Titel: Die Tochter des Fotografen
Autor: Kim Edwards
ISBN: 978-3746624440
Seiten: 540
Verlag: Aufbau
Preis: 9,99 €
Inhalt
1964 bringt in einer kalten
Wintersnacht die Arztfrau Norah Zwillinge zur Welt. Der erstgeborene
Junge ist kräftig und kerngesund. Das zweitgeborene Mädchen dagegen
klein und hat das Down-Syndrom. Durch diesen Schock beschließt der
Arzt und Vater der Kinder, das Mädchen in eine Behinderteninsitution
bringen zu lassen. Seiner Frau erzählt er, das Mädchen sei bei der
Geburt gestorben. Leider bringt es die Krankenschwester Caroline
nicht übers Herz, Phoebe in der Einrichtung zu lassen, flieht mit
ihr und zieht sie alleine auf. Nach ca. 25 Jahren treffen die beiden
Familien wieder aufeinander........
Meinung
Wow, ein wirklich herzzerreißendes
Buch, bei dem ich schon am Anfang ziemlich schlucken mußte. Der
Schreibstil ist einfach und flüssig, da viel es mir umso leichter
über dem Buch zu bleiben und fast die Hälfte schon auf einen Zug zu
lesen. (und das bei 523 Seiten).
Der Roman handelt von ständigen
Schuldgefühlen. Dadurch wird die Struktur des Zusammenlebens der
einzelnen Charakteren sehr genau dargestellt. Außerdem zeigt er, wie
das Leben durch die vielen Lügen und Schuldzuweisungen langsam
zerbricht.
Die Protagonisten werden sehr
authentisch dargestellt. Man kann sich sofort in sie hineinversetzen.
So z.B. David der Arzt und Vater der Zwillinge. Er entwickelt sich im
Laufe des Buches vom liebenden Ehemann und angesehenen Arztes zu
einem von Schuldgefühlen geplagten Mann, dem seine Zweifel am Leben
auffressen. Er sieht sein Leben nur noch durch die Linse seiner
Kamera und flüchtet zusehends in diese Scheinwelt. Mehr und mehr
wird dies zur Bessenheit.
Norah, seine Ehefrau, wird zeitlebens
nicht mit dem Verlust ihrer Tochter fertig und gibt sich dem Leid
durch Alkohol hin. Sie betäubt ihren Schmerz und ihre Depressionen
mit immer mehr wechselnden Affären.
Paul, der Sohn der beiden, hat
ebenfalls Schuldgefühle und flieht in die Welt der Musik. Er stillt
seinen Schmerz sogar mit Drogen.
Charoline, die Krankenschwester, wird
als mitfühlende, aufopferungsbereite Frau dargestellt, die durch die
Liebe zu ihrer (geschenkten) Tochter immer stärker wird. Sie schafft
es, Phoebe groß zu ziehen und findet mittendrin auch noch ihre große
Liebe Al, den sie dann heiratet und sehr glücklich ist.
Was mir nicht so gefällt, ist, das auf
einmal ein freches Mädchen im Buch auftaucht. David findet sie, in seinem
leerstehenden, fast schon verfallenen Elternhaus und nimmt sie bei
sich auf, da sie von zuhause abgehauen und dazu auch noch schwanger ist.
Leider führt das wieder zu Meinungsverschiedenheiten in der Familie,
so das David auszieht, sich ein Zweifamilienhaus kauft, und Rosemary
mit dem Baby dann mit nimmt. Meiner Meinung nach, passt dieser
Einschub nicht wirklich in die Geschichte und ist somit unnötig.
Fazit
Mir gefiel dieses Buch gut, es hat mich
in seinen Bann gezogen. Ich war teilweise melancholisch, teilweise
aber auch wütend auf einige Personen, welche für mich, solch
falsche Entscheidungen getroffen haben. Durch die realistische
Darstellung des Buches kommt man sehr viel ins Überlegen. Ich
würde es auf jeden Fall weiterempfehlen. Es erhält von mir 4 von 5
Buchherzen.
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