Titel: Tote Mädchen lügen nicht
Autor: Jay Asher
ISBN: 978-3570160206
Seiten: 288
Verlag: cbt
Preis: 14, 95 Euro
Inhalt:
Clay erhält eines Tages ein Päckchen mit sieben nummerierten Kassetten.
Um herauszufinden was es mit diesem eigenartigen Geschenk auf sich hat,
sucht er sich gleich einen alten Kassettenrekorder und hört sich die Erste
Kassette an. Dabei bekommt er den Schock seines Lebens, denn die Stimme darauf
ist die seiner ehemaligen Mitschülerin Hannah Baker. Clay hat heimlich für sie
geschwärmt, doch leider hat sie sich vor 2 Wochen das Leben genommen. Die
Kassetten sind eine Art Abschiedsbrief mit Gründen für ihren Selbstmord. Denn
jede Seite einer Kassette (bis auf die letzte Seite) handelt von einer Person,
die in Hannahs Augen einen Anteil an ihrer Entscheidung beiträgt. So hat Hannah es vor ihrem Tod eingerichtet,
dass alle 13 Personen die Kassetten erhalten und sich ihre letzten Worte
anhören sollen. Dazu bekam jeder auch noch eine Karte mit Kreuzen, auf denen
Hannah wichtige Orte der Geschichte markiert hat. Da Clay das Päckchen erhalten hat, muss auch
er etwas mit ihrem Suizid zu tun haben. Doch er kann sich beim besten Willen nicht
erklären, was seine Rolle dabei ist und was Hannah ihm vorwirft. So lässt er
sich auf ihre Geschichte ein und eine spannende, und tragische Reise durch
Hannahs Leben beginnt.
Zitat: S. 176
„Wäre meine Liebe
ein Meer
Es gäbe kein Land
Wäre sie eine Wüste
Sähe man nichts als Sand
Wäre meine Liebe ein Stern
Hoch am Himmelszelt
Dann strahlte der Himmel
Bis ans Ende der Welt.“
Eigentlich mache ich mir nicht viel aus Gedichten, aber
Hannahs Gedichte haben mich angesprochen, deshalb musste ich in meiner
Rezension eines davon anführen ;)
Meinung:
Die Idee hinter diesem Roman hat mich sofort angesprochen,
weshalb ich richtig gespannt auf dieses Buch war.
Clay ist ziemlich verwirrt, als er diese Kassetten bekommt,
vor allem dass er einen Anteil an Hannahs Selbstmord tragen soll, belastet ihn
sehr. Er kann es sich nicht erklären und
ist dementsprechend aufgewühlt und will dem Geheimnis auf die Spur kommen.
Deshalb macht er sich gleich nach Erhalt der Kassetten auf den Weg Hannahs Karte
abzulaufen um dadurch die Geschehnisse besser zu verstehen.
Auf den Kassetten beschreibt Hannah ausführlich und
eindrucksvoll die wichtigsten Ereignisse ihre letzten Jahre, beginnend durch
ihren Umzug in die Stadt, bis zu der Zeit kurz vor ihrem Tod. Dadurch bekommt
Clay nochmal einen anderen Einblick in die Ereignisse, von denen er viele
bereits kennt, aber anders wahrgenommen hat. Bestimmte Personen, Handlungen und
Zusammenhänge, die ihm bisher als nebensächlich erschienen waren, bekommen so eine
ganz andere Bedeutung. Langsam beginnt er zu verstehen, wie Hannah sich gefühlt
hat und was sie zu diesem endgültigen Schritt getrieben hat.
Die Geschichte wird zum einen aus der Sicht von Clay und zum
anderen durch das Abspielen der Kassetten aus Hannahs Sicht erzählt. So sind
die Kassettenerzählungen von Hannah zur besseren Abgrenzung in Kursivschrift, die restliche Geschichte in
normaler Schrift geschrieben. Jedoch hatte ich trotz dieser Orientierungshilfe
oft Probleme mit den häufigen und unangekündigten Perspektivenwechseln. Vor
allem wenn ich das Buch nach einer Lesepause immer wieder neu zur Hand genommen
habe, brauchte ich eine Weile bis ich wieder in die Geschichte hinein fand.
Doch trotz dieses Kritikpunktes gefällt mir der Schreibstil
des Autors außerordentlich. Er versteht es seinen Charakteren eine glaubwürdige
Tiefe zu verleihen und den Leser völlig in den Bann der Geschichte zu ziehen. Obwohl
Hannah die Ereignisse ziemlich ausführlich beschreibt, bleibt der
Spannungsbogen doch immer erhalten.
So kann sich der Leser mit den Charakteren identifizieren.
Man versteht, wie geschockt Clay ist, als er erfährt, dass er eine Teilschuld
an Hannahs Tod tragen soll. Auch seine Erwartungshaltung, als er jedes Mal eine
neue Kassette einlegt und ein neuer Name genannt wird, geht auf den Leser über.
Hannah ist sehr gefühlvoll beschrieben. Der Leser erlebt durch die detailgenaue
Beschreibung prägende Momente aus ihrem Leben mit und kann ihre Gefühle und
Gedanken nachvollziehen. Folglich kommt der Leser zwar (hoffentlich) zu einem
anderen Endergebnis als Hannah (das dies alles kein wirklicher Grund für einen
Selbstmord ist), jedoch kann ich
verstehen, dass das alles ziemlich belastend für sie war.
Auch wenn es sich hierbei eigentlich um ein Jugendbuch handelt,
so ist es für ältere Leser durchaus empfehlenswert. Denn die Thematik des
Buches kann auf alle Altersklassen übertragen werden. So wird dieses immer
brisante Thema des Selbstmords auf eine neue, durchgängig spannende, aber auch
zum Nachdenken anregende Weise dargestellt.
Fazit:
Jay Ashton gelingt mit „Tote Mädchen lügen nicht“ ein
richtig gutes Erstlingswerk. Er schreibt
gefühlvoll, anschaulich und unglaublich spannend. Leider muss ich durch die
vielen Perspektivenwechsel, welche mich oft etwas verwirrt haben, ein Buchherz
abziehen. Dennoch ist das Buch zu Recht ein Bestseller geworden und bekommt von
mir eine unbedingte Leseempfehlung.
Hallöle,
AntwortenLöschenich hab dir einen Blog Award verliehen und würde mich freuen wenn du mitmachst :) Natürlich bin ich auch nicht eingeschnappt, wenn du nicht möchtest ;)
Lg, Sandrina
http://johannisbeerchens-buecher.blogspot.de/2012/08/mein-erster-blog-award.html
Hi :)
AntwortenLöschenDeine Rezension spricht (oder besser gesagt schreibt.ist das grammatikalisch richtig?) aus der Seele, ich habe beim Lesen genau das selbe empfunden.
Lg fabelhaftebuecherwelt :)
@ Sandrina: Vielen lieben Dank für den Award, wir freuen uns jedes Mal wieder, als wenn es der Erste wäre!! Ich weiß noch nicht, ob wir ihn dieses Mal wieder posten oder es "nur" in der Dankes-Reihe verewiglichen. Das muss ich erst noch mit Heike absprechen. :)
AntwortenLöschen@fabelhaftebücherwelt: Schön, dass dir die Rezi gefällt und danke für den Kommentar! Die sind hier in letzter Zeit leider auch etwas seltener geworden, dabei freuen wir uns immer riesig über jeden Beitrag! Mh, ich glaub man kann auch "schreibt mir aus der Seele sagen", ist nur nicht so bekannt wie das andere^^
Hey !
AntwortenLöschenDas Buch ist echt super ! Wenn du gerne Jay Asher liest, hier kannst du die Rezi zu seinem neuesten Buch lesen :)
http://baddicted.blogspot.de/2013/01/wir-beide-irgendwann.html
LG
Vielen Dank für diese Rezension. :)
AntwortenLöschenDas Buch wollte ich schon immer mal lesen, habe im letzten Moment dann aber doch zurück gezogen. Jetzt werde ich es mir bei Gelegenheit doch mal zulegen!
Liebe Grüße,
Jenny
Bitteschön, freut mich, das die Rezi dir gefällt. Kann dir das Buch auch nur empfehlen....
LöschenLg. Heike