Sonntag, 20. September 2020

Hörbuchrezension: Cryptos - Ursula Poznanski

 
Titel: Cryptos
  Autorin: Ursula Poznanski
Sprecherin: Laura Maire 
Laufzeit: 12 h 53 Min - ungekürzt     
Verlag: der Hörverlag   
Preis: ab 14,27 € - 2 MP3 - CD´s 
Ersterscheinung: 17. August 2020   
Reihe: Nein

 

 

Kurzbeschreibung:

Kerrybrook ist Janas Lieblingswelt: ein idyllisches Fischerdorf mit viel Grün, geduckten Häuschen und einer Burgruine. Es gibt Schafe, gemütliche Pubs und vom Meer her weht ein kühler Wind. Manchmal lässt Jana es regnen. Meistens dann, wenn an ihrem Arbeitsplatz mal wieder die Kühlung ausfällt und es schon vor elf Uhr so heiß ist, dass man kaum mehr atmen kann.

Jana ist Weltendesignerin. Auf ihrem Desktop entstehen die alternativen Realitäten, in denen jeder spannende Abenteuer erleben kann, während er sich eigentlich in einer Art VR-Kapsel befindet. Denn in einer Wirklichkeit, in der das Klimasystem bereits gekippt ist, bleibt für die meisten Menschen nur die Flucht ins Virtuelle …

Meinung:

Ich habe nun ja schon einige Bücher von Ursula Poznanski gelesen und auch die Kurzbeschreibung von Cryptos hat mich extrem neugierig gemacht und das wirklich zu recht.

Den Start ins Buch fand ich total gelungen. Auch wenn man erst nach und nach erfährt wie es in Janas Welt wirklich zugeht, habe ich mich sofort mit ihr verbunden gefühlt und sofort ein Bild ihrer Arbeit und ihrer Welten vor mir gehabt.

Ich konnte mir bildlich und naturgetreu vorstellen, wie sie in Kerrybrook über grüne Wiesen geht oder als Elfe in Macandor durch die Gegend fliegt. Aber auch, als sie dann auf ihrer Flucht durch die unterschiedlichen Welten kam und es für den Hörer immer wieder etwas Neues zu entdecken gab, war ich total gefesselt und fasziniert. Die unterschiedlichen, extrem fantasievollen und zum Teil auch innovativen Welten sind ein extremer Pluspunkt dieser Geschichte. Ich wollte gar nicht mehr aufhören und bin teilweise sogar nach Ankunft an meinem Zielort einfach länger im Auto sitzen geblieben, damit ich noch etwas zuhören und mit Jana zusammen weiter die unterschiedlichen Welten erkunden darf.

Aber auch die Hintergrundstory ist spannend. Es verschwinden ungewöhnlich viele Leute aus Kerrybrook und Jana versucht herauszufinden, weshalb. Dabei stößt sie auf Ungereimtheiten und gerät in Lebensgefahr.

Als sie dann nach ihrer langen Flucht durch die unterschiedlichen Welten endlich herausfindet, was hinter allem steckt und es darum geht, Menschen zu retten, ist die Handlung nach wie vor spannend, aber ich muss schon sagen, dass ich dann nicht mehr ganz so an die Geschichte gefesselt war. Ich habe sie weiterhin sehr gerne gehört und finde sie auch gut umgesetzt, aber die Sahne auf der Kirsche hat am Ende dann doch etwas gefehlt. Vor allem das Ende fand ich irgendwie etwas simpel, bzw. bin ich mir auch nicht so sicher, dass die Lösung auf Dauer funktioniert.

Die Figuren fand ich soweit ganz gut. Jana ist sehr lebendig und authentisch beschrieben. Bei manch anderen wäre noch etwas Luft nach oben gewesen, aber im Großen und Ganzen bin ich echt zufrieden.

Auch die Details, die man von der wirklichen Welt erhält fand ich durchaus anschaulich und ausreichend. Klar, wäre da noch mehr möglich gewesen, aber für mich hat es genau so gepasst.

Am Ende gibt es eine kleine Liebesgeschichte, die ich sehr zart und deshalb auch glaubhaft fand. Gebraucht hätte ich sie nicht unbedingt, aber es ist auch völlig in Ordnung, dass sie in diesem Maße vorhanden war.

Sprecherin Laura Maire macht wieder einen wunderbaren Job. Ihre jugendliche und frische Stimme ist einfach sympathisch und passt perfekt zu Protagonistin Jana. Durch ihre aktive und zur Handlung passende Vorlesearbeit habe ich mich der Geschichte und Protagonistin Jana noch näher gefühlt.

Fazit:

Eine Geschichte, die mich vor allem in der ersten Hälfte nicht mehr losgelassen hat. Ich war völlig fasziniert von den unterschiedlichen und total realistischen Welten, die dank der fantasievollen und detaillierten Beschreibungen vor meinem inneren Auge wirklich zum Leben erweckt wurden und ich wollte immer noch mehr erfahren und erleben. In der zweiten Hälfte bin ich dann wieder etwas auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt worden. Auch wenn die Geschichte nach wie vor spannend, unterhaltsam und gut durchdacht war, hat der vorherige Wow-Effekt etwas nachgelassen. Das Ende fand ich schon ok, aber doch etwas einfach und schwächer als den Rest. Insgesamt habe ich die Geschichte aber wirklich gern gehört, auch dank der tollen Sprecherleistung von Laura Maire und vergebe sehr gute 4 Buchherzen und eine Lese- bzw. Hörempfehlung. 
Herzlichen Dank an Den Hörverlag für die Bereitstellung des Hörbuchs.


Infos zur Autorin (Quelle: randomhouse):  
Ursula Poznanski, 1968 in Wien geboren, veröffentlicht seit 2003 Kinderbücher. Für »Die allerbeste Prinzessin« erhielt sie den Kinder- und Jugendbuchpreis der Stadt Wien 2005 und stand auf der Auswahlliste für den Österreichischen Kinder- und Jugendbuchpreis. Sie lebt mit ihrer Familie im Süden von Wien. Ihr Cyberthriller »Erebos« wurde von der Jugendjury mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis 2011 ausgezeichnet. Ende 2011 erschien ihr zweiter Jugendroman, der Thriller »Saeculum«. Es folgten »Layers« (2015), »Elanus« (2016), »Aquila« (2017) und »Thalamus« (2018).

Info zur Sprecherin (Quelle: randomhouse):
Laura Maire, geboren 1979 in München, absolvierte ihre Ausbildung an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt. Bekannt wurde sie durch eine Hauptrolle in der ARD-Vorabendserie »Verdammt verliebt«. Sie synchronisierte u. a. Brie Larson in »Raum« (2016 mit einem Oscar ausgezeichnet) und Ashley Greene (als Alice Cullen) in der »Twilight«-Reihe. Daneben war sie immer wieder in »How I Met Your Mother« zu hören. Maire erhielt 2011 den Deutschen Hörbuchpreis als Beste Interpretin. 2014 las sie für den Hörverlag den Thriller »Schattengrund« von Elisabeth Herrmann und erhielt für ihr »virtuoses Sprach-Spiel« noch einmal den Deutschen Hörbuchpreis als Beste Interpretin.


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