Samstag, 13. Februar 2021

Hörbuchrezension: Soul Hunters - Chris Bradford

Titel: Soul Hunters  
Autor:
Chris Bradford
Sprecherin: Laura Maire
Übersetzer: Alexander Wagner  
Laufzeit: 7 h 12 Min - gekürzt     
Verlag: cbj audio   
Preis: ab 13,19 € - 6 CD´s  
Ersterscheinung: 9. November 2020    
Reihe: Teil 1 von ??
 
 
 

Kurzbeschreibung:

Eines Abends wird die junge Genna von einer Gang überfallen ― in letzter Minute kommt ihr ein Fremder zu Hilfe. Ein Zufall? Keineswegs. Denn als sie kurz darauf Opfer einer Entführung wird und ihr wieder der junge Held zur Seite springt, wird klar, dass etwas Mysteriöses vor sich geht. Und die Erklärung ihres Retters Phoenix findet Genna noch verrückter: Die sie verfolgende Gang gehöre den „Soul Hunters“ an, einer finsteren Sekte, die hinter Gennas Seele her sei, um durch ihre Zerstörung die Welt ihrer Menschlichkeit zu berauben. Phoenix behauptet, ihr Guardian und Gennas einzige Rettung zu sein …

Meinung:

Auf die Geschichte bin ich nur zufällig aufmerksam geworden. Das Cover fand ich ansprechend, den Klappentext sehr spannend, Laura Maire als Sprecherin mag ich eigentlich auch ganz gerne und es gab schon einige begeisterte Stimmen dazu.

So bin ich voll Vorfreude ins Hörbuch gestartet, da ich das Grundthema mit wiedergeborenen Seelen auch sehr interessant fand. Und der Autor hat auch nicht viel Zeit verloren, bis die Handlung so wirklich los geht.

Zwar gibt es einen Prolog, wo man eine Opferungsszene aus früheren Zeiten miterlebt, aber dann lernen wir schnell Protagonistin Genna kennen, die Geschichte liebt, bei einer Ausstellung magisch von einem grünen Jadedolch angezogen wird und Damien kennenlernt. Und damit beginnt Gennas persönliche Hölle, denn Damien will sie umbringen.

Und es beginnt ein Katz- und Mausspiel, das Genna nur dank Phoenix überleben kann, der als ihr Retter auftritt, sie immer wieder beschützt und ihr versucht klar zu machen, dass sie eine wiedergeborene Seele ist, die schon viele Leben gelebt hat und die von den Seelenjägern ausgelöscht werden soll.

Vom Prinzip her immer noch total spannend, aber ich bin leider nicht mit der Geschichte warm geworden. Mich hat gestört, dass es außer den Verfolgungsszenen und kurzen Rückblenden in frühere Leben nicht viel gegeben hat. Es gibt keine Hintergründe, kein großes Ganzes, dass den Sinn dahinter wirklich erklären würde und die eingestreuten Rückblenden in frühere Leben von Genna und Phoenix waren zwar ganz nett, haben aber auch keine Tiefe mitgebracht. Und auch bei den immer wiederkehrenden Verfolgungsszenen weiß man nach den ersten paar Malen eh wie sie ausgehen.

Für mich hat hier einfach das Verhältnis von Action und wirklicher Handlung nicht gestimmt. So kam für mich mit der Zeit auch immer weniger Spannung auf, obwohl der Autor wirklich viel Action rein gebracht hat. Aber zeitweise habe ich mir vor lauter genervt sein sogar gewünscht, dass sie Genna jetzt endlich opfern, damit Ruhe ist. Insgesamt fand ich auch das Verhältnis von den Wächtern und Seelenjägern zu hoch, ständig ist Genna ihnen in die Arme gelaufen. Das war einfach zu viel, um glaubhaft zu sein.

Dazu kam auch noch das Problem, dass mir Protagonistin Genna immer unsympathischer wurde. Obwohl ihr Unglaube prinzipiell nachvollziehbar war, fand ich ihr Verhalten mit der Zeit einfach nur noch bescheuert und anstrengend. So bringt sie die Seelenjäger mit ihren dummen Aktionen immer wieder selbst ins Spiel und ist dann auf die Hilfe von Phoenix angewiesen.

Aber auch Bösewicht Damien hat mich mit der Zeit einfach aufgebracht. Er hat immer große Reden geschwungen und mein Nervenkostüm noch zusätzlich strapaziert.

Ich habe lange gehofft, dass es zumindest zum Schluss irgendwelche bedeutenden Hintergründe und Erklärungen gibt, dem war aber leider nicht so. Der Showdown hat dann zumindest eine kleine Überraschung mit gebracht, da zumindest keine Liebesgeschichte aufgekommen ist und es auch erstaunlich abgeschlossen ist, aber ich war am Ende einfach froh, wie es vorbei war.

Den Erzählstil, die Stimme und Umsetzung von Laure Maire mochte ich eigentlich schon, aber in Verbindung mit den anderen Punkten hat es das Gefühl von genervt sein einfach noch verstärkt.

Fazit:

Eigentlich hat die Geschichte viele positive Aspekte, wie eine tolle Grundidee und viel Action. Aber ich bin leider nicht mit ihr warm geworden, da ich das Verhältnis nicht stimmig fand. Denn außer sich sich ständiger wiederholender Action gabs leider wenig Handlung, mir haben Hintergründe und einfach Tiefe gefehlt. Zusätzlich fand ich die Figuren mit der Zeit einfach anstrengend, weshalb ich froh war, als es ich es geschafft hatte. Dabei fand ich das Ende doch recht abgeschlossen und abgesehen von den flachen Hintergründen eigentlich auch irgendwie zufriedenstellend, aber insgesamt kann ich einfach nicht mehr als gute 2 Buchherzen vergeben. 
Herzlichen Dank an den cbj Audio Verlag für die Bereitstellung des Hörbuchs.


Infos zum Autor (Quelle: randomhouse.de):
Chris Bradford praktiziert als Autor, was er selbst »Method Writing« nennt: Für seine Arbeit an der Bodyguard-Serie belegte er einen Kurs als Personenschützer und ließ sich als professioneller Bodyguard ausbilden. Und für die Soul Hunters Trilogie reiste er um die ganze Welt, um die in der Geschichte beschriebenen Kulturen aus nächster Nähe kennen zu lernen. Er lebte mit den Shona in Zimbabwe, wanderte auf dem Inka-Trail und meditierte mit buddhistischen Mönchen tief in den japanischen Bergen. Seine Bücher wurden in über 25 Sprachen übersetzt und erhielten mehr als 35 Jugendbuchpreise und –nominierungen. Chris Bradford lebt in England mit seinen beiden Söhnen.


Info zur Sprecherin (Quelle: randomhouse.de):
Laura Maire, geboren 1979 in München, absolvierte ihre Ausbildung an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt. Bekannt wurde sie durch eine Hauptrolle in der ARD-Vorabendserie »Verdammt verliebt«. Sie synchronisierte u. a. Brie Larson in »Raum« (2016 mit einem Oscar ausgezeichnet) und Ashley Greene (als Alice Cullen) in der »Twilight«-Reihe. Daneben war sie immer wieder in »How I Met Your Mother« zu hören. Maire erhielt 2011 den Deutschen Hörbuchpreis als Beste Interpretin. 2014 las sie für den Hörverlag den Thriller »Schattengrund« von Elisabeth Herrmann und erhielt für ihr »virtuoses Sprach-Spiel« noch einmal den Deutschen Hörbuchpreis als Beste Interpretin.


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2 Kommentare:

  1. "...dass sie Genna endlich opfern, damit endlich Ruhe ist!" Danke dafür. Jetzt habe ich wirklich lachen müssen. Ich bin gerade bei ca. der Hälfte und kann dich jetzt schon verstehen! :-)
    Viele Grüße Verena

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    Antworten
    1. Hallo Verena,

      es freut mich wirklich, dass dich die Aussage zum Lachen gebracht hat :D Ich hoffe aber doch, dass du am Ende zufriedener mit der Geschichte sein wirst, wie ich es war und wünsche dir noch gute Reststunden.

      Lass es mich gerne wissen, wie es dir am Ende gefallen hat :)

      Liebe Grüße,
      Steffi

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