Titel: In Wahrheit wird viel mehr gelogen
Autor: Kerstin Gier
ISBN: 978-3785760147
Seiten: 272
Seiten: 272
Verlag: Bastei Lübbe
Preis: 12, 99 Euro
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Inhalt:
Carolin ist 26, hochbegabt und gerade Witwe geworden. Ihr
älterer Ehemann Karl ist ganz plötzlich an einem Herzinfarkt verstorben.
Überfordert durch die ganze Situation, muss sie auch noch feststellen, dass er
ihr unerwartet ein beträchtliches Erbe hinterlassen hat. So kommt zu der Trauerbewältigung auch noch ein Streit ums Vermögen
hinzu. Denn seine Familie, bestehend aus Karls raffgierigem Bruder, seinen eingebildeten Töchtern, sowie seinem Sohn, der gleichzeitig
auch noch Caros Exfreund ist, möchte auch etwas von dem Erbe abhaben. Doch Carolin muss die Situation nicht ganz alleine
meistern. Hilfe bekommt dabei von ihrer
hilfsbereiten Familie, der schlechtesten Psychologin der Welt und einem liebenswürdigem
Apotheker.
Meinung:
Frau Gier schafft es mit „In Wahrheit wird viel mehr gelogen“ wieder einmal, ein tragisches Thema auf lustige Weise aufzuarbeiten. Carolins Seelenschmerz wird vor allem zu Beginn des Romans
sehr deutlich. Sie hasst jeden, empfindet alle Menschen um sich herum nur noch
als Idiotien und kann nur noch daran denken, dass Karl tot ist. Trotzdem
verfällt der Leser dabei nicht in eine Trauerstimmung, sondern wird durch Carolins starken Sarkasmus, sowie
den schwarzen Humor auf witzige Art durch die Geschichte geführt. Und dies auch ohne, dass es unpassend oder aufgesetzt wirkt.
Der Schreibstil von Frau Gier ist wieder einmal göttlich.
Die Autorin setzt Wortspiele, Sarkasmus und
Humor geschickt ein, so dass man beim Lesen oft lachen muss. Aber im
Gegensatz dazu schafft sie auch geschickt platzierte Stellen, die zum Nachdenken anregen
sollen.
So flechtet Frau Gier viele bekannte Vorurteile in ihren Roman ein, und greift diese unterschwellig an. Hierbei möchte ich ein Beispiel anführen, nämlich die Tatsache, dass
wir Menschen oft zu Notlügen greifen, oder etwas verschweigen, weil wir der Meinung sind, dass es in dem Moment die bessere Option ist. Jedoch endet dies zumeist mit noch viel größeren Problemen, als wenn man gleich die Wahrheit gesagt hätte. So
verschweigt Carolin im Roman auch ihre vielen Begabungen, doch als es später doch heraus kommt,
beschimpft sie ihr Ex-Freund (auch später noch) als notorische Lügnerin. Der Leser kommt ins
Grübeln und erkennt Parallelen zu bekannten Situationen.
Die Charaktere sind wie immer leidenschaftlich beschrieben
und besitzen ausreichend Tiefe, sowie Ecken und Kanten, um glaubwürdig zu sein.
Leider konnte ich mich dieses Mal nicht vollkommen mit der Protagonistin Carolin identifizieren. Obwohl sie durchaus sympathische Seiten hat, war sie mir teilweise etwas zu überheblich. Dieses Gefühl hatte ich zwar wirklich nur an sehr wenigen Stellen, aber es genügt um den Roman als etwas schlechter wie meine bisher gelesenen Gier-Romane zu empfinden und dem Roman dadurch ein Buchherz abzuziehen.
Leider konnte ich mich dieses Mal nicht vollkommen mit der Protagonistin Carolin identifizieren. Obwohl sie durchaus sympathische Seiten hat, war sie mir teilweise etwas zu überheblich. Dieses Gefühl hatte ich zwar wirklich nur an sehr wenigen Stellen, aber es genügt um den Roman als etwas schlechter wie meine bisher gelesenen Gier-Romane zu empfinden und dem Roman dadurch ein Buchherz abzuziehen.
Die Nebencharaktere hingegen sind alle gut
gelungen. So musste ich bei den Therapiesitzungen einfach immer nur den Kopf
schütteln und mich fragen, wie es diese Dame jemals zur Therapeutin geschafft
hat.
Besonders gut gefallen mir auch noch die Zitate,
welche jedes Kapitel einleiten. Die Zitate beziehen sich jeweils aufs nachfolgende Kapitel und enthalten manchmal auch Anmerkungen von Carolin.
Ich fand viele gut und passend gewählt, und eines welches mir mit am besten gefallen hat
lautet:
„Glück ist etwas, das man zum ersten Mal wahrnimmt, wenn es sich mit großem Getöse verabschiedet.“ ( Marcel Achard S. 51)
„Glück ist etwas, das man zum ersten Mal wahrnimmt, wenn es sich mit großem Getöse verabschiedet.“ ( Marcel Achard S. 51)
Fazit:
Ach, was habe ich bei diesem Buch gelacht :D
AntwortenLöschenIch habe allerdings auch erst zwei Kerstin-Gier-Romane für Erwachsene gelesen und kann sie nicht so gut vergleichen ;)
Welches Buch hat dir von ihr denn am besten gefallen, wenn ich fragen darf?
=)
Jop, gelacht habe ich auch viel :)
LöschenHab auch noch net alle Romane von ihr gelesen, so fehlt mir zum Beispiel noch die Müttermafia-Reihe, und "Auf der anderen Seite ist das Gras viel grüner" steht auch noch auf meinem Wunschzettel.
Aber ich muss ehrlich sagen, bisher hat mich die Edelsteintrilogie immer noch am meisten begeistert. Von den Erwachsenenbüchern fand ich "Für jede Lösung ein Problem" bisher am besten.
Welches ist das andere, das du von ihr gelesen hast?
lg, Steffi