Ansonsten
sind die meisten Dialoge sehr einfach und zumeist auch etwas naiv. Am Ende gibt
es auch noch ein bisschen Dialekt zum Lesen, aber das ließ sich ganz gut
bewerkstelligen.
Fazit:
„Tod beim Martinszug“ ist für mich kein Krimi. Es gibt null
Spannung und der Großteil der Erzählungen beschäftigt sich mit routinierten
Alltagsbeschreibungen aus dem Leben einer Vollblutmutter, mit der ich mich
nicht identifizieren konnte. Für mich leider der erste und wohl einzige Flop in
diesem Jahr, für den ich nicht mehr als 1 Buchherz vergeben kann.
Herzlichen Dank an den Sutton-Verlag für die Bereitstellung des Leseexemplars.
Infos zur Autorin (Quelle: Amazon):
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