Samstag, 27. Februar 2021

Hörbuchrezension: Hinter diesen Türen - Ruth Ware

Titel: Hinter diesen Türen
Autorin: Ruth Ware
Übersetzerin: Stefanie Ochel
   Sprecherin: Julia Nachtmann   
 Laufzeit: 10 h 42 Min - Ungekürzte Lesung         
Verlag: Der Audio Verlag - DAV               
Preis: ab 11,90 € - 1 MP³ - CD     
Ersterscheinung: 28. 12. 2020         
Reihe: Nein
 
 
 
 
 

Kurzbeschreibung:

Als die junge Rowan eine Stelle als Kindermädchen bei einer gut situierten Familie in den schottischen Highlands ergattert, scheint alles perfekt zu sein. Die vier Töchter sind wohlgeraten, die Arbeit geht ihr leicht von der Hand. Doch zunehmend fühlt sie sich beobachtet. In jedem einzelnen Raum des weitläufigen Hauses sind Überwachungskameras installiert und es geschehen immer mehr beängstigende, unerklärliche Dinge. Als sie auf die ominöse Warnung ihrer Vorgängerin stößt, ist es schon zu spät: Ein tragischer Todesfall erschüttert das Haus – und Rowan gerät unter Mordverdacht. Kann sie ihre Unschuld beweisen?

Meinung:

Die Bücher von Ruth Ware sind mir schon länger ins Auge gefallen. Da es sich bei den Geschichten aber in meinen Augen nicht um einen klassichen Thriller, sondern eher um einen Spannungsroman mit leichten Gruseleffekten handelt, habe ich bisher noch keins der Bücher gelesen. Aber „Hinter diesen Türen“ hat mich einfach angesprochen und ich fand die Stimme von Julia Nachtmann bereits in der Hörprobe so angenehm, dass ich mich an die Geschichte herangewagt habe.

Und prinzipiell habe ich genau das bekommen, was ich erwartet habe, einen gut aufgebauten Spannungsroman mit leichten Gruselelementen. Dabei habe ich gedacht, dass der Grusel-Anteil größer ausfallen würde, genauso wie die Beschäftigung mit dem im Klappentext angekündigten Todefall, aber dem war nicht so.

Die Handlung wird von der Protagonistin in der Ich-Perspektive als Brief an ihren Anwalt erzählt und dabei wird die ganze Geschichte sehr ausführlich und mit allen Details geschildert. Und auch wenn dabei eigentlich recht wenig auffälliges passiert, schaffen es Autorin und Sprecherin die Stimmung hoch zu halten und den Hörer ans Buch zu fesseln. So ist trotzdem immer eine gewisse Grundspannung vorhanden, da man wissen will, was denn nun für ein Todesfall passiert und vor allem auch, was hinter den gruseligen Elementen steckt.

Hier kann man nicht viel dazu sagen, ohne zu spoilern, aber auf jeden Fall kommen die Auflösungen recht spät. Das fand ich etwas schade, da auch schon früher Zeit dafür gewesen wäre. Und auch wenn ich nicht alle Erklärungen total glaubhaft und logisch fand, waren einige der Wendungen so überraschend und schockierend, dass ich doch damit zufrieden war. Auch wenn das Ende leider nicht komplett abgeschlossen ist, sondern ein paar kleinere, aber für mich doch interessante Fragen offen lässt. Aber wie gesagt, das Gefühl zum Abschluss ist trotzdem positiv und zufrieden.

Den Erzählstil fand ich sehr besonders, da ich so eine Briefvariante nicht so oft habe und man diese Besonderheit zwischendurch auch vergessen kann. Aber dadurch, dass die Protagonistin den Anwalt ab und an auch persönlich anspricht, wird die Grundsituation immer wieder in Erinnerung gerufen.

Und auch Sprecherin Julia Nachtmann trägt mit ihrer sympathischen, aber doch auch etwas geheimnisvollen Stimme und mit ihrer guten Umsetzung zu einer fesselnden Stimmung bei. Nur das bestimmte Schritt-Geschräusch fand ich mit der Zeit ziemlich anstrengend. Habe ich zu Beginn die Umsetzung davon noch richtig gut gefunden, wurde mir dieses Element mit der Zeit aber viel zu oft eingesetzt.

Die Figuren sind auch recht besonders, da sie alle etwas eigenartig sind. Und auch Protagonistin Rowan hat Geheimnisse, die sie schon recht früh immer mal wieder leicht andeutet, die aber erst am Ende so richtig aufgedeckt werden und einschlagen wie eine Bombe. So eine unerwartete Wendung hatte ich wirklich schon lange nicht mehr. Und am Ende ergeben dann die ganzen Hinweise auch einen Sinn, den man aber vorher wirklich nur schwer erkennen kann. Das fand ich sehr gut gemacht.

Fazit:

Ein richtig guter Spannungsroman, in dem eigentlich gar nicht so viel passiert, der es aber trotzdem schafft, den Hörer durchgängig an die Geschichte zu fesseln. Die Antworten kommen leider ziemlich spät und sind teilweise auch nicht völlig logisch. Dafür schlagen einige Wendungen ein wie eine Bombe, durch die dann auch die ganzen subtilen Hinweise vorher endlich einen Sinn ergeben. Diese Besonderheit hat dafür gesorgt, dass ich am Ende zufreiden war, auch wenn ich gerne noch ein oder zwei eindeutige Antworten mehr bekommen hätte. Sprecherin Julia Nachtmann macht einen super Job und hat eine sehr angenehme Stimme, die gut zur Geschichte passt. Insgesamt gibt es somit solide 4 Buchherzen.
Herzlichen Dank an den DAV - Der Audio Verlag für die Bereitstellung des Hörbuchs.


Infos zur Autorin (Quelle: der-audio-verlag.de):
Ruth Ware wuchs im englischen Sussex auf. Nach ihrem Studium zog sie nach Paris und arbeitete als Kellnerin, Buchhändlerin, Englischlehrerin und Pressebeauftragte. Heute lebt sie mit ihrer Familie in London. »Im dunklen, dunklen Wald« ist ihr Debütroman, der in den USA begeistert von der Presse aufgenommen wurde.

Infos zur Sprecherin (Quelle: der-audio-verlag.de):
Julia Nachtmann, geboren 1981, hatte Engagements an diversen deutschen Theatern. So gehörte sie zum Ensemble des Deutschen Schauspielhauses Hamburg und wurde für ihre darstellerische Leistung mit dem Boy-Gobert-Preis ausgezeichnet. Darüber hinaus war sie in der Kinokomödie »Die Kirche bleibt im Dorf« und in Fernsehserien wie »Der Dicke« zu sehen. Sie hat bereits zahlreiche Hörbücher eingelesen.


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