Titel: Das kalte Reich des Silbers
Autorin: Naomi Novik
Seiten: 576
Verlag: cbj
Preis: 18,00 € HC
Autorin: Naomi Novik
Seiten: 576
Verlag: cbj
Preis: 18,00 € HC
Ersterscheinung: 04. 03. 19
Reihe: Nein
Reihe: Nein
Kurzbeschreibung:
Mirjem ist die Tochter eines gutherzigen Pfandleihers, der es nicht über sich bringt, Schulden einzutreiben. Als die Familie deshalb bittere Armut leidet, tritt Mirjem an die Stelle ihres Vaters. Unnachgiebig fordert sie zurück, was ihr zusteht. Sie ist erfolgreich, und bald heißt es, sie könne Silber zu Gold machen. Die Kunde davon dringt bis tief in die Wälder, zum gefürchteten Volk der Staryk – magische Wesen, die mehr aus Eis bestehen als aus Fleisch und Blut. Der König der Staryk entführt sie in sein Reich. Dort soll sie für ihn Silber zu Gold machen. Tut sie das nicht, wird der Staryk sie töten. Doch gleichzeitig versinkt die Menschheit nun in Kälte …
Mirjem ist die Tochter eines gutherzigen Pfandleihers, der es nicht über sich bringt, Schulden einzutreiben. Als die Familie deshalb bittere Armut leidet, tritt Mirjem an die Stelle ihres Vaters. Unnachgiebig fordert sie zurück, was ihr zusteht. Sie ist erfolgreich, und bald heißt es, sie könne Silber zu Gold machen. Die Kunde davon dringt bis tief in die Wälder, zum gefürchteten Volk der Staryk – magische Wesen, die mehr aus Eis bestehen als aus Fleisch und Blut. Der König der Staryk entführt sie in sein Reich. Dort soll sie für ihn Silber zu Gold machen. Tut sie das nicht, wird der Staryk sie töten. Doch gleichzeitig versinkt die Menschheit nun in Kälte …
Meinung:
Cover und Kurzbeschreibung fand ich
sofort extrem ansprechend, weshalb ich auch voller Vorfreude in die Geschichte
gestartet bin. Den Einstieg fand ich auch richtig gut gewählt, aber ich habe
bald gemerkt, dass die Autorin ihre Geschichte sehr genau, mit vielen
alltäglichen Details und aus vielen unterschiedlichen Perspektiven erzählt.
Es geht nicht nur um die Geschichte
von Mirjem, sondern auch das arme Bauernmädchen Wanda und ihre Familie, sowie
die Herzogstochter Irina können als Protagonistinnen bezeichnet werden und mit
der Zeit gibt es noch mehr unterschiedliche Perspektiven.
Man lernt die Protagonistinnen, ihre
Geschichten und ihre Schicksale sehr ausführlich kennen. Dabei muss ich sagen,
dass es mir in den ersten beiden Dritteln schon etwas viele Details zum
normalen Leben und den Umgebungsbeschreibungen waren und die Spannung dabei in
meinen Augen etwas zu kurz kam. Gleichzeitig hat man nämlich zu den
geheimnisvollen Staryk und zu den anderen mysteriösen Gegebenheiten leider sehr
wenig erfahren, weshalb ich die Mischung etwas unausgeglichen fand.
Störend fand ich anfangs auch, dass
die vielen Perspektivenwechsel zwar durch Absätze und Schneeflocken gekennzeichnet
waren, aber man nie sofort wusste, aus welcher Sicht nun erzählt wird. Da hätte
ich mir gerne eine Lösung mit einem einleitenden Namen gewünscht. Auch so weiß man
natürlich mit der Zeit Bescheid, aber mir persönlich gefällt es besser, wenn
die Perspektive von Anfang an genannt wird und ich mich gleich darauf
einstellen kann und nicht erst lange überlegen muss.
Nach diesen ganz gut zu lesenden,
aber doch auch etwas langatmigen ersten zwei Dritteln, fand ich das Buch zwar
ok, aber so ganz überzeugt war ich einfach nicht und ich hatte die Hoffnung
auch schon aufgegeben, dass sich das noch ändern würde.
Dann jedoch kam der Wandel, schleichend
und im gleichen ausführlichen und etwas kühlem Schreibstil erzählt, aber doch
deutlich spürbar. Plötzlich wurde die Handlung aktiver und überraschender, die
Spannung greifbarer, die Figuren und ihre Entscheidungen bedeutend und die
vielen vorher gelesenen Details haben plötzlich ein stimmiges Gesamtbild
ergeben. Und wirklich gut haben mir am Ende die unaufdringlichen Entwicklungen
der zwischenmenschlichen Beziehungen gefallen. Es gibt keine klassischen Liebesgeschichten
und auch die auf ungewöhnliche Weise geknüpften sozialen Bande sind wirklich
etwas Besonderes und lesenswert.
Fazit:
Obwohl mir die ersten zwei Dritteln ein bisschen zu
detailliert und langatmig waren und mich deshalb, trotz der recht interessanten
Grundgeschichte, nicht völlig überzeugen konnten, hat der Plot dann
nochmal angezogen und plötzlich haben die vielen vorher gelesenen Details einen
Sinn ergeben. Das Ende konnte mich dann total überzeugen und zufrieden
zurücklassen, vor allem die unaufdringliche Entwicklung der
zwischenmenschlichen Beziehungen fand ich sehr besonders und lesenswert.
Deshalb gibt’s solide 4 Buchherzen.
Vielen Dank an den cbj Verlag für die Bereitstellung des Leseexemplars.
Infos zur Autorin (Quelle: randomhouse.de):
Naomi Novik wurde 1973 in New York geboren und ist mit polnischen
Märchen, den Geschichten um die Baba Yaga und den Büchern von J.R.R.
Tolkien aufgewachsen. Sie hat englische Literatur studiert, im Bereich
IT-Wissenschaften gearbeitet und war außerdem an der Entwicklung von
äußerst erfolgreichen Computerspielen beteiligt. Doch dann erkannte
Naomi Novik, dass sie viel lieber schreibt als programmiert. So machte
sie sich daran, ihren Debüt-Roman zu schreiben, mit dem sie sofort die
Herzen von Kritikern und Lesern gleichermaßen eroberte: "Drachenbrut",
den ersten Band um die Feuerreiter Seiner Majestät. Naomi Novik lebt mit
ihrem Mann und sechs Computern in New York.
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