Dienstag, 7. August 2012

*Rezension* Die Tochter des Fotografen - Kim Edwards

Die Tochter des Fotografen. Aufbau Taschenbücher,  Band 2444



 
Titel: Die Tochter des Fotografen
Autor: Kim Edwards
ISBN: 978-3746624440
Seiten: 540
Verlag: Aufbau
Preis: 9,99 €


Inhalt
1964 bringt in einer kalten Wintersnacht die Arztfrau Norah Zwillinge zur Welt. Der erstgeborene Junge ist kräftig und kerngesund. Das zweitgeborene Mädchen dagegen klein und hat das Down-Syndrom. Durch diesen Schock beschließt der Arzt und Vater der Kinder, das Mädchen in eine Behinderteninsitution bringen zu lassen. Seiner Frau erzählt er, das Mädchen sei bei der Geburt gestorben. Leider bringt es die Krankenschwester Caroline nicht übers Herz, Phoebe in der Einrichtung zu lassen, flieht mit ihr und zieht sie alleine auf. Nach ca. 25 Jahren treffen die beiden Familien wieder aufeinander........

Meinung
Wow, ein wirklich herzzerreißendes Buch, bei dem ich schon am Anfang ziemlich schlucken mußte. Der Schreibstil ist einfach und flüssig, da viel es mir umso leichter über dem Buch zu bleiben und fast die Hälfte schon auf einen Zug zu lesen. (und das bei 523 Seiten).
Der Roman handelt von ständigen Schuldgefühlen. Dadurch wird die Struktur des Zusammenlebens der einzelnen Charakteren sehr genau dargestellt. Außerdem zeigt er, wie das Leben durch die vielen Lügen und Schuldzuweisungen langsam zerbricht.
Die Protagonisten werden sehr authentisch dargestellt. Man kann sich sofort in sie hineinversetzen. So z.B. David der Arzt und Vater der Zwillinge. Er entwickelt sich im Laufe des Buches vom liebenden Ehemann und angesehenen Arztes zu einem von Schuldgefühlen geplagten Mann, dem seine Zweifel am Leben auffressen. Er sieht sein Leben nur noch durch die Linse seiner Kamera und flüchtet zusehends in diese Scheinwelt. Mehr und mehr wird dies zur Bessenheit.
Norah, seine Ehefrau, wird zeitlebens nicht mit dem Verlust ihrer Tochter fertig und gibt sich dem Leid durch Alkohol hin. Sie betäubt ihren Schmerz und ihre Depressionen mit immer mehr wechselnden Affären.
Paul, der Sohn der beiden, hat ebenfalls Schuldgefühle und flieht in die Welt der Musik. Er stillt seinen Schmerz sogar mit Drogen.
Charoline, die Krankenschwester, wird als mitfühlende, aufopferungsbereite Frau dargestellt, die durch die Liebe zu ihrer (geschenkten) Tochter immer stärker wird. Sie schafft es, Phoebe groß zu ziehen und findet mittendrin auch noch ihre große Liebe Al, den sie dann heiratet und sehr glücklich ist.
Was mir nicht so gefällt, ist, das auf einmal ein freches Mädchen im Buch auftaucht. David findet sie, in seinem leerstehenden, fast schon verfallenen Elternhaus und nimmt sie bei sich auf, da sie von zuhause abgehauen  und dazu auch noch schwanger ist. Leider führt das wieder zu Meinungsverschiedenheiten in der Familie, so das David auszieht, sich ein Zweifamilienhaus kauft, und Rosemary mit dem Baby dann mit nimmt. Meiner Meinung nach, passt dieser Einschub nicht wirklich in die Geschichte und ist somit unnötig.

Fazit
Mir gefiel dieses Buch gut, es hat mich in seinen Bann gezogen. Ich war teilweise melancholisch, teilweise aber auch wütend auf einige Personen, welche für mich, solch falsche Entscheidungen getroffen haben. Durch die realistische Darstellung des Buches kommt man sehr viel ins Überlegen. Ich würde es auf jeden Fall weiterempfehlen. Es erhält von mir 4 von 5 Buchherzen.

 


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