Mittwoch, 26. April 2017

Rezension: Der Asteroid ist noch das kleinste Problem - Katie Kennedy




Titel: Der Asteroid ist noch das kleinste Problem
 Autorin: Katie Kennedy
 Seiten: 368  
Verlag: Planet!
Preis: 14, 99 €
Ersterscheinung: 21. 03. 17
Reihe: Nein






Kurzbeschreibung:
Ein Asteroid rast auf die Erde zu. Ein großer und ziemlich gefährlicher. Vielleicht nicht unbedingt einer von der Sorte „Ich-töte-alle-Dinosaurier", aber zumindest einer in Richtung „Ich-lösche-ganz-Kalifornien-aus-und-zerstöre-Japan-mit-einem-Tsunami". Yuri, Physikgenie, soll zusammen mit einem Team von Superhirnen aus der ganzen Welt diese Katastrophe verhindern. Die gute Nachricht ist: Yuri weiß, wie er den Asteroiden stoppen kann. Die schlechte Nachricht: Er ist gerade mal 17, und keiner seiner Kollegen nimmt ihn so richtig ernst. Schließlich haben sie länger Physik studiert, als er überhaupt auf der Welt ist. Doch von einer Sekunde auf die andere scheint der Asteroid nicht mehr Yuris größtes Problem zu sein, denn er lernt Luna kennen. Ein Hippie-Mädchen, das ihm zeigt, wie das Leben aussehen kann, wenn man nicht als Genie auf die Welt gekommen ist und mit 12 seinen Schulabschluss gemacht hat. Sie nimmt ihn mit ins Leben und zeigt ihm, wie schön es sein kann …

Meinung:
Ich muss ja sagen, dass ich den Titel einfach total witzig finde und er mir jedes Mal ein Lächeln ins Gesicht zaubert, weshalb ich mir vom Buch selbst, in erster Linie, auch eine sehr humorvolle Geschichte versprochen habe.

Und in großen Teilen ist sie das definitiv auch, aber insbesondere erst als Luna und ihre Familie hinzukommen. Yuri selbst ist kein so einfacher Protagonist und die Geschichte ist anfangs doch ein bisschen zäh. Er ist ein Wunderkind und hat nicht viel mehr als seine Arbeit und die Aussicht auf den Nobelpreis, den er über alles stellt. Und wenn er sich sicher ist, dass er Recht hat,  setzt er dieses Wissen auch mit allen Mitteln um. 

Natürlich ist die Geschichte mit Klischees vollgepackt und ich hätte es auch nicht unbedingt gebraucht, dass die russisch-amerikanische Feindschaft eine Rolle spielt, aber die Grundidee fand ich ganz schön. 

Es gibt einen interessanten Einblick in die Welt der Wissenschaft und es wird auch recht viel über die Mathematik und Physik geschrieben, die dafür nötig ist, den Asteroiden aufzuhalten. Dabei kann man diesen Erklärungen nicht immer ganz folgen, aber trotzdem sind sie für die Zielgruppe passend.

Die andere Seite ist Yuris Konfrontation mit dem wirklichen Leben, mit Freunden und mit der Liebe. Diesen Teil fand ich sogar noch besser, da Luna und Lennon zwei wirklich interessante Charaktere sind, die man einfach ins Herz schließen muss. Luna ist ein Freigeist und ein guter Kontrast zu den Wissenschaftlern und ihr Bruder Lennon sorgt mit seiner extrem sarkastischen Art für viele Lacher.
Yuris Entwicklung ist auf jeden Fall glaubhaft umgesetzt und ich hatte meinen Spaß an der Geschichte.

Den Schreibstil fand ich manchmal nicht ganz so einfach, auch wenn ich mich in der Gesamtbetrachtung gut zu Recht gefunden habe. Zum einen liegt die kleine Schwierigkeit natürlich an den wissenschaftlichen Begriffen, die ich aber wie gesagt, passend zur Zielgruppe fand. Aber auch Yuris Aussprache ohne Artikel fand ich manchmal ein bisschen holprig. Klar, erhöht es irgendwie die Authentizität, aber es hat den Fluss manchmal doch ein bisschen gestört. Außerdem ist es ein bisschen schade, dass durch den allwissenden Erzähler Yuris Gefühlswelt immer nur angedeutet wird. Da wäre die Handlung aus der Ich-Perspektive vielleicht noch ein bisschen besser gewesen. 

Das Ende ist ganz zufriedenstellend, wenn auch recht turbulent und irgendwie ein bisschen abrupt. Da hätte ich mir noch einen kleinen Epilog gewünscht, wie es Yuri denn ergangen ist. 

Fazit:
Eine sehr unterhaltsame, turbulente und humorvolle Geschichte, über ein Wunderkind, das Amerika vor einem Asteroiden retten muss und dabei auch noch was über das echte Leben, Freunde und die Liebe lernt. Auch wenn der Beginn etwas zäh und er Schreibstil nicht immer ganz rund ist, hatte ich viel Spaß beim Lesen und vergebe solide 4 Buchherzen.
Vielen Dank an den Thienemann-Esslinger-Verlag für die Bereitstellung des Leseexemplars.


Infos zur Autorin (Quelle: thienemann-esslinger.de):
Katie Kennedy unterrichtet Geschichte. Als sie einmal in einer Feuerwache Unterricht geben musste, sprang bei jedem Feueralarm die gesamte Klasse auf und verließ den Raum. Das war allerdings nicht ihr einziger Notfall-Einsatz: Um überzeugende Unfallszenen schreiben zu können, machte sie eine Ausbildung zur Krankenschwester.
Katie lebt mit Mann, Tochter und Sohn in Michigan, USA, genauso wie eine Million Fledermäuse.

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