Samstag, 19. November 2022

Rezension: Wendy & Peter: Verloren im Nimmerwald - Aiden Thomas

Titel: Wendy & Peter - Verloren im Nimmerwald
Autor: Aiden Thomas
Übersetzerin: Michaela Link
Seiten: 400  
Verlag: Dragonfly
Preis: HC: 18,00 €
Ersterscheinung: 25. 10. 2022
Reihe: Nein
 
 
 
 

Kurzbeschreibung:

Es ist fünf Jahre her, dass Wendy und ihre Brüder im Wald verschwanden und nur sie zurückkehrte. Als andere Kinder aus der Stadt vermisst werden, rückt das ungelöste Rätsel um ihre Brüder wieder ins Licht. Während sie versucht, ihrer Vergangenheit zu entfliehen, trifft Wendy auf einen mysteriösen Jungen. Peter, von dem sie dachte, es gäbe ihn nur in Geschichten, bittet Wendy um Hilfe, die vermissten Kinder zu retten. Aber dazu muss sie sich den Schatten stellen, die im Wald auf sie warten…

Meinung:

Cover und Kurzbeschreibung haben mich sofort angesprochen. Und auch den Einstieg in die Geschichte fand ich gelungen. Protagonistin Wendy ist 18 Jahre alt geworden, jedoch kann sie den Tag nicht richtig genießen, genauso wenig wie die letzten fünf Jahre ihres Lebens. Denn damals Jahren kam sie ohne ihre Brüder aus dem Wald zurück. Ihre Brüder sind seitdem verschwunden, aber Wendy hat keine Erinnerungen mehr an die damaligen Ereignisse.

Als wieder Kinder verschwinden und der geheimnisvolle Peter auftaucht, gibt es endlich die Möglichkeit zu erfahren, was damals passiert ist.

Jedoch sträubt Wendy sich etwas dagegen, aus Angst, was sie erfahren könnte. Sie braucht lange um wirklich annehmen zu können, dass Peter wirklich der Peter Pan aus ihren Geschichten ist und traut sich auch nicht ihn direkt zu fragen, was damals passiert ist. Dies ist zwar wirklich glaubhaft dargestellt, hat mich doch auch manchmal etwas genervt.

So dreht sich die Geschichte teilweise etwas im Kreis, vor allem im Mittelteil, da auch Peter ungewöhnliche Verhaltensweisen zeigt. Er schwankt zwischen Kind und Erwachsenem, was auch erneut wirklich glaubhaft an die Geschichte angepasst ist, aber auch hier konnte ich manchmal nur mit dem Kopf schütteln, da sie so viel Zeit mit Unnötigem verschwenden.

An sich ist die Atmosphäre sehr düster. Das merkt man z. B. auch im Umgang des Vaters mit Wendy, den ich schon echt grenzwertig, aber doch auch wieder realistisch fand. Alle sind einfach gebrochen durch das Verschwinden der beiden Brüder. Ein Lichtblick ist Wendys beste Freundin Jordan, die positive Stimmung mitbringt und auch Wendy eine riesige Stütze ist. Und auch Peter hat trotz seiner Gespaltenheit auch wirklich tolle und lichtbringende Momente.

Auch die Parallelen zur Originalgeschichte fand ich dafür, dass die Geschichte komplett in unserer Welt spielt, sehr deutlich und es hat mir gut gefallen, wie der Autor bekannten Elementen neue Bedeutungen gegeben hat. So bringt das letzte Drittel einige neue und überraschende Entwicklungen mit, die ich so wirklich nicht erwartet hatte.

Das Ende fand ich zufriedenstellend und passend.

Fazit:

Eine eher düstere Märchenadaption, die erzählt, wie es mit Wendy und Peter fünf Jahre später weitergeht. Dabei ist die Grundstimmung durch das verschwinden ihrer Brüder beklemmend und die Figuren doch sehr belastet, was sich auch in ihren Verhaltensweisen zeigt. Diese sind wirklich sehr glaubhaft dargestellt, aber auch nicht immer einfach und von außen und objektiv betrachtet manchmal etwas schwer nachvollziehbar. So braucht Wendy ewig, um sich dem Kern des Problems zu nähern, weshalb sich die Geschichte teilweise etwas im Kreis dreht. Aber dazwischen gibt es ein paar nette, helle Szenen und vor allem im letzten Drittel nimmt die Spannung nochmal deutlich zu. So gibt es einige überraschende Wendungen und mir hat es sehr gut gefallen, wie der Autor bekannten Elementen neue Bedeutungen gegeben hat. Insgesamt eine glaubhafte Geschichte, mit tollen Highlights, die für mich aber doch auch einfach ein paar Längen hatte. Deshalb würde ich solide 3,5 Buchherzen vergebe.
Vielen Dank an vorablesen.de und den Dragonfly Verlag für die Bereitstellung des Leseexemplars.


Infos zum Autor (Quelle: vorablesen.de):
Aiden Thomas hat Kreatives Schreiben am Mills College in Oakland, Kalifornien studiert. Als Mitglied der LGBTQ+ Community und Latinx setzt sich Aiden für eine vielfältige Repräsentation in den Medien ein. Zu Aidens Talenten gehören „The Office“ zu zitieren, unnützes Wissen und Jenga. Aiden ist absolut nicht dazu in der Lage, das Ende von Büchern und Filmen vorherzusagen, und sortiert seine Bücherregale nach Farben. Aidens Debütroman "Yadriel & Julian - Cemetery Boys" ist ein New York Times-Bestseller.


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6 Kommentare:

  1. Hi Steffi!

    Das Buch ist mir natürlich auch sofort aufgefallen - Märchenadaptionen sind ja momentan hoch im Kurs :)
    Aber so recht überzeugend klingt es jetzt nicht für mich. Das ist die zweite Rezension die ich dazu lese und der Funke mag nicht so recht überspringen. An sich scheint es ja von der Idee her gut zu sein, aber ob mich die Umsetzung so begeistern könnte, hab ich grade nicht den Eindruck.

    Danke für deine Einblicke! Wieder eins weniger für meine Wunschliste :D

    Liebste Grüße, Aleshanee

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    1. Guten Morgen Aleshanee,

      mh ich weiß gar nicht genau, ob es nicht genau deshalb ein Buch für dich wäre, da es sich mit den dunklen Aspekten von Trauer usw. beschäftigt und du ja schon gern so eher ungewöhnliche Bücher mit auch leisen Tönen magst.

      Schwer zu sagen. Ich bin auf jeden Fall gespannt, ob du nicht doch noch ein paar Rezensionen findet, die dir das Buch wieder schmackhaft machen und falls ja, was du dann dazu sagen wirst. :D

      Liebe Grüße,
      Steffi

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    2. Ja, da hast du recht. Diese leisen unterschwelligen Töne mag ich, auch mit schwierigen Themen, aber das lese ich dann doch eher selten und muss in der Stimmung dafür sein. Momentan und auch in nächster Zeit mag ich mich aber eher von sowas fernhalten, das zieht mich zu sehr runter grade ...
      Aber ich werde nach weiteren Rezensionen Ausschau halten :)

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    3. Na runter ziehen soll es dich natürlich nicht. Aber es ist ja auch gut, dass du weißt, was dir gerade gut tut :)

      Liebe Grüße,
      Steffi

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  2. Hallo Steffi,
    Anja hat das Buch ja auch gelesen und vier Sterne vergeben, das musste ich aber auch gerade noch mal nachschauen, hätte ich spontan jetzt auch nicht gewusst ;)
    schade, dass dich das Buch nicht so komplett überzeugt hat und es einige Passagen und Elemente gab, die dich eher genervt haben. Ich kenne sowas auch. klar kann es zu den Figuren und so passen und trotzdem kann es einen stören, gerade wenn es recht viel Raum einnimmt, den man auch gut mit anderem hätte füllen können.
    Ich hätte auch mal wieder Lust auf eine Märchenadaption, aber diese hier wird es jetzt vielleicht nicht sein, auch wenn es nach wie vor interessant klingt.
    Liebe Grüße
    Dana

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    1. Hallo Dana,

      ja sowas hab ich immer wieder mal. Denn einerseits mag ich es schon authentisch, aber doch auch nicht zu kompliziert, oder langwierig, denn dann kann ich ja auch einen Tatsachenbericht lesen :D
      Ich hatte mir etwas mehr von der Adaption versprochen, aber man konnte sie schon gut lesen.

      Liebe Grüße,
      Steffi

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